Zwei Kampfhunde auf der Jagd

shevoice

KSG-Bullette™
20 Jahre Mitglied
Vermutlich wird diese Geschichte gleich mal einigen sauer aufstoßen, also gleich vorne weg: es wurde kein Tier geschossen.

Heute erlebten Spike und Kayla ihre erste "Drückjagd". Dabei wird Wild bei einem gemütlichen Spaziergang durch Stock und Stein in eine bestimmte Richtung "gedrückt" (nicht getrieben!).
Nach der Einweisung kamen die beiden aus der Box und erstaunte Blicke der etwa 25 Jäger und Helfer und einige Äußerungen wie: "guck mal, Pitbulls!" ließen Splash und mich zunächst müde grinsen.

Los gings - erstes Waldstück: die Dornen der vielen Brombeerhecken hab ich jetzt noch teilweise aus meiner Haut und Kleidung ziehen müssen. Kayla mußte zunächst über die erste Hecke von mir getragen werden, was für das erste Gelächter sorgte. Spikey ging durch wie ein Panzer und hatte einen Heidenspaß dabei, morsche Äste abzureißen.
Kayla verlor ihr Prinzesschengehabe mit Aufnahme der ersten Fährte. Jetzt war sie kaum noch zu halten.

Bis zur ersten Pause war dann jeder überzeugt, daß es keine "Kampfhunde" gibt, denn die neuen Jagdhundfreunde und die Freundlichkeit gegenüber jedem Jäger hatte es bewiesen.

Mittagessen und zweites Waldstück: keine Brombeeren (puuuh) dafür aber massenweise Wild. Ich werde wohl nie das grollende Donnern vergessen, als sich acht Wildschweine aus dem Dickicht erhoben und Spike wie eine Statue angewurzelt nur wie beim Tennis einer nach der anderen Sau nachsah. Auch dem riesigen Feldhasen, der frech vor den beiden vorbeihuschte sahen sie nur verständnislos nach.

Einen Hund bekamen wir schon bald fast "entrissen", da die beiden die Lieblinge der Jägerschaft wurden.

Da Kayla die Fährte der Schweinchen genaustens verfolgte und ihr Talent zum Jagdhund vorführte, durfte sie dann auch noch alleine ein Senffeld durchstöbern. Gelassen lief sie mit der Schnuffel auf dem Boden durch und sah den beiden Rehen, die sie aufschreckte gespannt nach.

Nachdem es langsam naß und kalt wurde und wir von Brombeeren und peitschenden Ästen geschunden waren, gings zum Abendessen (Wo war denn unser Hund? Ach da!)

Die beiden Racker hatten einen riesen Spaß und liegen nun erschöpft und glücklich bei Herrchen auf dem Sofa.

Der schöne Abschlußsatz des Jagdpächters, der schon vorher predigte, gemächlich zu laufen, um die Tiere nicht in Hektik zu versetzen und nur bei sicheren Schüssen zu schießen lautete: Auch wenn kein Abschuß dabei war, die Ansicht des Wildes ist noch schöner und die durften wir wohl fast alle genossen haben.

........ und mindestens 20 neue Menschen sind jetzt voruteilsfrei.

Wie auch immer Ihr jetzt denken möget - für uns vier war es ein wundervoller Tag.

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shevoice
 
  • 25. April 2024
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Hi shevoice ... hast du hier schon mal geguckt?
  • Gefällt
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Hi she !
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Hauptsache Ihr hattet einen wunderschönen Tag.

So wie Du alles erzählt hast muss es für Euch ganz klasse gewesen sein, erstrecht weil Ihr mächtig stolz auf Eure Hunde sein könnt.

Von dem gelungenen Nebeneffekt ganz zu schweigen, denn wir wissen alle zu gut das es nicht einfach ist die Menschen von Ihren Vorurteile zu befreien, und Ihr habt es bei mindestens 20 Leuten an einem Tag geschafft. Gratuliere !

Schöne Grüße

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merlin
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Ich wünsche Euch Allen, Euren Familien und Euren Tieren einen guten Rutsch in ein hoffentlich besseres Jahr 2001.
 
Hi She,

alle Tiere leben - also warum sollte jemand sauer sein?
Klasse, eure beiden Süßen haben wiedermal bewiesen, wie toll Hunde dieser Spezies "Kampfhund" doch sind. Von den Jägern wird nun keine abfällige Bemerkung mehr kommen und die Aufklärung, die diese nun leisten werden, ist Gold wert.
Kannst Du mir bitte den Unterschied zwischen einer Treib- und einer Drückjagd erklären? Ich bin da völlig unwissend,

watson
 
Hi she,

klasse Geschichte!
Danke auch an Kayla und Spikey für das 'Überzeugen' der Jäger. Ich seh die beiden direkt vor mir, wie sie den Schweinen hinterherstarren
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!
Übrigens hab ich nichts gegen die Jagd als Hege, nur etwas gegen die Jagd als Sport.

Liebe Grüße
Alexis

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Hallo She !

Warum die vorsichtige Einleitung? Jagt ist auch immer Hege (sollte es zumindest sein) und Hege erfordert nunmal auch ein "in Grenzen halten" des Wildbestandes mittels Abschuß.
Daß ihr einen wunderschönen Tag hattet, freut mich für euch und die Wauzis! Und dann noch so eine Überzeugungsleistung! Einfach super.

Neidische Grüße von Vera

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Finde ich ja total schön, Eure Reaktionen
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Ich bin nur etwas vorsichtig, weil ich schon einige Diskussionen im Chat über die Jagd geführt habe.

Es ist mir schon fast peinlich, daß bei uns bezüglich Kampfhundakzeptanz, Polizei und eben auch der Jagd alles so ziemlich harmonisch abläuft, aber bei meiner ehemaligen absoluten antijagd-Einstellung lernte ich glücklicherweise eine Familie und einen Jagdpächter kennen, für die die Hege im Vordergrund steht und dies konnte mich überzeugen.

Watson, zum Unterschied: bei einer Treibjagd wird das Wild mit Lärm, Getöse, schnellem Durchforsten des Waldes und vielen Treibern und Krach mehr oder weniger aus seinem Versteck gehetzt, was dies in totalen Streß, Panik und Hektik rausscheucht um es dann zu schießen.

Bei einer Drückjagd wird ruhig wie beim Pilzesuchen durch den Wald gelaufen, so daß die Waldbewohner sich langsam schon auf Distanz meißtens eher gemächlich in eine Richtung begeben. Dadurch können auch sicherere Schüsse abgegeben werden und es dient auch der Übersicht über den derzeitigen Bestand.

Die von uns beobachteten Tiere waren wohl durch unser ruhiges Verhalten so unbeeindruckt, daß sie dachten, sie könnten auf ihren Plätzen liegen bleiben, bis wir vorbei sind (was sicher auch einige durch die weite "Treiberkette" gemacht haben) und eben erst im letzten Moment dann doch die Flucht ergriffen haben. Wegen der Hektik, in die diese Tiere dann verfallen sind, wurde auch nicht geschossen, da der Jagdpächter anordnete, nur bei sicheren Schüssen zu schießen, um kein Tier leiden zu lassen.

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shevoice
 
Liebe Shevoice :)

Die von Dir zitierte Einstellung des Jagdpächters ist völlig ok und es wäre wünschenswert, wenn alle diese Ansicht hätten.

Durch meine Mithilfe in einer modernen Schießsport-Anlage (TopGun Indoor-Shooting) hatte ich natürlich auch recht kontroverse Diskussionen mit "Jägern" (eigentlich eher Inhaber eines Jagdscheines - mehr nicht).

Ich persönlich wollte einmal vor etlichen Jahren selbst den "Jagdschein" machen (welcher Teufel mich da geritten hat, weiß ich bis heute nicht) - als ich mir während der zweiten Stunde die Klientel um mich herum einmal genauer angesehen hatte, erschien es mir jedoch sinnvoll, davon wieder Abstand zu nehmen.

Um so wohltuender ist es, über Eure Drückjagd zu lesen, weil: siehe oben :))


Liebe Grüße

Sabine
 
Hi Shevoice,

vielen Dank für Deine Erklärung. Ich wußte noch nicht einmal, daß es Drückjagden gibt, geschweige denn wie sie ausgeführt werden. Treibjagden waren mir schon eher ein Begriff, im negativen Sinne. Jetzt weiß ich, daß Jagd nicht gleich Jagd ist.

Danke
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)
watson
 
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