viela schrieb:
Nö!
Als Malinois-Besitzer kann ich dir auch nur bedingt zustimmen.
Selbstverständlich muss ein Hund "weg" wenn er gefährlich ist und nicht resozialisierbar!
Aber das geht aus diesem kurzen Artikel ja gar nicht hervor! Gefährlich...ja, nicht resozialisierbar.......stand nicht drin. Wird dieser Hund auch nicht mehr beweisen können, er ist ja tot.
Nun vermute ich mal, dass der "Nachbar" den Besitzer des Hundes per Handy erreicht haben wird und dieses Einschläfern mit ihm abgesprochen hat. Man muss eben nicht immer an die wildesten Geschichten bei sowas denken, der Besitzer wird eventuell auch Angst vor den Folgen haben und ist der Hund "weg" sieht jeder Richter schon mal, dass die "Gefahr" in Eigeninitiative gebannt wurde und man macht Punkte.
Wer mich kennt wird wissen, dass jetzt ein Fall aus der Praxis kommt
:
Ist bestimmt drei Jahre her, da bekam ich das Protokoll der Polizei zu genau so einem Fall mit den gleichen Konstellationen auf den Schreibtisch, es handelte sich aber um einen Berner Sennen Rottweiler Mischling.
Aber die Rassezugehörigkeit war bei uns zu dieser Zeit und heute wieder kein Kriterium bei der Feststellung der Gefährlichkeit eines Hundes.
Der Hund hatte sich gefährlich verhalten und eine Frau wurde verletzt!
Ich lud die Halterin samt Hund vor, ging auch zu denen nach Hause um im häuslichen Bereich festzustellen, wie der Hund sich verhielt und es war klar, dass der große Hund die kleine, gerade mal 18 Jahre alte Halterin beschützen wollte, es war auch ihr erster Hund in der ersten eigenen Wohnung.
Ich beauflagte sie, einen Teamtest mit dem Hund zu machen. Dazu sind ja einige Wochen Vorbereitung bei einem dafür qualifizierten Trainer nötig, das Training fand auf einem ganz normalen Hundeplatz statt.
Als ich anlässlich der Prüfung auf dem HP erschien bot sich mir ein ganz anderes Bild als das, welches ich anfänglich von Hund und Halterin hatte.
Der Hund war an der Seite des Platzes abgelegt und pennte, die Halterin war gerade in einer lebhaften Diskussion mit anderen Hundehaltern verwickelt. Irgendwie schien sie gewachsen zu sein.
Dass die Wochen des Trainings den beiden viel gegeben hatten, sah man dann beim Ablegen der Prüfung.
Die Arbeit hatte Hund und Halterin soviel Spaß gemacht, dass sie noch heute auf diesem HP, nun aber als Vereinsmitglied trainiert.
Der Trainer erzählte mir mal, dass das Mädel samt Hund nunmehr "sein bestes Pferd im Stall" ist.
Was wäre gewesen, wenn ich damals einen Wesenstest angeordnet hätte, der Hund aufgrund nicht erfolgtem Training durchgefallen und eingeschläfert worden wäre?
Da wäre nicht nur ein Hundeleben zu Ende gewesen, das Mädchen hätte wohl den letzten Zipfel Selbstbewusstsein verloren und eine schlimme Lebenserfahrung gemacht.
Das nun wieder unterscheidet diesen Fall von jenem in dem Polizeibericht. Es hat niemanden interessiert, wie es bei richtigem Umgang mit dem Hund hätte weiter gehen können, weg mit dem Tier und Ruhe ist!