Groß Schönebeck/Brandenburg, 27.2.02
Mythen über den Wolf sind so alt wie die Menschheit selbst. Im Märchen frisst der böse Wolf das Rotkäppchen. Er hat ein schlechtes Image, der gute alte Isegrimm. Doch keinesfalls zu recht, sagt der Wolfsexperte Dr. Erik Zimen: „Vom Wolf kann man lernen.“
Die Leiterin des Tierheims Werbellin, Dr. Karin Nicodem, organisierte am vergangenen Wochenende im Wildpark Schorfheide für interessierte Hundefreunde ein Seminar mit Zimen. Das Motto der Veranstaltung: „Vom Wolf zum Hund“.
Neben anschaulichen und unterhaltsamen Diskussionsrunden und Diavorträgen stand die Beobachtung der Schorfheider Wölfe auf dem Programm. Die Seminarteilnehmer hatten ausgesprochenes Glück. Die Wölfe waren gut gelaunt und in Aktion. Es ist eben Ranzzeit (Paarungszeit).
„Erst wenn ich wölfisches Verhalten kenne, kann ich hündisches Verhalten verstehen“, betont Zimen. Seit über drei Jahrzehnten analysiert er das Verhalten von Wölfen und Hunden. Viele Hundehalter seien nicht in der Lage, ihre Tiere sozial verträglich zu erziehen. „Die Wölfe könnten hier unsere Lehrmeister sein. Sie setzen ihren Welpen wenige, aber klare Grenzen und lassen ihnen ansonsten unglaubliche Freiheit.“ Den Hund ständig an der Leine zu führen und ihn womöglich die ganze Zeit „voll zu quatschen“, sei nicht der richtige Weg. Ein Hund müsse sich auch frei bewegen können und auf klare Anweisungen reagieren. Der Wolf sei das einzige Säugetier, das ein noch komplexeres Sozialleben führe als der Mensch. Die Rangordnung werde strikt eingehalten. Sie sei aber nicht ein für alle mal festgelegt, deshalb würden Wölfe viel Zeit mit Rangordnungskämpfen verbringen, so Zimen.
Im Zusammenleben mit Hunden müsse immer der Mensch das Leittier sein, sonst kann es gefährlich werden. „Zunehmend häufig werden Kinder von den eigenen Familienhunden gebissen“, gibt der Experte zu bedenken. Da sei dann zwischen Hund und Herrchen etwas nicht in Ordnung. „Hundehalter interpretieren das Verhalten ihrer Hunde oft falsch. Natürlich freut sich der Hund, wenn ich nach Hause komme und er mich anspringt. Das sollte man aber blockieren. Wölfinnen lassen sich das nicht gefallen“, erläutert Tierheimleiterin Nicodem.
Spätestens seit Mitte des 19. Jahrhunderts gelten Wölfe in Deutschland als ausgerottet. Seit einigen Jahren scheint der Isegrim wieder nach Deutschland einzuwandern und zwar aus Polen. Fürchten muss man sich aber nicht. Der Wolf ist ein sehr scheues Tier. „Still stehen bleiben und sich über ein so seltenes Ereignis freuen“, lautet der Rat der Experten. Menschen seien für das Tier etwas unvorstellbar Schlimmes.
Vom 22. bis 24. März findet ein weiteres Seminar im Wildpark Schorfheide statt: „Primitivhunde – Die Domestikation des Hundes“. Interessenten können sich unter der Telefonnummer (0 33 36) 3 42 38 anmelden.
gruß xana
"Wenn du mit den Tieren sprichst, werden Sie mit dir sprechen, und ihr werdet euch kennenlernen.
Wenn du nicht mit ihnen sprichst, dann werdet ihr euch nie kennelernen.
Was du nicht kennst, wirst du fürchten. Was du fürchtest, zerstörst du."
Mythen über den Wolf sind so alt wie die Menschheit selbst. Im Märchen frisst der böse Wolf das Rotkäppchen. Er hat ein schlechtes Image, der gute alte Isegrimm. Doch keinesfalls zu recht, sagt der Wolfsexperte Dr. Erik Zimen: „Vom Wolf kann man lernen.“
Die Leiterin des Tierheims Werbellin, Dr. Karin Nicodem, organisierte am vergangenen Wochenende im Wildpark Schorfheide für interessierte Hundefreunde ein Seminar mit Zimen. Das Motto der Veranstaltung: „Vom Wolf zum Hund“.
Neben anschaulichen und unterhaltsamen Diskussionsrunden und Diavorträgen stand die Beobachtung der Schorfheider Wölfe auf dem Programm. Die Seminarteilnehmer hatten ausgesprochenes Glück. Die Wölfe waren gut gelaunt und in Aktion. Es ist eben Ranzzeit (Paarungszeit).
„Erst wenn ich wölfisches Verhalten kenne, kann ich hündisches Verhalten verstehen“, betont Zimen. Seit über drei Jahrzehnten analysiert er das Verhalten von Wölfen und Hunden. Viele Hundehalter seien nicht in der Lage, ihre Tiere sozial verträglich zu erziehen. „Die Wölfe könnten hier unsere Lehrmeister sein. Sie setzen ihren Welpen wenige, aber klare Grenzen und lassen ihnen ansonsten unglaubliche Freiheit.“ Den Hund ständig an der Leine zu führen und ihn womöglich die ganze Zeit „voll zu quatschen“, sei nicht der richtige Weg. Ein Hund müsse sich auch frei bewegen können und auf klare Anweisungen reagieren. Der Wolf sei das einzige Säugetier, das ein noch komplexeres Sozialleben führe als der Mensch. Die Rangordnung werde strikt eingehalten. Sie sei aber nicht ein für alle mal festgelegt, deshalb würden Wölfe viel Zeit mit Rangordnungskämpfen verbringen, so Zimen.
Im Zusammenleben mit Hunden müsse immer der Mensch das Leittier sein, sonst kann es gefährlich werden. „Zunehmend häufig werden Kinder von den eigenen Familienhunden gebissen“, gibt der Experte zu bedenken. Da sei dann zwischen Hund und Herrchen etwas nicht in Ordnung. „Hundehalter interpretieren das Verhalten ihrer Hunde oft falsch. Natürlich freut sich der Hund, wenn ich nach Hause komme und er mich anspringt. Das sollte man aber blockieren. Wölfinnen lassen sich das nicht gefallen“, erläutert Tierheimleiterin Nicodem.
Spätestens seit Mitte des 19. Jahrhunderts gelten Wölfe in Deutschland als ausgerottet. Seit einigen Jahren scheint der Isegrim wieder nach Deutschland einzuwandern und zwar aus Polen. Fürchten muss man sich aber nicht. Der Wolf ist ein sehr scheues Tier. „Still stehen bleiben und sich über ein so seltenes Ereignis freuen“, lautet der Rat der Experten. Menschen seien für das Tier etwas unvorstellbar Schlimmes.
Vom 22. bis 24. März findet ein weiteres Seminar im Wildpark Schorfheide statt: „Primitivhunde – Die Domestikation des Hundes“. Interessenten können sich unter der Telefonnummer (0 33 36) 3 42 38 anmelden.
gruß xana
"Wenn du mit den Tieren sprichst, werden Sie mit dir sprechen, und ihr werdet euch kennenlernen.
Wenn du nicht mit ihnen sprichst, dann werdet ihr euch nie kennelernen.
Was du nicht kennst, wirst du fürchten. Was du fürchtest, zerstörst du."