Nein. Es bedeutet nicht, dass sie rassistisch
sind.
Sondern dass sie unwissentlich "kulturelle Aneignung" betreiben, was anscheinend nicht dasselbe ist, wie Rassist zu sein.
Kurz gesagt geht das Argument anscheinend so:
1) "Dreadlocks sind im 20. Jahrhundert zu einem Symbol des Schwarzen Widerstandes gegen Weiße Unterdrückung geworden."
2) "Weiße, die Dreadlocks tragen, auch wenn sie das tun, um ihre Sympathien zu bekunden, verhöhnen Schwarze, denn sie tun so, als wollten sie die Gefühle der Unterdrückten nachempfinden. Das
können sie aber als Weiße in einer weißen Gesellschaft nicht. Weil sie niemals dieselben Erfahrungen systematischer Unterdrückung machen können wie Schwarze."
Vielleicht, wie (extremes Beispiel) sich jemand eine Nummer auf das Handgelenk tätowiert, um Solidarität mit Opfern des Nationalsozialismus zu zeigen. Das wäre auch mindestens geschmacklos.
Daraus folgt:
3) Weiße sollten keine Dreadlocks tragen. Und wer das tut, kann bei FfF Hannover nicht auftreten (es sei denn, er oder sie schneidet sich die Haare).
Um nicht die Symbole eines Kampfes spazierenzutragen, den man nie kämpfen musste und nie kämpfen kann.
Bleibt die Frage, wie politisch diese Frisur je gewesen ist, und wie groß das Alleinstellungsmerkmal "Symbol für den politischen und gesellschaftlichen Widerstand gegen strukturellen Rassismus" für die Frisur Dreadlocks ist.
FfF ist ja nicht komplett durchorganisiert, das sind ja viele kleine Gruppen. Vermutlich waren die Organisatoren
jener Veranstaltung nicht so umfassend soziologisch gebildet wie die Hannoveraner, und haben einfach nicht daran gedacht.