Wilde Beißerei im Tierheim

dog-aid

20 Jahre Mitglied
Stadt - Offenbach

Wilde Beißerei im Tierheim


Der Mehrfach-Einbrecher hatte es im Tierheim diesmal auf Kampfhündin Leika abgesehen. Tierheimleiterin Gudrun Lincke (links) und Zivildienstleistender René Schmidt (rechts) nahmen das Tier gestern aus den Händen der Polizei entgegen. Foto: Pelka

Von Bernhard P e l k a

Offenbach - Ein von Artgenossen tödlich verletzter Kampfhund, zwei Staffordshire-Mischlinge mit schlimmen Bisswunden, eine Hunde-Entführung mit glücklichem Ausgang und ein festgenommener Einbrecher: Das ist die Bilanz der jüngsten Vorfälle im Tierheim an der Rheinstraße.

Elfmal war dort seit vergangenem August eingebrochen worden. Außer einem Tresor zählten immer wieder Hunde zum Diebesgut, bis die Kripo einen Offenbacher ermittelte, der die Taten gestand. Am Dienstagabend wurde der 32-jährige Schlosser erneut rückfällig. Gegen 23 Uhr kletterte er am Tierheim über zwei verschlossene Tore, öffnete sechs Zwinger und stahl Kampfhündin Leika.

Aus den geöffneten Käfigen stürzten sofort drei Staffordshire-Rüden blindwütig aufeinander los, während sich zwei andere Hunde eingeschüchtert aus der wilden Beißerei heraushielten. Einer der rasenden Rüden musste gestern Morgen eingeschläfert werden, die beiden anderen kurieren im Tierheim ihre Verletzungen aus.

Die vom Einbrecher zurückgelassenen Hunde wurden gestern Morgen, 8 Uhr, auf dem Tierheimgelände vom Personal angetroffen. Die verletzten Vierbeiner hatten sich in ihre Zwinger geschleppt, die anderen warteten hinterm Zaun.

Alle in die Tat verwickelten Kampfhunde haben einen positiven Wesenstest, sagt Heimleiterin Gudrun Lincke. "Aber wenn Rüden aufeinandertreffen, kommt es sofort zu Kämpfen. Gerade bei diesen Hunden."

Nach Angaben der Polizei hat der 32-jährige Arbeitslose die Tat gestanden. Die Kripo hatte zuvor in dessen Wohnung die gestohlene Hündin sichergestellt und wieder ins Tierheim gebracht.

Die Polizei beschreibt den Wiederholungstäter als "einfach strukturiert". Antrieb für seine skurrilen Aktionen sei der starke Wunsch, einen Hund zu haben. Damit war er im August im Tierheim abgeblitzt. Lincke erinnert sich: "Ich konnte dem Mann keinen Hund geben. Er lebt in einem Ein-Zimmer-Appartement in einem Haus, in dem keine Hunde gehalten werden dürfen. Außerdem roch er stark nach Alkohol."

Nach dieser Absage begann die Einbruchsserie. Zweimal hintereinander stahl der gelernte Schlosser ein und denselben Dobermann, weil der ihm entwischt war. Dann war ein Cocker-Spaniel an der Reihe. Einmal ließ der angetrunkene Täter den Tresor aus dem Tierheim mitgehen.

Der Tierschutzverein sicherte daraufhin sein Gelände durch weitere Zäune und mit Kameras. Im Haus wurden Sicherheitsriegel angebracht. Trotzdem kam der Hundebefreier wieder zum Zug.

Auf Grund der bisherigen Straftaten war gegen ihn kein Haftbefehl zu erwirken, berichtet die Polizei. Bis Redaktionsschluss stand gestern nicht fest, ob es diesmal dazu reichen wird. Der Tierschutzverein will Strafanzeige erstatten und strebt eine Schadenersatzklage an.
 
  • 23. April 2024
  • #Anzeige
Hi dog-aid ... hast du hier schon mal geguckt?
  • Gefällt
Reaktionen: Gefällt 16 Personen
#VerdientProvisionen | Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen.
Das stand in einer anderen Tageszeitung:

Einbrecher lässt Kampfhunde los
Serientäter kehrt ins Offenbacher Tierheim zurück

Von Tobias Schwab

Drei schwer verletzte Kampfhunde sind die Folge eines Einbruchs in das Offenbacher Tierheim. Einer der Staffordshire Terrier musste eingeschläfert werden. Die Polizei konnte den Täter, der zuvor bereits elf Mal in das Tierasyl eingedrungen war, am Mittwochmorgen festnehmen.

OFFENBACH. Den Mitarbeitern des Offenbacher Tierheims bot sich am Mittwoch morgen ein Bild des Grauens. Auf dem Vereinsgrundstück an der Rheinstraße lag ein Staffordshire Terrier bewegungslos in seinem Blut. Zwei seiner Artgenossen waren zwar noch auf den Beinen, schleppten sich aber mit schwersten Bisswunden an Kopf, Schultern, Ohren und Beinen durchs Gelände. "Verletzungen wie sie nur von illegalen Hundekämpfen berichtet werden", sagte Tierärztin Doris Derichsweiler.

In Offenbach war es die Folge eines Einbruchs. Wie die Pfleger schnell feststellten, hatte der Täter in der Nacht mit einem Vierkantschlüssel die Zwinger von sechs Kampfhunden geöffnet und die Rüden sich selbst überlassen. "Die haben dann bis zum Morgen ungehindert ihre Rangkämpfe ausgetragen", erklärte Gudrun Lincke, Leiterin des Tierheims. Die einzige Hündin der Gruppe war am Morgen allerdings verschwunden.

Die Offenbacher Kripo führte diese Tatsache auf die richtige Spur. Während die Kollegen von der Spurensicherung noch Erdpartikel vom Zaun kratzten, den der Täter überstiegen hatte, waren Kollegen bereits zu einem "alten Bekannten" unterwegs. Der Offenbacher hatte im Dezember eine Serie von elf Einbrüchen in das Tierheim gestanden. In neun Fällen hatte der 32-Jährige, der als "einfach strukturiert" beschrieben wird, jeweils einen Hund entführt, ihn aber wenig später wieder laufen lassen oder aber an einer bestimmten Stelle im Offenbacher Wald angebunden.

Als die Ermittler am Mittwochmorgen bei dem 32-Jährigen klingelten, gestand der prompt den nächtlichen Einstieg und übergab den Beamten die Staffordshire-Hündin. Nach zehn bis 15 Bier sei er in der Nacht gegen 23 Uhr über den Zaun geklettert, um sich einen Hund zu holen, gab der Mann zu Protokoll. Unerfüllte Tierliebe war auch bei den vorangegangenen Taten das Motiv gewesen. Das Tierheim hatte den Mann, der einen Hund aufnehmen wollte, im vergangenen Jahr abgewiesen, weil er als unzuverlässig erschien.

Bei der Suche nach einem Tier, das ihm gefällt, muss der 32-Jährige in der Nacht zum Mittwoch, dann die sechs Zwinger der Kampfhunde geöffnet haben, "die Menschen gegenüber ganz lieb sind", wie Tierheimchefin Lincke versicherte. Den am schwersten verletzten Staffordshire Terrier musste Tierärztin Derichsweiler gestern einschläfern. Bei einem weiteren Tier sieht's noch kritisch aus. Die Hundedame, die der Täter mit nach Hause nahm, machte laut Lincke lediglich einen verstörten Eindruck. Der 32-Jährige hatte das Tier bei seiner Flucht offensichtlich über zwei 1,80 Meter hohe Zäune geworfen. Lincke will jetzt Anzeige wegen Verstoß gegen das Tierschutzgesetz erstatten. tos
 
Verschoben nach Presse/Medien.
Bitte vor Erstellen eines Beitrages prüfen, ob er wirklich im richtigen Forum ist.

Alexis

asthanos.gif
 
Wie unterschiedlich doch ein und derselbe Fall von verschiedenen Zeitungen dargestellt werden kann.

Dran glauben mußten wieder die Hunde und gegen den Täter kann nach 11 Einbrüchen auf Grund der bisherigen Straftaten kein Haftbefehl erwirkt werden und man weiß nicht ob es diesmal dazu reicht ? Kann ja wohl nicht wahr sein.



Bis dann
Sylvia & Kira
sasmokin.gif
 
Wenn dir die Beiträge zum Thema „Wilde Beißerei im Tierheim“ in der Kategorie „Presse / Medien“ gefallen haben, du noch Fragen hast oder Ergänzungen machen möchtest, mach doch einfach bei uns mit und melde dich kostenlos und unverbindlich an: Registrierte Mitglieder genießen u. a. die folgenden Vorteile:
  • kostenlose Mitgliedschaft in einer seit 1999 bestehenden Community
  • schnelle Hilfe bei Problemen und direkter Austausch mit tausenden Mitgliedern
  • neue Fragen stellen oder Diskussionen starten
  • Alben erstellen, Bilder und Videos hochladen und teilen
  • Anzeige von Profilen, Benutzerbildern, Signaturen und Dateianhängen (z.B. Bilder, PDFs, usw.)
  • Nutzung der foreneigenen „Schnackbox“ (Chat)
  • deutlich weniger Werbung
  • und vieles mehr ...

Diese Themen könnten dich auch interessieren:

Aeskulap
Leider sind wir nicht mobil genug. Haben das Gleiche Problem hier in Wuppertal. Führerschein will ich eigentlich bald in Angriff nehmen dann kann man sich bestimmt treffen :)
Antworten
1
Aufrufe
598
Inked
Stinkstiefelchen
Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation sterben jedes Jahr etwa 20.000 Menschen in Indien an Du musst registriert sein, um diesen Inhalt sehen zu können. – mehr als ein Drittel der weltweiten Fälle. Das kann man sich irgendwie gar nicht richtig vorstellen, vom bequemen Sofa aus, an Tollwut...
Antworten
1
Aufrufe
768
Yuma<3
Y
MaHeDo
Zudem muss ich unsere Jäger ein wenig in Schutz nehmen.Die Schiessen nicht auf ne Katze ,und einfangen ,tja denk mal da sind sie zu faul dafür. Selbst ausgebüchste Hunde die im Wald rumstrawnzen lassen sie erstmal in ruhe,sie vertreiben sie und versuchen rauszukriegen wem sie gehören. Selbst die...
Antworten
11
Aufrufe
1K
T
Momo-Tanja
Ich gebe ja zu: ich find die schon ein wenig gruselig, ich kenne die auch nur als kleine Giftzwerge...;) Jetzt weiß ich zumindest, wohin es im Urlaub NICHT geht:lol:
Antworten
22
Aufrufe
3K
B
Podifan
wild im sinne von ungezügelt, kinder können auch >wild< sein, ein wildes spiel... etc ich glaube es ist so gemeint.
Antworten
2
Aufrufe
689
toubab
Zurück
Oben Unten