Hannover (dpa) - 8.00 Uhr morgens auf einer Hundewiese in der Nähe des Kinderkrankenhauses Auf der Bult in Hannover. Die niedersächsische Kampfhundeverordnung, die bisher Maulkorb und Leinenzwang für gefährliche Hunde vorsieht, wurde wenige Stunden zuvor von Bundesrichtern gekippt. Sichtlich erleichtert blickt Sotirius Iliaskos auf seinen Hund Spike. «Dann muss er nun wohl keinen Maulkorb mehr tragen», meint er und streichelt den weißen Pitbull.
Eigentlich habe er mit seinem Vierbeiner demnächst zum Wesenstest gehen wollen, doch das wolle er sich jetzt noch einmal überlegen. «Es ist ohnehin Unsinn, bestimmte Rassen als Kampfhunde zu bezeichnen. Wenn ein Tier aggressiv ist, liegt es meistens am Halter», meint der 23-Jährige.
«Jedes Tier kann aggressiv werden, wenn es dazu gemacht oder gezüchtet wird», sagt Hundebesitzerin Brigitta Fischer. «Viel wichtiger ist es doch, durch schärfere Kontrollen und beispielsweise einen Führerschein für Hundebesitzer dafür zu sorgen, dass der Mensch auch in der Lage ist, ein Tier zu halten, und es nicht als Waffe missbraucht», betont die 58-Jährige.
Beim Deutschen Kinderschutzbund und besorgten Eltern herrscht dagegen blankes Entsetzen. «Dass Kampfhunde jetzt wieder ohne Maulkorb herumlaufen können, finde ich unverantwortlich. Ich habe schließlich eine Tochter», sagt Britta Vargas aus Hannover. Hartmut Macke hält eine Lösung in Richtung Hundeführerschein für besser als ein generelles Verbot von Kampfhunden. «Nicht die Hunde sind gefährlich, sondern ihre Besitzer», meint der Vater von drei Kindern. Die Verordnung sei inhaltlich richtig gewesen, meint Oleg Hammling vom Kinderschutzbund. «Zahlreiche Zwischenfälle mit Kampfhunden haben bewiesen, dass diese Hunderassen besonders gefährlich sind.» Jetzt werde die Gefahr für Kinder durch Hunde wieder steigen.
Beim Veterinäramt, das die Kampfhundeverordnung bisher überprüfen musste, herrscht zunächst Ratlosigkeit. Jetzt könne man nur noch nach dem Gefahrenabwehrgesetz vorgehen - wenn der Kampfhund jemanden beißt oder einen anderen Hund anspringt. Heiko Schwarzfeld vom Tierschutzverein Hannover befürchtet einen Ansturm auf die Tierheime durch Leute, die ihre Hunde wiederhaben wollen. «Die haben sich ihres Tieres billig entledigt; wenn die Luft rein ist, kommen sie wieder und wollen den Hund zurück haben.»
Quelle:
Diser Artikel enthält mal wieder einige sehr fachkundige Statements.
xana
<font size=1>[Dieser Beitrag wurde von Xana am 04. Juli 2002 editiert.]</font>
Eigentlich habe er mit seinem Vierbeiner demnächst zum Wesenstest gehen wollen, doch das wolle er sich jetzt noch einmal überlegen. «Es ist ohnehin Unsinn, bestimmte Rassen als Kampfhunde zu bezeichnen. Wenn ein Tier aggressiv ist, liegt es meistens am Halter», meint der 23-Jährige.
«Jedes Tier kann aggressiv werden, wenn es dazu gemacht oder gezüchtet wird», sagt Hundebesitzerin Brigitta Fischer. «Viel wichtiger ist es doch, durch schärfere Kontrollen und beispielsweise einen Führerschein für Hundebesitzer dafür zu sorgen, dass der Mensch auch in der Lage ist, ein Tier zu halten, und es nicht als Waffe missbraucht», betont die 58-Jährige.
Beim Deutschen Kinderschutzbund und besorgten Eltern herrscht dagegen blankes Entsetzen. «Dass Kampfhunde jetzt wieder ohne Maulkorb herumlaufen können, finde ich unverantwortlich. Ich habe schließlich eine Tochter», sagt Britta Vargas aus Hannover. Hartmut Macke hält eine Lösung in Richtung Hundeführerschein für besser als ein generelles Verbot von Kampfhunden. «Nicht die Hunde sind gefährlich, sondern ihre Besitzer», meint der Vater von drei Kindern. Die Verordnung sei inhaltlich richtig gewesen, meint Oleg Hammling vom Kinderschutzbund. «Zahlreiche Zwischenfälle mit Kampfhunden haben bewiesen, dass diese Hunderassen besonders gefährlich sind.» Jetzt werde die Gefahr für Kinder durch Hunde wieder steigen.
Beim Veterinäramt, das die Kampfhundeverordnung bisher überprüfen musste, herrscht zunächst Ratlosigkeit. Jetzt könne man nur noch nach dem Gefahrenabwehrgesetz vorgehen - wenn der Kampfhund jemanden beißt oder einen anderen Hund anspringt. Heiko Schwarzfeld vom Tierschutzverein Hannover befürchtet einen Ansturm auf die Tierheime durch Leute, die ihre Hunde wiederhaben wollen. «Die haben sich ihres Tieres billig entledigt; wenn die Luft rein ist, kommen sie wieder und wollen den Hund zurück haben.»
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Diser Artikel enthält mal wieder einige sehr fachkundige Statements.
xana
<font size=1>[Dieser Beitrag wurde von Xana am 04. Juli 2002 editiert.]</font>