Wundlecken

Marion · 13. November 2000

Hallo!

Das erste Mal ist mir Ende August aufgefallen, daß mein Tau sich sehr viel geleckt hat und als Folge wurde er unten rum ganz wund. Der TA sagte dann, das es wohl Herbstmilben sind, das wäre die Jahreszeit dafür und hat mir Cortison und eine Salbe gegeben. Damit ging es kurze Zeit dann weg, doch Ende September/Anfang Oktober war es dann wieder soweit. Also noch mal zum TA, der immer noch auf Herbstmilben tippte, da die durch die Witterung dieses Jahr etwas später auftreten würden. Wieder Cortison und eine etwas stärkere Salbe. Es hat wieder geholfen, doch jetzt ist er schon wieder wund, und lt. TA können es keine Herbstmilben mehr sein. Da das Cortison bisher jedesmal angeschlagen hat, wollen wir es noch mal damit probieren und etwas länger geben. Wenn es dann wieder kommt, will der TA einen Bluttest machen.
Hat einer von Euch schon mal so ein Problem gehabt und hat eine Ahnung, was es sein könnte? Ein Pilz kann es lt. TA nicht sein.

Danke, eine besorgte
Marion

Hi Marion ... hast du hier schon mal geguckt?

Alexis · 13. November 2000

Hallo Marion,

beim lesen deines Beitrages kam mir die Idee, daß es sich vielleicht um eine Leckdermatitis handeln könnte. Dies ist eine Zwangshandlung, deren Ursachen noch nicht genau erforscht sind. Man nimmt an, daß die Auslöser großer Streß sowie mangelnde Umweltreize sein können.
Habe ich das jetzt richtig behalten: Tau war ein Tierheimhund, ja? Da könnte schon die Ursache liegen. Sollte dies der Fall sein, wären Entspannungsübungen gut (diese jetzt alle zu beschreiben würde hier den Rahmen sprengen; ich kann sie dir bei Interesse aber gerne zumailen). Zunächst ist es aber wichtig, den Beginn einer Zwangshandlung sofort zu unterbrechen, z.B. durch spielen oder Futter.
Die medizinische Klärung durch einen Bluttest halte ich aber für enorm wichtig, da es keine Lösung sein kann, mit immer stärkeren Cortisonsalben die Symptome zu bekämpfen.
Hoffe, ich konnte dir etwas weiterhelfen.

Gruß
Alexis

Marion · 13. November 2000

Hallo Alexis,

nein, Tau haben wir direkt vom Züchter bekommen und er ist mit ca. 8 Wochen zu uns gekommen.

Was heißt mangelnde Umweltreize? Zu wenig Beschäftigung?

Die Entspannungsübungen klingen interessant, mail sie mir doch bitte mal

Wenn aber eine Leckdermitis eine Zwanghandlung ist, die bei Langeweile auftritt, würde er doch nicht aufhören zu lecken, wenn er Cortison bekommt. D.h. doch, es ist ein wirklicher Juckreiz da gewesen, der dann weg ist??

Übrigens, for info: Eine Freundin von mir hat TA studiert und sagte mir, daß auch eine längere Behandlung mit Cortison bei Hunden nicht so schlimm ist. Es hat angeblich nicht diesselben Auswirkungen bzw. Nebenwirkungen wie bei Menschen.

Liebe Grüße
Marion

samaya · 13. November 2000

Hallo Marion und Alexis,
war das Cortison in der Salbe oder hat Tau es zusätzlich zur Salbe oral bekommen? Cortison lokal angewendet hat auch bei Menschen nicht die gleichen gefürchteten Nebenwirkungen wie Cortison systemisch. Trotzdem sollte geklärt werden, was die Ursache ist. Grundsätzlich kann ein Reagieren auf Cortison auch immer auf was allergisches hindeuten.
Alexis, könntest du mir die Entspannungsübungen auch mal mailen, wenns nicht zu umständlich ist? ([email protected])

Marion · 14. November 2000

Hallo Samaya,

Das Cortison bekommt er in Tablettenform, die Salbe ist eigentlich dazu da, daß die offenen Stellen besser abheilen.
Eine allergische Reaktion habe ich auch schon befürchtet. Im Herbst, als die Bauern gespritzt haben, hat er nach den Spaziergängen immer für ganz kurze Zeit dicke Pusteln auf der Nase gehabt. Ich bin dann 2 x zum Tierarzt gefahren, aber jedesmal waren die Schwellungen schon wieder abgeklungen, als ich da war. Ich denke, das war eine Reaktion auf die Insektizide etc. Ich habe ihn dann auch nicht mehr da laufen lassen, und jetzt ist es wieder okay. Aber mein TA meinte schon, daß wenn ein Hund gegen eine Sache empfindlich ist, es gut auch mehrere sein können. Ich warte die letzte Cortisonbehandlung jetzt noch mal ab, und wenn es dann nicht besser wird, geht es zum Bluttest.

Einen schönen Tag noch
Marion

Alexis · 14. November 2000

Hi Marion und samaya,

die Entspannungsübungen mail ich euch gerne zu. Machen den meisten Hunden auch großen Spaß

Marion: Mangelnde Umweltreize bedeutet nicht eigentlich Langeweile, sondern ein fehlen der verschiedensten 'Einwirkungen'(optisch und akustisch) von außen durch Menschen, andere Tiere, Umgebung und so weiter. Oft zu beobachten bei Labor- und Tierheimtieren. Aber das scheint man bei Tau ja ausschließen zu können.
Eine echte Zwangshandlung dürfte durch Medikamente (außer Psychopharmaka) nicht verschwinden, da hast du völlig recht.
Es scheint wirklich angebracht, das durch Untersuchungen abzuklären. Ich drücke euch für den Kleinen die Daumen!

Liebe Grüße
Alexis

Marion · 14. November 2000

Danke für die Tips, und ich warte dann auf die Entspannungsübungen. Besonders für meine Hündin Tiptoe klingt das sehr interessant, da sie sehr ängstlich ist (sie ist der Tierheim-Hund, und wir vermuten, daß sie früher geschlagen wurde). Vielleicht bessert das ja sogar Ihr Verhalten gegenüber anderen Hunden???

Klein ist Tau (sprich: Taaaaauuuuu, also jeden Buchstaben einzeln, ist Tswana und heißt "Der Löwe") allerdings nicht mehr, er ist am 11.11. 2 Jahre alt geworden. Nachdem er mir für zwei Wochen einen Gips beschert hat (Stahlhalsband ist gerissen und mir auf die Finger geschlagen: Kapselanriß) geht er, wenn er an der Leine ist, nur noch im Geschirr, zumindest solange, bis ich ihm das Ziehen abgewöhnt habe

Liebe Grüße

Marion, Tau und Tiptoe

Astrid · 14. November 2000

Hallo Marion,

ich glaube das der Bluttest die Ursache ans Licht bringt. Verstehe nur leider nicht, warum manche TA immer zuerst ewig rum experimentieren, bevor sie Blut abnehmen.

Liebe Grüße

www.de-adit.de

Astrid und die Sabberbande

Marion · 14. November 2000

Hallo Astrid, hallo Sabberbande,

ich denke, es ist ja auch eine preisliche Frage. Ich zahle lieber DM 30,- für ein paar Tabletten als DM 200,- für eine Blutuntersuchung - wenn es klar zu sein scheint, was die Ursache ist. Und ich denke, der Tip mit den Herbstmilben war ja nicht schlecht, unser Nachbarhund hatte auch welche...

Anyway, ich hoffe nur, wir bekommen es langsam in den Griff.

Wuff,
Marion, Tau und Tiptoe

bandog · 14. November 2000

Hallo Marion,

oh Gott, wird bei Euch das Blut mit einer goldenen Kanüle abgenommen

es hat sich bewahrheitet, dass ein Resistent - Test bei einigen Medikamenten, vor allen bei solchen die über einen längeren Zeitraum verabreicht werden müssen, sehr hilfreich ist.

Mario - bandog
~~~ein Leben ohne Hund ?~~~
* nein Danke ! *
www.hund-lpz.de/

Marion · 14. November 2000

Hallo Bandog,

wieviel soll denn bei Euch ein Bluttest kosten? Meine TA sagte, zwischen DM 150,- und 200,- ?

Einen Resistenz-Test gegen Medikamente brauchen wir ja nicht, da das Cortison ja anschlägt. Nur der Juckreiz kommt wieder, wenn wir das C. absetzen.

Schaun mer mal

Marion, Tiptoe und Tau

bickrottis · 14. November 2000

Hallo Marion !

Meine Burga ist jetzt 8 Jahre. Mit 2 Jahren fing sie an, vom Frühjahr bis zum Herbst immer wieder am Bauch (bis zum Rutenansatz) und in den Achseln Ausschlag zu entwickeln, der offensichtlich juckte und zum Wundlecken führte.Geholfen haben letztlich nur Prednisolon-Tabletten. Das ist nicht ungefährlich, denn jedes Medikament hat auch Nebenwirkungen( Leberschädigung, Diabetes).
Seit 1 1/2 Jahren braucht sie dieses Teufelszeug nicht mehr !!!
Beim geringste Anzeichen von Juckreiz und Hautrötung reib ich die Stellen mit verdünntem Teebaumöl (oder Teebaumöl-Trockenpflege) ein und es gibt sich sofort wieder .
Einen Versuch wäre es vielleicht wert.

Liebe Rottigrüße von Vera

Marion · 14. November 2000

Hallo Vera,

vielen Dank für den Tip, das werde ich mal ausprobieren, wenn es weiterhin dabei bleibt. Hat man bei Deiner Burga denn jemals festgestellt, woher der Ausschlag kam? Irgendwelche Gräser, die im Sommer blühen oder so?

Liebe Grüße
Marion, Tau und Tiptoe

bickrottis · 14. November 2000

Hallo Marion !

Meine Tierärztin hat tatsächlich auf Pollenallergie getippt, aber das Austesten haben wir dann gelassen wegen des Erfolges mit dem Teebaumöl. Die Erfolgschancen beim Allergietest und Desensibilisierung sind auch nicht besonders hoch, aber das ist insgesamt doch recht kostenintensiv. Ich hätte es aber machen lassen, wenn nichts anderes geholfen hätte.
Viel Erfolg mit Tau und Teebaumöl wünscht Dir

Vera mit Rudel

[Dieser Beitrag wurde von bickrottis am 14. November 2000 editiert.]

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