Fünf kleine Kaninchen froren in bitterkalter Winternacht
Wissen: Bekannte Grünen-Politikerin überließ die Tiere ihrem Schicksal
WISSEN. Letzte Woche wurde das Haus in der Nordstraße in Wissen leergeräumt und die ehemalige Grünen-Vorstandssprecherin verließ mit ihrer Familie Wissen in Richtung Wuppertal.
Zurück blieben fünf Zwergkaninchen. Sie wurden trotz bitterer Kälte aus den Ställen freigelassen. In der Nacht waren es acht Grad minus und die kleinen Felltiere, eine Mischung aus Zwerg- und Hauskaninchen, waren ihrem Schicksal überlassen.
Nachbarn bemerkten dies, und einige beherzte Menschen hatten Mitleid. Sie betraten das leergeräumte Grundstück, die Tierchen wurden im Schein der Taschenlampen mühselig eingefangen. Da aber niemand so recht wusste, was nun geschehen sollte, wurde ein Fachmann zur Hilfe geholt. Vier Kaninchen waren in einem desolaten Zustand und wirkten krank. So wurden sie am vergangenen Wochenende unter Berücksichtigung aller Abwägungen und entsprechend dem Tierschutzgesetz getötet.
"Es war schwer genug und so etwas würde ich nie wieder tun, aber es war für die Tiere das Beste", so der Mann auf Nachfrage der RZ. Wer jetzt womöglich glaubt, die Tiere seien im Bratentopf gelandet, irrt sich, dafür sind die kleinen Kaninchen nicht geeignet.
Neues Zuhause gesucht
Eines der Kaninchen ist recht gesund und munter und sucht nun dringend ein neues Zuhause.
Die RZ fragt: Wer kann das Tier nehmen? Es ist ein helles Zwergkaninchen mit einigen dunklen Flecken. Augenscheinlich ist der kleine Mümmelmann ganz gesund und zur Zeit auch gut untergebracht. Allerdings kann er dort nicht bleiben, deshalb unser Aufruf: Wer kann dem ausgesetzten Tier ein Zuhause geben?
Herbert Schwan war 17 Jahre Vorsitzender des Tierschutzvereins Altenkirchen: "So einen Fall habe ich noch nicht erlebt, aber nach meiner Auffassung ist das verbotswidrig und steht dem Tierschutzgesetz entgegen."
Kaninchen dieser Rasse sind im Winter überwiegend auf Trockenfutter angewiesen, Heu, Brot oder auch mal eine Möhre. Aber angefrorenes Gras und Grünfutter bringt die Tiere sehr schnell um. Außerdem sind sie nicht dafür ausgerüstet, bei Minustemperaturen und Schnee zu überleben, ergaben Gespräche mit Kaninchenzüchtern und Experten.
Helga Wienand
bis denne
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Tiere empfinden wie wir auch Freude, Liebe, Angst und Leiden, aber sie können das Wort nicht ergreifen. Es ist unsere Pflicht, als Stellvertreter zu wirken und denen, die sie ausnützen, niedermetzeln und foltern, zu widerstehen.
Denis de Rougemen