WTF ?!-Thread

[Pennylane]

Die Wahl in Grossbritannien. Das hätte ich nicht nochmal für möglich gehalten

 

[Cornelia T]

Die Wahl in Grossbritannien. Das hätte ich nicht nochmal für möglich gehalten

Ich auch nicht, aber vielleicht kann dieser Artikel zur Erklärung beitragen.

Wir Deutschen haben einen ganz anderen Blick auf Europa als die Briten.
Die Historie der Engländer ist eine völlig andere als unsere.
Einer unserer Freunde ist Engländer und Anti-Eu eingestellt. Er bestätigt das was Hr.Steingart schreibt.

 

[Paulemaus]

Das hätte jedem klar werden können, der sich nicht nur auf die deutsche Presse verlässt
Die deutschen Medien haben sich ja quasi überschlagen, um Johnson als Verlierer da stehen zu lassen, um dann noch mal am Brexit rütteln zu können.
In der schwedischen Presse wurde z.B. ganz anders berichtet.
Bei Chris Kollegen haben gestern Abend die Sektkorken geknallt. Er arbeitet mit vielen Engländern zusammen und die wollen überwiegend den Brexit, gerne auch ohne Abkommen.

 

[Paulemaus]

Das ist für mich zum Beispiel ein ziemlich arroganter Artikel. Die Deutschen sehen sich in der EU gerne in der "Macher-Rolle". Dass sie damit den anderen Ländern ziemlich auf die Nerven gehen, merken sie selten.

 

[Cornelia T]

Die Engländer haben auch ein ganz anders Selbstverständnis als wir. Bekommen sie in der EU nicht das was sie wollen, orientieren sie sich eben anders. Sie fühlten sich viel zu sehr reglementiert von der EU. Zu sehr von anderen abhängig.
Das sind wir alle, aber es kommt auch immer darauf an wie sich das ausdrückt.
Zudem haben sie traditionell viel engere Beziehungen zu Amerika als die anderen EU Staaten. Auch die Osterweiterung hat den Engländern nicht gepaßt.

Es wird sich zeigen ob sie richtig entschieden haben.

 

[Paulemaus]

Da geht auch noch eine andere Angst bei den deutschen Politikern um:
Wenn ein Land geht, welches andere vielleicht auch noch?
Und Deutschland profitiert sehr viel von der EU. Bricht der Laden ganz oder teilweise auseinander, wird es haarig für die Deutschen.

 

[Paulemaus]

Es wird sich zeigen ob sie richtig entschieden haben.

Ich denke, in ein paar Jahren werden wir neidisch auf die britische Insel schauen.

 

[Cornelia T]

Möglich. Ich bin ja ein Anhänger großer, offener Wirtschaftsräume. Das ist Europa. Aber das bringt natürlich auch Nachteile mit sich.
Man wird sehen wie England sich jetzt positioniert. Ob sie den Wegfall der ja durchaus durch die EU vorhandenen Vorteile kompensieren können.

 

[Paulemaus]

Möglich. Ich bin ja ein Anhänger großer, offener Wirtschaftsräume. Das ist Europa. Aber das bringt natürlich auch Nachteile mit sich.

Das sehe ich einen Tacken kritischer. Wenn in Spanien in einem spanischen Supermarkt die Treibhaustomaten aus Holland günstiger sind als die spanischen, läuft irgend etwas schief.
Ebenso die Subventionen, die erlauben, dass halbtote Nutztiere durch Europa gekarrt werden, weil sie als tiefgefrorenes Fleisch weniger Subventionen bringen.

Aber ja, die Deutschen als Exportweltmeister haben dadurch immense Vorteile.

 

[Cornelia T]

Ich finde den Klimawandel viel beunruhigender. Ich glaube nicht das wir das Ruder noch rum reissen können.
Ganz im Gegenteil, ich denke die Situation wird sich noch verschlechtern. Angesichts einer Weltbevölkerung von 7,6 Milliarden, davon 2,6 Milliarden mehr als vor 30 Jahren, sehe ich schwarz.

Ich erinnere mich gut an gesunde Wälder, viele Schmetterlinge und andere Insekten, deutlich freiere, bessere Strassen, ein ganz anderes Einkaufsverhalten und viele Dinge mehr.

Als meine Mutter ein eigenes Auto bekam war das in unserem Örtchen ein Ereignis. Heute sehr ich oft vor jeder Tür zwei oder mehr Autos stehen.
Ich sehe Leute die mit dem Auto bis vor die Supermarkttür fahren und sich so wenig wie möglich bewegen. Dann gehen sie Kotletts für das Kilo 3,99 kaufen und freuen sich wie billig es war. Das ist kein Einzelfall sondern die Regel.

Es gibt so viele Beispiele und von mir mit erlebte Veränderungen zum negativen. Das kann ich gar nicht alles aufzählen.
Wir werden trotz Fridays for Future etc. keine Wende hin bekommen. Außerdem selbst wenn wir in allem mit gutem Beispiel voran gehen, was wir Deutschen uns ja so gerne auf die Fahne schreiben, sind wir grad mal etwa 1 % der Weltbevölkerung.

 

[pat_blue]

Wir fahren in der Schweiz nicht schlecht, als nicht EU Land. Finde ich

 

[lektoratte]

Ich finde den Klimawandel viel beunruhigender. Ich glaube nicht das wir das Ruder noch rum reissen können.

Nanana - keine Hysterie, bitte...

 

[lektoratte]

Wir fahren in der Schweiz nicht schlecht, als nicht EU Land. Finde ich

Ihr pickt euch die Rosinen aus dem Kuchen. Finde ich.

 

[Cornelia T]

Mit den Treibhaustomaten hast du völlig recht. Mein Lieblingsbeispiel ist ja: Wie kann es sein das der Anbau von Maisfeldern gefördert wird, die Streuobstwiesen aber nicht. Aber das kommt bestimmt als Alibi, damit man sagen kann das etwas getan wird.

Ich bin immer völlig verblüfft wie wenig die meisten Menschen interessiert was sie Essen. Hauptsache billig.
Ich hab neulich mal sehr mit meinem Bio Gemüse Lieferanten gelacht. Er kennt unsere Hunde und weiß das die auch Wühlmäuse erledigen.
Ach, meinte er da wäre bei ihnen gut zu tun. Ob ich denn den xxxx Goßerzeuger, der Supermärkte beliefert, kennen würde?
Ich so, ne, den kenn ich nicht.
Ja, meinte er, die Wühlmäuse schon. Die verschmähen seine Felder und sitzen lieber auf unseren.
Ich hab so lachen müssen.

Die meisten Menschen wissen doch gar nicht mehr was gut ist und gut schmeckt. Deren Geschmacksnerven sind so zugekleistert, das sie gar nicht mehr erkennen können was gut oder schlecht ist.
Beispiel Kotlett: Da hat man die Schweine so mager wie möglich und mit möglichst viele Rippen gezüchtet und jetzt ist das Fleisch trocken und schmeckt nach nix.
Aber man kann jeden Tage ein Kotlett essen. Es ist ja so mager.

Statt dessen könnte man nur ein mal die Woche Kotlett essen. Dafür zum Beispiel vom Schwäbisch Hällischen Schwein. Das sind gut schmeckende, gesunde Fleischstücke wenn sie vom richtigen Erzeuger kommen.
Keine schnell hoch gezogenen, Antbiotika belasteten, arme Schweine.

 

[Paulemaus]

Ich finde den Klimawandel viel beunruhigender. Ich glaube nicht das wir das Ruder noch rum reissen können.
Ganz im Gegenteil, ich denke die Situation wird sich noch verschlechtern. Angesichts einer Weltbevölkerung von 7,6 Milliarden, davon 2,6 Milliarden mehr als vor 30 Jahren, sehe ich schwarz.

Hmmm.
Ich sage mal so: Ich bin froh, dass ich schon älter bin.

Wobei kein anderes Land medial die Klimaveränderung so "aufbereitet" wie Deutschland. Es geht nur noch um die Klimakatastrophe und ich mag es wirklich nicht mehr lesen
Die deutschen Klimapakete sind Peanuts. Mit diesen wird sich das nicht aufhalten lassen, selbst wenn in Deutschland kein herkömmliches Auto mehr fährt.
Was es meiner Meinung nach bräuchte, wäre Investitionen in Technik und Forschung, um etwas zu finden, was das Ruder doch noch herum reißt. Keine Belastung der einzelnen Bürger, um sie zu "disziplinieren", sondern sinnvolle Maßnahmen.
Ich habe manchmal allerdings den Eindruck, dass die Klimakatastrophe den deutschen Politikern nicht ganz ungelegen kommt. Es bietet die Möglichkeit, den Bürgern mehr Geld aus der Tasche zu ziehen. Ob das Geld dann wirklich im Klimaschutz landet, wage ich zu bezweifeln.

 

[Paulemaus]

Wir fahren in der Schweiz nicht schlecht, als nicht EU Land. Finde ich

Ja, das sind die Eidgenossen schon sehr klug.

 

[Paulemaus]

Ihr pickt euch die Rosinen aus dem Kuchen. Finde ich.

Warum?

 

[Paulemaus]

Noch ergänzend zum Brexit:
Es ist doch ein sehr gutes Zeichen, dass die Briten einem Antisemiten eine historische Niederlage beschert haben

 

[lektoratte]

Weil die Schweiz durch bilaterale Abkommen von allen Vorteilen der EU profitiert, ohne selbst etwas dafür zu leisten.

Auch rein sicherheitstechnisch kann sie sich durch ihre zentrale Lage wie die Made im Speck fühlen, ohne großartig zu investieren.

Klar ist das "klug" und heißt, aus den vorhandenen Möglichkeiten das beste gemacht zu haben.

Aber wenn das jeder so täte - gäbe es nix, von dem man profitieren könnte.

 

[Paulemaus]

Weil die Schweiz durch bilaterale Abkommen von allen Vorteilen der EU profitiert, ohne selbst etwas dafür zu leisten.

Auch rein sicherheitstechnisch kann sie sich durch ihre zentrale Lage wie die Made im Speck fühlen, ohne großartig zu investieren.

Klar ist das "klug" und heißt, aus den vorhandenen Möglichkeiten das beste gemacht zu haben.

Aber wenn das jeder so täte - gäbe es nix, von dem man profitieren könnte.

Ja, aber es steht doch jedem Land frei, seine bilateralen Abkommen mit anderen Ländern zu schließen. Dafür braucht es kein aufgeblasenes Gebilde wie die EU.
Und sicherheitstechnisch sind die Schweizer auf einem besseren Stand als die Deutschen, fürchte ich