Nach Wildschweinangriff: Argentinische Dogge mit 15 Stichen genäht -
Hund lief alleine nach Hause
Panik vor der Kindertagesstätte St. Heinrich am Rabenberg: Polizei und
Feuerwehr mussten am Freitag eine Argentinische Dogge einfangen, die
verletzt und herrenlos umher irrte (Wolfsburger Nachrichten
berichteten). Das Tier war jedoch nicht aggressiv und trottete alleine
nach Hause.
"Meine Freundin war mit einer Bekannten und dem Hund wie gewohnt im Wald
joggen", berichtet der Besitzer des Tieres. Der Hund habe am Wegesrand
im Gebüsch geschnuppert, als auf einmal ein Wildschwein auftauchte, den
Hund anfiel und verfolgte. Verängstigt und mit mehreren Fleischwunden im
Hals- und Brustbereich nahm das Tier reißaus und ließ sich schließlich
erschöpft in der Nähe der Kindertagesstätte nieder. "Eltern, die ihr
Kind abholen wollten, haben die Polizei alarmiert", erklärt Ulrike
Krücken, Leiterin der Einrichtung. "Die Kinder und Erzieherinnen haben
davon zuerst gar nichts mitbekommen." Die Polizei rückte mit einem
Streifenwagen aus, alarmierte die Feuerwehr und sicherte die Umgebung um
das Tier ab. "Wir haben die Eltern dann über den Spielplatz ins Haus
gelassen", so Krücken.
"Es bestand keine konkrete Gefahr für die Personen in der Umgebung. Das
Tier zeigte keinerlei Aggressivität", berichtet Polizeisprecher
Klaus-Dieter Stolzenburg. Der Hund habe sich dann aufgerappelt und sei
nach Hause gelaufen. "Wir haben ihn verfolgt, als er die Braunschweiger
Straße entlanggelaufen ist." Der Besitzer hatte sich schon auf die Suche
nach seinem Hund gemacht und traf kurz nach dem Tier wieder zu Hause
ein. "Ich habe ihn dann gleich zum Tierarzt gebracht." Mit 15 Stichen
wurden die Wunden genäht.
Dirk Thiele vom Forstamt Fallersleben vermutet, dass der Hund eine Bache
und ihre Frischlinge aufgeschreckt hat. "Sie wird ihre Jungen verteidigt
haben." Normalerweise bestünde keine Gefahr für Spaziergänger, da die
Tiere für gewöhnlich tiefer im Wald seien. "Es war ein unglücklicher
Zufall, dass sich das Wildschwein so dicht am Wegesrand aufgehalten
hat." In diesem Fall mussten Polizei und Feuerwehr nicht weiter
eingreifen. Doch für den Notfall hat die Feuerwehr die nötige
Ausrüstung, um potenziell gefährliche Hunde einzufangen. "Wir haben
Anzüge, die vor den Bissen schützen oder Stangen mit Schlingen, mit
denen wir das Tier einfangen können", heißt es aus der
Feuerwehrleitstelle. "Wenn der Hund aber niemanden an sich heranlässt
und eine Gefahr darstellt, müssen wir einen Tierarzt rufen, der ihn
betäubt." "Erschießen kann nur der allerletzte Ausweg sein", so
Polizeisprecher Stolzenburg.
Liebe Grüsse
Tanja