Sachkundenachweis NRW

DerJörg

KSG-Neidhammel™

• 8. April 2002

• #1

Schönen guten Morgen,

ich möchte mal einen kleinen Erfahrungsaustausch zum Thema Sachkundenachweis nach LHV NRW ("20/40-Hunde") anregen.

Am Freitag habe ich den Nachweis beim Tierarzt meines Vertrauens gemacht und musste feststellen, was das für eine Alibiveranstaltung ist. Ausser Bezahlen muss man da nun wirklich nichts leisten.

Die Fragen sind so suggestiv gestellt, dass ich mehr überlegt habe, was die wohl hören wollen, als das ich meine Kenntnisse einbringen konnte.

Der eindeutige Einfluss der mitwirkenden Verbände ist so klar zu spüren, dass es fast albern ist.

Meiner Meinung nach bringt diese Methodik aber auch gar nichts. Meine Devise wäre hier: Entweder richtig oder gar nicht.

Was meint Ihr? Was haltet Ihr von der momentanen Praxis?

Ciao
Jörg

Der Nachteil der Intelligenz besteht darin, daß man ununterbrochen gezwungen ist, dazuzulernen.
George Bernard Shaw (1856-1950)

 

SaSa22

• 29. April 2024

• #Anzeige

Hi DerJörg ... hast du hier schon mal geguckt?

S

SabineW

KSG-Jagdterrier™

20 Jahre Mitglied

• 8. April 2002

• #2

Hallo Jörg,

den Sachkundenachweis der Liste 3 in NRW ist mir inhaltlich leider nicht bekannt, da ich diesen im Rahmen der Wesensüberprüfung ableisten mußte.

Vielleicht kannst Du uns einige der darin gestellten Fragen hier hereingeben?

Sab.)

 

DerJörg

KSG-Neidhammel™

• 8. April 2002

• #3

Hallo Sabine,

diese drei Fragen sind mir besonders haften geblieben. Ich weiss aber nicht, ob ich sie "richtig" beantwortet habe, da über die Ergebnisse im Einzelnen nicht mehr gesprochen wurde. Habe hier meine Kommentare dazu geschrieben!

Welche Dinge sprechen gegen den Erwerb eines Welpen aus dieser Quelle?
A. Die Hündin verbellt jeden, der in die Nähe kommt, und die Welpen bellen oder verstecken sich.

B. Die Hunde haben keine Papiere. (Ich glaube, dies sollte man ankreuzen, hab' ich aber nicht)

C. Die Hunde sind schmuddelig, weil sie im Laub spielen. (?????????)

D. Die Welpen rennen zu jedem hin.

Ist es eine Frage des Alters eines Kindes, ob das Zusammenleben mit einem Hund reibungslos funktioniert?
A. Nein, es ist eine Frage der Gewöhnung (Prägung), ob der Hund Kinder einer bestimmten Altersklasse akzeptiert oder nicht. (zu einseitig!!!)

B. Nein, das hat mit dem Alter nichts zu tun. Ein Hund fühlt sich innerhalb der Familie in jedem Fall rangniedriger als die Kinder.

C. Indirekt ja, denn reifere Jugendliche werden von vielen Hunden als Erwachsene eingestuft. (Paradox zu Antwort A, für mich spielt beides eine Rolle)

D. Ja. Das Zusammenleben zwischen kleinen Kindern und Hunden ist immer problematisch.

Gibt es Strafen, die man als ”artgerecht” bezeichnen kann?
A. Ja, Schläge, denn Hunde untereinander sind auch nicht zimperlich.

B. Ja, lautes Anschreien und gleichzeitiges leichtes Schlagen mit der Zeitung.(Hab' ich schon so in Fachbüchern gelesen)

C. Ja, Ignorieren, wenn es die Situation zulässt.(Dies war natürlich meine Antwort)

D. Nein, Strafen können niemals ”artgerecht” sein. (Auch diese Einstellung ist mir schon begegnet, kommt auf die Definition des Wortes "Strafe" an)

Insgesamt finde ich die Fragen zu unpräzise und interpretationsfähig. Dann gibt es noch welche, bei denen man aus einer Hundezeichnung den Ausdruck bzw. die Empfindungen des Hundes ableiten soll. Die Zeichnungen sind meines Erachtens nach auch nicht so dolle.

Ciao
Jörg



Der Nachteil der Intelligenz besteht darin, daß man ununterbrochen gezwungen ist, dazuzulernen.
George Bernard Shaw (1856-1950)

 

Xana

15 Jahre Mitglied

• 8. April 2002

• #4

Hallo Jörg,

guck mal hier

Dort müssten eigentlich alle Fragen des Sachkundenachweises in NRW incl. "richtiger" Antworten
enthalten sein.


gruß xana

 

M

Manu

15 Jahre Mitglied

• 8. April 2002

• #5

Hi Jörg,


da kann ich Dir nur voll zustimmen.Wir haben das auch hier in NRW bei Tierärztin gemacht.Also,genauer bei meiner Chefin *gg

Wir mussten 6 Bögen oder so ausfüllen.Auf einigen waren Bildchen drauf wo wir erkennen mussten wie der Hund sich darauf gerade verhält.Leider waren die Bilder so super gemacht,dass man echt teilweise wirklich raten konnte,weil Ohren und Schwanz nicht mit kopiert waren.Wir selber fanden die Fragen sehr einfach,weil jeder der sich ein bisschen damit befast hat,bevor! er sich einen Hund holt,das eigentlich wissen müsste.
Die Kosten beliefen sich bei uns auf 45,-DM.Bei anderen TA's hier in unserem Kreis werden 60,-DM bis sogar 120,-DM genommen.Das ist schon Ausbeuterei.
45,-DM liegen so ziemlich am unteren Rand der Gebührenordnung,leider muss der TA das nehmen,geht es drunter kann es schwer Ärger geben,wenn ein anderer TA das erfährt.
Meine Chefin selber hat schon mal ein schlechtes Gewissen überhaupt Geld dafür zu nehmen,aber tut sie es nicht,machen es andere und die nehmen dann wie gesagt noch mehr.
Für uns ist das auch nix halbes und nix ganzes.Leider haben die meisten TA's nämlich selber keine Ahnung von Hundehaltung und Hundeerziehung.Und in 3 Seminaren,die jeweils über 4 Stunden gehen,denke ich nicht,dass man sowas lernen kann.
Außerdem sollt meiner Meinung nach,wenn überhaupt richtig,dann der Sachkundenachweis gemacht werden,bevor! man sich einen Hund holen darf und dieser Nachweis sollte vor wirklich Hunderfahrenen Personen erbracht werden.

Liebe Grüße

Manu,Andreas,Tapsi,Lady,Liza & Minnie

Minnie,blinder Hund na und?

 

DerJörg

KSG-Neidhammel™

• 8. April 2002

• #6

Hi Xana,

leider ist dies wohl nicht mehr die aktuellste Version. Den identischen Wortlaut der Fragen kann man sich unter

ansehen.

Der Nachweis ist wohl vor einiger Zeit noch mal novelliert worden. Deshalb Vorsicht beim Auswendiglernen! (aber ich hab' mir die Fragen nicht einmal vorher angeguckt und trotzdem locker bestanden, ist überhaupt kein Problem)

Trotzdem stellt sich mir die Frage nach dem Sinn einer solchen "Pseudoprüfung". Wie gesagt entweder richtig (z.B. Tageseminar mit anschließendem Test, vielleicht sogar zu einem annehmbaren Preis

) oder gar nichts.

Davon hätten wenigstens alle was, so wohl nur die lizenzierten Tierärzte!

Ciao
Jörg

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George Bernard Shaw (1856-1950)

 

Xana

15 Jahre Mitglied

• 8. April 2002

• #7

Hi Jörg,

ups, danke für die Info, werd somit den Link nicht mehr weiterempfelen. Ich dachte, nachdem ich dort
gelesen hab "Aktualisiert am 16.03.02", das die Fragen eigentlich noch aktuell sein müssten.

Wer das auswendig lernen MUSS, sollte besser keinen Hund halten.


gruß xana

 

DerJörg

KSG-Neidhammel™

• 8. April 2002

• #8

Hi Manu,

ich habe 25€ bezahlt. Geht dann wohl in Ordnung, wenn andere TA 60€ verlangen.

Die Bilder sind wirklich uneindeutig. Bei mir war eins, auf dem ein Hund auf dem Rücken liegt, den Schwanz unter den Bauch geklemmt. Die Antworten waren "doppelt gemoppelt", Motto: "1. Der Hund zeigt eine Unterwerfungsgeste", "2.Der Hund ist unterwürfig und zeigt Angst".

Was soll das? Warum fragt man nicht verschiedene real mögliche Verhaltensweisen ab: 1. Dominanz, 2. Angst und Unterwürfigkeit, 3. Freude....

Mutwillige Verunsicherung unerfahrener Halter????

Ciao
Jörg

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George Bernard Shaw (1856-1950)

 

Xana

15 Jahre Mitglied

• 8. April 2002

• #9

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Tahoma, Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von DerJörg:

Mutwillige Verunsicherung unerfahrener Halter????
Ciao
Jörg
[/quote]

vielleicht steckt das dahinter, aber mal ganz ehrlich, die Fragen sollten doch für einen Hundehalter im "Normalfall" überhaupt kein Problem darstellen.
Aber wie immer, was ist schon "normal".....

Gibts eigentlich Statistiken darüber, wieviel Leute diesen Test bestehen ????


gruß xana

 

DerJörg

KSG-Neidhammel™

• 8. April 2002

• #10

Hi Xana,

im Prinzip gebe ich Dir Recht, der Sinninhalt der Fragen und deren Beantwortung sollten eigentlich für einen informierten Hundehalter kein Problem darstellen, aber diese Z.T. laienhafte Formulierung ging mir tierisch auf die Nerven.

Die Fragen Deines Links kannte ich schon vorher: sie sind viel präziser, realitätsnaher, relevanter, einfach klarer gestellt.

Zu den Statistiken: keine Ahnung, ich weiss noch nicht mal, wieviele Fehler man machen darf.

Vielleicht interessant in diesem Zusammenhang: Welcher Tierarzt würde es sich schon gerne verscherzen mit einem geschätzten (weil langjährigen oder finanzstarken) Patienten?

Ciao
Jörg

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George Bernard Shaw (1856-1950)

 

W

Waldläufer

• 8. April 2002

• #11

hallo jörg,
habe vor kurzem den sachkundenachweis gem. $ 4 abs. 2 nr.2 der LHV NRW gemacht( somit die sachkunde für alle hunderassen nachgewiesen ).diesen musste ich beim kreisveterinäramt ablege, da bei liste 1 und 2 - hunden der (sorry)"einfache TA " nicht mehr ausreicht.das erfreuliche,neben der nun uneingeschränkten hunderassenwahl ist,dass gem. der allgemeinen verwaltungsgebührenordnung (in der fassung vom 03.07.2001(GV.NRW.S.262/GSV 2011)die gebühr auf
25 € festgesetzt ist.ganz nebenbei waren,zumindestens hier in unserem kreis,doch einige fragen auf die reale verhaltenweise der hundis abgestimmt.

gruss harry

less is more

 

nelehi

KSG-Else Kling™

15 Jahre Mitglied

• 8. April 2002

• #12

Hallo!

Grundsätzlich sind die Fragen des Sachkundenachweises recht einfach zu beantworten (mußte die Sachkunde noch in NRW wegen Liste 2 nachweisen), allerdings weiß nicht nicht, was mich z.B. die geforderte Zwingergröße für einen Rotti angeht?! 1. habe ich keinen und 2. käme der bei mir nicht in dem Zwinger. Auch wie lange eine Hündin trägt ist nicht relevant, wenn ich einen Rüden habe oder die Hündin eh nicht mehr werfen kann, weil sterilisiert. Solche Züchterfragen gehören nicht in einen solchen "Otto-Normalverbraucher-Fragebogen".
Ansonsten müßten die Antworten auf die Fragen oft klarer sein, da hat Jörg ganz recht.

Gruß nelehi

PS: Ich bin damals mündlich befragt worden und das erste, daß ich erzäheln mußte, waren Infos über "meine" Rasse, den Dobi. Wesen usw.
Das fand ich gar nicht so schlecht.

 

W

WHeimann

• 8. April 2002

• #13

Der obige Link von Jörg beinhaltet aber nicht alle Fragen. Hier ist ein Link mit allen Fragebögen (40/20-Hunde) zum Download (werden bei uns auf dem Hundeplatz auch verwendet, da wir selbst die Sachkunde machen dürfen

), welche derzeit aktuell sind.

Diese Fragen sind für Westfalen bindend. (Gibt leider hier wieder mal einen Unterschied).

Die Fragen von Xana sind die Bögen für Listenhunde. Hier als Download:

.

Bei Liste-2 Hunde muss aber bei bestandenem Wesenstest keine Sachkunde mehr gemacht werden. Der bestandene Wesenstest bestätigt gleichzeitig die Sachkunde.

WHeimann
Hundeschule des Tierschutzverein Iserlohn e.V.

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W

WHeimann

• 11. April 2002

• #14

@manu:
Die Kosten für einen Sachkundenachweis sind in Nordrhein-Westfalen für die Tierärzte einheitlich von der Tierärztekammer festgelegt worden. Sie betragen 43,00 DM & MwST. Also 49,88 DM. Dieses entspricht genau 25,47 €. Nicht mehr und nicht weniger.
Wenn ein Hundehalter bei einem Tierarzt mehr bezahlen soll, sollte man den Tierarzt vielleicht mal freundlich darauf hinweisen.
Falls er sich nicht darauf einlässt hilft bestimmt eine Beschwerde bei der Tierärztekammer Nordrhein weiter.
Hier der Link zum Nachlesen:

WHeimann
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T

Tibby1

• 11. April 2002

• #15

Hat denn schon Jemand gehört das einer den Sachkundenachweis nicht bekommen hat?? Ich glaube die Tieraerzte sind ingesamt nicht glücklich darüber das sie diese Tests machen müssen .Einen Sachkundenachweis vor dem Erwerb zu machen halte ich nicht für sehr sinnvoll weil da ja nur gelesenes wieder gegeben wird oder??

gruss
Tibby

 

W

WHeimann

• 11. April 2002

• #16

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Tahoma, Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>.Einen Sachkundenachweis vor dem Erwerb zu machen halte ich nicht für sehr sinnvoll weil da ja nur gelesenes wieder gegeben wird oder??[/quote]

Mit der Anmeldung des Hundes beim OA muss gleichzeitig die Sachkundebescheinigung abgegeben werden. Wo ist dann der Unterschied, ob der Sachkundenachweis vorher gemacht wird oder wenn der Hund 1 Tag beim Halter ist?

Bisher habe ich auch noch nicht gehört, dass ein Halter durch die Sachkunde gefallen ist.


WHeimann
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