Die erste Welpenklappe
Tierschutz - Ein ostfriesischer Tierarzt hat ein Herz für junge Hunde.
Von Mandy Fock
Aurich - Immer wieder zur Urlaubszeit werden Hunde an Straßen ausgesetzt oder ertränkt. Der Tierarzt Matthias Römer (34) fand vor kurzem am Eingang seiner Praxis im ostfriesischen Aurich mehrere mutterlose Hundewelpen. Seine Frau hatte die Idee, eine Zufluchtstätte für die Welpen nach dem Vorbild der Hamburger Babyklappe zu errichten.
Seit März gibt es nun die vermutlich erste Welpenklappe Deutschlands. Sie liegt im Auricher Hunde- und Katzensalon von Birgit Römer, gleich neben der Tierarztpraxis ihres Mannes. Die Hunde-Babys werden durch eine Klapptür in Bodennähe gereicht. Dahinter steht eine Kiste. Sie ist mit Decken ausgelegt und vergittert. Die Tiere verweilen höchstens eine Nacht allein darin. Wenn die Welpenklappe fällt, gibt es kein Zurück mehr. Für die kleinen Vierbeiner beginnt ein neues Leben.
Matthias Römer päppelt die Tiere in seiner Praxis auf, entwurmt und impft sie. Sie bekommen einen Chip mit Zahlencode. Diese Daten werden beim Tasso-Haustierregister in Frankfurt am Main gespeichert. Der Tierarzt sucht über Zeitungsanzeigen einen Halter. Für den neuen Besitzer fällt eine Schutzgebühr an, über deren Höhe Römer schweigt. Mit der Gebühr wird die Welpenklappe zum Teil finanziert. Ein anderer Teil kommt aus Spenden. Notfalls schießt Römer mal selbst etwas zu. In der Gebühr sieht er einen Nebeneffekt: "Wer Geld bezahlt hat, dem ist das Tier auch etwas wert." Für Tierhalter, die sich bei ihm ausgewachsener Tiere bequem entledigen wollen, hat Römer überhaupt kein Verständnis. Die Welpenklappe sei kein Freibrief zum Aussetzen aller Tiere. "Neulich wollte ein Mann seinen alten Schäferhund bei mir abgeben, weil das Tier Kinder gebissen hatte. Ich habe den Mann zum Tierheim geschickt", erzählt er. "Verhindern kann man solche Versuche nicht, es sei denn, ich erwische jemanden auf frischer Tat."
Die Resonanz auf das Tierschutzprojekt sei positiv, sagt Römer. Seit der Errichtung im März seien vier Welpen abgegeben worden, die erst drei Monate alt und gut gepflegt waren. Keine Anzeichen für Krankheiten. Die Vermittlung der vier Mischlinge sei problemlos gewesen, berichtet ihr Retter, "alle haben ein neues und hoffentlich gewissenhafteres Herrchen oder Frauchen gefunden".
erschienen am 13. Aug 2002 in Norddeutschland
Gruß Sandra
Tierschutz - Ein ostfriesischer Tierarzt hat ein Herz für junge Hunde.
Von Mandy Fock
Aurich - Immer wieder zur Urlaubszeit werden Hunde an Straßen ausgesetzt oder ertränkt. Der Tierarzt Matthias Römer (34) fand vor kurzem am Eingang seiner Praxis im ostfriesischen Aurich mehrere mutterlose Hundewelpen. Seine Frau hatte die Idee, eine Zufluchtstätte für die Welpen nach dem Vorbild der Hamburger Babyklappe zu errichten.
Seit März gibt es nun die vermutlich erste Welpenklappe Deutschlands. Sie liegt im Auricher Hunde- und Katzensalon von Birgit Römer, gleich neben der Tierarztpraxis ihres Mannes. Die Hunde-Babys werden durch eine Klapptür in Bodennähe gereicht. Dahinter steht eine Kiste. Sie ist mit Decken ausgelegt und vergittert. Die Tiere verweilen höchstens eine Nacht allein darin. Wenn die Welpenklappe fällt, gibt es kein Zurück mehr. Für die kleinen Vierbeiner beginnt ein neues Leben.
Matthias Römer päppelt die Tiere in seiner Praxis auf, entwurmt und impft sie. Sie bekommen einen Chip mit Zahlencode. Diese Daten werden beim Tasso-Haustierregister in Frankfurt am Main gespeichert. Der Tierarzt sucht über Zeitungsanzeigen einen Halter. Für den neuen Besitzer fällt eine Schutzgebühr an, über deren Höhe Römer schweigt. Mit der Gebühr wird die Welpenklappe zum Teil finanziert. Ein anderer Teil kommt aus Spenden. Notfalls schießt Römer mal selbst etwas zu. In der Gebühr sieht er einen Nebeneffekt: "Wer Geld bezahlt hat, dem ist das Tier auch etwas wert." Für Tierhalter, die sich bei ihm ausgewachsener Tiere bequem entledigen wollen, hat Römer überhaupt kein Verständnis. Die Welpenklappe sei kein Freibrief zum Aussetzen aller Tiere. "Neulich wollte ein Mann seinen alten Schäferhund bei mir abgeben, weil das Tier Kinder gebissen hatte. Ich habe den Mann zum Tierheim geschickt", erzählt er. "Verhindern kann man solche Versuche nicht, es sei denn, ich erwische jemanden auf frischer Tat."
Die Resonanz auf das Tierschutzprojekt sei positiv, sagt Römer. Seit der Errichtung im März seien vier Welpen abgegeben worden, die erst drei Monate alt und gut gepflegt waren. Keine Anzeichen für Krankheiten. Die Vermittlung der vier Mischlinge sei problemlos gewesen, berichtet ihr Retter, "alle haben ein neues und hoffentlich gewissenhafteres Herrchen oder Frauchen gefunden".
erschienen am 13. Aug 2002 in Norddeutschland
Gruß Sandra