So, ich bin jetzt am Rechner und hatte auch Zeit, mich gedanklich zu sortieren:;
Gibt es für sowas keine offizielle Anlaufstelle?
Ja, natürlich.
Ein Anruf von ihr und er wäre weg. Ohne viel Nachfragen.
Das meinte ich eigentlich nicht.
Das wäre so wie bei deinen Nachbarn, wo der Mann dann mal paar Tage in den Barracks schlafen musste und nicht nach Hause durfte, richtig?
Ich meinte aber etwas anderes:
Ich meine, du hättest hier irgendwann mal Plakate gepostet, wo es um Soldaten mit psychischen Auffälligkeiten ging, und darum, dass man Hilfe annehmen soll, wenn man ein Problem hat - da ging es um die hohen Selbstmordraten unter Soldaten.
Meine Frage war also: Gibt es eine offizielle Stelle, bei der man Anzeichen von psychischen Probleme von Soldaten vertraulich melden kann?
Falls nicht, wäre dienstlich gesehen dein Ansprechpartner mMn sein vorgesetzter Offizier. Den müsste dein Mann rausfinden, und dann müsste halt der Vorgesetzte mit dem Mann mal ein paar Takte reden. Wobei ich nicht glaube, dass das lange fruchtet. Der hat ja eher ein strukturelles Problem - und zwar in seinem Kopf.
Ich habe dann auf sie eingeredet, dass sie vom Regen in die Traufe gekommen ist. Aber sie sieht das nicht so..... Sie verteidigt ihn
Das ist aber auch extrem schwierig. Was würde denn aus ihnen werden, wenn er bei der Army rausfliegt? Dann verliert er nicht nur sein Einkommen, sondern sie mit ihrer Familie die Krankenversicherung und was sonst noch alles. (Vom "Status" mal abgesehen).
Dann hat sie keinen Offizier mehr als Mann (was das alles ja vielleicht noch wert zu sein scheint), sondern einen arbeitslosen Choleriker, der am Ende vielleicht noch ihr die Schuld an allem gibt.
Sich ihr eigenes Grab schaufeln (also, in finanzieller Hinsicht) wird sie sicher nicht freiwillig.
Es ist echt zum Haare raufen. Sie ist sonst nicht dumm. Aber da redet man echt gegen eine Wand....
Wenn sie vorher schon so einen hatte und den hier jetzt "besser" findet, ist es nicht so unwahrscheinlich, dass sie dieses Muster im Grunde schon von zuhause mitgebracht hat und sich darum immer wieder auf dieselbe Art und Weise bindet. Weil es sich vertraut anfühlt. Und "normal", statt "erschreckend", auch wenn der Kopf vielleicht was anderes wissen sollte.
Naja, und wie gesagt: Sie hat ja auch ein paar zumindest auf den ersten Blick durchaus nicht ganz unwesentliche Gründe, bei ihm zu bleiben.