Zu Hilfe! Stecke im Teufelskreislauf!

Akim

15 Jahre Mitglied
*erstmaltiefdurchatmenmuss*
Weiß nicht wie ich anfangen soll/kann/muss....

Ich habe bis zum 08.01.2008 Elterngeld bezogen, war auch dementsprechend versichert etc.
Nebenbei habe ich noch auf 400,- € Basis bei nem RA getippt.

Mitte Februar hat mein Freund ne neue Arbeit gefunden. Aufgrund dessen musste ich meinen Job beim RA sofort aufgeben, unsere Tochter musste ja betreut werden.

Ich habe mich zum 01.03.2008 Arbeit suchend gemeldet. Die erste Frage: Wollen Sie sich dem Arbeitsmarkt denn zur Verfügung stellen? Ansonsten erspar ich mir jetzt das ganze eingetippe..." Ich:" Natürlich, deswegen bin ich hier." "Die Betreuung für Ihr Kind ist gesichert?" "Nein. Das werde ich dann veranlassen, sobald es akut ist. Einen Kitaplatz bekomme ich erst, wenn ich ARbeit nachweisen kann." "Sie müssen in ihrem Arbeitslosengeldantrag dafür unterschreiben, dass die Betreuung gesichert ist." Ich hab der Dame dann gesagt, dass ich das schon regeln werde, sie solle mal anfangen zu tippen...

Ich weiß echt nicht mehr weiter....

Ich war/bin so naiv, dumm, dass ich dachte, das irgendwie schon geregelt zu bekommen. Ich habe den Antrag immer noch nicht abgegeben. 1. Weil ich keinen Kitaplatz bekomme, ohne Arbeit. Ohne Kitaplatz keine Arbeit. 2. Könnte ich den Willen nur vortäuschen und fehlerhafte Bewerbungen abschicken. Das könnte mir später (wenn die Kurze dann im Kindergarten ist) zum Verhängnis werden, weil schlechter Ruf...

Nebenbei habe ich am 04.03. erfahren, dass ich und somit auch meine Tochter! seit dem 07.01. nicht mehr krankenversichert sind. Da Elterngeldzeit beendet. Ich dachte auch über 400,- € JOb versichert zu sein..... Das wäre aber nicht so. Es gibt die MÖglichkeit sich privat versichern zu lassen, auch im Nachhinein. KP: etwa 150,00 €. Ganz ehrlich: Hab ich nicht. Woher?

So, jetzt habe ich mittlerweile drei Einladungen von der Arbeitsagentur bekommen. In der letzten hieß es: Bitte kommen, ansonsten besteht Möglichkeit zur STreichung von Arbeitslosengeld... Hab ich aber wie gesagt, noch gar nicht beantragt.

Ich weiß einfach nicht, wie ich das jetzt alles angehen soll/muss. Primär geht es mir darum versichert (gerade auch wegen meiner Tochter) zu sein. Außerdem hab ich seit nunmehr zwei MOnaten kein Geld mehr und leihe mir hier und da was zusammen. Über aktuelle Aussenstände möchte ich gar nicht erst sprechen...

Ich weiß echt nicht weiter. Eigentlich wär alles so einfach. Aber irgendwie doch nicht.

Was soll ich tun? Bitte dringend um Hilfe!
 
  • 28. März 2024
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Hi Akim ... hast du hier schon mal geguckt?
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Kopf hoch ...
Wenn Du über keine Einkommen - außer dem Kindergeld für die Kleine - verfügst, dann müßtest Du auf jeden Fall Hilfe zum (Über-)Leben bekommen. Das dürfte dann Hartz IV oder eine ähnliche Sozialleistung sein. Informier Dich bei Deiner Gemeinde, die können Dir sagen, wie Du das Ganze am besten angehst. Wichtig ist erstmal eine Krankenversicherung :(

Wenn Du mit Deinem Partner zusammenlebst, könnte er - je nach Höhe seines Einkommens - unterhaltspflichtig sein.
 
Ist dein freund auch der vater der kleinen? dann könnte er ja wenigsten sie über seine krankenversicherung mitversichern. ansonsten würde ich mich an eine beratungsstelle in deiner nähe wenden. die vom arbeitsamt sind halt meist nur verwaltungsfachangestellte oder irgendwelche leute aus dem überhang im öffentlichen dienst, da kann man keine beratung erwarten. die kennen meist nur ihr computerprogram und gut. sieht man ja an der androhung dir das geld (was du nicht mal kriegst) zu streichen.
wenn es keine beratungsstelle bei euch gibt frag mal in einem mutter- kind- heim, einem jugendclub oder sonstigen sozialen einrichtungen nach. die haben sicher eine richtige adresse für dich.

wünsch dir viel kraft für die nächste zeit. hoffe es klärt sich alles ganz schnell.
 
Hast du ALG I oder ALG II beantragt? Bei ALG I musst du dem Arbeitsmarkt tatsächlich zur Verfügung stehen und eine mindestens 15 Wochenstunde umfassende Tätigekeit suchen, ich vermute, den Antrag hast du gestellt. Das ist mit Kind ohne Betreuung natürlich schwierig.

Bei ALG II reicht die grundsätzliche Erwerbsfähigkeit zur Bezugsberechtigung aus.
"Ein Antragsteller ist erwerbsfähig, wenn er in absehbarer Zeit imstande ist, unter den üblichen Bedingungen des Arbeitsmarktes mindestens 3 Stunden täglich erwerbstätig zu sein. " (Quelle: , da gibt es viele viele Infos).

Das bist du in jedem Fall.
Sobald du (ggf. auch nur einen Anteil - das Einkommen des Freundes wird bei Berechnung des Bedarfs eurer Bedarfsgemeinsachft eingerechnet) ) ALG II gezahlt bekommst werden die Beiträge für die gesetzliche Krankenkasse von der ARGE übernommen.
Für Kinder wird Sozialgeld gezahlt.

LG, Struppel
 
Hallo Akim,

ist dein Freund gesetzlich versichert?

Dann wäre eine Lösung: Heiraten (schnell erstmal standesamtlich), und du und das Kind könnt dann über ihn familienversichert sein.
du könntest auch auf jeden Fall bei seiner Krankenkasse mal nachfragen (von wegen eheähnliche Gemeinschaft usw.), ob das auch im Moment schon geht - Voraussetzung ist, dass du weniger als 20 Stunden die Woche arbeitest, und weniger als 350 Euro im Monat (bzw. bei einem Minijob 400 Euro / Monat) verdienst - das RA-Getippe könntest du unter diesen Umständen also wieder anfangen.

2. Ringo hat Recht - wenn du keinen Anspruch auf Arbeitslosengeld hast, dann wäre wohl die Arge für dich der richtige Ansprechpartner, und du kannst HartzIV beantragen (wärst dann auch wieder darüber versichert.)

3. Wer hindert dich daran, im Arbeitsamt: "Betreuung ist gesichert" anzugeben (im Zweifelsfall Unterschrift einer Nachbarin / Verwandten, dass das Kind dort betreut wird)? - Wenn du dann eine volle Stelle in Aussicht hast (so schnell wird das wohl leider nicht gehen...), kannst du immer noch versuchen, kurzfristig eine KiTa oder auch eine Tagesbetreuung zu finden. Du willst doch wirklich arbeiten, oder nicht?

Und es ist leider meist nicht so, dass man ein Vorstellungsgespräch hat und am nächsten Tag anfangen kann - ein, zwei Wochen Vorlauf gibt es sehr häufig. Das sollte dann doch reichen?

4. Es ist richtig, dass du dich auf jede Stelle bewerben musst, die die Agentur für Arbeit dir vorschlägt. Fehlerhafte Bewerbungen musst du dabei ja nicht abschicken. Würde ich auch nicht machen. Verkauf dich so gut wie's geht und warte mal ab. Wenn der Job passt und im Gespräch alles gut läuft, und du eben noch keine Betreuung für deine Kleine hast, würde ich das den Leuten genau so sagen: Du würdest gern arbeiten, so schnell wie's geht, aber du hattest das Hauptmann-von-Köpenick-Problem: Ohne Pass keine Arbeit, ohne Arbeit keinen Pass. (Bzw. hier die KiTa-Stelle.) - Sag denen, du regelst das dann schon (und ich denke, das wirst du auch - notfalls inserierst du!) - die Agentur für Arbeit muss halt nach ihren Formblättern gehen, und gut.

Oder sag besser nix und inserier dann halt, sowie du weißt, ab wann du die Stelle hast!

Selbst wenn du anfangs nur wen findest, der relativ teuer ist - ist ja nur vorübergehend, dann wird halt ein KiTa-Platz beantragt und gut. Du verdienst ja dann hoffentlich auch wieder.

Du kannst übrigens auch Geld verlieren, das du noch gar nicht bekommst: Wenn sie dich wiederholt anrufen, anschreiben usw und du gehst nicht hin, können sie dich für ein paar Wochen sperren, sowie du Ansprüche erworben hast (zumindest war das mal so). ;)


So - zu den "Außenständen" frage ich mich (nicht böse sein, und bitte nicht persönlich nehmen) - und was ist mit deinem Freund, dem Vater deiner Tochter?
Der hat nen Job gefunden und geht arbeiten, du gibst alles auf, damit das Kind betreut ist - und hast deswegen plötzlich Schulden und keine Versicherung, weil er Geld verdient?

Irgendwie fehlt mir da ein Stück Info, die das ganze sinnvoll zusammenhält. Etwa darüber, wie er sich an euren gemeinsamen Ausgaben beteiligt.

Aber davon mal abgesehen:

Ich würde sagen:

1) Kopf aus dem Sand ziehen - so düster ist das alles gar nicht. Hartz IV geht immer, und das ist zwar nicht eben viel, aber wenigstens etwas, und ihr seid krankenversichert!

2) Tief durchatmen.

3) Die Sachbearbeiterin (die macht auch nur ihren Job - immer lächeln und dankbar dafür sein, dass du diesen Mist nicht machen musst) konkret fragen, was du jetzt am besten tun sollst und was deine Optionen sind - auch, an wen du dich wenden musst, um evtl. Hartz IV zu beantragen (das ist ja in jeder Gemeinde etwas anders.)

Im Zweifelsfall verweist sie dich dann gleich dahin, wo sie für sowas zuständig sind.

Eine Bekannte von mir hat zwei Kinder und ist Alleinerziehend - die hat jetzt, nach 7 Jahren, die Auflage bekommen, sich wieder auf eine Vollzeitstelle zu bewerben, weil beide Kinder jetzt in einer Ganztagsschule sind - vorher war es gar kein Problem, deswegen eben nur bedingt dem Arbeitsmarkt zur Verfügung zu stehen. (Die bekam ALGII)

Und wenn du noch Anspruch auf ALGI haben solltest, dann bist du in der Zeit AUCH über die Agentur für Arbeit krankenversichert. Also würde ich das einfach mal beantragen, wenn das noch geht. Wie gesagt, es ist nach meiner ganz persönlichen Erfahrung nicht so, dass einen die Agentur für Arbeit mit freien Stellen zupflastert.

Da kamen bei mir diverse Mal Angebote, die völlig ungeeignet waren, was ich den Damen und Herren aber nicht begreiflich machen konnte. Da hab ich manches Mal direkt dort angerufen, wo die Stelle ausgeschrieben war (grade an der Uni geht sowas ganz gut), habe mein Dilemma geschildert und mich schon im Vorfeld dafür entschuldigt, ihnen eine absolut ungeeignete (aber nicht fehlerhafte) Bewerbung zu schicken, weil mein Sachbearbeiter das erwarten würde.
Die haben dann schonmal das Absageschreiben fertig gemacht ("leider passen Sie nicht in unser Anforderungsprofil"), das hab ich dann der Agentur für Arbeit vorgelegt, und gut war.

Aber das waren glaub ich in einem Jahr nicht mehr als vier Angebote! Über das ganze Jahr verteilt. Ich hab auch regelmäßig Bewerbungen geschrieben und dort vorgelegt, das hat auch alles nicht geklappt, aber denen hat schon gereicht, dass ich es versucht habe.
 
Jaja.... der deutsche Bürokratenstaat :rolleyes:

Ich würde mal bei der Kita anfragen ob sie dir ne Bescheinigung ausstellen das du einen Platz bekommst sobald du eine Arbeitsstelle hast.

( ansonsten sag einfach das du eine Betreuung hast und gut iss )

Alg 2 bekommst du nur wenn du keinen Anspruch auf ALG 1 hast .
Aber ob du das ALG 2 ( Hartz ) bekommst ist dann abhängig vom Verdienst deines Freundes. Denn sobald ihr in einer Wohnung lebt, ist er verpflichtet dich und dein Kind ( egal ob von ihm oder nicht ) zu unterstützen.

Familienversichern geht aber ausschließlich nur durch Heirat ( die erkennen keine "eheähnliche Gemeinschaft " an )

Alles selber durchgemacht... aber gottseidank beendet.
Solltest du Fragen haben, meld dich.

LG
Gabilein
 
Vielen, vielen Dank für die guten und hilfreichen Tipps, die ich teilweise auch per PN oder Tel bekommen hab. :)

Ich werde morgen Früh zum Amt gehen. Werde denen erzählen, dass ich weder ein noch aus wusste und mich echt überwinden musste, da dann aufzukreuzen. Wird denen sicherlich egal sein...

Ich habe Anspruch auf ALG I. Das wurde mir bereits bestätigt. Ich hoffe, dass sich das jetzt nicht geändert hat, aufgrund des letzten Schreibens... :verwirrt: Werde dann schnellstmöglich einen Termin machen, um den Antrag auch endlich abgeben zu können. Man braucht selbst dafür einen Termin. Werde wie empfohlen, dann auch angeben, dass die Betreuung meiner Tochter gesichert ist.

Also mein Freund ist auch der Vater der Kleinen. Habe heute von einigen Leuten die Info bekommen, dass ich wieder versichert bin, sobald ich mich Arbeit suchend gemeldet habe. Und das habe ich ja. Das werde ich morgen beim Arbeitsamt genau erfragen.

Mein Freund hat im alten Job im Voraus seinen Lohn erhalten. Jetzt erst im Nachhinein. Sprich auch er hat diesen Monat nichts bekommen. Er macht sich also kein schönes Leben, während ich hier rumheule.

Hoffe, dass die Leute morgen kulant sind und mich nicht einfach abfertigen.

Ganz lieben Dank nochmal an euch.
 
Wie wäre es denn, wenn Du Dich einmal von z.B. pro familia, dem ASB (Allgemeiner sozialer Dienst) o.ä. beraten ließest im Vorfeld? In der Regel können die Dich über Deine Rechte und Möglichkeiten ganz gut aufklären (dafür sind sie ja da).
 
Wenn sich in den letzten 2 Jahren nicht grundlegend etwas geändert hat, dann kann man Überbrückungsgeld beantragen bei der Situation erste Stelle Lohn im Voraus und Folgestelle Lohn im Nachhinein ?!?
Solltest Du auch mal nach fragen (von allein bieten die das nicht an).
 
@ Rudelched: Ich war vor ca. drei Jahren mal in ner ähnlich besch... Situation. Mein Ex-Arbeitgeber wollte diese blöde Bescheinigung nicht ausfüllen. Habe dann ein Darlehen , nix vorstrecken oder Überbrückungsgeld (danach hatte ich explizit gefragt)vom Amt bekommen, welches ich dann auch (logischerweise) zurückzahlen musste. Obwohl das noch nichtmal mein Verschulden war.

Ganz ehrlich: Seit dem weiß ich, wie abgebrüht die Leute da sind. Ich saß (das ist wirklich ungelogen!) zwei Wochen lang jeden Mittag im Empfangsraum und habe mir die Augen ausgeheult. Angeblich konnte mir keiner helfen, ohne diese dusselige Bescheinigung. Weder Arbeitsagentur noch Sozialamt hat sich für mich zuständig gefühlt.... Ich wurde von einem zum anderen geschickt und wieder zurück. Während dieser Zeit sind mehrere hunderte Mitarbeiter kommentarlos an mir vorbei gelaufen. Ich habe dort vor diversen Türen auf dem Boden gesessen und geheult.

Seit dem ist jeder Gang zum Arbeitsamt ein Gang nach Canossa für mich.
 
Dann kann ich mich nur Consultanis Vorschlag anschließen!

Die Berater dort sind immer "auf dem Laufenden", da täglich mit den verschiedensten Situationen konfrontiert.

Weiß grad nicht, ob Du ländlich wohnst, oder Einzuggebiet größere Stadt. In den meisten Städten gibt es auch "Bürgerläden" die ebenfalls gut informiert und zumeist hilfsbereit sind.
 
Akim schrieb:
Mein Freund hat im alten Job im Voraus seinen Lohn erhalten. Jetzt erst im Nachhinein. Sprich auch er hat diesen Monat nichts bekommen. Er macht sich also kein schönes Leben, während ich hier rumheule.

Mist - das kenn ich allerdings auch. :(

Seit dem weiß ich, wie abgebrüht die Leute da sind. Ich saß (das ist wirklich ungelogen!) zwei Wochen lang jeden Mittag im Empfangsraum und habe mir die Augen ausgeheult. Angeblich konnte mir keiner helfen, ohne diese dusselige Bescheinigung.
Ich weiß nicht, ob abgebrüht das richtige Wort ist... weißt du, wie oft so etwas vermutlich passiert?

Und als Mitarbeiter sitzt du dann da, und selbst wenn du wolltest, könntest du nichts machen.

Abgesehen davon, dass sich in den letzten zig Jahren da so viel hin- und her geändert hat, dass die Mitarbeiter irgendwann (den Eindruck hatte ich jedenfalls) auch nicht mehr wussten, was sie überhaupt machen durften. Das ist ein ziemlich ätzendes Gefühl (für die).

Wenn du dich bei jedem, der heulend zusammenbricht, gleich dazusetzt, wirst du irgendwann wahnsinnig, dann könntest du da vermutlich den ganzen Tag nichts anderes mehr machen. :(

Ich habe dort vor diversen Türen auf dem Boden gesessen und geheult.
Das tut mir (als Zivilperson) für dich sehr leid, aber mal im Ernst - täte das jemand an meiner Arbeitsstelle, und das jeden Tag, würde ich vermutlich auch irgendwann eher genervt als verständnisvoll reagieren. (Was nicht heißen soll, dass ich grundsätzlich genervt bin, wenn in meiner Nachbarschaft jemand Nervenzusammenbrüche bekommt. ;) - Im Gegenteil. Aber es kommt nicht allzu oft vor, und zum Glück fast gar nicht mehr im Zusammenhang mit meiner Arbeit.)

Was hast du erwartet, was die Leute machen?

Was würdest du machen, wenn du, mit nem Haufen Arbeit am Hacken, durch, sagen wir, das Rechtsanwaltsbüro rennst und da sitzt wer, wirkt völlig aufgelöst und heult Rotz und Wasser, und das so, dass man vermutlich erstmal mindestens 10 Minuten braucht, ehe man weiß, worum es eigentlich geht, wenn man ihn oder sie anspricht?

Ich denke, 80 Prozent der arbeitenden Bevölkerung würde vorbeigehen und hoffen, dass diese Person nicht zu einem selbst will, allein wegen dem Stress, den dieser Anblick auslöst. (Mal physiologisch gesprochen). Das hat nichts mit abgebrüht, aber viel mit Selbstverteidigung zu tun.

Wäre ich Sachbearbeiterin, würde ich mich ehrlich bemühen, den Leuten zu helfen - aber ich würde auf Dauer extrem gereizt reagieren, wenn die auch noch von mir erwarten würden, ihren ganzen emotionalen Problemwust zu bewältigen, für den ich nur mittelbar ewas, oder vielleicht sogar gar nichts kann. Sonst verkommt man auf Dauer zum seelischen Mülleimer.

So etwas ist für den, der das jeden Tag aushalten muss (denn du bist ja nicht die einzige, die dahin kommt und darüber nicht glücklich ist), extrem anstrengend.

Hier zB sind die Büros der Sachbearbeiter total kahl und ungemütlich, und zwar alle. Das ist Vorschrift, damit niemand, der sich dort vorstellt, ausrastet und die Sachbearbeiter mit deren eigenem Bürokram bewirft oder sonstwie angreift - und das, obwohl die in der überwiegenden Mehrheit nett, freundlich und bemüht sind. Einfach, weil die Vorschriften so komisch sind und sich alle naselang mal ändern, dass die "Kunden" bzw. Arbeit Suchenden sich dann vom Sachbearbeiter verhohnepiepelt vorkommen, auch wenn der das nicht mit Absicht macht.

Als ich das gehört hab, war ich richtig froh, dass ich den Job nicht machen muss.

Und bin seitdem erstmal grundsätzlich nett zu den Leuten. Es sei denn, sie sind von vornherein nicht nett zu mir.

Zum "von A nach B schicken" fällt mir noch ein:

Vermutlich wäre es sinnvoller gewesen, nicht heulend vor der Tür zu sitzen, sondern nach dem xten: "Wenden Sie sich an Herrn Y" einfach zu sagen: "Ich war jetzt bei x verschiedenen Leuten, habe jedesmal eine Stunde gewartet, ich gehe hier nicht weg, ehe ich nicht weiß, was Sache ist. Rufen Sie Herrn Y bitte an und fragen ihn, ob er wirklich der richtige ist." - Nicht hysterisch, aber entschlossen.

- Arrrgh, ich merke schon, das kommt jetzt arg belehrend rüber.

Also, was ich damit meine ist: In so nem unübersichtlichen Laden versucht oft jeder, schwierige Fälle erstmal woanders hin abzuschieben, weil er grad das Gefühl hat, er selbst hätte furchtbar viel zu tun. - Das tut er oder sie aber genau in dem Moment nicht mehr, wo das "Abschieben" mehr Ärger macht als das Mitteilen der gewünschten Information. (Faktisch ist das also ne nette kleine Erpressung: Ich lass dich ohne Stress weiterarbeiten, wenn du mir kurz sagst, was ich wissen will. Ich bin freundlich im Umgang, aber nicht leicht wegzuschicken.)

(Ähm - merkt man, dass ich selbst fast 8 Jahre im öffentlichen Dienst beschäftigt war? - Zwar in einer Uniklinik, aber Verwaltung gibt's da mehr als gesund ist... :D )

Seit dem ist jeder Gang zum Arbeitsamt ein Gang nach Canossa für mich.
Au weia... :(

Also, ich weiß nicht, ob es dir hilft, aber: Ich hab in den letzten 5 Jahren die Erfahrung gemacht (und witzigerweise ist mir das gerade vor kurzem unabhängig voneinander von einigen Leuten bestätigt worden, und zwar aus verschiedenen Ämtern), dass sich sehr vieles zum Positiven verändert hat.
Also grade was den Umgang mit uns Normalbürgern angeht.

Du musst es also so sehen: Nach dem mehr als miesen Start vor drei Jahren kann es dieses Mal nur besser gehen. :)

So - und nachdem ich mich hier extrem für die Arbeitsagentur aus dem Fenster gelehnt habe (obwohl ich wirklich schon, wie vermutlich jeder, zahlreiche sehr skurrile Erlebnisse mit der Behörde als solches sowie einzelnen Mitarbeitern hatte), muss ich gestehen, dass ich denen auch schon seit einiger Zeit schreiben sollte - und eigentlich auch nicht wirklich damit rechne, dass die sehr begeistert sein werden, wenn ich mich jetzt erst melde... - da steht für mich wohl auch demnächst Canossa an.

(Und nein, ich erwarte auch nicht, dass die nachvollziehen können, dass ich beim letzten Mal, als ich denen meine Schwangerschaft mitteilen wollte, direkt, nachdem ich den Brief fertig gemacht habe, eine Fehlgeburt hatte - und es darum seit Wochen oder eigentlich schon Monaten hinauszögere, den Mutterpass zu kopieren. Müssen sie nicht, das ist nicht ihr Job.)

Ehrlich gesagt: Ich hab hier jetzt den ellenlangen Beitrag verfasst, statt besagtes Schreiben zu verfassen...:p

Mona, ich wünsche dir alles Gute und drücke dir die Daumen, dass es dieses Mal besser läuft. Canossa ist auch nur ein Ort in Italien, und so übel ist es da gar nicht. ;)

Viele liebe Grüße,

Lektoratte
 
Kannst Du Dir nicht jemanden zur Unterstützung mitnehmen, wenn Du zum Amt gehst? Als "moralische Stütze" so zu sagen?

Drück Dir die Daumen !!!
 
Consultani schrieb:
Kannst Du Dir nicht jemanden zur Unterstützung mitnehmen, wenn Du zum Amt gehst? Als "moralische Stütze" so zu sagen?

Das ist eine sehr gute Idee!

Wenn's nicht so weit wäre, würde ich das glatt machen. Aber im Moment so weit Autofahren is nicht, und ich hab auch tatsächlich zur Abwechslung mal Arbeit... tut mir leid. :(
 
*diedielangsamwagtdenkopfwiederhochzunehmen*

Mittlerweile war ich stolze dreimal beim Amt, Do, Di und heute. :rolleyes:
Do um mich wie ein reudiger Hund zu melden und mich noch kleiner machen zu lassen, als ich eh schon war.
HAb dem Typ alles genauestens erklärt. Als ich dann eine Frage hatte: "Oh, das kann ich hier nicht beantworten." Ich: Will der jetzt mit mir in ein anderes Zimmer um die Frage zu beantworten? DAnn:" DAs lerne ich gerade noch. DAs weiß ích selbst nicht sooo genau." Na super. :unsicher::sauer:

Gestern sollte ich dann (endlich!) meinen Antrag abgeben dürfen. Musste heute nochmal wieder kommen, weil sie noch was brauchte, was ich noch nicht hatte (diese Bescheinigung vom AG).Heute hat es aber dann tatsächlich geklappt. :)
Die Frau war sehr freundlich, hilfsbereit und kulant. Hab ihr das dann auch nochmal alles erzählt. HAbe dadurch jetzt ne Sperrzeit von drei Wochen,im März. Damit muss ich wohl leben.... Auf jeden Fall werde ich jetzt endlich bei der KRankenkasse angemeldet (bei den anderen "VEreinen" natürlich auch) und bekomme sogar wieder Geld. ;) :D

GANZ, GANZ LIEBEN DANK AN EUCH ALLE :love:
Ich arbeite mich langsam wieder nach oben.

DANKE!!
 
Hey, super!

:respekt:

Ich wollte schon fragen, wie's denn gelaufen ist!

Gratuliere! :love:
 
Hey das freut mich sehr für Dich :)

Habe mich eben mal quergelesen durch den Fred.

Bin zwar nicht in einer so blöden Lage wie Du, bin aber auch wild am Telefonieren und Rennen wiegen Kind-Unterbringung, wenn ich wieder arbeiten gehe...
Kein Wunder, daß sich nicht so viele mehr für Kinder entscheiden - was für ein ****** :unsicher:

Was hier in der Gegend immer wieder als hilfreich und gut auftaucht ist die Arbeiter-Wohlfahrt.

Klick Dich doch mal durch und schau, ob Du Dich in Deiner Nähe mal beraten lassen kannst.
Evtl. haben die auch gute Ideen, die Dir weiterhelfen.

Ansonsten: Kopf hoch.
Die Typen im Amt werden von dem Geld bezahlt, daß Du bald an Steuer zahlst, wenn Du wieder einen Job hast ;)
 
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