Thaddäus wartet in 99628 Rudersdorf
Taddel (ehemals Yunako de Santa Esmeralda) seine Geschichte begann am 07.09.2009, als er bei einem ungarischen Züchter geboren und später an einen Mann nach Deutschland vermittelt wurde.
Schon im Juni 2010 wurde er mittels Anzeige in "Deine Tierwelt" zum Verkauf angeboten, Abgabe angeblich aus zeitlichen Gründen.
Er wurde von ominösen Personen für 300 € gekauft, die ihn wiederum gewinnbringend weiterverkaufen wollten (Ebay Kleinanzeigen 850 €), aber nicht mit ihm zurecht kamen.
In der Nacht vom 06. auf den 07. Juli 2010 wurde der junge Rüde mit Maulkorb am Havelpark in Dallgow angebunden und zurückgelassen. Aufgrund seines aggressiven Verhaltens wurde ********* ***** dazu gerufen, der den Rüden sicherstellte und in seine Auffangstation brachte. Bereits im November 2010 beantragte die Gemeinde Dallgow die Euthanasie des Hundes.
Daraufhin wurde Yunako erstmal vom Verein "Besondere Hunde suchen besondere Menschen" übernommen, damit seine Tötung abgewendet werden konnte.
Yunako gab sich dort aber immer mehr auf, also entschlossen wir uns ihn zu uns ins Hundezentrum Rudersdorf zu holen.
Herr ***** beschrieb Yunako als sehr aggressiv gegenüber Frauen und Fremden sowie anderen Hunden.
Der junge Rüde kam sediert und in einem sehr schlechten gesundheitlichen Zustand bei uns an.
Taddel (sein neuer Name) reagierte in den ersten Tagen sehr aggressiv auf jeden, dem er hier begegnete. Er wurde vorerst im Sicherheitsgehege untergebracht, da die ersten Tage jede Annäherung von mir unterhalb einer bestimmten Distanz mit extremer Aggression beantwortet wurde. Leider entzündete sich sein Auge wenige Tage nach der Ankunft so schlimm, dass er zum Tierarzt musste und in Vollnarkose gelegt wurde, um das Auge behandeln zu können. Die Erkrankung am Auge musste stündlich mit 3 verschiedenen Salben behandelt werden, was im damaligen Zustand erstmal unmöglich wirkte.
Taddel hätte jeden sofort angegriffen, der ihm zu nah kam. Ich musste also innerhalb eines Tages versuchen, den Hund dazu zu bekommen, sich stündlich mit Augensalbe behandeln zu lassen. Der Clicker war zum Glück seit dem ersten Tag ein Bestandteil des Trainings, so dass ich mit Hilfe von Katzenfutter und Clicker in wenigen Stunden das Auge durch das Gehegegitter behandeln durfte.
Das Auge wurde anfangs besser, einige Tage später aber wieder akut. Wir entschloßen uns nach Leipzig in die Tierklinik zum Spezialisten zu fahren. Alles wieder unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen, da sich der Hund weder anfassen noch einen Maulkorb drüber ziehen ließ. In Leipzig unter Vollnarkose stellte man dann fest, dass das Auge nicht mehr zu retten war. Wir ließen es entfernen und auch gleich die notwendige Kastration (Prostata war nicht in Ordnung) durchführen. Ebenso wurde eine massive Schilddrüsenunterfunktion festgestellt und Taddel auf Thyroxin Tabletten eingestellt.
Taddel kam zurück ins Tierzentrum und erholte sich in den nächsten Wochen von den Strapazen. Im Training machte er große Fortschritte, ich konnte ihn anleinen, mit ihm laufen und er ließ immer mehr zu. Auch die Integration in unsere Gruppe lief immer besser. Taddel begann zu schmusen, wurde lockerer und es kam kaum noch zu aggressiven Verhaltensweisen.
Einen herben Rückschlag erlebte ich dann im Oktober 2012, als ich ihn wie jeden Tag am Halsband ein Stück mitnehmen wollte (wir haben das geübt) und aus Unachtsamkeit vergaß, den Halsbandgriff anzukündigen. Normalerweise kündigte ich „Manipulationen“ an ihm immer an. Nur diesen Tag nicht, so dass Taddel sich plötzlich bedroht fühlte und in sekundenschnelle seine Zähne tief in meinem Unterarm vergrub.
Auf unser Entspannungssignal hin ließ er aber sofort los. Die Konditionierung hatte also trotz allem Erfolg.
Im weiteren Trainingsverlauf konnten wir immer wieder Entwicklungsfortschritte verzeichnen, Taddel lernte wieder angemessen mit Artgenossen zu kommunizieren und fremden Menschen etwas freundlicher zu begegnen.
Da Taddel aber immer ein „Restrisiko“ in sich tragen wird, werden spezielle Anforderungen an seine Haltung gestellt.
Das nahezu perfekte Zuhause ist ländlich gelegen und hat einen sicher!!! umzäunten Garten. Seine Menschen sind bestenfalls eine Einzelperson oder ein Pärchen ohne Kinder. Hundeerfahrung wird hier vorausgesetzt.
Besuch gibt es eher wenig oder aber die Möglichkeit, Taddel zu managen (separaten Raum, Kennel etc.).
Sein(e) Mensch(en) müssen ein extrem hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein mitbringen.
Ruhige, souveräne Menschen, die Taddel nicht aus Mitleid wegen seiner Vergangenheit nehmen sondern ihm eine gesunde Portion Respekt entgegen bringen, nicht ständig das Bedürfnis haben, den Hund zu knuddeln und dauernd zu bespaßen. Taddel benötigt Menschen, die fair und klar kommunizieren, die berechenbar reagieren.
Sehr emotionale, labile Personen sind Gift für ihn. Ebenso Erziehungsmethoden der „härteren Generation“.
Taddel reagiert auf körperlichen Druck sehr aggressiv und geht ungebremst nach vorne. Dagegen ist er mit positiver Verstärkung sehr gut lenkbar geworden.
Er benötigt einige Tage Zeit, um fremde Personen an sich ran zu lassen. Deshalb ist ein mehrtägiger Aufenthalt von Interessenten bei uns Pflicht. Wir können dafür ein Gästezimmer zur Verfügung stellen.
Ein Zweithund in Form einer netten Hündin wäre denkbar. Andere Tiere (Katzen, Kleintiere) sollten nicht im neuen Heim wohnen.
Taddel benötigt sein Leben lang Schilddrüsentabletten und muss getreidefrei ernährt werden.
Weitere Infos gerne persönlich.
Taddel wird nicht als reiner Wachhund oder in Zwingerhaltung abgegeben.
Schwierige Felle e.V.
c/o Maria Weirauch
Am Teiche 37
99628 Rudersdorf
T. 0171-1989100