Eine traurige Geschichte...

Ronja7

10 Jahre Mitglied
....aber leider das Schicksal vieler....
Den folgenden Text habe ich selber in einem anderen Forum bereits geschrieben. Da es dort aber nicht hauptsächlich um Hunde geht, bekam ich eine PN mit dem Link auf dieses Forum hier. Also habe ich mich mal umgeguckt, vorgestellt und denke mir, dass diese Ecke hier passt um die Geschichte, die ich einfach loswerden will, zu erzählen:


Ich muss jetzt einfach mal schreiben, auch wenn es gar nichts bringt und die Situation in keinster Weise verbessert und wenn es vielleicht auch Leute gibt die sagen werden, ich hätte doch was tun können....

Ich weiß nicht ob ihr das kennt: Ihr lebt so euer Leben vor euch hin und dann plötzlich stolpert irgendein Tier in euer Leben und ihr seid fasziniert, irgendetwas ist da, was euch zu gerade diesem Individuum hinzieht, was andere vielleicht nicht verstehen, lächlerlich finden, euch auslachen....Aber ihr spürt da trotz allem eine Bindung, die ihr euch nicht erklären könnt, sie ist einfach DA....
Ich hatte sowas schon öft im Leben. Es war plötzlich einfach da und in manchen Fällen war es wohl auch einseitig, es ist auch nicht mit Worten zu beschreiben....
Das erste war unsere Katze, da war ich ungefähr 7 Jahre alt, sie hat immer in meinem Zimmer geschlafen, ich bin mit 9 Jahren schon alleine mit ihr zum Tierarzt und als sie irgendwann nicht mehr war, war ich tottrarig. dann gab es da eine Schäferhündin in einem Reitstall, die mich wenn wir dort waren überall hin begleitet hat, sie hat sogar vor der Toilette auf mich gewartet....
Das nächste war ein Bussard aus der Greifvogelstation, der leider zu früh ums Leben kam, der nächste war wieder ein Bussard, der verkauft wurde und ich weiß nicht wohin und wollte auch nicht fragen, weil ich nicht wollte, dass jemand von meiner Bindung erfährt, die ja vielelicht auch keine war und die ich mir ja vielelicht auch nur eingebildet hatte...
Und dann gab es da Ronja aus dem Tierheim , war schon da als ich anfing dort zu arbeiten und war schon da seit sie ein paar Monate alt ist, Landeshundegesetz eben....Und ist vor einiger Zeit gestorben, ich weiß es erst seit ein paar Tagen durch Zufall, ich habe immer überlegt wie ich sie da rauskriege, aber ich hatte kein Geld, keine Zeit, keinen Platz, sie war auch nicht der einfachste Hund, aber ich hatte keine Angst vor ihr....Ich habe immer überlegt ob ich wen kenne der sie nehmen könnte, nun es war vielleicht egoistisch, weil so viele Hunde mit gleichem oder ähnlichem Schicksal da waren und was war mit denen, aber mir hatte es DIESER Hund angetan, keine Ahnung warum, wieder diese Bindung die ich mir nicht erklären kann...
Früher dachte ich sowas hat man nur als Kind, aber es ist immer noch so wie früher, nur dass man versucht sachlicher damit umzugehen.....

Jetzt bin ich einfach traurig und auch sauer über diese ganze Sinnlosigkeit, ich mache der ehemaligen Besitzerin ja nicht unbedingt einen Vorwurf, ich weiß nicht warum sie sie abgegeben hat und ganz ehrlich wenn ich so einen Hund gehabt hätte und sollte plötzlich mal eben 100-200 Euro mehr Steuern sparen, und könnte das nicht- ich kann mich nicht davon frei sprechen dass ich sie nicht auch ins Tierheim hätte abgeben müssen, denn man rechnnet vor der Anschaffung natürlich mit Tierarztkosten oder ähnlichem, aber mit so viel höherer Steuer doch nicht.....

Wollte mir das einfach mal von der Seele schreiben, auch wenn es wohl nicht viel bringt und mancher hier vielleicht wieder die Kampfhundediskussion anfängtoder sagt warum habe ich nichts getan oder sagt ich habe doch 'nen Vollknall....

Ich habe drei Jahre lang keinem gezeigt, wie sehr mich dieser Hund fasziniert, nur um mir den "Vollknall" zu ersparen.... Ich denke mal, ich bin auf alles vorbereitet
 
  • 14. Juni 2024
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Hi Ronja7 ... hast du hier schon mal geguckt?
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Ich denke, dass viele von uns das eine oder andere Tier im Tierheim sitzen haben, oder im TH sterben lassen mussten, weil die äußeren Umstände keine Möglichkeit boten es auf zu nehmen.
Tiere, bei denen man von Anfang an das Gefühl hatte, dass da "etwas" ist, oder Tiere bei denen sich mit der Zeit so ein Gefühl entwickelt hat.

Meiner Meinung nach gibt es diese besondere Bindung von der Du sprichst und umso schmerzlicher ist es nicht helfen zu können.

Mach Dir keine Vorwürfe, vllt hast Du irgendwann die Möglichkeit einem armen Geschöpf zu helfen, so wie Du Ronja helfen wolltest.

RIP kleine Fellnase, es ist so schade, dass so viele alleine im Zwinger sterben müssen..:(
 
Hallo,

danke für die schnelle Antwort. Ja ich weiß die Vorwürfe bringen auch nichts....Ich bin nur einfach traurig....:(Ich war ja noch nicht mal dabei, bin schon seit letztem Jahr nicht mehr in dem Tierheim beschäftigt, habe nur in Internet gesehen dass der Hund nicht mehr zur Vermittlung stand und daraufhin den Azubi, der noch da beschäftigt ist angerufen und er hat mir dann alles erzählt....

Mir fällte gerade auf, das mit der "Kampfhundediskussion" hätte ich hier ja rausnehmen können *ups*. Sorry:eg:

Das auf meinem Bild ist sie übrigens (kann man sich ja wahrscheinlich auch denken).:p

Ja vielleicht kann ich irgendwann einen anderen Hund helfen....So wie den Vögeln, die ich schon habe und die ich auch bis auf einen alle übernommen habe von Leuten, die sie nicht mehr wollten oder haben konnten....
Und dann werde ich mich nicht so verrückt machen wie damals, nur weil ich dachte die andern trauen mir ja sowieso nichts zu und lachen mich aus wenn ich erzähle dass es ausgerechnet dieser Hund ist...Dieser Vorsatz erweckt zwar keine Toten wieder aber er wird vielleicht irgendwann mal einem anderen helfen.....

Danke für die Aufmunterung!!:)
 
Ich denke, dass viele von uns das eine oder andere Tier im Tierheim sitzen haben, oder im TH sterben lassen mussten, weil die äußeren Umstände keine Möglichkeit boten es auf zu nehmen.
Tiere, bei denen man von Anfang an das Gefühl hatte, dass da "etwas" ist, oder Tiere bei denen sich mit der Zeit so ein Gefühl entwickelt hat.

Meiner Meinung nach gibt es diese besondere Bindung von der Du sprichst und umso schmerzlicher ist es nicht helfen zu können.

Mach Dir keine Vorwürfe, vllt hast Du irgendwann die Möglichkeit einem armen Geschöpf zu helfen, so wie Du Ronja helfen wolltest.

RIP kleine Fellnase, es ist so schade, dass so viele alleine im Zwinger sterben müssen..:(

Du hast die richtigen Worte gefunden.

Es war schon viel wert, daß überhaupt jemand an Ronja gedacht hat, sich um sie gesorgt hat, wenn auch nur gedanklich. Tiere spüren sowas auch über Entfernungen.

Es würde vielleicht vielen Tieren im Heim schon helfen, ab und zu an sie zu denken oder vielleicht sogar ein kleines Gebet für sie zu sprechen.
 
Ich kann meinen Vorrednern nur zustimmen.
Ronja hat gemerkt, dass Du bei ihr bist, dass sie Dein besonderer Hund ist.

Lass den Kopf nicht hängen. Irgendwann, wenn der Zeitpunkt auch für Dich richtig ist, wirst Du einen Hund treffen, wo das "Etwas" da ist. Dann erinnere Dich an Ronja, das ist ihr Vermächtnis.

Es gibt leider so viele alte Hunde in den Tierheimen, die bei der Vermittlung einfach übersehen werden, weil keiner erkennt, wie besonders und wie liebenswert sie sind. :(
 
... nee, sowas hat man nicht nur als Kind.
Und ja, manchmal denken dann die anderen, dass man einen Vollknall hat.

Ich habe vor 3 Jahren im gesetzten Alter von 33 Jahren aus beruflichen Gründen das erste Mal im Leben ein Tierheim aufgesucht. - Und ich weiß schon, warum ich das vorher nie gemacht habe... :unsicher:

Ich träumte damals von einem Sheltie - oder sowas in der Art. Nun habe ich einen Dobermann. (Ist ja auch eigentlich fast kein Unterschied. :D)

Und ich glaube, sehr viele Leute glauben immer noch, dass ich einen Vollknall habe.
Erst, weil ich diesen Hund aus dem TH geholt und dann, weil ich ihn behalten habe, als sich rausstellte, dass er krank, gestört und extrem anstrengend war.

Aber gerade, weil ich das gemacht habe, kann ich gut verstehen, dass du es nicht getan hast - diese Entscheidung, obwohl ich sie nie bereut habe (ich konnte nicht anders), hat mich finanziell, gesundheitlich und nervlich an meine Grenzen gebracht.
Ich denke, jemand, der anders lebt als ich, hätte das gar nicht leisten können, auch wenn er oder sie gewollt hätte - es arbeitet nunmal nicht jeder zuhause, kann sich seine Zeit einteilen und hat noch einen Partner mit festem Einkommen im Hintergrund, der bereit ist, das mitzutragen.

Aber ich kann auch gut verstehen, wie traurig du bist. Es gab viele sehr vernünftige Gründe, meinen Hund nicht zu nehmen. Und ich hab sie alle komplett ignoriert, weil ich es mir nie hätte verzeihen können, diesen Hund im TH zu lassen.

Ich hab in ähnlichen Situationen schon oft "Vernunftentscheidungen" getroffen und das schlechte Gewissen verdrängt. Einfach, weil bestimmte Sachen nicht möglich waren. Ein Pferd zb konnte ich mir nie leisten, das war mir völlig klar. Also konnte ich auch keines retten.

Aber in diesem Fall konnte ich das einfach nicht. Egal, wie irrwitzig es aussah, es ging nicht.

(Mein Vater sagte damals zu meiner Mutter und meinem Mann: "Sie ist eigentlich die vernünftigste Person im ganzen Haus. Aber ihr wisst doch genau, wie das ist. Wenn sie erstmal soweit ist, könnt ihr sagen, was ihr wollt..." :p )

Also: Fühl dich mal kräftig gedrückt, und sei versichert: Du bist nicht allein! :)
 
Dankeeee, :heul: Das tut gut, echt.

Ich habe die ganzen drei Jahre nichts gesagt, nur ein paar wussten davon und leider hatten wir als Angestellt vor lauter Saubermachen viel zu wenig Zeit für die Tiere selbst. Aber WENN ich es einrichten konnte, bin ich auch mal selber mit ihr Spazieren gegangen. War aber leider nicht so oft.

Ich glaube ich hatte auch einfach zuviel Angst, in eine falsche Schublade gesteckt zu werden. Erstmal waren meine Kollegen bis auf einen alle so "zwingend logisch" und sehr oberflächlich. Sprich die teilten ein nach Kriterien wie "die hat eh keine Ahnung, die kann man nicht ernst nehmen" oder "die Leute geben die Tiere doch immer aus den gleichen Gründen ab". Sprich alles wurde über einen Kamm geschert statt sich die Einzelfälle erstmal genauer anzuhören oder anzugucken. Und ich wollte eben nicht in die Schublade gesteckt werden "die hat keine Ahung, aber versucht es direkt mit sowas Schwierigem" oder "die ist wie eine von den Extremtierschützern, die wollen auch immer alles retten und verlieren die Realität aus den Augen"
Oder, und das hätte mich weit mehr getroffen: "was jammerst du hier rum? Entweder du tust was für den Hund (außer Spazierengehen) oder du hörst auf zu jammern, davon wird es nicht besser."

Ich hätte das hier in Köln echt nicht geschafft. Die Hundesteuer ist bestialisch. Und dann gibt es noch so Phantasiemietverräge in denen drinsteht dass Kampfhunde verboten sind. Haha, das Wort Kampfhund ist doch gesetztlich ungültig, steht so nicht im Landeshundegesetz....
Aber davon mal abgesehen, sie hätte viel mehr Platz gebraucht und vor allem sehr, sehr viel Zuwendung. Mit ihr konnte man nicht einfach umgehen wie mit einem wohlerzogenen, gut sozialisiertem Hund. Sie war total menschenbezogen und hat unter der Trennung von Menschen echt gelitten und angefangen alles Mögliche kurz und klein zu beißen im Zwinger. So hat sie alle Zähne verloren (wurde mir zumindest so erzählt. Hm braucht ein Staff ohne Zähne einen Maulkorb? Grübel....) Wollte man mit ihr raus, hat sie in die Leine gebissen, sprich es ging nur eine aus Kette. War man aber einmal mit ihr draußen, hörte sie perfekt und hat einen nie aus den Augen gelassen.
Als ich meinen letzten Arbeitstag hatte, war ich ihretwegen ziemlich fertig. Immer habe ich versucht irgendwen zu finden oder eine andere Möglichkeit, ich habe sogar überlegt wenn sie jünger wäre ob ich sie nicht holen könnte wenn wir nach USA auswandern (haben wir vor sobald es geht, mein Freund ist Amerikaner) und habe schon überlegt wie da die Gesetzteslage ist.....
Zu offiziellen Veranstaltungen im Tierheim bin ich hauptsächlich ihretwegen gekommen, nachdem ich nicht mehr dort angestellt war....

Nun ja, die vielen "hätte ich" bringen ja jetzt auch nichts mehr, nur für die Zukunft.

Danke für eure tröstenden Worte, es tut gut dass man hier verstanden wird. Auch mit Vollknall:D
 
Ich kenne auch so was in der Art....
Ich war als Mädchen immer reiten. Und eines Tages als ich längere Zeit nicht im Stall war und endlich mal wieder hin bin. Ging ich an einem neuen Pferd vorbei. Blieb stehen, sah ihn an und es machte PENG!!!
Ich wollte nie ein eigenes Pferd, aber den konnte ich nicht mehr gehen lass und wenn mich heute einer fragt wer meine erste große Liebe war, kann ich nur sagen "Whisky, ein Wallach"... Kann mir sehr gut vorstellen wir es dir mit der Hündin ging und wie traurig du bist.
Ich musste, wegen meines Jobs, auch mein Pferd wieder abgeben. Und auch wenn ich weiß, dass er total glücklich ist, könnte ich jedes mal wieder heulen, wenn ich an ihn denke.
Er ist Kinderreitpferd. Eigentlich müsste ich mich freuen, dass er so viele kleine Mädchen glücklich macht, aber ich könnte sterben vor Eifersucht, wenn ich mir wen anderes als mich auf ihm vorstelle.

Mein Mitgefühl hat du!!

MfG Katja
 
Diese besondere Bindung gibt es auf jeden Fall.
Ich arbeite auch in einem TH und versuche wirklich so gut wie möglich das bischen Zeit das ich habe und die Zuneigung die ich geben kann aufzuteilen.
Es passiert aber immer wieder mal das ein Hund kommt und es macht "klick".
Anfangs wurde mir oft vorgeworfen das ich mich auf bestimmte Hunderassen eingeschossen habe.
Im Laufe der Zeit hat aber inzwischen jeder der mich kennt mitbekommen das es nicht an der Rasse,Aussehen,Alter ect. liegt.
Meine privaten Möglichkeiten noch ein Tier zu mir zu nehmen sind erschöpft u. von daher kann ich mich nur bemühen den Hund gut unterzubringen.
Aber wenn nicht der passende Interessent kommt sind mir da auch die Hände gebunden.
Es ist bei jedem Hund schlimm wenn er nicht mehr aus dem TH rauskommt und es trifft mich bei jedem.
Bei manchen eben ganz besonders.
 
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