Und wieso jetzt doch so schnell, was eben noch unmöglich schien ? Auch, wenn ihr alle Verständnis zeigt, ist es mir trotzdem ein Bedürfnis, den Sinneswandel zu erklären.
Nachdem ich die erste große Trauer in mir überwunden hatte, merkte ich, daß ich nicht nur innerlich war, sondern auch ganz konkret unvollständig. Die Tage hatten weniger Sinn, mir fehlte das Geräusch tippelnder Pfoten daraussen und im Haus, die Couch und das Bett waren plötzlich riesig und wenn meine Hand neben mir griff, war da ein Loch statt eines warmen Fells.
Dann kam mein Bruder auf die Idee mit einem Gassihund und ich begann, darüber nachzudenken. Ich schaute im nächstliegenden Tierheim und Lottis Lächeln hat mich direkt drangekriegt. Also Tamara kontaktiert und Termin ausgemacht. An diesem Morgen kamen mir schon erste Zweifel, ob das eine gute Idee ist und ich wollte schon absagen. Eine gute Freundin hat mich dann überredet mit den Worten „Bis du sie siehst."
Also später ins Auto gesetzt und losgefahren. Und plötzlich fühlte ich mich wie ein Verräter. Mir kamen die Tränen und ich war ganz kurz davor, umzudrehen. Und das hätte ich wohl auch, wenn das nicht einigermaßen peinlich vor Tamara gewesen wäre. Einfach nicht zu kommen, ging nicht.
Also hab ichs durchgezogen. Ich kam an und die Hunde waren alle noch drin, keiner im Auslauf. Ich wusste nicht direkt, wo ich mich melden sollte und bin erstmal da rumgelatscht. Und dann hatte ich das erste Deja Vu. Genau wie bei Samson damals war der erste Hund, der rauskam, Lotti. Und es war ja auch das selbe Tierheim. Ich hab sie nicht sofort erkannt, weil sie auf den Vermittlungsbildern irgendwie kräftiger wirkte, und diese Maus war ganz zart. Sie wurde nach draussen gebracht und als ich mich dem Auslauf näherte, wurde ich erstmal ordentlich verbellt. Also Liebe auf den aller-allerersten Blick war es nicht.
Dann sind wir los und es war ein mittleres Drama. Sie war so unsicher, daß sie erstmal nur flach wie eine Flunder gegangen ist und sich wirklich permanent nach mir umgedreht hat. Es war wohl so, daß sie sicher sein wollte, auch ja das richtige zu tun. Das blieb auch die nächsten Gassis so, aber sie entspannte zunehmend jedes Mal schneller und irgendwann war es sogar richtig chillig. Und während sie anfangs immer schnell zurück wollte, hat sie irgendwann genossen. Eigentlich erstaunlich schnell sogar. Ich glaub auch nicht, daß das jetzt mit mir zu tun, sondern eher damit, daß sie trotz allem ihr Vertrauen in den Menschen nicht verloren hat. Und im TH sind ja auch männliche Mitarbeiter, die total lieb sind. Also sie hat da schon viel Liebe erfahren. Die sind auch alle ganz traurig dort. Also, wie das halt so ist im TH, da sieht man ja die Vermittlung immer mit einem lachenden und einem weinenden Auge.
Ich hab mir dann Gedanken gemacht, ob es wirklich eine gute Idee ist, einen Hund möglicherweise über Monate zu begleiten und ihn dann loslassen zu müssen. Und irgendwie war das keine Option, weil Lotti mich so schnell um den Finger gewickelt hat. Und ein wirkliches Zuhause hatte sie wohl auch noch nie. Und ich glaube, sie vertraut mir schon ein wenig. Jedenfalls will sie um jeden Preis gefallen, sie bemüht sich wie irre.
Dann kamen die Wochenenden und das Probewohnen und alles lief super. Meine Familie ist hingerissen (auch wenn mein Vater anfangs skeptisch war, als meine Mutter ihm mitteilte, ich hätte mich in einen 17 cm großen Hund verliebt, statt eines 17 kg schweren ) und bei mir daheim war sie sofort die Prinzessin des Hauses. Die Couch war nach 15 Sekunden erobert, das Bett nach zwei Minuten. Lieblingsplatz ist aber eindeutig die Küche. Sie ist eine Fressmaschine. Da muss sie noch lernen, daß sie keine Angst haben muss, zu verhungern.
Ich weiß, daß es noch gar nicht lange her ist, als ich schrieb, daß ein neuer Hund im Moment unvorstellbar ist. Ich weiß nicht, ob Mailo im Himmel lächelt, oder ob er grummelt, ich füge es meinen Fragen an den lieben Gott hinzu und werde es irgendwann erfahren. Jetzt ist es aber, wie es ist und niemandem wäre gedient, wenn ich sie deshalb länger im Heim sitzen lassen würde. Ich habe ja gestern von @Barneby noch einige Details von der Rettung/Beschlagnahmung erfahren und das hat mich nochmal bestärkt: die Kleine hat ein Zuhause mehr als verdient und ich werde sie auf Händen tragen.
Und wie schon Samson wird auch Mailo uns auf diesem neuen Abschnitt begleiten. Denn sie sind immer ganz nah.
Danke an euch alle, daß ihr euch so mitfreut. Ich könnte euch mal ordentlich drücken.
Nachdem ich die erste große Trauer in mir überwunden hatte, merkte ich, daß ich nicht nur innerlich war, sondern auch ganz konkret unvollständig. Die Tage hatten weniger Sinn, mir fehlte das Geräusch tippelnder Pfoten daraussen und im Haus, die Couch und das Bett waren plötzlich riesig und wenn meine Hand neben mir griff, war da ein Loch statt eines warmen Fells.
Dann kam mein Bruder auf die Idee mit einem Gassihund und ich begann, darüber nachzudenken. Ich schaute im nächstliegenden Tierheim und Lottis Lächeln hat mich direkt drangekriegt. Also Tamara kontaktiert und Termin ausgemacht. An diesem Morgen kamen mir schon erste Zweifel, ob das eine gute Idee ist und ich wollte schon absagen. Eine gute Freundin hat mich dann überredet mit den Worten „Bis du sie siehst."
Also später ins Auto gesetzt und losgefahren. Und plötzlich fühlte ich mich wie ein Verräter. Mir kamen die Tränen und ich war ganz kurz davor, umzudrehen. Und das hätte ich wohl auch, wenn das nicht einigermaßen peinlich vor Tamara gewesen wäre. Einfach nicht zu kommen, ging nicht.
Also hab ichs durchgezogen. Ich kam an und die Hunde waren alle noch drin, keiner im Auslauf. Ich wusste nicht direkt, wo ich mich melden sollte und bin erstmal da rumgelatscht. Und dann hatte ich das erste Deja Vu. Genau wie bei Samson damals war der erste Hund, der rauskam, Lotti. Und es war ja auch das selbe Tierheim. Ich hab sie nicht sofort erkannt, weil sie auf den Vermittlungsbildern irgendwie kräftiger wirkte, und diese Maus war ganz zart. Sie wurde nach draussen gebracht und als ich mich dem Auslauf näherte, wurde ich erstmal ordentlich verbellt. Also Liebe auf den aller-allerersten Blick war es nicht.
Dann sind wir los und es war ein mittleres Drama. Sie war so unsicher, daß sie erstmal nur flach wie eine Flunder gegangen ist und sich wirklich permanent nach mir umgedreht hat. Es war wohl so, daß sie sicher sein wollte, auch ja das richtige zu tun. Das blieb auch die nächsten Gassis so, aber sie entspannte zunehmend jedes Mal schneller und irgendwann war es sogar richtig chillig. Und während sie anfangs immer schnell zurück wollte, hat sie irgendwann genossen. Eigentlich erstaunlich schnell sogar. Ich glaub auch nicht, daß das jetzt mit mir zu tun, sondern eher damit, daß sie trotz allem ihr Vertrauen in den Menschen nicht verloren hat. Und im TH sind ja auch männliche Mitarbeiter, die total lieb sind. Also sie hat da schon viel Liebe erfahren. Die sind auch alle ganz traurig dort. Also, wie das halt so ist im TH, da sieht man ja die Vermittlung immer mit einem lachenden und einem weinenden Auge.
Ich hab mir dann Gedanken gemacht, ob es wirklich eine gute Idee ist, einen Hund möglicherweise über Monate zu begleiten und ihn dann loslassen zu müssen. Und irgendwie war das keine Option, weil Lotti mich so schnell um den Finger gewickelt hat. Und ein wirkliches Zuhause hatte sie wohl auch noch nie. Und ich glaube, sie vertraut mir schon ein wenig. Jedenfalls will sie um jeden Preis gefallen, sie bemüht sich wie irre.
Dann kamen die Wochenenden und das Probewohnen und alles lief super. Meine Familie ist hingerissen (auch wenn mein Vater anfangs skeptisch war, als meine Mutter ihm mitteilte, ich hätte mich in einen 17 cm großen Hund verliebt, statt eines 17 kg schweren ) und bei mir daheim war sie sofort die Prinzessin des Hauses. Die Couch war nach 15 Sekunden erobert, das Bett nach zwei Minuten. Lieblingsplatz ist aber eindeutig die Küche. Sie ist eine Fressmaschine. Da muss sie noch lernen, daß sie keine Angst haben muss, zu verhungern.
Ich weiß, daß es noch gar nicht lange her ist, als ich schrieb, daß ein neuer Hund im Moment unvorstellbar ist. Ich weiß nicht, ob Mailo im Himmel lächelt, oder ob er grummelt, ich füge es meinen Fragen an den lieben Gott hinzu und werde es irgendwann erfahren. Jetzt ist es aber, wie es ist und niemandem wäre gedient, wenn ich sie deshalb länger im Heim sitzen lassen würde. Ich habe ja gestern von @Barneby noch einige Details von der Rettung/Beschlagnahmung erfahren und das hat mich nochmal bestärkt: die Kleine hat ein Zuhause mehr als verdient und ich werde sie auf Händen tragen.
Und wie schon Samson wird auch Mailo uns auf diesem neuen Abschnitt begleiten. Denn sie sind immer ganz nah.
Danke an euch alle, daß ihr euch so mitfreut. Ich könnte euch mal ordentlich drücken.