Würdet ihr bei starkem Schutztrieb auch so vorgehen?

CoConute

10 Jahre Mitglied
Hallo,
mein Freund hat Cash ja aus dem Tierheim übernommen. Sein Wohnungsproblem, das ich mal geschildert hatte, hat sich ja gottseidank in Luft aufgelöst: Cash hat mittlerweile überhaupt kein Problem mehr damit und Alleinebleiben klappt auch schon super.
Nun hat aber seit 1 1/2 Wochen einen problematischen Schutztrieb entwickelt: Er versucht Leute ( völlig unvorhersehbar welche, 90 laufen vorbei alles ist gut, der 91. ist es dann auf einmal) in Wohnungsnähe anzugreifen( kein bloßes Drohen, sondern er versucht es ernsthaft). Mich oder meinen Freund umarmen geht sowieso überhaupt nicht. Nun kam heute die Hundetrainerin und er ist heute wahrlich zu seiner Höchstform aufgelaufen, so ein extremes Verhalten hat er vorher noch nicht gezeigt: Ich habe die Trainerin draußen mit ihm zusammen empfangen. Sie hat ihn aber nicht berührt. Wir sind dann ein paar Schritte gelaufen und sie immer mit kleinem Abstand hinter uns her. Das war Cash nicht ganz geheuer wie man gemerkt hat, aber er ist normal weiter neben mir gelaufen. Wir sind dann in die Wohnung. Ich habe Cash auf seinen Platz gelegt, die Leine festgebunden, die Trainerin kam rein und hat sich im Zimmer daneben auf einen Stuhl gesetzt. Kurze Zeit darauf kam Cash aus seiner Ecke hervorgeprescht und wollte sie angreifen, was ja aufgrund der Fixierung mit der Leine misslang. Wir haben ihn wieder abgelegt und das ging dann soweit gut. Am Ende als sie aufstand hat er wieder Terz gemacht und hat sich nur mit Mühe beruhigen lassen. Sie selbst hat auch gesagt, dass es nicht bloßes Drohen war, sondern er hätte sie, hätte er die Möglichkeit gehabt gebissen. Bislang hat er sich Besuch immer freundlich gegenüber gezeigt, solange niemand uns umarmt oder ähnliches hat. Sie hat nun vorgeschlagen folgendermaßen vorzugehen: Maulkorb- und Haltitraining; einen festen Platz, an dem er immer festgebunden wird wenn Besuch kommt, sodass keine Gefahr für den Besuch entsteht und sollte im Treppenhaus oder Wohnungsnähe jemand entgegenkommen ihn sitzen lassen, am Geschirr festhalten und mit Streicheln oder Befehl "Schau" versuchen ihn abzulenken. Dann sollen wir nach und nach Besuch einladen und ihn dabei immer auf seinem Platz lassen.
Natürlich sollen wir auch weiterhin auf eine klare Führung achten und ihn nicht ohne weiteres aufs Sofa etc. lassen. Wobei wir Unterordnung täglich immer mit ihm geübt haben und das immer sehr gut geklappt hat und auch immer noch gut klappt. Sofa oder Bett durfte er auch vorher immer nur mit vorherigem Befehl unsererseits.
Wir sind auch schon bevor sie gekommen ist so mit ihm umgegangen: wir haben ihn immer gesichert, damit keine anderen Leute zu Schaden kommen und Unterordnung üben wir wie gesagt ohne weitere Schwierigkeiten täglich. Ab und zu haben wir natürlich schonmal ein Machtwort sprechen müssen, aber dann war auch immer gut.
Da wir ja wussten, dass er ein kleines Dickköpfchen ist und eine starke Hand braucht haben wir da immer drauf geachtet.Die Trainerin meinte auch, dass es wohl kein allgemeines Unterordnungsproblem wäre, sondern eher das Ungewohnte ( er ist ja die normale Wohnungshaltung nicht so wirklich gewöhnt) und da er ja aus einer schlechten Haltung kam, was dieses extreme Verhalten wahrscheinlich hervorgerufen hat. Hinzu kommt ein ausgeprägter Territorialtrieb bei ihm. Wollte nun aber nochmal nachfragen, ob ihr auch schon ähnliche Probleme hattet und wie ihr dann vorgegangen seid?
Mein Freund ist mit Cash schon ein Herz und eine Seele geworden und mir liegt er auch sehr am Herzen, daher möchten wir hier alles richtig machen. Das Problem ist wie gesagt erst vor 1 1/2 Wochen zu Tage getreten, nachdem er sich bei meinem Freund gut eingelegt hatte( seit 3 Wochen ist er nun Tag und Nacht bei meinem Freund, seit April kennen und arbeiten wir mit ihm) und wir möchten nun sofort dagegen vorgehen.
 
  • 20. April 2024
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Hi CoConute ... hast du hier schon mal geguckt?
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Naja ich würde es so nicht machen. Zumindestens nicht alles. Warum einen Hund festbinden wenn er gesichert mit Maulkorb ist? Letztlich ist es doch wieder eine Fehlverknüpfung für den Hund---denn, immer wenn Besuch kommt, muss er auf seinen Platz. Ich würde den Hund mit Mauli sichern und mit einer kurzen Hausleine. Der Hund soll lernen das er mit seinem Verhalten nicht durchkommt. Das kann er aber nur wenn es die Situation immer wieder gibt. Das was ´man mit Anleinen erreicht ist, dass der Hund solange er auf seinem Platz angeleint ist sich vielleicht irgendwann mal ruhig verhält durch Korrektur, aber in jeder anderen Situation wird er wieder nach vorn stürmen.

Er braucht ja diesen Kontakt, denn dieser ist ja nicht zu vermeiden! Will soll ich daran arbeiten, wenn der Hund nicht in die Nähe des Besuchs darf? Er verhält sich ja bei etlichen Menschen ruhig, sagst du. Also wird er in solchen Situtionen gelobt (er ist natürlich mit Mauli gesichert) und wenn er ausrastet, nimmst du ihn an der Hausleine weg und dann erst korrigierst du ihn und bindest ihn vielleicht noch an. Man muss doch einwirken können um etwas zu beheben. Verstehst du wie ich meine?


Natürlich steht jedoch in erster Linie das Verhältnis zu eurem Hund. Die Frage ob er euch vielleicht nicht zutraut, dass ihr solche Dinge regelt stellt sich eben. Was hat die Trainerin dazu gesagt? Also zu eurer Beziehung zum Hund?
 
  • 20. April 2024
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Mein Benny ist auch so ein echter Chaoshund... 



Habt ihr es schon mit einer Hundeschule probiert? In zwei Hundeschulen haben wir seine Macken nicht in den Griff bekommen. Wir haben es dann letztlich mit einem Online Hundetraining von einer Hundetrainerin geschafft. Deutlich günstiger als die Hundeschule vor Ort ist es auch noch gewesen!

Hier der Link zu ihrer Seite! 
Möchte ich jedem Hundehalter ans Herz legen, der sich offen eingestehen kann, dass er seinen liebsten Vierbeiner eben doch nicht immer wie gewünscht im Griff hat.

Melde dich doch mal zurück, ob sie dir auch helfen konnte! 

LG Meike mit Benny
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ich denke du solltest feststellen, ob er wirklich schutztrieb hat, wie du schreibst... denn er macht das ja nicht immer... kann es sein, dass er ein unsicherer hund ist?
 
den letzten Satz find ich besonders wichtig. Ich würde auch glauben, dass der Bub euch nicht zutraut, die Situation zu regeln.
Allerdings ist es schwer, eine solche Situation aus der Entfernung zu beurteilen.
Ich würde sicher auch nicht anbinden, eher mit Mauli sichern.
Vielleicht seit ihr zu angespannt? Das überträgt sich sehr schnell.
 
  • 20. April 2024
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Was für eine Rasse ist Cash denn? Hast du schon Kontakt mit dem Tierheim aufgenommen?
 
Naja ich würde es so nicht machen. Zumindestens nicht alles. Warum einen Hund festbinden wenn er gesichert mit Maulkorb ist?

Vielleicht, weil er auch mit Maulkorb noch verletzen oder gefahrdrohend anspringen kann.

Deshalb hab ich ja zusätzlich zur Hausleine geraten, die am Hund hängt. Ein Hund zeigt ja im Normalfall sein Unbehagen an über Körperhaltung etc..

Stimmt natürlich. Ich mutmasse auch nur, was die Intention der Trainerin für den Rat des Anleinens gewesen sein könnte. Und eben jenen erwähnten Grund kann ich mir gut vorstellen.
 
Vielleicht, weil er auch mit Maulkorb noch verletzen oder gefahrdrohend anspringen kann.

Deshalb hab ich ja zusätzlich zur Hausleine geraten, die am Hund hängt. Ein Hund zeigt ja im Normalfall sein Unbehagen an über Körperhaltung etc..

Stimmt natürlich. Ich mutmasse auch nur, was die Intention der Trainerin für den Rat des Anleinens gewesen sein könnte. Und eben jenen erwähnten Grund kann ich mir gut vorstellen.

Ja ich weiss was du meinst. Ich hab mich das ja vorher auch gefragt. Aber ist eh alles schwierig. Man kennt ja auch die Hund-Halter-Konstellation nicht.
 
Gibt es einen Schutztrieb?
Was soll das für ein Trieb sein?

Zur Situation bei Besuch: Ich würde dringend zu der Anbindevorrichtung raten. Und zwar aus folgendem grund:
der Hund will den besuch da weg haben! Wenn er nun mit Maulkorb auf den besuch trifft, wird er ihn ebenfalls attackieren und m.E. nach weichen 99 % aller Menschen auch bei Angriffen eines mit Korb gesicherten Hundes zurück! Der Hund hat dann aber bereits mit seiner Strategie ERFOLG gehabt ... auch wenn der Besuch letztlich bleibt. Er wird dann möglicherweise in Zukunft sogar noch heftiger angreifen, weil ein bisschen Zurückweichen hatte er ja schon geschafft!
Außerdem kann ich mir nicht vorstellen, dass Ihr es schafft, in der Situation Euren Hund ganz klar zu regeln. Im Gegenteil, Ihr werdet Megastress haben (was zu gut hund heißt "die Hosen runterzulassen!") ... und was nicht gerade dazu beiträgt, dass der Hund sich abregt oder gar Eure Führrungsposition anerkennt.
Ausnahme wäre, die Besuche sind gestellt, Ihr wißt genau, wie Ihr einen Verhaltensabbruch hinbekommt und der Besuch ist cool genug, nicht zurückzuweichen.


Wichtig: der Hund sollte nicht nur bei besuch an die Anbindevorrichtung gebracht werden sondern regelmäßig auch für angenehmee Dinge wie kauknochen zerlegen usw. So kann eigentlich keine negative verknüpfung mit dem Besuch entstehen.
 
Genau, die Anbindevorrichtung muss aufgebaut werden, auf keinen Fall "Besuch kommt, Hund kommt an die Leine".

Ich würde ihn also auch mal schon 10 Minuten bevor Besuch kommt, dran machen, wenn noch alles entspannt ist.

Habt ihr Josy Mathis schon von den Problemen berichtet?
 
Okay, Hausleine und anbinden ist in meinen Augen immer Krisenmanagement und wenn überhaupt immer eine kurzeitige Lösung, da ich meinen Hund zwar an der Ausführung von etwas Unerwünschtem hindere, es aber nicht umkonditioniere.

MK hingegen ist m.E.n zur Absicherung Eures Besuchers sinnvoll.

Aber mal eine Frage, wie reagiert Ihr denn, wenn Besuch kommt? Wie begrüsst Ihr ihn und wie vermittelt Ihr Cash, daß alles supi in Ordnung ist?

Und was ist über die Vorgeschichte von Cash bekannt?

Fragende Grüsse,

Birgit
 
@budges:Ja, wir hatten Frau Mathis direkt davon berichtet, wir stehen in guten Kontakt zu ihr. Sie hat uns auch diese Hundetrainerin empfohlen und auch erzählt, dass Cash bereits zuvor starkes Territorial und Schutzverhalten gezeigt hat. Cash kommt ja aus einer etwas komischen Art "Käfighaltung" und man weiß natürlich nicht, was die Besitzer damals zu dieser Art Haltung getrieben hat. Vielleicht fand man es auch schick einen tobenden Hund im Käfig zu haben oder die Problematik war damals schon so ausgeprägt, dass man sich nicht anders zu helfen wusste. Das kann man jetzt im Nachhinein natürlich schlecht feststellen, kann auch ganz andere Gründe haben fakt ist aber, das diese Art der Haltung sicher nicht förderlich für den Hund war.

Das Training ist natürlich so gedacht, dass er den Platz allgemein als Ort hat, an den er sich zurückziehen kann, an dem er sich wohlfühlt und an den er ganz unabhängig vom Besuch geschickt wird. Also nicht nach dem Motto Hund läuft immer überall in der Wohnung herum und kaum klingelt es an der Tür wird er geschnappt, Maulkorb drauf und ab in die Ecke um es mal übertrieben zu formulieren. Das Anleinen und Maulkorbanziehen hört sich natürlich drastisch an, aber man muss auch ganz klar sehen, dass hier Menschen gefährdet sind und es gilt diese zu schützen. Deswegen ist das am Anfang eine Vorsichtsmaßnahme, um Unfälle zu verhindern. Cash kündigt nicht lange an, wenn es soweit ist, kommt er relativ schnell zur Sache.

Cash ist ein Am.Staff Mix
Die Trainerin sah das Problem nicht in der Hunde-Mensch-Beziehung an sich, sondern einfach an dieser neuen für ihn ungewohnten WohnungsSituation verbunden mit der Erfahrung aus seiner früheren Haltung.
 
"Aber mal eine Frage, wie reagiert Ihr denn, wenn Besuch kommt? Wie begrüsst Ihr ihn und wie vermittelt Ihr Cash, daß alles supi in Ordnung ist?

Und was ist über die Vorgeschichte von Cash bekannt?"

Ich muss dazu sagen, dass mein Freund auch nicht jeden Tag Besuch hat. Ab und zu kommt jemand, meistens war das überhaupt kein Problem, einmal gab es Probleme als mein Freund zum Abschied umarmt wurde und dann heute die Situation mit der Hundetrainerin.
Cash ist auf seinem Platz wenn Besuch kommt. Wenn sich der Besuch gesetzt hat, darf er hin begrüßen, was er, bis auf heute auch immer freudig getan hat. Dann ging er eigentlich von selbst wieder auf seinen Platz. Bis heute war das Problem eigentlich eher in der unmittelbaren Wohnungsumgebung und eher nicht in der wohnung an sich. Dort hat er nur bei Umarmungen oder im Spaß angedeuteten" Schlägen" mal reagiert.
Cash kommt aus einer ganz komischen Art der Haltung. Er wurde in einem Käfig eingesperrt und wir haben lange mit ihm gearbeitet bis er überhaupt in der Lage war ruhig in einer Wohnung zu bleiben. Einem Interessent, der ihn vor uns hatte, hat er die komplette Bude auseinandergenommen und sogar in Glastüren gebissen, da er es in der Wohnung einfach nicht ausgehalten hat.
Ich weiß auch nicht, ob er vielleicht auch in einem Schrank eingesperrt wurde, da er dort immer ängstlich reagiert. Also auf jeden Fall war es eine sehr sehr komische Art der Haltung.
Was uns noch aufgefallen ist: Cash geht, wenn er angreift, immer auf die Füße. Habt ihr dafür vielleicht eine Erklärung?
 
Was ich übrigens noch nicht erwähnt habe: Er zeigt das Verhalten nicht nur in der Wohnung meines Freundes, sondern auch in ihm völlig fremden Wohnungen.
 
Vielleicht fühlt er sich in sämtlichen Räumlichkeiten bedrängt? Ich sage ja ich würde den Hund nicht anbinden und nur Zuhause üben, weil der Hund überall in solche Situationen kommen kann. Das ist nunmal unvermeidlich. Aber das ist nur meine Meinung. Was sagt die Trainerin denn wie du es in anderen Situationen welche nicht zuhause stattfinden regeln sollst?
 
Hallo COConute,

Cash wurde zu Hause in einer Box gehalten das weiß ich vom zuständigen O.A. die haben ihn so im Haus vorgefunden.
Desweiteren waren im Haushalt zwei Klein-Kinder und zwei Dogo-Canario Weibchen, diese gehörten der Frau und die durften sich im Haus frei bewegen.

Richtig ist auch das Cash kurz vor der Begleithundeprüfung stand. Meine Vermutung ist aber das kann ich gerne recherchieren das die Kinder Cash eventuell mit ihren Füßen attacktiert haben. Ich komme deswegen drauf ,da der Halter uns gesagt hat das seine kleine Tochter Cash öfters geärgert hat sowie auch die anderen Hunden.. Ich seh da einen Zusammenhang:(

Trotzallem finde ich es toll das ihr Cash trotz der Schwierigkeiten ein zu Hause gebt.:)
 
ich denk jetzt mal laut vor mich hin auf Grund dessen, was ich bislang so mit Hunden erlebt hab ...

okay, wenn es tatsächlich richtig ist, dass mit Cash schon beim Vorbesitzer gearbeitet wurde und dieses Arbeiten soweit fortgeschritten war, dass Hund fast "fertig" war für die Begleithundprüfung, dann erklärt das für mich vielleicht, warum er bereits außerhalb der Wohnung "anders" (im Sinne von angespannt) auf die hinterherlaufende Trainerin reagierte und in der Wohnung besonders schlecht handelbar war

ich kenne einen Hund persönlich, der wohl aus keiner guten Haltung stammt - genau weiß man es nicht, er war ein Fundhund, fiel jedoch durch eine überdurchschnittliche Arbeitsbereitschaft und einen guten Ausbildungsstand ebenso auf wie durch ein "kippeliges" Nervenkostüm in gewissen Situationen. Dieser Hund hat ein gravierendes Problem mit Hundetrainern (oder Personen, die sich wie welche verhalten) und ein weiteres ebenso großes Problem mit der Situation "Hundeplatz". Trifft beides aufeinander, dann ist sehr viel Umsicht gefragt, da sonst die Möglichkeit besteht, dass es zu einer vollkommen an der realen Situation vorbeigehenden "Entladung" der sich rasch aufbauenden Anspannung des Hundes kommt.

Bei Cash weiß man ja, dass die Situation "Wohnung" für ihn aus der früheren Haltung negativ belegt und stressbehaftet ist, das alleine erzeugt schon eine gewisse Grundanspannung im Hund.

(ob die Anwesenheit des Hundetrainers deswegen problematischer war, weil Hund Trainer auf Grund seiner Vorerfahrung als solchen "erkannt" hat, lasse ich hier mal offen, denn das wird sich wohl erst in den nächsten Trainingseinheiten herausstellen...)

Von dieser Grundanspannung lässt sich - wenn man mit dem Hund arbeitet und nicht nur in der häuslichen Situation sondern in ganz vielen Lebenslagen eine Vertrauensbasis schafft - manches vom Menschen durch Führung "abnehmen", was allerdings kein Prozess ist, der von heute auf morgen geht.

Gewöhnung durch sich wiederholende Situationen (in denen eben kein Horrorereignis durch Besucher eingeläutet wird) trägt mitunter ein übriges dazu bei, dass von der (Grund-)Anspannung (oder Erwartungshaltung/Befürchtung "gleich passiert was Unangenehmes") abgebaut werden kann - je nach Tiefe der traumatischen Erfahrungen eines solchen Hundes dürfte es aber utopisch sein zu glauben, dass sich das auflöst bis hin zu "Besuch kommt -alles Friede, Freude, Eierkuchen". Vor allem auch deshalb nicht, weil Cash recht viel Territorialverhalten nachgesagt wird ...

von daher finde ich die Lösung jetzt, Maulkorb und mittels Leine sichern, eine gute um allen Beteiligten einen Start zu ermöglichen und ein gemeinsames Fundament aufzubauen, auf dem man später vielleicht anders agieren kann ....

denn eins darf man nicht vergessen: sollte es zu einem Zwischenfall kommen, dann ist auch die Hundehalter- Hund-Beziehung nachhaltig erschüttert und das alleine schafft schon mindestens so viel Probleme wie ein eventueller Zinnober mit den zuständigen Ämtern ...

wie anfangs geschrieben, alles nur "orakelt", weil kennen tue ich Cash nicht, auch nicht seine Besitzer ....
 
Ich kann Biggy und Sabsi nur zustimmen.

Für mich sieht das aus der Ferne auch nach extremem Stress/Unsicherheit gepaart mit ausgeprägtem Territorialverhalten aus.

Für allgemeine "Stressentladung"sprechen so Muster wie: 90 Passanten sind super, bei 91. knallt es. Probleme hatte der Hund schon vorher, aber die türmen sich langsam auf und irgendwann "platzt ihm der Kragen".

Biggys Theorie vom "Problem mit Hundetrainern" finde ich auch sehr gut. Meinem Hund geht es ähnlich - eine Zeitlang war es bei Autofahrten in unbekannte Gegenden ganz schlimm, weil ich das ja sowieso nur getan habe, um zum (stressigen) Training zu fahren, oder zu (stressigen) Hundespaziergängen, oder, oder... wenn der Hund also am Ziel aus dem Auto kam, konnte es vorkommen, dass er sich auf den nächsten sich bietenden Anlass gestürzt hat und explodiert ist. Kam regelmäßig vor, wäre wohl richtiger.

Und er hat dann durchaus auch so ausgesehen, als wollte er Ernst machen.

Ich bin nun über 2 Jahre bei keinem Training, auf keinem Hundeplatz und bei keinem Hundespaziergang mehr gewesen, und zumindest in unserem neuen Auto macht er beim Fahren meist kaum Randal und spackt insgesamt beim Rausspringen nicht mehr.

Bei "angedeuteten Schlägen", "wirbelnden Stöcken" (Star Wars spielende Kinder), wenn andere Hunde gemaßregelt wurden, oder bei "Raufereien" flippt der Spacko, wenn er eh schon unter Strom steht, auch gern mal aus. Das ist ihm einfach zu viel, er ist dann mit der Situation überfordert.

---

Wir hatten übrigens auch mal einen Hund, in dessen Gegenwart sich niemand umarmen durfte, der Fremde oder auch Bekannte, die nicht zur Familie gehörten, nur in Gegenwart von Familienmitgliedern im Haus duldete. Besucher mussten immer erst eine Runde mit uns spazieren gehen, damit sie sich, ohne pausenlos verbellt oder auch mal ins Hosenbein geschnappt zu werden, im Haus bewegen durften.

Er musste mit den Örtlichkeiten allerdings vertraut sein (also regelmäßig dort gewesen), um das Verhalten auch außerhalb der eigenen 4 Wände zu zeigen. In ganz fremder Umgebung war er ein relativ kleines Licht und muckste sich nicht. Ausnahme wieder: Wenn mich eine fremde Person angefasst hätte. (War ganz praktisch, ich war damals recht viel mit dem Fahrrad unterwegs, auch mal im Dunkeln über Land. Durfte ich, weil der Hund ja dabei war.)

Die Rottihündin einer Bekannten allerdings zeigte dieses Verhalten in jedem Raum, in dem sie sich länger als 10 Minuten aufgehalten hat.

Beiden gemein war allerdings, dass es sich im Grunde um sehr unsichere Hunde gehandelt hat.

Unserer war unser allererster Hund, Hundeschulen in dem Sinne gab es bei uns noch nicht - wir haben uns also mit ihm arrangiert - statt ihm die Führung zu geben, die er vermutlich gebraucht hätte. War aber auch noch eine andere Zeit damals, und so ein Verhalten galt nicht unbedingt als komplett problematisch.

Zum Thema Anbinden oder nicht:

Wenn er wirklich draufgeht und beißen will (und wenn es "nur" das Hosenbein ist, das gefasst wird), würde ich ihn als Erstmaßnahme anbinden, wenn Besuch kommt (und natürlich regelmäßig zwischendrin auch, wie schon beschrieben, in netterem Kontext).
Einfach, damit er weiß, dass er nichts regeln muss, aber auch die Zeit hat, sich in Ruhe anzuschauen, wie die Dinge bei euch laufen.
 
also ich würde erst mal nachhaltig am grundgehorsam arbeiten.
(hund bleibt liegen und entscheidet nicht selbst, das er aufsteht wenn z.b. besuch kommt)
dann würde ich meine eigene körpersprache überdenken und die stressoren die ich aussende.

meine nachbarn hatten ein ähnliches prob, wenn besuch kam musste der hund quasi weggesperrt werden (doggenmix, grundlegende fehlerziehung, hund auf sofa, im bett, auf dem küchentisch, zerren beim gassigehen, unmutaüßerungen bei platzverweis von sofa und bett, schnappen....allerdings auch ein kind im haushalt, das den hund bis aufs blut getrietzt hat-ohren ziehen, treten wenn augenscheinlich keiner hinsah-, bis ich dem kind die ohren langgezogen habe, denn ich sehe fast alles)

kurzum, der bursche ist in vielen situationen verängstigt und überfordert, in der übersprungshandlung neigt er zur "angstagression".

mit einem FESTEN "aus" und "platz", beim lossprinten auch mit *splitting" ist der große aber zu händeln(trainiert in 3 tagen, feste stimme, klare körperhaltung....kein rumschreien).....daran arbeiten die halter auch weiterhin, wie gesagt, die halter, denn da sitzt zumindest in diesem fall, das problem (hundeschule empfahl der halterin, den hund mit einem schlüssel *abzuwerfen*....total daneben)

maulkorb ist zwar eine sichere sache für den besuch, möglicherweise assoziiert der hund den korb aber schnell als ritual, wenn besuch kommt und entspannt gar nicht mehr.

lg
ina


lg
ina
 
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