Hi.
Von mir ein paar Tipps für die Vermittlung der beiden:
Die sind beide noch jung, der Zeichnung nach ist die große eine Gelbwange, eine Trachemys Scripta-Art. Die wird recht groß werden, je nach Unterart kann die eine Panzerlänge von bis zu 21 - 27 cm bekommen, wenn es ein Weibchen ist.
Männchen haben sehr lange Vorderkrallen, Weibchen nicht.
Aber ganz sicher bin ich mir nicht, es kann sich auch um eine Pseudemis-Art handeln, die könnte dann bis zu 40 cm groß werden...
Die zweite ist eine Graptemys-Art, vermutlich keine kohnii (Mississippi-Höcker), sondern vermutlich eine pseudogeographica, also eine "Falsche Landkartenschildkröte" - die wird eine Panzerlänge bis zu 25 cm bekommen, falls weiblich. Auch hier haben Männchen lange Vorderkrallen.
Beide Arten eignen sich nicht für die Teichhaltung, jedenfalls nicht für die Überwinterung im Teich. Die Graptemys ist empfindlicher, die sollte auch im Hochsommer nur in einen sehr warmen, sonnigen und windgeschützten Teich und bei Schlechtwetterperioden wieder rein.
Die Arten haben unterschiedliche Bedürfnisse, sie werden zwar in Zooläden gerne zusammen verkauft, aber sie sollten arteigene Becken bekommen.
Die Graptemys lieben es eher mit viel Strömung und etwas wärmer als die Trachemys. Außerdem ist die Ernährung der beiden Arten verschieden. Die Graptemys verschmähen bis ins Alter fast immer Grünzeug und bleiben carnivor, während die Trachemys ab einem gewissen Alter viel Grünzeug (Wasserpflanzen) bekommen sollten.
Also wenn möglich, dann bitte getrennt vermitteln - zur eigenen Art oder als Einzeltier (macht den Kröten nix aus).
Das Becken sollte für eine Schildkröte als absolutes Mindestmaß 120 x 50 x 50 cm groß sein, eher größer. Noch sind sie ja im Wachstum.
Und sie sind gute Schwimmer, der Wasserstand sollte so ca. 30 cm betragen.
Wichtig: ein für die Kröten gut erreichbarer trockener und ausreichend großer Sonnenplatz, auf dem die Kröte vollständig abtrocknen kann. Dort sollte es sehr hell sein und zwischen 38 und 41 °C.
Sonst könnten sich Panzernekrosen oder Pilzerkrankungen breit machen.
Ach noch was: Keine Schildkrötensticks füttern, die gehen sprichwörtlich an die Nieren.
Besser geeignet als Trockenfutter ist ein Gammarus-Mix aus Bachflohkrebsen, getrocknetem Fisch, und Insektenlarven.
Zusätzlich kann man der größeren Grünfutter in Form von Wasserpflanzen anbieten.
Falls die beiden weiblich sind (leider kann man das bei Jungtieren noch nicht feststellen, bei älteren außer an den Krallen und an der Kloakenöffnung auch nur schwer festzustellen), muss man einen ausreichend dimensionierten Eiablageplatz in ihren Lebensraum einplanen.
Weibchen entwickeln auch ohne Männchen Eier und brauchen dann einen Platz, um die zu verbuddeln, sonst können sie eine lebensbedrohliche Legenot bekommen.
Gruß
tessa