Dies ist eine optimierte Seitenansicht. Möchtest du alle Bilder sehen? Klicke hier.
Und ja, ich weiß, was es für ein Opfer von Schlägen und Vergewaltigung bedeutet (ich war mit einer verheiratet).

Ich war 1985 drei Stunden lang in der Gewalt eines Irren. 3 Stunden, in denen ich selbst um mein Leben gebettelt habe, verhandelt habe, verletzt wurde (die Narben habe ich noch heute). 3 Stunden, in denen keiner geholfen hat, in denen ich gebetet habe, da wieder rauszukommen und zwar lebendig.
3 Stunden, die mein Leben erst mal gründlich zerstört haben. Noch heute habe ich Alpträume und Flashbacks, trotz viel Therapie und Skills, die ich gelernt habe.

Der Täter war 25, mit einer beachtlichen kriminellen Karriere schon als Jugendlicher. Einbrüche, schwere Körperverletzungen, Autodiebstahl und Flucht vor der Polizei über die Autobahn. Er hat eine Frau als Jugendlicher so geschlagen, dass sie einen Schädelbruch erlitten hat. Raubüberfall war auch dabei.
Er hat, bis er 25 war, trotz der vielen Straftaten genau 1,5 Jahre gesessen und wurde wegen guter Führung frühzeitig entlassen.

Nein, Du weisst nicht, was das bedeutet. Du hast vielleicht maximal eine Ahnung, was da in der Seele passiert, Aber von Wissen kann bei Dir keine Rede sein. Das kann nur jemand, der das erlebt hat und damit weiterleben muss.
Du weisst auch nicht, wie es ist, den Täter Jahre später zufällig in der Fußgängerzone zu treffen, weil er mittlerweile entlassen wurde und Du selbst grade verheult aus der Therapie kommst.

Du weisst gar nichts.
 
Und verdammt, was ich erlebt habe, war nichts gegen das, was meine verstorbene Freundin als Kind erlebt hat. Die wurde gezwungen, ihren Hund mit zu schlachten, um sie gefügig zu halten und damit sie nicht redet. Mit der Drohung, wenn sie das nicht macht, wird sie selbst geschlachtet.
Wir haben uns kennengelernt in einem Forum, in dem Überlebende versuchten, sich gegenseitig zu stützen.
Und auch bei ihr gab es Vorstrafen. Der Täter hat sich leider das Leben genommen. Selbst die Genugtuung einer Verurteilung hat er ihr genommen.

Du weisst gar nichts, auch wenn Du mit einer missbrauchten Frau zusammenwarst.
Du hast vielleicht die Spitze des Eisbergs gesehen, aber die Tiefe kannst Du gar nicht kennen.
Also hör auf, mir vorzuwerfen, dass mir für die Täter und Resozialisierung jedes Verständnis fehlt.

Wenn ich die Gelegenheit gehabt hätte, hätte ich in den ersten Jahren nach der Tat den Täter getötet. Ohne Bedauern, mit einem tiefen Gefühl der Rache und Genugtuung.
Abgehalten davon haben mich nur meine Intelligenz und dass ich keine Möglichkeit hatte, es zu tun.
 
Ich weiss, dass Du das gar nicht wissen kannst, wenn Du es nicht selbst erlebt hast.
Das reicht mir.
 
Da bin ich ganz bei Paulemaus. Ich bin für harte Strafen und maximalen Opfer Schutz.

Gott sei Dank mußte ich in meinem Leben so etwas Furchtbares nicht erleben, aber was ich erlebt habe ist das sich unglaublich um die Täter und ihre, oft für mich sehr unwahrscheinlich erscheinende, Resozialisierung bemüht wurde und die Opfer im Regen stehen gelassen wurden.
Tausend Erklärungen warum der Täter so gehandelt hat. Mag alles sein, aber er hat jemand an Leib und Seele versehrt. Das muß bestraft werden und weiteres Unheil muß verhindert werden.
Nichts kann die Tat ungeschehen machen. Aber die Vorstellung das jemand der zu solchen Taten fähig ist, irgendwann wieder frei herum läuft, ist beängstigend und für die Opfer sicher unerträglich
 
Resozialisierung kann gut funktionieren, bei Jugendlichen die die falschen Kollegen haben beispielsweise. Aber nie bei Soziopathen, Psychopathen oder S.exualstraftäter. Diese Präferenzen kann man nicht wegtherapieren, egal wie viele 1000 Stunden ein Psychiater das versucht. Die lernen einfach sehr geschickt, was man hören will....
Es ist ein massiver Unterschied, ob jemand im Affekt einmalig eine falsche Handlung macht oder gezielt, geplant. In der Schweiz hätten wir die Möglichkeit der lebenslangen Verwahrung und die Richter machen sich in die Hosen. Es kann und darf meiner Meinung nach nicht passieren, dass Leute wie ein Dutroux jemals wieder ein Leben ohne Stahl rundherum führen darf. Wie auch die Vergangenheit zeigt, helfen auch Fussfesseln nicht Verbrechen zu verhindern. Bei diesen "Ersatzmassnahmen" kann man müde Lächeln.
 

Den knast nur für ein paar jahre, bewirkt auch nichts, ist nur viel teurer als ein fussfessel....
 
Aber was ich weiss oder nicht, kannst DU trotzdem nicht beurteilen. ICH werde mein Erlebtes jedenfalls nicht in einem Forum zur Argumentation nutzen.

Hat auch keiner verlangt, wenn ich hier richtig gelesen habe.

ICH tue es aber. Mir ist es völlig egal, wer hier alles mitliest und wie viele Leute das nun über mich wissen. Ich würde das auch in einem großen Saal erzählen, im Fernsehen, wo auch immer, wenn das Thema aufkommt.
Ich schäme mich nicht (mehr) dafür.
Ich habe überlebt und habe es geschafft, mir danach ein gutes, schönes Leben aufzubauen.

Und wenn durch meine Argumentation mit meiner Geschichte auch nur einer vom romantischen Sozialgedanken wegkommt, dass jedem Verbrecher mehr Aufmerksamkeit zusteht als den Opfern, wenn vielleicht doch mal überlegt wird, dass die Würde eines Opfers mehr Wert ist als die des Täters, wenn Richter und Staatsanwälte lernen, dass ein "Du-Du" bei den ersten Taten nicht unbedingt sinnvoll ist und es nicht erst mehrere Taten braucht, damit dem Täter gründlich auf die Finger geklopft wird, habe ich was erreicht.
Wenn den Sozialromantikern klar wird, was so eine Tat bedeutet und dass die Gesellschaft verdammt noch mal das Recht hat, vor solchen asozialen Subjekten geschützt zu werden, ist es das wert.

Mich kotzt unsere Justiz so an, dass ich gar nicht so viel fressen könnte, wie ich kotzen möchte. Ich bin sicher kein Einzelfall. Da draußen laufen so viele Opfer rum, die keine Gerechtigkeit bekommen, weil der Fokus immer, immer auf den Tätern liegt und die Opfer nur am Rande mitlaufen.
Ich musste damals noch meine Anwältin für die Nebenklage selbst bezahlen, während der Täter mangels Geld einen Pflichtverteidiger gestellt bekam. Das ist eine Verhöhnung der Opfer.

Und es ist ja nun nicht so, dass nach der Verurteilung Schluß ist. Mein Täter wurde wegen guter Führung frühzeitig entlassen. Er hat es dann geschafft, sich im Nebendorf eine Wohnung zu mieten, wo klar war, dass wir uns über den Weg laufen müssen. Ich war diejenige, die wegziehen musste, weil ich den Gedanken nicht ertragen konnte, dass er mir beim Bäcker über den Weg läuft.

Ich würde übrigens nie einen Partner auch nur in Erwägung ziehen, der sich um Täter in welcher Form auch immer kümmert. Mein Exmann ist Sonderpädagoge. Hätte er überlegt, aus seinem Berufsbereich in einen Bereich zu wechseln, in dem es um Kriminelle und ihre Sozialisation geht, hätte ich im gleichen Moment meine Koffer gepackt.

Mag ja sein, dass es so viele geben muss, die sich um das kriminelle Gesocks kümmern müssen. Dann aber bitte mindestens genauso viele finanzierte Stellen, die sich nur um die Opfer kümmern und ihnen genauso zur Seite stehen, wie es bei den Tätern gemacht wird.
 
@Paulemaus

Ich hoffe nur, dass Du nicht von allzu vielen als Gesocks bezeichnet wirst.

Zwar kann ich Deine Einstellung nachvollziehen, aber wenig "verstehen" - weder gebe ich in meiner Vorstellungswelt dem Opfer weniger Platz als dem Täter noch leide ich unter romantischen Sozialgedanken.

Aber merkst Du nicht selber, welch Fehler Du machst? Du erwartest vom herrschenden Rechtssystem "Genugtuung", bist aber nicht bereit, sich dem herrschenden Rechtssystem mit seinem Wertesystem zu unterwerfen?

Mal sehr deutlich ausgedrückt: Du willst Dir die Rosinen rauspicken, den Rest aber nicht behalten? So funktioniert das wahrlich nicht.

Ich hoffe für Dich, dass Du Deinen destruktiven Hass irgendwann so weit bearbeiten kannst, dass er Dich nicht zerstören wird.
 
Meine Wut über die Art und Weise, wie mit Opfern von Straftätern umgegangen wird, halte ich für sinnvoll und gesund und sie hilft mir auch, mich an entsprechenden Stellen zu engagieren und absolut parteilich für Geschädigte zu sein.
Da ist kein Platz für die Motivation der Täter, für Relativierungen ihres Verhaltens und auch kein Raum für Verständnis für das meiner Meinung nach oft viel zu lasche Strafsystem, welches Taten nicht entsprechend sanktioniert und den Schutz der Gesellschaft nicht oben an stellt.

Die Täter entmenschlichen sich in meinen Augen durch ihr Verhalten selbst. Für mich wurde das grade in dem Film, der der Aufhänger für diese Diskussion war, noch mal deutlich klar. Da war kein Mitgefühl für die Geiseln, kein Wahrnehmen der Angst und der Verzweiflung, kein Gespür mehr dafür, dass man Kinder nicht quält und ermordet. Das waren Psychopathen, die in einem egoistischen Wahn und fernab jeglicher Menschlichkeit Angst und Schrecken verbreitet haben. Die Spaß daran hatten, andere Menschen zu demütigen, für ihre Zwecke zu benutzen und ihre Macht genossen.

Ihre Opfer hatten keine Chance, dem zu entfliehen und Schutz zu finden. Sie waren diesen Wahnsinnigen absolut ausgeliefert. Es lag in der Macht der Täter, ihnen das Leben zu nehmen oder es ihnen zu lassen. Ich bin sicher, dass jemand, der die Angst vor dieser Macht noch nicht erlebt hat, nicht nachvollziehen kann, was das bedeutet.
Die Demütigung, jemand, den Du eigentlich töten möchtest und müsstest, aber nicht kannst, anzubetteln, damit er Dich am Leben lässt.
Ihm alles zu versprechen, alles zu machen, damit Du aus der Situation möglichst heil herauskommst. So heil, wie es danach überhaupt noch möglich ist.
Die Verzweiflung, mit der Du Dich mit dem Täter verbündest, weil das vielleicht eine Chance ist, zu überleben. Stockholm-Syndrom halt.
Alle Instinkte sind auf Überleben ausgerichtet

Welche gerechte Antwort gibt es auf so ein unmenschliches Verhalten? Gerecht kann die Antwort (für mich) nur sein, wenn nicht die Persönlichkeit des Täters im Vordergrund steht, sondern die erlittenen körperlichen und seelischen Qualen der Opfer.
Und da, so bin ich überzeugt, gibt es in unserem Rechtssystem ein eklatantes Ungleichgewicht.

Meine Geschichte ist harmlos angesichts dessen, was ich von anderen erfahren habe. Ich habe Geschichten gehört, die ich ohne meine Wut nicht hätte anhören können. Ich hätte es nicht ausgehalten.
Es ist unglaublich, was Täter diesen Schlags mit Menschen anstellen können.

In der Regel (ich kenne keine Ausnahme bei den Menschen, die ich persönlich kenne), haben diese Täter schon lange vorher gezeigt, dass ihnen Werte fehlen, die in der Gesellschaft als allgemeingültig gelten. Sie waren durch die Bank mehrfach (!) vorbestraft und die Vordelikte waren keine Kavaliersdelikte.
Hätte die Justiz ihre Aufgabe ernstgenommen, zu der auch gehört, die Gesellschaft zu schützen, wären die Opfer keine Opfer geworden.
So einfach ist es.

Die Frage lautet, in wie weit das persönliche Recht des Täters auf Resozialisierung wichtiger ist als der Schutz potentieller weiterer Opfer.
Für mich ist das ganz klar: Es gibt Leute, die haben es verwirkt, sich frei in unserer Gesellschaft bewegen zu dürfen.
Ein Degowski gehört für mich zwingend dazu.

Ich bin froh und dankbar über meine Wut. Sie war und ist eine der Triebfedern, die dafür gesorgt haben, dass der Täter nicht gewonnen hat.
So sehr, wie ich wütend sein kann, kann ich auch lachen, mich freuen, geniessen. Sie gehört dazu, sie schadet nicht und sie gibt mir Kraft
 
Ergänzend noch, um die Ungerechtigkeit des Opferentschädigungsgesetz deutlich zu machen:
Hintergrund ist, dass der Staat seine Bürger vor kriminellen Handlungen schützen muss. Schafft er dies nicht, ist er in der Pflicht.

Das OEG im vollen Leistungsumfang gilt für Deutsche und EU-Staatsangehörige. Ausländer bekommen den vollen Umfang, wenn sie mindestens 3 Jahre in Deutschland gelebt haben. Leben sie kürzer hier, bekommen sie nur sehr eingeschränkte Leistungen.
Touristen haben nur Anspruch auf medizinische Versorgung und eventuell, wenn Härtefall, eine einmalige Zahlung.

Die Ungerechtigkeit hat beim Anschlag auf dem Weihnachtsmarkt dazu geführt, dass die betroffenen israelischen Opfer (neben anderen ausländischen Touristen) keinen Anspruch auf die volle Hilfe haben und nicht angemessen entschädigt werden.

Der Staat hat im Fall Amri komplett versagt und sorgt nun nicht mal dafür, dass die Opfer zumindest finanziell abgesichert werden.
 
Oh doch. Davon laufen in der Schweiz einige rum.

Davon gibt's / gab's mehrere.


Hier scheiden sich die geister, das beispiel in der zeitung, das war schon ein wiederholungstaeter und ein S.exualtriebler, ein trieb bringst du nicht weg, das heisst für mich lebenslänge verwahrung. So eine käme bei mir nie im genuss ein resozialisierungs programm.

Item, in holland halten sie am system fest und am schluss kommen viele weniger verkorkst aus die fussfessel geschichte, weil sie nicht ihre arbeit verlieren, trotzdem einen teil von die gemeinschaft sind wo sie nacher sowieso wieder drinn losgelassen werden, als wenn sie aus dem knast kommen.
 
Egal ob Fußfessel oder Gefängnis. Diese Täter gehören so kontrolliert, das mögliche Opfer vor ihnen sicher sind.
 
Patienten die sich am Sonntagvormittag gleich zweimal vom Treppenhaus aus den 2. Stock bis in den Keller fallen lassen, weil das jetzt ein Trend sein soll?, Also entweder ist der Typ suizidal, oder auf Drogen, oder beides...Der kann hoffen das er sich beim zweiten mal nicht das Genick gebrochen hat , Untersuchungen stehen noch aus. Beim ersten Mal hat ihn wohl ein Nachbar im Flug abgefangen.... Ich komme grad nicht klar
 
Das passt in diesen Fred.... vielleicht Zuviel Redbull getrunken... von wegen Flügel und so
 

Diese Themen könnten dich auch interessieren:

Danke! Ich habe jetzt einen Vertrag bei einem anderen Anbieter gemacht, dort kann man die Einrichtung des ganzen dazubuchen. Dann sehe ich gleich, was Sache ist. ... ich telefoniere normalerweise übers Internet, was auch seit zwei Tagen nicht funktioniert, das kann ich jetzt auch noch regeln...
Antworten
2
Aufrufe
576
lupita11
Hallo, dieser Eintrag ist schon ein weinig älter, allerdings dachte ich mir ich suche das Internet mal danach ab. Mein Hund (laut DNA-Test: Boxer-Weimaraner-Bulli-Mix) macht das auch schon seit ich ihn mit 1 Jahr bekommen hab. Heuer wird er 10 und macht das mal öfter mal viele Wochen gar nicht...
Antworten
175
Aufrufe
22K
DiPascha
Ich habe mich gegen ein neues Halsband und Leine Set entschieden. Eigentlich habe ich schon mehr als der Hund braucht.... Stattdessen waren wir Samstag in der Innenstadt shoppen und haben den lokalen Einzelhandel unterstützt (mein Freund hat eingesehen, dass wasserdichte Winterschuhe praktischer...
Antworten
24
Aufrufe
1K
Sunny-Vivi
F
Als wir in Thüringen Zwischenstation machten, haben wir uns mit einer Bekannten dort mit einem Staffbullrüden getroffen. Wir sind ein Stück zuammen gelaufen und auf einer Wiese haben wir die Hunde laufen lassen. Der Staffbull, gerade mal 4 Jahre alt, war richtig fett und nach einer kurzen...
Antworten
164
Aufrufe
7K
heisenberg
Du musst registriert sein, um diesen Inhalt sehen zu können. @snowflake weiß nicht mehr, wo wir die Diskussion mit der eingesperrten Frau hatten. Vielleicht erklärt die Podcast Folge die Dynamik einer solchen „Beziehung“ ein bisschen.
Antworten
76
Aufrufe
2K
La Traviata
Für die Nutzung dieser Website sind Cookies erforderlich. Du musst diese akzeptieren, um die Website weiter nutzen zu können. Erfahre mehr…