Wohnst Du im Museumsdorf oder in einem Reservat?
Am Niederrhein! Wo sonst?
Ne, Scherz beiseite, wir haben hier ja noch viel Landwirtschaft, aber ich glaube es liegt bei den meisten, die die Milch vom Bauern holen auch daran, das das als “in“ gilt.
Die Bäuerin um die Ecke betreibt ein Landlädchen und ist sehr engagiert. Das ist für diesen Bauernhof ein zweites Standbein. Der Hof hat etwa 100 Milchkühe. Von der Molkerei bekommen sie 22 cent, vom Kunden im Lädchen 60 cent.
Da komm ich günstiger als im Supermarkt und die Qualität ist klasse. Die Milch schmeckt wie Milch schmecken soll und nicht wie gefärbtes Wasser.
Das überzeugt auch die Kunden, die anfangs nur kommen weil es schick ist auf dem Land ein zu kaufen.
Ich finds spannend. Da trifft man Leute wie mich, die noch sehr klassisch alles von Mutter bei gebracht bekommen haben. Dann die Schickeria, die sich öko gibt. Junge Mütter, die 0 Ahnung haben und sich wegen ihrer Kinder bemühen, gutes Essen auf den Tisch zu bringen.
Man redet miteinander, gibt manches weiter, lernt selber viel dazu, alle profitieren.
Übrigens habe ich wenig Verpackungsmüll. Ich habe eigene Verpackungen, die ich mitnehme und da ich sehr wenig im Supermarkt kaufe, sondern den Markt, das Landlädchen oder einen der anderen umliegenden Bauern aufsuche, kann ich mir fast alles in meine Verpackungen packen lassen.
Der Milchträger für meine 6 Milchflaschen erregt immer Aufmerksamkeit und ich hab jetzt so oft den Hersteller genannt, das ich langsam eine Prämie verdient habe.