Soleil schrieb:
ich halte nichts davon, das knurren komplett zu bestrafen. da gehe ich voll mit dir mit. allerdings geht es darum, die situation abzuschätzen.
knurrt er mich an, weil ich ihm etwas verbiete? dann ist das nicht ok.
knurrt er, weil er eine situation nicht mag? kommt auf die situation an. wenn es eine warnung ist: hey, das mag ich nicht!, ist das ok.
sun
Ja, aber hier geht es doch um einen Welpen... 16, vielleicht 18 Wochen alt. Das Drohen erfolgt nach der Beschreibung mit deutlich ängstlicher Körpersprache.
Und trotzdem lese ich in jedem zweiten Post was von Rangordnung, Führungsanspruch und eigenen Erfahrungen mit "Sturköpfen".
Das zielt alles darauf ab, dem Hund klarzumachen, dass er im Konfliktfall nicht knurren darf, weil er eben nicht der Chef ist. Was er lernen soll ist, dass seine Führung keinen Widerspruch duldet.
Ich finde das aus folgendem Grund total unangebracht:
Mit seiner Körpersprache zeigt der Hund, dass er sich unterlegen fühlt. Angelegte Ohren, eingezogenen Rute... das Tier zeigt definitiv Angst und Unsicherheit.
Das Verhalten hat also nichts damit zu tun, dass der Welpe seinen "Rang" nicht anerkennt. Er ist in eine Situation geraten in der er sich nicht anders zu helfen weiss, als Abwehrbereitschaft zu signalisieren und das
obwohl er sich unterlegen fühlt. Da ist etwas total schief gelaufen und dass der Hund seinen Konflikt so klar angezeigt hat ist noch das Beste daran. Es geht überhaupt nicht darum den Führungsanspruch durchzusetzen.
Es geht darum, dem eigenen Führungsanspruch gerecht zu werden.
Das Problem ist doch nicht das Knurren, sondern der Konflikt selbst.
Der Welpe sollte wissen, dass es keinen Grund gibt sich bedroht zu fühlen. Wenn das trotzdem passiert, habe ich als Führungsperson kläglich versagt und ich mache es bestimmt nicht besser indem ich körperliche Überlegenheit demonstriere.
Das Knurren würde ich zur Kenntnis nehmen und weder zurückweichen, noch angreifen. Nix machen und sobald der Hund aufhört zu knurren, weggehen und nachdenken!
Was ist jetzt wichtig? Vielleicht könnte man...
-eine klare Kommunikation zu schaffen?
-die Welt des Welpen einfach und berechenbar zu gestalten. (er darf auf's Bett ... entweder immer oder nie!)?
-dem Hund einfache Aufgaben stellen, damit er in der Kooperation mit mir Erfolge feiert?
-Vertrauen stärken indem ich ihn Dinge tun la...?
Mir fallen noch baffzig Sachen ein, die in dieser Situation besser sind, als stumpf den starken Chef zu geben, der keinen Widerspruch duldet.
Step