Erstellt am: 09.02.2013
Mellie hat uns schon viele Sorgen gemacht, einfach deshalb weil sie selber so unglücklich war.
Mellie ist tatsächlich ein Hund, der echte Depressionen hatte und kaum da raus zu holen war.
Im August 2012 kam sie zu uns, aufgefunden angebunden am Friedhof.
Sie war abgemagert, kahl, von Flöhen übersät. An ihrem Halsband ein Zettel, ich bin 2 Jahre alt und kinderlieb, wer mich findet kann mich behalten oder bringt mich ins Tierheim.
Nun der Finder brachte sie ins Tierheim, Mellie, wie wir sie nannten, war tagelang unzugänglich und kaum ansprechbar.
Selbst fressen wollte sie auch nach mehreren Tagen nicht.
Arme Maus, braucht einfach Zeit, sie wurde läufig und ihr Gemütszustand noch trauriger.
Aber zumindest fraß si , wenn auch wenig und es musste immer etwas besonders Feines im Napf sein.
Mellie bekam also immer Extrafutter und sie verlor ganz langsam ihre Skelettfigur und das Fell wuchs wieder.
Nach ihrer Läufigkeit zogen zwei junge Jungschnösel bei ihr ein.
Mellie übernahm rigoros und hart die Chefrolle.
Den Jungspunden hat das nicht geschadet, wir waren aber schon erstaunt wie hart Mellie durchgreifen kann, wenn ihr etwas nicht passt.
Die Jungschnösel fanden ein neues Zuhause und Mellie blieb zurück.
Immer noch war sie oft traurig, depressiv und an manchen Tagen kaum zu irgendetwas zu motivieren.
Einzig im großen Auslauf sein liebte sie, dort lief sie den Zaun ab und legte sich dann erhöht auf die Pritsche.
Hier kann sie auch heute noch stundenlang liegen, ruhig und gelassen wie eine Sphinx.
Dann interessierte sich endlich eine Familie für Mellie. Alles passte und Mellie zog aus.
Nach 2 Wochen standen die Leute wieder bei uns, Mellie hatte die 17-jährige Tochter böse angeknurrt und die Mutter hätte jetzt Angst.
Beim näheren Gespräch stellte sich heraus, dass der Vater mit der Tochter Streit hatte und Mellie danach die Tochter in Frage stellte.
Wir waren sehr erstaunt, Mellie hat sich hier nie in irgendeiner Weise aggressiv gezeigt, eher zurückgezogen, was wir ihr immer zubilligten.
Mellie versank wieder in Depressionen und wir machten uns wieder Sorgen.
Dann lernte Mellie Chester kennen, wieder ein ungezogener Jungrüde.
Ihn aber erzog sie mit sanfter Hand, duldete viel und spielte manchmal sogar.
Sie schien glücklich und gelassen und wir waren es jetzt natürlich auch.
Die Beiden waren sehr eng und innig miteinander.
Das Wunder geschah und ein Ehepaar ohne Kinder aber mit Erfahrung und viel Platz wollte die Beiden adoptieren.
Traumhaft, das ist die Lösung und ein echter Glücksfall.
Mellie und Cheester zogen zusammen aus, wir vereinbarten, dass Mellie so schnell wie möglich kastriert werden sollte.
Alles sah nach Happy End aus.
Nach vier Wochen ein Anruf, Mellie hatte nach der Frau geschnappt, nicht gebissen, aber geknurrt und jetzt hat die Frau Bedenken.
Wir waren ratlos ...????? Was war denn da schon wieder los?
Mellie kam also zurück, Chester blieb, weil er eine innige Bindung zu seinen Menschen aufgebaut hatte.
Die Abgabe fiel Mellies Menschen schwer, beim Gespräch stellte sich heraus, dass Mellie alle Freiheiten gehabt hatte.
Auf dem Sofa liegen, den Ton angeben, etc ...
Der Mann hatte mit Mellie keine Schwierigkeiten und hätte Mellie sehr gerne behalten.
Als Mellie zurück kam, wurde sie von uns umgehend kastriert, keinen Tag zu früh, denn bei der OP stellte sich heraus, dass Mellie schon trächtig war.
12 !!!!! Welpen wären es geworden .....
Mellie überstand die OP sehr gut, bei der Nachsorge, Bauchnaht angucken, OP-Body an- und ausziehen war sie unglaublich lieb.
Mellie versank wieder in ihre Melancholie und wir stellten sie erst einmal von der Vermittlung zurück.
Wir beobachten Mellie und dachten intensiv über sie und ihre Knurranfälle nach.
Mellie verwandelte sich in dieser Zeit, sie bekam endlich eine gute Figur, sie fraß das Tierheimfutter ohne immer etwas spezielles Feines zu bekommen.
Aber sie wurde auch immer fröhlicher und gelassener.
Die Kastration hat ihr sichtlich gut getan, es gibt ja tatsächlich Hündinnen, die immer vor, während und auch nach der Läufigkeit in echte Depressionen fallen.
Die Hormonschübe lassen manche Hündinnen völlig von der Rolle sein.
Mellie ist eindeutig so ein Fall, vermutlich hängen auch ihre Knurrattacken damit zusammen.
Aber wir vermuten auch, dass Mellie nie so eng mit Menschen zusammen lebte.
Bei Ihrer Aufindung damals war sie voller Parasiten, sie zog an der Leine wie ein Ochse und kannte das Spazierengehen offensichtlich gar nicht.
Heute vermuten wir, dass Mellie zuvor nie mit Menschen in einem Haus zusammengelebt hat. Das immer wieder sich auf Menschen Einstellen fällt ihr auch heute noch schwer.
Mellie ist jetzt ein ganz anderer Hund geworden. Was für jeden anderen Hund normal ist, ist für uns bei Mellie ein echtes Freudenfeuer.
Sie wedelt morgens, wenn sie uns sieht und zeigt echte Gefühle. Ja, das ist nichts Besonderes werden sie denken, bei Mellie ist das ein echter Gefühlsausbruch, der besonders ist.
Sie spielt !!!!!!!!! mit uns und einem Ball ..... ja, das ist für Mellie eine echte Sensation
Sie schmust und lehnt sich an, und das nach nunmehr so langer Zeit, in der wir sie kennen.
Mellie ist in vieler Hinsicht ein außergewöhnlicher Hund. Optisch ist sie eher ein Schäferhund, charakterlich ein Kangal.
Sie ist auf der einen Seite total bescheiden, hat keine Probleme stundenlang alleine zu bleiben.
Fordert nie etwas und ist mit allem zufrieden, sie braucht und das hört sich jetzt sicher komisch an nur wenig Ansprache.
Sie ist tatsächlich ein Solitär, wenig Ansprache heißt nicht, man soll sie links liegen lassen, sondern sie braucht einfach viel Freiraum. Viel Zeit für sich, kann wenig damit anfangen immer und immer wieder mit Menschen zu kommunizieren.
Das stresst sie tatsächlich, sie liebt und braucht Rituale sehr. Morgens in den Auslauf gehen und wachen .... wie eine Sphinx.
Ruhig, gelassen, souverän, alleine in sich versunken aber alles wahrnehmend.
Zu Mittag essen, dann schlafen und wirklich Ruhe haben ... danach wieder rausgehen und gucken, was sich getan hat da draußen.
Dann und wann ein bisschen mit den Menschen spielen, über die Wiese rennen und mal keinen Job haben, sondern auch mal blödeln für ein paar Minuten.
Mellie ist eine sehr besondere Hündin, die uns mit ihrem sehr feinsinnigen Charakter so manche Denksportaufgabe gegeben hat.
Wir haben anfangs nicht verstanden, was sie wirklich will, wie sie leben will.
Wir wollten, dass sie nach dem Trauma ein schönes Zuhause hat, ohne zu bedenken, dass für Mellie etwas ganz anders schön ist.
Mellie möchte ihr Kangalerbe leben, ein ruhiges Leben, ein eigenes Revier, das sie bewachen kann.
Und das tut sie zu 100 Prozent gut und zuverlässig.
Mellie möchte nicht eng mit ihren Menschen im Haus leben.
Das Zusammenleben stresst sie und sie wird sicher wieder versuchen die Familie nach ihrer Ansicht zu ordnen.
Sie würde sehr gerne draußen leben, aber keinesfalls einsam in einem Schrebergarten.
Zu bewachen muss für diesen intelligenten Hund auch Sinn machen, Sinn macht es für sie, wenn sie ein ZUHAUSE bewachen darf.
Sie könnte zu einem Rüden mit dazu, allerdings ist sie sehr wählerisch, wen sie akzeptiert.
Sie kann gut alleine bleiben, Mellie macht es tatsächlich nichts aus, wenn ihre Menschen morgens aus dem Haus gehen und erst abends wiederkommen.
Wenn sie dann ihr Revier bewachen darf und eine Aufgabe hat.
Natürlich möchte sie Streicheleinheiten haben und menschliche Ansprache in Maßen
Obwohl Mellie am liebsten in ihrem Revier ist , liebt sie auch kleine Spaziergänge.
Wenn Sie eine zuverlässige Wächterin brauchen, akzeptieren können dass Mellie nicht dauernd betüddelt und besprochen werden will, wenn sie ein großes Gelände mit warmem Schlafplatz haben, wenn sie ein geduldiger souveräner Mensch sind und Hund auch einfach mal lassen können, wenn sie einen ganz besonderen Hund suchen, dann melden Sie sich bitte bei uns.
Mellie wird zu ihren neuen Menschen ganz langsam eine tiefe Bindung aufbauen, diese Bindung entsteht leise und langsam, ist dafür aber dann um so wertvoller, sie ist eine Sphinx, ein ganz besonderer Typ.
Und so einen in menschlicher Gestalt, den suchen wir jetzt für unsere Mellie.
2013 ... das soll Mellies Jahr werden .... !!!!
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