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Kampfhunde
Opfer haben nur geringe Chancen
Wenn ein Kampfhund angreift, hat das Opfer in der Regel keine Chance, sich zu wehren. "Ein Rezept für den richtigen Umgang mit Kampfhund-Attacken gibt es nicht", sagte die Hamburger Tierärztin Barbara Schöning. Trotzdem könne man zumindest versuchen, den Angriff zu verhindern. Nach Angaben von Schöning ist das Weglaufen der größte Fehler.
Außerdem soll man nach den Erfahrungen der Experten jeden direkten Blickkontakt mit einem aggressiven Tier vermeiden und versuchen, den Hals, den Bauch und das Gesicht notfalls mit den Armen zu schützen. Dennoch seien auch dann ernsthafte Verletzungen möglich.
Gefahr eines Blutrausches
Verhaltensgestörte Hunde gehen auf keinerlei Deeskalations-Signale ein. So können aggressive Kampfhunde in einen regelrechten Blutrausch kommen. Die Hamburger Tierpsychologin Nicole Nowak sagte: "Wenn so ein Kampfhund in einen Blutrausch kommt, hilft gar nichts - da kann man die Pfoten abschneiden; der Hund beißt trotzdem weiter zu."
Die Experten stimmen überein, dass ein wirksamer Schutz vor aggressiven Kampfhunden nur durch einen Leinen- und Maulkorbzwang erreicht werden könne.
Kampfhunde sind nicht erziehbar
Kampfhunde lassen sich nach Angaben der Fachleute nicht erziehen und werden wegen ihrer abschreckenden Wirkung gehalten. "Es fehlt diesen Tieren die unter Hunden sonst übliche Sozialisierbarkeit", sagte die Verhaltensforscherin Gudrun Beckmann aus Gießen. Sie beschäftigt sich seit Jahren mit dem Verhältnis zwischen Mensch und Hund. Nach Beckmanns Darstellung ist Kampfhunden "ein Hang zum aggressiven Explodieren" angeboren, nicht anerzogen. Diese Hunde seien speziell für den Kampf gezüchtete Mischlinge aus schneidigen Terriern und so genannten Packern.
Terrier rauften gern. Packer seien eigens gezüchtet, dem zu erlegenden Tier ins Gesicht zu springen, zuzufassen und nicht mehr abzulassen, erklärte die Verhaltensforscherin. Diese angeborene Mischung aus Rauflust und Zupacken könne einer anderen rasse nicht antrainiert werden. So greife ein Schäferhund nicht an, ohne provoziert zu werden.
Halter wird als Retter angesehen
So aggressiv die Kampfhunde sich gegenüber anderen Tieren oder gar Menschen verhielten, so zahm seien sie gegenüber dem Besitzer. Laut Beckmann ist die letzte Hoffnung für das Tier bei einem Hundekampf der Halter. Dieser sei der einzige, der den Hund aus einer ausweglosen Situation - der so genannten Pit - rette.
Die Verhaltensforscherin befürchtet, dass sich die Situation noch verschlimmern könnte. "Die Antipathie vieler Menschen gegen diese Hunde überträgt sich auf deren Besitzer." Dieser werde dadurch gereizt und seine aggressive Stimmung übertrage sich auf das Tier. Die Expertin glaubt, dass die Tiere in getrennten Zwingern gehalten werden müssten, damit sie sich nicht vermehrten. Lebenslange Einzelhaft sei die einzige Lösung des Problems.
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Bilderserie Kampfhunde
Hintergrund Opfer haben kaum eine Chance
Urteil des Bundesverwaltungsgerichts
Samstag, 31. August 2002
Wieder Kampfhund-Attacke
Vierjähriges Mädchen verletzt
Ein vier Jahre altes Mädchen ist bei Schönebeck in Sachsen-Anhalt von einem Rottweiler angefallen und schwer verletzt worden.
Wie die Polizei in Magdeburg am Samstag mitteilte, war das Kind am Freitagabend in Groß Mühlingen mit seinem Großvater mit dem Fahrrad auf einem Feldweg unterwegs. Der Rottweiler eines entgegenkommenden Hundehalters habe sich losgerissen und sei hinter dem Mädchen hergerannt. Obwohl sich der Großvater schützend über seine Enkelin legte, biss der Hund dem Mädchen in den Rücken.
Ein vorbeikommender Autofahrer habe den Großvater und seine Enkelin in sein Fahrzeug gerettet und dadurch verhindert, dass der Hund weiter zubeißen konnte. Gegen den Hundehalter wird wegen fahrlässiger Körperverletzung ermittelt.
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