Trainingsstart

Dobifrau

10 Jahre Mitglied
Guten Morgen zusammen,

mich würde mal bei denjenigen von euch, die einen erwachsenen Hund vom Tierschutz haben, interessieren, wie ihr mit dem Training anfangt.
Voraussetzung: der Hund ist noch kein stück erzogen!
 
  • 16. Mai 2024
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Hi Dobifrau ... hast du hier schon mal geguckt?
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Ich kann dir erzählen, wie ich angefangen habe, aber eventuell ist es hilfreicher, gleich zu sagen, wie ich es heute machen würde. ;)

Also erstmal würde ich heute in den ersten 4 Wochen gar nichts hundeschulmäßiges machen.
Stattdessen würde ich in dieser Zeit einen festen Tagesablauf und einige Hausregeln etablieren und den Hund genau studieren.

Ich würde zu diesem Zweck die Kommandos "Ja" und "Nein" und darauf aufbauend "Sitz", "Platz", "Nicht ziehen!" aufbauen, bzw. es versuchen, und zeitgleich die "Hausregeln" (Hund darf in bestimmtes Zimmer nicht, schläft da oder dort, bekommt Futter dann und dann, macht da und dort sein Geschäft, oder eben auch nicht) festigen.

Und mir ein genaues Bild davon machen, wo es hakt und hapert.

Und DANN, wenn eine Beziehung zum Hund da ist, der gewisse Regeln intus hat und ICH ein einigermaßen rundes Bild vom Hund habe, würde ich mich je nach Hund in eine Gruppe oder ins Einzeltraining begeben.

Vorteil: Der Hund hat schon ein wenig verinnerlicht, wo er wohnt und wie der Hase zuhause läuft, und ist sicherer geworden, bevor man Neues von ihm verlangt.
Und ich weiß genau, wo der Hund Probleme hat, und auch, wo ich nicht weiterkomme, oder wo ich mit dem Hund Probleme habe. Und man kann die Sache dann zielgerichtet angehen.

Ich würde es jetzt so machen. Viele Leute sagen, man solle möglichst schnell mit dem Training beginnen, damit sich bestimmte Fehler gar nicht erst einschleichen. Das hat sicher Vorteile.

Die Gefahr ist allerdings, dass
1) der Hund mit so viel Neuem auf einmal absolut überfordert ist
bzw.
2) man selbst auch
bzw.
3) Viele Probleme, die sich im Tierheim nicht zeigen konnten, erst aufbrechen, wenn man schon in der Ausbildung ist - und (evtl. fälschlich) den Eindruck erwecken, das Training oder die eigenen Erziehungsbemühungen seien schuld daran, dass sich der Hund negativ verändert. Das führt, wenn es der Fall ist, zu Verunsicherung und Frustrationen auf seiten des Halters.

Muss ja nicht sein.

Darum plädiere ich für eine je nach Hund unterschiedlich lange "Bestandsaufnahme" - Zeit, die der Hund auch braucht, um daheim anzukommen, und die man eben auch bewusst als Bestandsaufnahme ansieht - um sich hinterher um so gründlicher und effektiver der Problembehebung widmen zu können.

LG, Lektoratte
 
  • 16. Mai 2024
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Mein Benny ist auch so ein echter Chaoshund... 



Habt ihr es schon mit einer Hundeschule probiert? In zwei Hundeschulen haben wir seine Macken nicht in den Griff bekommen. Wir haben es dann letztlich mit einem Online Hundetraining von einer Hundetrainerin geschafft. Deutlich günstiger als die Hundeschule vor Ort ist es auch noch gewesen!

Hier der Link zu ihrer Seite! 
Möchte ich jedem Hundehalter ans Herz legen, der sich offen eingestehen kann, dass er seinen liebsten Vierbeiner eben doch nicht immer wie gewünscht im Griff hat.

Melde dich doch mal zurück, ob sie dir auch helfen konnte! 

LG Meike mit Benny
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Hallo,

ich stimme Lektoratte voll und ganz zu.

Malou war bereits 15 Monate als sie zu mir kam und sie konnte rein gar nichts, war auch seit sie 6 Monate alt war im TH. Heißt dass sie auch erstmal mit meiner Wohnung vertraut werden musste und die von Lektoratte genannten Hausregeln lernen musste.

Wichtig ist nicht zu viel auf einmal. Der Hund- mit oft ungewisser Vergangenheit- muss sich erstmal einfinden und Sicherheit gewinnen.
Malou stand die ersten 3 tage unter leichten Beruhigungsmitteln, da sie weder geschlafen noch sonstwie zur Ruhe kam.
V.a. auch auf das eigene Gefühl hören...

Nach nem Monat begannen wir in die Hundeschule zu gehen, in eine Gruppe mit 4 Teilnehmern.

:hallo:
 
Danke erstmal ihr Beiden :hallo:

Also ich habe ihn jetzt 14 Tage bei mir.
Mein Problem ist, dass er sobald man auf ihn zu geht, er sich so freut, dass er komplett durchdreht.Anspringen von allen Seiten (Dominanz wird es auch sein),Rute gegen dieTür schlagen etc.
Draußen kennt er wohl noch gar nichts, so dass ich mit ihm z.b. den Blickkontakt erstmal nur im Haus üben kann (komm ich mir aber so blöd vor :().
Es ist ja auch nicht so, dass er keine Kraft hat. Damit meine ich, wenn wir draußen sind und er zieht, ist das gar nicht so leicht, mit dem stehenbleiben. 1 -2Schritte mach ich immer noch mit. Lach...
 
Hi.

Jago war auch so abgedreht.

Erstmal 6 Wochen lang nur "Ruhe reinbringen". Feste Regeln, feste Rituale und Ruhe, Ruhe, Ruhe - alles ganz langsam.

Danach habe ich langsam angefangen, Ordnung in das Chaos namens Jago zu bekommen.

Ach ja - ich hab ihn jetzt über 3 Jahre und fertig bin ich mit dem noch lange nicht! Der war und ist eine zu große Baustelle! :D

Gruß
Lienchen
 
  • 16. Mai 2024
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Danke, es beruhigt mich ja, dass es nicht nur mir so geht.
Ist jetzt mein dritter Dobi (die Hündin haben wir noch und mein erster Rüde ist Ostern gestorben :heul:), aber seine Kraft macht das Ganze nicht´gerade leicht für mich mit meinen abgebrochenen 1,66m ;)
 
Was hältst du von einem Halti?
Ich habe bei unsrem Doggen-Dobermannmix auch damit begonnen zu üben. Das Rumgezerre ist kkraft- und nervenaufreibend und bringt meistens gar nichts...

Warum nicht in der Wohnung anfangen?
Einen Teil des Trainings machen wir auch in der Wohnung. Da hat sie halt auch die meisten Erfoögserlebnisse, weil sie nicht so abgelenkt ist.

Ich bin auch nur 1,65 und wiege 53kg ;)
Besagter Mix hat genausoviel gewogen, unsere Doggen 75kg und 66 kg.

Bis es klappt mit der Leinenführigkeit blieb mir gar kein anderer Weg!

Malou hab ich dank meiner Übung auch ohne Halti im Griff, andere hätten da sicher auch ihre Schwierigkeiten.

:hallo:
 
Mein Problem ist, dass er sobald man auf ihn zu geht, er sich so freut, dass er komplett durchdreht.Anspringen von allen Seiten (Dominanz wird es auch sein),Rute gegen dieTür schlagen etc.

Für mich klingt das nach "aufgedreht sein". Was an diesem Verhalten findest du "dominant"?
(Das ist eine ernst gemeinte, nicht rhetorische Frage)

Draußen kennt er wohl noch gar nichts, so dass ich mit ihm z.b. den Blickkontakt erstmal nur im Haus üben kann (komm ich mir aber so blöd vor :().

Ist doch okay. Ich denke, viele Hunde kommen komplett verunsichert aus dem Tierheim und drehen dann auf, aber beim Dobi ist es immer noch mindestens eine Portion mehr.
Lass dir Zeit. Und vor allem: Lass IHM Zeit.

Und halt dich an das, was Tessa gesagt hat: Ruhe, Ruhe, Ruhe!

Bei allem nen Gang zurück schalten. Hund nicht überfordern. Der hat vermutlich im Moment wirklich soviel im Kopf, dass er draußen nicht mitkriegen KANN, was du von ihm willst.

Ich hab am Anfang den Fehler gemacht, alles auf einmal zu wollen. Bin dann auch unglücklicherweise an mehrere Hundetrainer geraten, die mit Dobermännern keine oder kaum Erfahrung hatten, und der Ansicht waren: "Der muss schnell tun, was man von ihm will, nur so gewinnt er Sicherheit. Der darf sich nicht anstellen dürfen!"

Folge: Nach 14 Tagen hatte ich einen extrem nervösen Hund. 4 weitere Wochen später waren der Hund und ich ein nervliches Wrack. Nein. Zwei nervliche Wracks. Ich hatte einen Bandscheibenschaden, der Hund einen Stresskollaps, und den zweiten Trainer hat er gebissen. Bloß weil ich (wie alle anderen, die ich bis zu diesem Zeitpunkt um Hilfe gefragt hatte, mit einer Ausnahme) der Ansicht war, in 6 Wochen müsse der Hund funktionieren, alles andere sei "nicht normal" und dann hätte ich was falsch gemacht.

Und dann hab ich die Notbremse gezogen. Und 1,5 Jahre gebraucht, um die Fehler der ersten 6 Wochen wieder rauszukriegen.

So - nun hab ich doch noch geschrieben, wie ich angefangen habe. ;)

Es ist ja auch nicht so, dass er keine Kraft hat. Damit meine ich, wenn wir draußen sind und er zieht, ist das gar nicht so leicht, mit dem stehenbleiben. 1 -2Schritte mach ich immer noch mit. Lach...

Ja, das kenn ich auch. Oder: Man geht um die Kurve, und Hund hängt in der Leine wie ein Windsurfer bei Windstärke 8 in der Kurve...
Offenbar ist auch dein Hund einer, der versucht, "dem Stress davon zu laufen". Er kommt raus, ist absolut reizüberflutet und rennt erstmal los. Rennen setzt Endorphine frei und erleichtert.

Mein Tipp für dein Kreuz wäre auch:
Führ den Hund an Halti und Halsband.

Dann gewöhn dir ein oder zwei regelmäßige Touren an, die du anfangs immer gehst, wenn möglich auch zu festen Zeiten. Für Rituale ein. Grund: Irgendwann, nach ein, zwei Wochen, wenn du Glück hast, wenn der Hund die Strecke kennt, ist EIN Haupt-Stressfaktor weg. Er muss nicht mehr ständig nach allem gucken, was ihm begegnet, er weiß so etwa, an welchen Ecken ihm was entgegenkommt usw.

Und dort übst du dann das Gehen ohne Ziehen. Das wird nach meiner Erfahrung anfangs mit Halsband und Halti wesentlich besser gehen als mit Geschirr und Halti. (Breites Halsband nehmen!)

Sicher ist das Geschirr für den Hund angenehmer, aber wenn du ihn nicht zum Stehen bekommst, ist das viel zu gefährlich. (Ich lag auch schon mal vor einem Auto aus diesem Grund.) - In dem Fall geht Sicherheit vor, und zwar so lange, bis der Hund einigermaßen zur Ruhe gekommen ist und nicht mehr dich durch die Gegend zieht, sondern umgekehrt.

Ich bin ja mittlerweile ein großer Fan vom (wohldosierten) Leinenruck, vor allem bei derartig ungünstigen Gewichtsverhältnissen. ABER: So lange der Hund draußen so beansprucht ist wie du beschreibst, wird er davon nicht viel mitkriegen. Probieren kannst du es trotzdem, einfach, weil es die Routine des Ziehens unterbricht. Wenn man es richtig macht. Was mir jetzt, nach 2 Jahren, gelegentlich mal gelingt.

Also mehr kurze Signale geben, als den Hund dauernd ziehen lassen. - Damit würde ich aber auch erst anfangen, wenn der Hund sich etwas gefangen hat. Vermutlich kann er den Input im Moment gar nicht verarbeiten.

Habt ihr einen halbwegs großen Garten, wo er ohne Leine laufen kann?

Wenn nicht, oder auch ansonsten, kannst du versuchen, ihn auf einer Wiese o.ä. (soweit vorhanden) an die Schleppleine zu nehmen (evtl. am Geschirr - ist für den Hund besser. Wenn du dann allerdings bei jedem seiner Sprints auf dem Bauch liegst, nimm ein breites Halsband).

Führen würde ich den Hund nicht daran, daher die Wiese. Bleb fest stehen und gönn ihm eine Auszeit.

Garri war am Anfang so auf "Hauptsache Laufen" gepolt, dass er, sowie er die Leine frei bekam, wie ein Irrer im Kreis herum gerast ist - den konnte man im Prinzip müde longieren wie ein Pferd.

Achtung: Dieser Tipp ist nur eingeschränkt praktikabel - wenn du nicht sicher bist, den Hund an der 8 oder 15 m Leine halten zu können, mach es nicht!

Ach ja - auch noch wichtig, auch wenn ich es am Anfang nicht verstanden habe: Mach keine Riesenwanderungen und versuch, den Hund "müde zu laufen" - das schaffst du sowieso nicht. Dass er zieht wie ein - ehm - Dobi - ist nicht notwendigerweise eine Folge der Tatsache, dass er nicht ausgelastet ist. Er ist gestresst, draußen überfordert, und will darum an allem so schnell wie möglich vorbei.

Geh darum nicht zu lange mit ihm. Eventuell öfter, aber eben nicht so ausdauernd. Damit er zwischendrin mal in vertrauter Umgebung abschalten kann.

Ein gestresster Dobi ist wie ein hyperaktiver Autist auf Speed. "Ich kann nicht, ich muss noch, was mach ich da... was war das? und das? - Und was ist das? Wer zieht mich jetzt wieder? Oh nee, da vorn... - Und hier, schon wieder..."
Der hat nach ner gewissen Zeit einfach den Kopf voll und braucht ne Pause - und diese Zeit ist nach meiner Erfahrung am Anfang recht kurz. (Also, vielleicht nicht bei jedem so kurz wie bei meinem Irren, aber vielleicht ja auch doch?)

Also: Stress vermeiden, nicht zuviel Neues auf einmal machen, am Anfang keine Wunder erwarten.

Ich bin nach einiger Zeit glücklicherweise an jemanden geraten, der an sich kein Hundetrainer war, aber seit mehr als 20 Jahren Dobermänner hielt. Der hat mir viel geholfen.
Da war es aber anfangs so, wenn wir uns getroffen haben, dass wir vielleicht ganze 15 Minuten draußen etwas mit dem Hund gemacht haben.

Und dann hatte der Hund genug und war fix und alle für den Tag. Später waren es 20 Minuten, dann 30. Eigentlich nie mehr.

Oft genug war es dabei so, dass der Hund nen schlechten Tag hatte, und nur damit beschäftigt war, in der Gegend rumzustarren. Oder imaginäre Gefahren zu fixieren und zu verbellen. Oder im Kreis zu rennen und 4 von 5 Versuchen, ihn zu irgendwas zu bewegen, zu ignorieren.

Und dann kamen wir nach Hause, der Hund pennte ne Runde - und kannte auf einmal das Kommando, was wir an dem Tag neu geübt hatten. Der hat sich alles gemerkt, nur in dem Moment da draußen umsetzen konnte er es noch nicht, weil es erstmal sacken musste. Ganz erstaunlich.

Ach ja: Die Tatsache, dass mein lieber Hund mich nie angesehen hat (am wenigsten draußen), wurde mir anfangs von mehreren Leuten auch als "Dominanz"-Gebaren gedeutet. "Dem ist alles egal, der blendet dich aus und ignoriert dich bewusst. Der nimmt dich nicht ernst und hat es nicht nötig, dich anzusehen!" (Und auch sonst niemanden).
Dass er dabei trotzdem (wenn nicht gerade ein anderer Hund oder etwas anderes "Schreckliches" in Sicht kam) erstaunlich gut hörte (er hatte praktisch immer mindestens ein Ohr nach hinten geklappt :D) , änderte an dieser Interpretation nichts.
Von "Meideverhalten" hatten diese Leute offenbar noch nie etwas gehört. :(

Tja - da hatte ich einen Dobi, der im Haus jeder Konfrontation aus dem Weg ging, sich ohne mehrfache Aufforderung nicht an den Fressnapf traute, jeden Blick sorgsam vermied, und genau dadurch andeutete, dass er eigentlich nach der Weltherrschaft strebte und eine "sehr feste Hand" benötigte.

Seitdem mag ich das Wort Dominanz nicht mehr besonders gern. Weil es eine viel zu einfache Erklärung für die allermeisten Sachen ist.

Liebe Grüße,

Lektoratte
 
Also ein halti kommt für mich nicht in frage, halte von dem "Halti-Boom" heutzutage gar nichts!
Ansonsten erstmal vielen herzlichen Dank für eure Tipps!:)
 
Naja, hast schon recht.
Ich benutze das Halti auch nicht mehr, oder nur noch im Notfall.

(Wenn mir vor 2 Jahre mal wer gesagt hätte, dass ich einen Maulkorb dem Halti jederzeit vorziehen würde, weil der Hund darunter weniger leidet, hätt ich ihm oder ihr den Vogel gezeigt)

Weiß ja auch nicht, wie und wo du wohnst.
Wenn du die Möglichkeit hast, trotz der Zieherei gefahrlos mit dem Hund zu gehen (keine großen Straßen in der Nähe usw, keine plötzlichen Ausbrüche zur Seite, der Hund zieht zwar, aber verhält sich insgesamt berechenbar), und dein Rücken und alles andre da mitspielen - kein Problem.

Ich denk halt nur: Ehe du dir wir ich den Kühler eines gerade noch bremsenden Autos aus der Froschperspketive anschauen darfst, nimm lieber das Halti. ;)

LG, Lektoratte
 
Ich meinte der Einsatz vom Halti auch nur als Hilfsmittel, bis es ohne klappt!
Und nicht im Dauereinsatz.
Imho ist es weder sinnvoll noch förderlich sich in der Gegend rumziehen zu lassen...

Ohne Halti wäre ich aufgeschmissen gewesen. Anders hätte ich die Leinenführigkeit nicht beibringen können.

:hallo:
 
Ich habe zwar keinen Dobi,aber eine erwachsene Hündin,deren Erziehung man konsequent zunichte gemacht hat.:sauer:
Als sie bei uns ankam,war es gelinde gesagt,katastrophal und ich war mehr als einmal den Tränen nahe.Ziehen an der Leine war noch das kleinste Problem.Was mich richtig fertig gemacht hat (und wo ich immer noch dran zu knabbern habe),war (und ist) teilweise ihr Verhalten anderen Hunden gegenüber.Inzwischen habe ich auch bemerkt,daß sie Signale von anderen Hunden entweder nicht deuten kann oder will.Eine aufgestellte Bürste beispielsweise wird ignoriert und wenn sie die Meinung gegeigt bekommt,ist das Erstaunen bei ihr groß.Dann kamen noch solche Sachen,wie Futter unterm Teppich bunkern,Müllsäcke nach Essbarem durchwühlen und in die Wohnung pinkeln dazu.Wehe,wenn ich am Putzen war und ich kam einem ihrer Verstecke zu nahe.Aber Gott sei Dank war das Thema nach ein paar Tagen durch und ich habe begonnen,sie einigermassen "verkehrssicher" zu machen.
Wir haben so angefangen,daß ich mit ihr draussen war und beobachtet habe,wie sie sich verhält,wo Defizite sind und ich dann dementsprechend mit ihr übe.Beispielsweise haben wir den Blickkontakt auch zuerst drinnen geübt,wo wir möglichst wenig Ablenkung haben.Nach und nach haben wir die Ablenkung dann gesteigert,bis wir es draussen probiert haben.Dann handhabe ich es so,daß ich nur die bekannte Gassirunde mit ihr gehe,wo wenig bis gar keine anderen Hunde sind und sie die Gegend kennt,einfach um den beiderseitigen Streß so gering wie möglich zu halten.
Leinenführigkeit haben wir hinterm Haus auf dem Hof geübt.100% perfekt ist es noch lange nicht,aber sie macht Riesenfortschritte und mein Rücken dankt es ihr.:D Wir haben es mit der Stehenbleiben- und Richtungswechselmethode hinbekommen.Ok,es gab jede Menge verdutzte Blicke und dumme Bemerkungen,weil wir anfänglich nicht von der Stelle kamen,aber mit der Zeit klappte das auch immer besser.Über ein Halti hatte ich auch nachgedacht,weil meine Nachbarin,die regelmässig mit einem zickigen Bullmastiff Gassi geht,so begeistert von den Dingern ist,aber ohne Anleitung kommt mir keins an meine Dicke ran.Allerdings wollte ich das eh mal mit meiner Hundetrainerin besprechen,wenn wir die nächste Stunde haben.
 
Inzwischen habe ich auch bemerkt,daß sie Signale von anderen Hunden entweder nicht deuten kann oder will.Eine aufgestellte Bürste beispielsweise wird ignoriert und wenn sie die Meinung gegeigt bekommt,ist das Erstaunen bei ihr groß.

Klingt für mich eher danach, als KÖNNTE sie es in der Tat nicht. Ich glaube nicht, dass das eine Sache ist, die ein Hund bewusst steuern kann.

Am Resultat ändert das aber nichts: Anstrengend!
 
Nein,daß sie es bewusst steuert,denke ich nicht,war falsch ausgedrückt.Eher,daß sie es eventuell in ihrer Freude übersieht.Durch meinen Mann weiß ich,daß sie mit einer anderen Hündin groß geworden ist und mit der völlig normal kommuniziert und auch dementsprechende Zeichen erkannt hat.Allerdings habe ich auch keine Ahnung,was sie die letzten Jahre alles durchgemacht hat,so,daß sie es vielleicht verlernt hat?Ist nur eine Vermutung,ich weiß nicht,ob sowas möglich ist.....
Anstrengend ist es auf jeden Fall und natürlich auch frustrierend für sie.:heul:
Ich werd aber meine Trainerin nächstes Mal fragen,warum es so sein könnte und ob und was man dagegen tun kann.
 
Bei uns ist das Problem, dass unser "Neuer" sich so freut, wenn man ihn nur ansieht, dass er mit allen Vieren in die Luft springt etc...Ein anleinen ist dann schon unmöglich.
Wendet man sich ab, hört er zwar auf,fängt aber sobald man sich ihm zuwendet wieder an :verwirrt:.
Wir üben jetzt den Blickkontakt im Haus an der Leine, auch wenn ich mir dabei immer ziemlich blöd vorkomme und froh bin, dass mich keiner sieht :crazy:
 
Wir üben jetzt den Blickkontakt im Haus an der Leine, auch wenn ich mir dabei immer ziemlich blöd vorkomme und froh bin, dass mich keiner sieht :crazy:

Wenn du dir mal wieder blöd vorkommst, dann kannst du uns gerne mal besuchen. Du kannst dir dann mal ansehen, was ich für einen Indianer-Tanz hinlege, wenn mein Hund seinen Jadgversuch unterbricht, nur weil ich gepfiffen habe :lol:
Mir ist es total wurscht, ob andere Leute denken "die spinnt doch": der Zweck heiligt die Mittel + ich zeige dem Hund überschwenglich, dass ich die Jagdunterbrechung supertoll fand. Wenn ich dafür naggig aufm Tisch tanzen muss, dann mache ich das auch :D
 
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