wobei ich es auch schade finde, dass die wenigsten Deutschen (mich teils eingeschlossen) die Hymne wirklich können... ich kann mich nicht daran erinnern die jemals irgendwo gelernt zu haben.
Man muss sie ja nicht jeden Morgen singen aber irgendwie könnte man das ja irgendwann mal im Musikunterricht durchnehmen...
Ich habe die in der Grundschule gelernt. Das war 1980.
In der sechsten Klasse haben wir dann in Geschichte ALLE Strophen gelernt und besprochen, damit wir die zumindest kannten und wussten, warum man die nicht länger singt.
Das Wort "NationalSTOLZ" ist in sich ja nicht ganz einfach, da man nur auf etwas stolz sein kann, das man selbst geschaffen/geschafft hat. Da aber doch jeder hier lebende Bürger im Normalfall an Aufbau, Ausbau und Erhalt der wirtschaftlichen und sonstigen Lage mit arbeitet, kann doch auch jeder stolz auf sein Land sein und auf das, was er dafür getan hat oder noch tut, dass es hier läuft. Und je älter man wird, desto stolzer kann man sein, weil man ja auch mit den Jahren mehr getan hat.
Das funktioniert aber eben auch nur dann, wenn man sich als Teil der Gemeinschaft sieht.
Auch, wenn Deutschland nicht mein Lieblingsland ist, bin ich froh, hier geboren und aufgewachsen zu sein und die hier herrschenden Vorzüge genießen zu dürfen. Ob ich eines Tages in mein Lieblingsland auswandere, wenn ich genug genossen habe , weiß ich noch nicht.
Und was daran arrogant sein soll, vielen Postern hier zu unterstellen, dass sie selten bis nie ins Stadion gehen, erschließt sich mir nicht. Das ist nur eine Vermutung und es erklärt in meinen Augen, warum einem dieses simple Lied so sauer aufstößt. Wenn einem so etwas schon aufstößt, wird man sich ganz sicherlich nicht regelmäßige Stadionbesuche antun, weil es da weit schlimmer zugeht. Das ist eine Tatsache, nicht arrogant.
Wenn man das als arrogant empfindet, fühlt man sich vielleicht angegriffen, weil man gerne öfter gehen würde, aber aus irgendwelchen Gründen nicht kann oder darf?
Ich persönlich gehe seit 25 Jahren zu meinem Verein und ich kann sehr gut zwischen Fanverhalten und Normalmenschverhalten unterscheiden, da ich mich selbst sehr distanziert betrachten kann. Leute, die mich sonst als ruhig, still und eher zurückhaltend bis emotionslos kennen und mich zum ersten Mal beim Fußball erleben, sind regelmäßig entsetzt und schockiert. Es macht aber dennoch keinen schlechten Menschen aus jemandem, wenn man im Freudentaumel oder Affekt ein wenig übers Ziel hinaus schießt. Da wird der Begriff "Gauchos" (alternativ alle denkbaren Beschimpfungen) losgelöst von realen Menschen zur - übrigens ins Versmaß passen müssende! - karikierenden Bezeichnung eines Volkes.
Versucht mal "Argentinier" ins Versmaß zu drängen, das geht einfach nicht.