Künstlicher Blasenausgang bei Katze

watson

KSG-Mutti™
20 Jahre Mitglied
Die Überschrift hört sich vllt. etwas komisch an, aber ich brauche Erfahrungsberichte von Katzenhaltern, bei denen die Tiere einen künstlichen Blasenausgang haben.

Leider muß ich mich mit dem Thema vertraut machen, da ich soeben vom TA komme.
Felix, unser 15-jähriger "Neuzugang" vom Juli diesen Jahres, hat soviel Harngrieß, daß die Harnröhre verstopft ist.
Seit vorgestern bemerkte ich einige kleinere Pfützen, die mit Blut versetzt waren. Zuerst dachte ich an Erbrochenes, der "Geruchstest" brachte aber einen deutlichen Uringeruch hervor.
Nun ist es natürlich etwas kompliziert, bei 5 Katzen den "Übeltätet" herauszufinden. Mein erster Verdacht ging in Richtung Othello, der nierenkrank ist.
Heute früh sah ich, daß Felix versuchte einige Tröpfchen abzusetzen und als es ihm endlich gelang, war wieder Blut in den Pfützchen.
Also mußte er diesmal zum TA :(

Tja, das Ergebnis war eben dieser Harngrieß...
Die TÄ verabreichte ihm
- Clamoxyl LA
- Prednisolon 1%
- Prifidar
Zusätzlich bekommt er jetzt ein Urinary-Futter, welches den Abbau und eine Neubildung des Harngrieß verhindern soll.
In den nächsten 2 Tagen müssen wir täglich weitere Spritzen abholen.

Ihre Prognose klang nicht so prall :(
Sollten wir das Problem nicht in wenigen Tagen in den Griff bekommen, d.h., er kann wieder normal pullern, muß er operiert werden und bekommt einen künstlichen Blasenausgang, falls er narkosetauglich ist.

Was heißt das nun genau für Felix?
Wie ist seine Lebensqualität danach?
Gibt es alternative Behandlungsmethoden und wenn ja, welche?
Wie schnell würde der Vergiftungsprozeß ohne Op einsetzen und wäre DAS eine Quälerei für ihn?

Über Erfahrungen auf diesem Gebiet wäre ich sehr dankbar,
watson
 
  • 20. Mai 2024
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Hi watson ... hast du hier schon mal geguckt?
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hallo watson

mein kater hatte auch so schwer damit zu kämpfen, so sehr, das wir kurz vor einer einschläferung standen. die struvitkristalle kamen immer und immer wieder.

die behandlung bei ihm bestand aus verschiedenen antibiosen, eben auch dieses urinary futter, was er aber so gut wie nicht gefressen hat, da es ihm nicht geschmeckt hat, klinikaufenthalten über tage für diverse tests usw.

einen künstlichen blasenausgang musste leon nicht haben, es stellte sich heraus, das es bei ihm seelisch bedingt war, durch änderung der haltungsbedingungen ist leon heute fast wieder gesund, das einzige was er noch bekommt , ist dieses urinary futter, und zwar von kattovit, kann man im fressnapf kaufen, ist von den inhaltsstoffen her fast identisch mit dem von waltham oder hills oder royal canin.

du kannst auch astorin tabletten geben, die säuern den harn an und verhindern dadurch die neubildung von struvitsteinen. leon hat die sehr gerne genommen, über einen längeren zeitraum. es gibt auch noch eine paste, die den gleichen effekt hat, allerdings weiss ich nicht, ob die auch so gerne genommen wird. astorin war der renner bei den katzen.

männliche tiere sind übrigens sehr viel anfälliger als weibliche, das hängt mit der anatomie der harnröhre zusammen. homöopathisch kann man das ganze mit kanadischem hanf, oder berberis d4, cantharis d6 und rubia tinctorum unterstützen. viel bewegung und vor allem trinken ist wichtig.

ohne behandlung tritt der tod innerhalb weniger tage ein, durch nierenversagen mit urämie oder harnblasenzerreissung.

lieben gruß
angel
 
@Watson,
genau das hat meine Katze auch und der geht es wieder bestens.
Sie bekam Spritzen und für Daheim eine Paste die ich ihr 3-4 mal täglich geben sollte die erste Zeit damit sich vorhandene Kristalle abbaun.
Und seitdem ist sie natürlich umgestellt auf Urinary was sie zu Anfang nicht so prall fand aber jetzt gerne nimmt.

Gute Besserung !
 
Heike, ich kann Euch diesbezüglich leider keinen Rat geben, drücke aber die Daumen, daß ihr das in den Griff bekommt.
 
Hallo Watson,

ich kann Dir zwar keine Infos bezüglich eines künstlichen Harnausgangs bei Katzen geben, dafür aber welche bei einem Hund. Ich denke, das es sich um gleiche oder zumindest ähnliche Operationen handelt und auch die Diagnose deckt sich (Harngries, verstopfter Harnausgang, Blutabsatz beim urinieren etc.).

Da alle medikamentösen Behandlungen fehlschlugen, musste Sultan unter das Messer und bekam einen künstlichen Harnausgang (Stelle: An der Peniswurzel - hinter den nicht mehr vorhandenen Hoden Richtung Bauch).

Es wurde ein ca. 4 cm langer Schnitt gesetzt (Schäferhund), welcher künstlich offen gehalten wurde. Die Wundränder mussten ca. 3 Wochen lang mehrmals täglich gespült und gereinigt werden (u.a. mit Genta und antibiothischen Mitteln), zusätzlich bekam Sultan Antibiothika und Harntreibende Mittel, um die Reste des Harngrieses heraus zu spülen.

Nach ca. einem Monat war die Wunde verheilt und das "Loch" auf der Peniswurzel blieb ca. 1,5 cm lang offen. Er urinierte von da an durch diesen künstlichen Ausgang und hatte hiermit keinerlei Probleme.

Einen kleinen Nachteil gab es dennoch: Von der Operation an war Sultan zeitweise inkontinent (er verlor beispielsweise Pipi, wenn er völlig entspannte), weil die Muskeln an dieser Stelle nun einmal nicht dafür vorgesehen sind, den Urin zu halten. Aber: Er selber lebte seht gut damit und der "Preis" war ein lebenslustiger Hund, der keine Schmerzen mehr beim Harnlassen hatte.

Ich würde diese OP jederzeit wieder durchführen lassen. Eine langwierige Nachbehandlung (mit Ausnahme der Wundpflege in den ersten Wochen, welche ich aber selber vornehmen konnte), war nicht nötig.
 
Na das klingt ja wirklich nicht so schlimm (wenn es bei Katzen denn auch so durchgeführt werden würde. ;)).

Ich hatte schon gedacht, sie bekäme einen Beutel um den Bauch gebunden o.ä....

Heike, alles Gute für Euren Senior!! *daumendrück*
 
Auch dem Katerchen einer Bekannten wurde der Penis amputiert (auch wegen Harngries). Er sieht jetzt aus wie eine Kätzin und hat keinerlei Probleme damit. Er strullert wieder ganz normal.
Ihm ging es schon 2 Tage nach der Amputation prima.

Ich drück die Daumen für die Samtpfote.

Grüssle Tanja
 
Ich drück die Daumen, dass alles bestens verläuft!
 
Erstmal vielen Dank an euch:)

Felix tut mir schon sehr leid :(
Er kann nicht richtig Urin absetzen und ich drängel ihm trotzdem noch Wasser in sein Bäuchlein, aber er muß eben mehr Wasser aufnehmen :(

Er ist recht unruhig und mauzt auch verhältnismäßig viel. Eigentlich ist er pausenlos in Bewegung und versucht, bisher ohne nennenswerten Erfolg, sein Wasser zu lassen. Was kommt, und das eher "unterwegs" sind kleine Tröpfchen, die heute bereits hellrot sind.
Was aber auffällt, ist der penetrante Geruch nach Urin. Ich glaube, in den Tröpfchen ist der alte Urin enthalten. Wäre gut, wenn der endlich raus käme, da er sich sonst selbst vergiften würde :(

Heute bekam er wieder Spritzen
- Clymoxyl LA 1 ml
- Prednisolon 1%, 1 ml
- Prifidar 0,8 ml

Zusätzlich erhält er die nächsten 10 Tage Ibaflin 150 mg, je eine halbe Tablette täglich.

Das Urinary-Futter nimmt er sehr gut an. Selbst die anderen Katzen sind total scharf darauf:)

Nun schauen wir mal...
Eure Worte machen Hoffnung, daß die TÄ zu schwarz sieht und er doch bald wieder gesund ist.

watson
 
watson schrieb:
Was aber auffällt, ist der penetrante Geruch nach Urin. Ich glaube, in den Tröpfchen ist der alte Urin enthalten. Wäre gut, wenn der endlich raus käme, da er sich sonst selbst vergiften würde :(

@Watson,
als der TA meine Katze untersuchte brauchte er eine Urinprobe und diese nahm er sich indem er die Katze durch einen gezielten Griff zum Pullern brachte.
Könnte man deinen Kater so nicht auch "entleeren" ?
Er konnte mir die Kristalle sogar zeigen im Urin soviele waren das !:(
 
Gestern hat die TÄ die Blase etwas entleert.
Dem Kater hat das nicht sonderlich gefallen :(

Ich hoffe, daß er jetzt Urin verliert (dem Geruch nach ist es so) und der dämliche Harngrieß wieder zurückgeht.
Auch sind die Pfützen nun wieder flüssiger, vorher schienen sie mir eher zähflüssig zu sein.
Wie gesagt, das Blut wird immer heller und das gibt mir Hoffnung.

watson
 
heike, mein leon hat sich in ein wildes tier verwandelt, wenn man versucht hat, ihn auszudrücken, da war gar nix zu machen.

dann haben wir ihn stationär in eine box gesetzt, mit einer toilette, futter und wasser, die toilette war mit besonderer streu gefüllt, die den urin nicht aufsaugt, so das man ihn entnehmen kann.

was hat kater gemacht? sage und schreibe 3!!! tage hats gedauert, bis er gepullert hat, er hat sich hartnäckig geweigert auch nur einen tropfen zu pinkeln, bis er nicht mehr konnte, und dann hat er die toilette geflutet.

und das nicht nur einmal, sondern die ganze prozedur weiss ich wie oft, er war nachher dauergast in der klinik. übrigens hat er sich auch zuhause geweigert, auf die toilette zu gehen.

also ist es nicht ganz so schlimm, wenn man mal einen tag nix kommt. ich hätte nicht gedacht, das katzen das so lange zurückhalten können.

das mit felix wird schon wieder, wie gesagt, leon hat sich auch sehr gut erholt davon.

lieben gruß
angel
 
angel schrieb:
also ist es nicht ganz so schlimm, wenn man mal einen tag nix kommt. ich hätte nicht gedacht, das katzen das so lange zurückhalten können.

Ich denke nicht, daß diese Aussage so stehen bleiben kann. Wenn die Katze drei Tage nicht pullern kann, findet im Körper ein Vergiftungsprozeß statt. Ansonsten könnte man sich bei nierenkranken Patienten ja die Dialyse auch sparen.
 
Angel,

wenn 3 Tage kein Urin abgelassen wird, kann das bei einem kranken Tier schwerwiegende Folgen hinterlassen oder sogar den Tod bedeuten.
Da der Urin im Körper verbleibt, "läuft" er in die Nieren und schädigt sie irreversibel.
Der Körper vergiftet sich quasi selbst.

Im letzten Jahr haben wir eine Katze dadurch verloren...

Trotzdem danke für Deine aufmunternden Worte,
watson
 
er hätte ja gekonnt, er wollte nicht. es hat aber auch keine bleibenden schäden hinterlassen, allerdings wäre nach dem dritten tag, wenn er immer noch nicht gemacht hätte, ein katheder geschoben worden.

der urin war voller kristalle, aber ohne eine probe war das eben nicht feststellbar, und ausdrücken war nicht, man konnte leon zeitweise noch nicht mals mehr anfassen, geschweige denn irgendetwas anderes mit ihm anstellen.

unsere letzte möglichkeit, ihm die antibiotikaspritzen zu geben, bestand in dieser quetschkiste, wo normalerweise wilde katzen drin behandelt werden, da ist dieser schieber drin, womit man die katze so fest in der kiste einquetschen kann, das sie sich nicht mehr bewegen kann.

er hat vor lauter stress fast alle haare verloren, und als norweger sind das verdammt viele, nur soviel dazu, das wir am rande der einschläferung standen. das wäre ja nun kein leben mehr für den kater gewesen.

lieben gruß
angel
 
hallo watson,
echt ein ****** mit dem kater... ich kenne einige die ebenfalls nicht pinkeln konnten und würde dir folgendes raten...
1) eine urinprobe untersuchen lassen -> es gibt verschiedene arten von kristallen und neben den häufigen struvitkristallen gibt's noch oxalatkristalle... und noch weitere...
2) röntgen und ultraschall --> kontrolle ob schon steine vorhanden sind, es gibt röntgendichte steine und steine die im rö. nicht im sono ja zu sehen sind...
3) nierenwerte kontrollieren... zwecks rückstau... es geht einem nicht gut mit einem kreatinin vom 20 mg/dl norm. wäre bis ca. 1,8 mg/dl
4) die blase regelmäßig entleeren lassen... entweder er kann alleine richtige seen absetzen oder ein katheter sollte abhilfe schaffen, oft ein schmerzhafter prozeß (im akuten zustand) und mit leichter sedierung für die katze angenehmer ... wenn's gar nicht anders geht per punktion ...wichtig ist die entleerung...

bei einem steinleiden sitzen die kristalle in der regel in der blase , wo sie entstehen, und gehen mit dem urin ab, leider haben kater so enge harnröhren, meist zu ende hin, also in der penisspitze, das es dort zum stau kommt... extrem unangenehm für diese...
wenn nix anderes geht , z.B. per blasenspülung die kristalle auflösen und mit futter nicht wieder entstehen lassen, kann man den penis amputieren, die öffnung wird also einfach vergrößert und die krist. gehen so mit ab... trotzdem mit futter unterstützen... kristalle sind die vorformen von steinen, deshalb immer dran bleiben...

ich hoffe ich konnte dir etwas helfen und die eine oder andere frage beantworten...
lg vom Noeps
mir fällt noch ein... häufig ist die harnröhre so zu, das der kath. nicht reingeht, die harnröhre kann man mit ultraschall (wie beim zahnstein) freispülen, bzw. mit kath. infusionslsg. und spitze gängig machen
viel glück
 
Noeps,

danke. Deine Ausführungen haben mir sehr geholfen:)

Felix ist wieder etwas besser drauf.
Sein Hunger ist wiedergekehrt, ein guten Zeichen:)
Das Absetzen von Urin klappt zwar noch nicht hundertprozentig, aber immerhin "kann" er wieder.
Leider tröpfelt er noch immer, das wird sich sicherlich auch geben, mit der Zeit...

watson
 
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