Hunde sollen ewig leben - dank tschechischer Gen-Bank

merlin

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Hunde sollen ewig leben - dank tschechischer Gen-Bank

Von Wolfgang Jung, dpa =

Prag (dpa) - Tschechen gelten als besonders große Hundenarren. Erst vor
wenigen Jahren ging ein Sturm der Entrüstung durchs Land, als Präsident
Vaclav Havel nach dem Tod seiner ersten Frau Olga die Schnauzer-Hündin Dula
an seine Haushälterin gab, um dem Boxer Sugar seiner neuen Frau Dagmar Platz
zu machen. "Einen Hund legt man nicht ab wie einen Hut", kritisierten die
Bürger ihren Präsidenten damals. Vielen Tschechen bricht die Vorstellung das
Herz, sie müssten sich von ihrem Vierbeiner trennen.

Genau hier verspricht nun seit einigen Tagen ein Unternehmen in der
mährischen Stadt Brno (Brünn) ewige Abhilfe: Bei der "Ersten öffentlichen
Gen-Bank" kann jeder Hundebesitzer Gewebeproben seines Tieres entnehmen und
auf unbegrenzte Zeit archivieren lassen. Wenn es der Medizin irgendwann
gelingen sollte, Hunde zu klonen, soll jeder seinen Liebling nach Bedarf
reproduzieren lassen können. Experten halten die Einrichtung für unseriös.
"Purer Humbug", urteilt zum Beispiel Professor Josef Dvorak vom
Gregor-Mendel- Institut.

Bereits der Namensgeber der Lehranstalt, der Augustinermönch Gregor
Mendel, hatte sich in Brno mit Vererbungslehre beschäftigt: In seinem
Klostergarten kreuzte er im 19. Jahrhundert Erbsen mit Bohnen und formulierte
die Ergebnisse in den "Mendelschen Gesetzen". Auf den verdienstvollen Sohn
der Stadt könne sich die "Gen-Bank" aber wohl kaum berufen, betont Dvorak.
Das will der Leiter Igor Vicha auch gar nicht. "Wir wollen Hundebesitzern nur
helfen, die ohne ihren Liebling nicht leben können", beteuert Vicha.

Umgerechnet 280 Mark berechnet er für die Gewebe-Entnahme in einem Labor.
Die Kosten für den Eingriff sind jedoch das einzige, was der gelernte
Augenarzt Vicha konkret über sein Unternehmen mitteilt. Wo er die Proben
lagert? "An einem bestimmten Ort in Tschechien." Wie groß sein Unternehmen
ist? "Etwa zehn Mitarbeiter, davon einige aus den USA." Die Namen wolle er
nicht nennen, "damit die bei ihm in einer Nebentätigkeit beschäftigten
Wissenschaftler keinen Ärger an ihrem eigentlichen Arbeitsplatz bekommen".

Zwar konnte die "Gen-Bank" vor wenigen Tagen ihren ersten Klienten
begrüßen - den zweijährigen Pitbull-Terrier Bara -, doch bisher bestehe keine
überwältigende Nachfrage, räumt Vicha freimütig ein. Dass es sich bei Vichas
Geschäft mit den Viechern lediglich um einen "dicken Hund" handelt, glaubt
auch die Leiterin der Genetikabteilung im Krankenhaus Brno, Renata Gaillyova:
"Das ist doch alles bloß Business."

©dpa

180131 Mrz 01
 
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