Ein Rechter und sein Kampfhund
In übler Bierlaune pöbelte im April ein Paderborner im Bürgerpark mehrere Frauen und Kinder türkischer Herkunft an. "Kopftuchgeschwader", "Ausländer raus", beschimpfte er die eingeschüchterte Gruppe und bedrohte sie mit seinem schwarzen amerikanischen Staffordshire-Terrier.
Am Dienstag verurteilte das Amtsgericht Paderborn den 47-jährigen Angeklagten wegen gemeinschaftlicher Volksverhetzung zu einem halben Jahr Haft auf Bewährung und einer Geldbuße von 3.000 Mark. Eine an dem Vorfall ebenfalls beteiligte 28-jährige Hausfrau wurde zu 90 Tagessätzen à 30 Mark verurteilt.
Der arbeitslose Paderborner und die Hausfrau waren am Abend des 26. April mit "Kampfhund" auf dem Weg zu einer Tankstelle, um Dosenbier zu kaufen. Auf ihrem Weg durch den Bürgerpark kamen sie an der Gruppe Frauen vorbei, deren Kinder dort spielten. Der amerikanische Stafford "Paul" mit einer Schulterhöhe von 48 Zentimetern war angeleint.
Der gelernte Klempner, der Angeklagten zufolge ein Mann mit rechtsextremistischer Gesinnung, rief plötzlich seinem Hund zu, wenn ihm die "Kopftuchfrauen" gefielen, solle er zufassen. Auch die spielenden Kinder beschimpfte der alkoholisierte Mann und versuchte, ihnen Angst zu machen: Er nestelte am Halsband des Tieres, als ob er ihn von der Leine nehmen wolle. "Seine Hand hatte er am Karabinerhaken", sagte die Angeklagte aus, die selbst die Frauen wüst beschimpfte, mit dem, "was man halt so sagt . . ."
Fünf der beleidigten Frauen erstatteten noch am selben Tag Anzeige. Drei Monate später wurde der Stafford auf Antrag der Staatsanwaltschaft beschlagnahmt. Seitdem ist er im Tierheim.
"Es war ein schöner Frühlingsabend, da erschien mit dem Angeklagten die deutsche Herrenrasse, mit der üblichen Aufmachung - einer Dose Bier in der Hand." Zynisch begann Hans-Peter Dietzmann, politischer Dezernent der Staatsanwaltschaft Paderborn, gestern sein Plädoyer. Er sah bei den Angeklagten den Tatbestand der Volksverhetzung erfüllt. "Ohne Anlass haben sie die Menschenwürde der Frauen angegriffen", sagte der Oberstaatsanwalt. "Damit störten sie den öffentlichen Frieden."
Paul ist nach wie vor im Tierheim, denn der Klempner hatte nur einen Pflegevertrag für das Tier, der jetzt aufgelöst wurde. Und seit der neuen NRW-Landeshundeverordnung ist ihm der Weg zu Kampfhund und großen Rassen verwehrt. Denn für den Nachweis seiner Zuverlässigkeit müsste er einen Auszug aus dem Bundeszentralregister vorlegen.
In übler Bierlaune pöbelte im April ein Paderborner im Bürgerpark mehrere Frauen und Kinder türkischer Herkunft an. "Kopftuchgeschwader", "Ausländer raus", beschimpfte er die eingeschüchterte Gruppe und bedrohte sie mit seinem schwarzen amerikanischen Staffordshire-Terrier.
Am Dienstag verurteilte das Amtsgericht Paderborn den 47-jährigen Angeklagten wegen gemeinschaftlicher Volksverhetzung zu einem halben Jahr Haft auf Bewährung und einer Geldbuße von 3.000 Mark. Eine an dem Vorfall ebenfalls beteiligte 28-jährige Hausfrau wurde zu 90 Tagessätzen à 30 Mark verurteilt.
Der arbeitslose Paderborner und die Hausfrau waren am Abend des 26. April mit "Kampfhund" auf dem Weg zu einer Tankstelle, um Dosenbier zu kaufen. Auf ihrem Weg durch den Bürgerpark kamen sie an der Gruppe Frauen vorbei, deren Kinder dort spielten. Der amerikanische Stafford "Paul" mit einer Schulterhöhe von 48 Zentimetern war angeleint.
Der gelernte Klempner, der Angeklagten zufolge ein Mann mit rechtsextremistischer Gesinnung, rief plötzlich seinem Hund zu, wenn ihm die "Kopftuchfrauen" gefielen, solle er zufassen. Auch die spielenden Kinder beschimpfte der alkoholisierte Mann und versuchte, ihnen Angst zu machen: Er nestelte am Halsband des Tieres, als ob er ihn von der Leine nehmen wolle. "Seine Hand hatte er am Karabinerhaken", sagte die Angeklagte aus, die selbst die Frauen wüst beschimpfte, mit dem, "was man halt so sagt . . ."
Fünf der beleidigten Frauen erstatteten noch am selben Tag Anzeige. Drei Monate später wurde der Stafford auf Antrag der Staatsanwaltschaft beschlagnahmt. Seitdem ist er im Tierheim.
"Es war ein schöner Frühlingsabend, da erschien mit dem Angeklagten die deutsche Herrenrasse, mit der üblichen Aufmachung - einer Dose Bier in der Hand." Zynisch begann Hans-Peter Dietzmann, politischer Dezernent der Staatsanwaltschaft Paderborn, gestern sein Plädoyer. Er sah bei den Angeklagten den Tatbestand der Volksverhetzung erfüllt. "Ohne Anlass haben sie die Menschenwürde der Frauen angegriffen", sagte der Oberstaatsanwalt. "Damit störten sie den öffentlichen Frieden."
Paul ist nach wie vor im Tierheim, denn der Klempner hatte nur einen Pflegevertrag für das Tier, der jetzt aufgelöst wurde. Und seit der neuen NRW-Landeshundeverordnung ist ihm der Weg zu Kampfhund und großen Rassen verwehrt. Denn für den Nachweis seiner Zuverlässigkeit müsste er einen Auszug aus dem Bundeszentralregister vorlegen.