Amstaff - hyperaktiv und "beißt" in Hände

Hallo liebe Tierfreunde!

Besitzen seit gut acht Monaten einen American Staff. Es ist ein Rüde und er ist jetzt genau 10 Monate alt. Wir haben ihn als acht Wochen alten Welpen bekommen.
Seit der 10. Lebenswoche waren wir regelmäßig in der Hundeschule beim Welpenkurs und privat hatte er auch vom ersten Tag an mit Kinder und Hunden unserer Freunde Kontakt.
Sein Wesen ist grundsätzlich sehr angenehm und gutmütig. Das merkt man z.B. wenn Bekannte und Freunde auf Besuch kommen.
Während des Tages ist er nie länger als 3h alleine da beruflich viel Zeit zu Hause zur Verfügung steht.
Eine Macke hat er leider und die ist nicht sehr angenehm...
Mehrmals am Tag hat er seine verrückten 5 Minuten und er springt uns an und will an den Händen "knabbern". Da er mittlerweile recht groß gewachsen ist (ca. 33-34kg), wird es mitunter zeitweise schmerzhaft. Versucht haben wir die unterschiedlichsten Methoden... Sofort mit Spielzeug beschäftigen, Leckerli, Fixieren am Boden, auch Kneifen in die Leftze oder !behutsahmes! zurückbeißen ins Ohr. Das Ganze wurde 100e mal ruhig aber auch streng durchgeführt.
Er wird dann aber immer wilder und lässt sich kaum bändigen, bis er sich irgendwann mal von selbst abwendet.
Wir benötigen hier unbedingt gute Ratschläge da es wirklich sehr unangenehm geworden ist und wir eine vernünftige Lösung für uns alle suchen.

Ich hoffe, ich konnte unsere Situation halbwegs verständlich erklären.

Danke für eure Tipps,

lG Patrick

Habt Ihr mal probiert, mit einem gefüllten Kong seine Knabberwut in vernünftige Bahnen zu lenken?
Ich meine damit, dass Ihr ihn am Tag viel kauen lasst, so dass er das nicht an Euren Händen knabbern muss.

Das war ziemlich die erste Maßnahme... Auch mit Wasser anspritzen haben wir versucht. Da hat er zwar heute noch
respekt wenn er den Wasserhahn hört aber auch nur kurz. Es ist leider wirklich ziemlich schlimm! Schrammen und blaue
Flecken habe ich beinahe jeden Tag neue. Er weiß einfach nicht dass er bereits zuviel Kraft hat.
Zum Kauen hat er jede Menge und damit spielt er auch. Spielzeug von Kong bis zu natürlichen Spielie's wie Holzscheiter oder
Stöcke. Am liebsten spielt er mit mir ohnehin mit den Kong-Teilen. Da kann er Stundenlang ziehen und zerren...
Achja, die Knabberwut hält ja nicht lange an, nur leider ist Sie für die kurze Zeit ziemlich heftig.

Ein Amstaff mit 10 Monaten 34 Kilo?

oder 32... Beim letzten Tierarztbesuch im November hatte er knapp unter 30. Er ist recht groß gewachsen und muskulös. Er ist absolut
schlank nicht dass jetzt jemand denkt unser Hund ist fettleibig. Hier mal ein Foto von ihm:

Hallo! Ich kenne dieses Verhalten nur zu gut von meiner damaligen Rottweiler-Am.-Staff. Mix Hündin,je mehr ich reagiert und versucht habe desto verrückter und heftiger wurde sie. Das Einzigste was wirklich nachhaltig half war das ich während dieser "ausgetickten" 5 Minuten steif stehen geblieben bin,sie mit den Augen fixiert habe und als sie wieder ansetzte zum Sprung auf/gegen mich habe ich bestimmt nein gesagt und ihr in die Schulter Seite gekniffen! Das hat sie so beeindruckt das sie dieses Verhalten nie wieder so ausgeprägt gezeigt hat! Das setzt aber bitte vor raus das du deinen Hund ansonsten körperlich und geistig altersgemäß auslastest und ihr auch sonst feste Regeln habt die nicht verschoben werden und natürlich das es keinen medizinischen Grund für sein Verhalten gibt! Ansonsten ist es einfach typisch Junghund der seine Grenzen testet würde ich sagen! Kopf hoch und nicht so dramatisch sehen,immer ruhig bleiben! Drück die Daumen!

Diese Sorte AmStaff hatten wir auch mal und damals noch nicht die Erfahrung, um das abzustellen. Der Hund war toll und wir lebten mit den blauen Flecken.

Heute, eine Nummer kleiner mit einem Bullterrier sind die blauen Flecken geblieben.
Zwar sind wir inzwischen wesentlich erfahrener in der Hundeerziehung und unser Mädel benimmt sich auch wunschgemäß.
Eines ist uns - und wahrscheinlich jedem Bulli-Besitzer auch - aber klar: Ein Leben ganz ohne blaue Flecken GIBT es mit diesen Hunden einfach nicht. Die sind grob, steif, aktiv, haben keinerlei Verhältnis zu ihrer eigenen Kraft und sind gleichzeitig eben auch extrem anhänglich und verspielt. Uns macht es nicht so viel aus. Zum Schutz von Kinn, Zähnen, Schienbeinen und anderen männlichen Teilen lassen wir selbst beim Schmusen immer Vorsicht walten.
So ähnlich kommt mir dieser Bericht von Deinem Staffi jetzt auch ein bisschen vor.

Trotzdem, gehn' tut schon eigentlich immer noch was.
Zumal ich mir vorstellen kann, dass es auch was Anderes ist, wenn einem ständig die Hände zerknüffelt sind und irgendwas immer weh tut. So ist es nun bei uns nicht.
Gerade das Überdrehen beim Spiel lässt sich eigentlich auch bei diesen Hunden in den Griff kriegen nach meiner Erfahrung.
Habt Ihr es schon mit von vornherein wirklich NULL auf dieses Spiel eingehen und vielleicht einer 5-10 Minütigen Auszeit in einem ruhigen Raum, in dem er nichts vernichten kann, probiert?

Unser Hund hat eine riesengrosse verschliessbare Hundebox - eine Art Hundehütte für's Haus. Solche Situationen wie bei Euch haben wir mit unserer Hündin jetzt zwar nicht. Aber wenn sie beispielsweise gelegentlich einen Bell-Anfall hat und sich auch mit dem gelernten Kommando gar nicht mehr einkriegt, dann helfen so ein paar Minuten Zwangspause und Ignorieren von unserer Seite ihr beim Runterkommen sehr.
Das machen wir ganz neutral und ohne dass es wie Strafe rüberkommt, einfach dass sie kurz mal abschalten kann. An so eine Box muss man den Hund aber gewöhnen. Also Box kaufen und dann einfach rein mit dem Hund bringt ganz sicher unerwünschte Effekte.
Wenn eigentlich gut ausgelastete Hunde schnell und oft überdrehen, kann das manchmal auch ein Zeichen dafür sein, dass die "überlastet" sind mit dem ganzen täglichen Beschäftigungsprogramm. Man denkt, man tut ihnen was Gutes, hält sie damit aber permanent auf einem hohen Erregungslevel, was verhindert, dass sie von alleine runterkommen können.

Ansonsten - den Tipp hab ich grad schon woanders gegeben - hilft es bei diesen Rassen dann und wann auch halt einfach mal ein Machtwort zu sprechen und unmissverständlich deutlich zu machen, dass man das nicht will. Die sind bisweilen wie überdrehte Kinder.
In die Ohren zurück beissen etc. kann der Hund auch als Spiel missverstehen, was dann wohl eher noch aufstachelt. Wenn man einfach mal richtig sauer wird, kommt das aber in der Regel auch an.

Danke für die aufmunternden Worte. Diese Gedankengänge versuche ich jeden Tag zu pflegen. Diesen Tipp werde ich jetzt erstmal
ergibig austesten. Er hat sicherlich eine ausgeprägte Persönlichkeit obwohl er ansonsten sehr lernfähig ist. Sitz, platz, Pfote etc. funktioniert ja super (wenngleich auch manchmal nur mit Leckerli). Lediglich zurückkommen funktioniert nur wenn er es selber für richtig hält. Da ist er extrem stur und hört nicht mal hin wenn man ihn ruft. Haben wir allerdings auch stunden-, tage-, wochenlang geübt...

Ja das mit dem Wegsperren ist, im nachhinein betrachtet, wahrscheinlich die Methode mit dem meisten Potenzial. Das habe ich auch schon
öfter probiert und es funktioniert eigentlich auch. Das Problem, wenn ich ihn in einen anderen Raum sperre dann fängt das Gejaule an... Und meine Freundin sollte am Vormittag eigentlich zum Schlafen kommen da sie Nachtschicht arbeitet. Da ist es zeitweise schwer den Lärmpegel niedrig zu halten.

Achja, hab ja ein aktuelles Foto gepostet... Findet ihr unseren Hund zu dick?

...Du schreibst , ' mehrmals am Tag...verrückte 5 Minuten..
Meine Frage, was geschieht jeweils vor den 5 Minuten? Nix, hat er Langeweile in dem Moment? Dem könntest Du ja mit einer kleinen Such oder Spielphase zuvorkommen. Eine Möglichkeit, gut beobachten , also etwas aufwendig.
Und, hat er andauernd was zum Knabbern parat? Kann er sich bedienen, ist bequem , so kann aber auch ein 'regelrechter Jap' auf irgend was zu Knabbern entstehen, im schlechtesten Fall Eure Hände. Hat er frühzeitig erfahren dürfen, wie weh ' in Hände beißen' Euch tut ( lautes Au) oder war es bis dato noch ein Scherz, der hingenommen wurde. Ich meine, mein Hund z.B.muß nicht andauernd ( durch Benagen von irgendwas ) beschäftigt werden , er darf auch Einfach auf seinem Platz abliegen und zum Chillen kommen. Müßte erst erlernt werden, war immer' in hab acht' Stellung, könnte ja was verpassen . Das habe ich mit Ausdauer, ( mehr als er) und auch konsequenter Strenge eingefordert . Er ist, seit dem ich im Forum bin, schon viel relaxter, ich auch!
Und das Händebeißen , haben wir unterwegs gehabt, Jagdhundemix hoch im Level , hat wesentlich nachgelassen. Dann höre ich sofort mit der jeweiligen Aktion auf.
Wünsche Dir viel Glück und gute Nerven mit Deinem Hübschen! LG Clara

patrickk83 schrieb:

Achja, hab ja ein aktuelles Foto gepostet... Findet ihr unseren Hund zu dick?

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Auf dem Bild sieht man doch nichts, da sitzt der Labrador vor. Sieht für mich aber -nach dem bisschen was man sehen kann- nicht grade nach einer Gazelle aus.
Zeig doch mal ein Bild von oben im Stehen und von der Seite im Stehen, ohne Labrador davor. Dann kann man das besser beurteilen. 32kg hört sich allerdings viel an. Wie groß ist er denn?

Das mit der Kneiferei kriegt ihr bestimmt in den Griff, wenn ihr am Ball bleibt! Wünsche euch gute Nerven!

Na da hast eben einen kleinen "Macker" der selber entscheidet was er wann macht,für Leckerchen natürlich sofort! Im Freilauf nicht kommen wollen weil alles andere interessanter ist und man ja auch erstmal pinkeln kann bevor Hund Herrchens Ruf folgt ist,denke ich, auch normal in dem Alter! Ich habe dann auch schon mal die Leine so geworfen das diese über den Boden "gerutscht"ist und mein Hund dadurch wieder aufmerksam wurde und mich trotz der ganzen ach so interessanten Umwelt wieder wahr genommen hat! Im Härtefall sonst eben auch mal an die Schleppleine und üben,üben,üben! Wobei meine Hunde immer schnell heraus hatten wann sie an der Leine waren und wann nicht,egal wie lang diese war! Alles wird besser!!!!

Das ist ganz unterschiedlich mit den verrückten 5 Minuten. Meist kurz nach dem Schlafen bzw. wenn er brav gechillt hat. Zum Knabbern hat er mehr als genug ständig parat. Er "vergeht" sich ja auch die meiste Zeit an seinem Spielzeug. Die meisten Kong-Teile überleben so zwei oder drei Tage. Bis auf wenige Ausnahmen.
Er bereitet trotzdem viel Freude, aber er ist wieder mal am Ausloten seiner Grenzen denke ich.

patrickk83 schrieb:

Achja, hab ja ein aktuelles Foto gepostet... Findet ihr unseren Hund zu dick?

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Da das Bild ein wenig 'schlecht' ist,um das zu beurteilen,kein Plan. Da bräuchte man Bilder von oben und der Seite. Da muss er gerade stehen. Ansonsten finde ich ihn total toll,schöne Zeichnung hat er Zum Überdrehen: Wie @Bullterrierfun schon schrieb,manchmal muss bzw. sollte man bei den Holzköpfen auch mal wirklich meinen was man sagt. Da ist keine Rede von Schlagen etc.,einfach die Ausstrahlung und die nötige Konsequenz. Er ist aber erst 10 Monate,er testet alles. Ihr packt das schon

Hier noch ein Foto. Es gibt kein Foto auf dem er ruhig steht Das ist glaube ich unmöglich.

Er ist wirklich wunderschön, dass hat bisher jeder bestätigt. Und der Tierarzt hat sein Gewicht ja auch als
völlig normal bestätigt. Also nicht zu fett und nicht zu dünn. Er ist halt bis jetzt einfach übermäßig groß gewachsen. Als Welpe
war seine Aussage, er würde ca. 26-27kg ausgewachsen wiegen. Die Wette hat er allerdings nach dem zweiten oder dritten Besuch verloren

Joki Staffi schrieb:

Da das Bild ein wenig 'schlecht' ist,um das zu beurteilen,kein Plan. Da bräuchte man Bilder von oben und der Seite. Da muss er gerade stehen. Ansonsten finde ich ihn total toll,schöne Zeichnung hat er Zum Überdrehen: Wie @Bullterrierfun schon schrieb,manchmal muss bzw. sollte man bei den Holzköpfen auch mal wirklich meinen was man sagt. Da ist keine Rede von Schlagen etc.,einfach die Ausstrahlung und die nötige Konsequenz. Er ist aber erst 10 Monate,er testet alles. Ihr packt das schon

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Stimmt, das Alter kommt noch dazu. Der Jungspund ist das blühende Leben und platzt vor lauter Kraft. Ich bin mir auch ganz sicher, dass sich das mit der Zeit auch ein bisschen legen wird.
Oftmals erwartet man beim Training oder Ausprobieren von Maßnahmen auch einfach nur zu schnell Erfolge und ist dann versucht, vorzeitig aufzugeben. Dabei merkt man dann manchmal, wenn man konsequent geblieben ist und durchgehalten hat, irgendwann eines Tages, dass all die Mühe nicht umsonst war. Meist dann, wenn man schon gar nicht mehr damit rechnet.

Und, da bin ich auch voll bei JokiStaffi, "Machtwort" heisst natürlich nie körperliche Gewalt, sondern entsprechende Ausstrahlung, Stimme und Körpersprache. So meinte ich das auch.

Was die Geräuschkulisse bei einer Auszeit in einem anderen Raum angeht, da hab ich jetzt allerdings auch keine Patentlösung parat. Deutet aber alles wirklich darauf hin, dass er einfach auf einem extrem hohen Erregungslevel ist.
Als Spiele würde ich versuchen, solange das so intensiv bei ihm ist, alles was mit Ringen, Tauziehen, Zuschnappen o.ä. zu tun hat, und wo Eure Finger in der Nähe sind, erstmal zu vermeiden, um das Knüffeln nicht damit ungewollt noch zu fördern.
Lieber 20-30 Minuten hinter nem Ball her jagen lassen zum Beispiel, wenn er das gerne macht und dann zuhause Ruhe. Vielleicht auch erst danach füttern, dann ist er abgelenkt und aus der Spielsituation raus.
Durch Kauleckerchen die Zähne beschäftigen, wie von anderen schon vorgeschlagen, kann auch helfen, aber das würde ich dann auch nicht mit entsprechenden Spielen verbinden.
Alles nur Ideen, ich kenn ja Eure Situation nicht ganz genau.

Ist ja ein hübscher Kerl, der Süße!

Der Hund ist meiner Meinung nach zu dick.

Ein schoener hund, aber fuer mich ist er kugelrund....


Igor war schneller

Achja, Widerristhöhe hat er 52-53cm. Schwer abzumessen da er dabei ja unmöglich ruhig stehen bleiben will