Hallo Marion,
hallo Alexis,
hallo alle,
ich hole mal ein bißchen weiter aus (scheint mir nötig).
1.) Einen hoax (böswillige Falschmeldung) erkennt man an Anzeichen wie
- extrem schwere Schäden werden als Virusauswirkungen angedroht
- eine anscheinend zuverlässige Quelle wird angegeben, z.B. Telekom, AOL, Microsoft, etc.
- das Vervielfältigungsmoment wird beschworen "...leiten Sie diese mail sofort an alle Bekannten weiter..."
- es werden Sachen behauptet, von denen ein Fachmann weiß, daß es technisch nicht möglich ist (z.B. Disketten löschen, die nicht eingelegt sind)
Außer an den allgemeinen Anzeichen erkennt man einen hoax mit Sicherheit daran, daß er in einer der genannten hoax-Listen geführt wird.
Englische Liste:
Deutsche Liste:
Wem das Nachschauen zu mühsam ist, der kann ein deutschsprachiges Rundschreiben kostenlos abonieren:
Wer eine FAQ haben will, kann sie hier downloaden:
2.) dem Argument "...lieber eine hoax-Warnung zu viel, als eine echte Virenwarnung zuwenig..." widerspreche ich.
Diese 'Warnungen' stellen ein großes Problem dar, denn sie
richten erheblichen Schaden an, in dem sie Menschen verunsichern und
Arbeitszeit binden. Außerdem belasten sie durch ihre nicht geringe Zahl
das Internet durch nutzlosen Datenverkehr. Auch Hotlines von verschiedenen Stellen werden durch -zigfache Anrufe von verunsicherten Benutzern teilweise lahmgelegt.
Generell werden nie echte Virus-Warnungen auf diese Weise in die weite Welt geschickt!
3.) Es gibt mindestens 50400 Viren, jeden Tag kommen neue dazu. Welchen Sinn kann es machen, vor EINEM Virus per eMail oder in einem Diskussionsforum zu warnen ?
Es muß bei jedem Rechner, der am Internet hängt, mit Virenbefall gerechnet werden. Nur durch ein AKTUELLES Antivirusprogramm kann man ds Risko minimieren.
Wer sich über zurzeit häufige Viren informieren will, kann z.B. hier nachschauen:
Dort wird z.B. seit dem 18.09.00 (also seit über 10 Wochen) vor dem MTX-Wurm gewarnt.
4.) Warnungen vor namentlich genannten eMails, die angeblich ein Schadprogramm enthalten sollen, (also Virus oder Trojanisches Pferd oder Wurm,) sind Unsinn.
JEDE angehängte Datei an einer eMail ist pontenziell verdächtig, der Name der Datei ist egal. Ebenso kann man nicht von der Überschrift einer eMail ableiten, ob ein Virus dranhängt oder nicht.
Für einen auch nur knapp durchschnittlichen Programmierer ist es ein Leichtes, z.B. den verfügbaren Quellcode des "ILoveYou"-Wurmes so abzuändern, daß alle bekannten Erkennungszeichen (Dateinamen, eMail-subjects) geändert werden.
So wäre es total leicht, den ILoveYou-Wurm statt mit dem Anhang ILOVEYOU.TXT.VBS mit dem Anhang ANTI-VIRUS-INFO.TXT.VBS (oder sonstwie) abzuschicken. Darauf würden wieder Tausende Leute reinfallen.
Wenn jemand speziell Hundefreunde ärgern wollte (rein theoretisch) könnte er z.B. GANZ-WICHTIG-BETRIFFT-WESENSTEST.TXT.VBS anhängen. (Oh je... hoffentlich habe ich da niemanden auf DIE Idee gebracht)
5.) Die größten Schäden entstehen nicht durch Schadprogramme (Viren & Co.) sondern durch PANIKHAFTE, FALSCHE, UNNÖTIGE Reaktionen von Anwendern. So war vor kurzem hier zu lesen, daß jemand wegen eines (angeblichen?) Virus "die ganze Festplatte formatiert" hat. Das ist natürlich ein erheblicher Schaden, der völlig unnötig ist. Es gibt kein Schadprogramm, das ein Formatieren der Festplatte nötig macht.
6.) Wer etwas gegen Schadprogramme (Viren & Co.) tun will, dem sei dieser Link empfohlen (deutsch
7.) Ein großes Problem sind PCs, auf denen Windows und andere Microsoft-Programme laufen (ca. 90-95 % in Deutschland). Die Software ist so programmiert und konfiguriert, daß es Schadprogrammen sehr leicht gemacht wird und dem Anwender das Erkennen und Bekämpfen schwer gemacht wird.
Sorry, ist ziemlich lang geworden, aber ist - glaube ich - notwendig.
ciao
Andreas
