,,Wieder ein Ungewolltes Weihnachtsgeschenk...

Weihnachtshund, Erfurt

hallo,
nicht das das besser wäre, aber Bobby ist kein Weihnachtsopfer. Wohne in Thüringen, Erfurt ist unsere Landeshauptstadt, deshalb stand der Artikel bei uns in der Lokalpresse. Zu Bobby sagte eine Tierheimmitarbeiterin, dass sie sich vorstellen kann, dass das ca. 10 Jahre alte Tier von einer verstorbenen alten Dame stammen könnte, deren Erben nichts mit ihm anfangen konnten. Nicht das jetzt einer denkt, ich halte das für harmloser, wollte nur mal darauf aufmerksam machen, dass es viele solcher Tiere gibt, die nach dem Tod ihrer Besitzer von den Erben ausgesetzt werden (Erfahrung aus meiner Fundtieranlage). Und das finde ich ganz genau so traurig, da das arme Tier mit dem Tod des Besitzers nicht fertig wird und eigentlich gerade dann eine verständnisvolle Betreuung braucht.

aber dann verstehe ich das ganze noch weniger( unabhängig davon, das ich sowas eh nicht verstehe), dann ist es eigentlich doch noch einfacher, ein Tier ins TH zu geben!

LG
Carmen

An Sammie

Hast ja recht, aber in Wirklichkeit sieht das bei uns etwas anders aus. Wenn jemand mit so einem Hund zum Tierheim kommt, wird ihm gesagt, dass es eine Warteliste für die Aufnahme gibt. (muss zum besseren Verständnis anmerken, dass bei uns ist die Fundtieranlage, abgeben kann man eigene oder geerbte Hunde bei uns eben nur im Tierheim). Wenn jemand stirbt, und die Rettungswacht oder die Polizei kommt in die Wohnung und stellt fest, dass da ein Hund ist, dann bringen die ihn zu uns, weil Rettungswacht und Polizei direkt bei uns auf dem Gelände sind. Habe gerade kurz vor Weihnachten einen Jack Russel mit verstorbenem Herrchen (besser gesagt natürlich ohne das Herrchen) an einen Nachbarn von mir vermittelt. Wenn es aber anders läuft, dann können die Hinterbliebenen den Hund nur im Tierheim abgeben, und dann müssen sie erst mal auf die Liste, und die ist hier sehr lang. Die ziehen also mit dem Tier wieder ab, kümmern sich oder eben nicht.
Grüße

Hmmm, aber wenn das so ist ....
wie ist das denn, wenn ich irgendwo unterwegs einen ausgesetzten Hund finde und will ihn im TH abgeben ? Muß ich ihn dann auch erst mit nach Hause nehmen ?

ausgesetzte Hunde

Nee, Kirsten
so ist es nicht. Der ausgesetzte Hund ist bei uns in der Fundtieranlage abzugeben, der eigene oder ererbte, den man loswerden will, der gehört bei ins Tierheim, wie gesagt mit Warteliste. Das haben bei uns die Leute natürlich schon mitbekommen, so dass sie ihre Hunde in unserer Anlage (Fundtieranlage, Ordnungsamt, Stadtverwaltung) als angebliche Fundhunde abgeben. So sind wir ja auch zu unserem Staff Eva gekommen (früherer Beitrag von mir). Selbstverständlich geben wir die Hunde, wenn wirs merken, den Leuten nicht zurück, wär ja Quatsch! Und mit der Bestrafung ist auch Essig, oder kann mir da jemand aus dem Forum mal einen Tip geben. Hatte im Sommer folgenden Fall:
Mitten in der Nacht werden wir zum Betriebsgelände einer Bewachungsfirma gerufen. Die haben im Wald in der Nähe einen Tervueren gefunden. Soll ja vorkommen. Der Gute war so schön und anhänglich, hatte aber einen Fehler. Ich wollte ihn möglichst an einen Hundesportler vermitteln, hab mal den Beißarm ausprobiert und festgestellt, dass er das schon kennen musste, aber er machte nicht zu. Also wurden mir schon die Gründe klar, warum er ausgesetzt wurde. Da die Polizeihundestaffel gleich neben uns ist, tauschen wir uns viel aus. Kuckt einer von denen übern Zaun und sagt: Das ist doch Axel. Axel war sein Hund gewesen und er hatte ihn, da er die Diensthundeprüfung nicht bestanden hatte, an eben jene Bewachungsfirma abgegeben.!! Da war ich sauer, was sollte das? Und dann auch noch mitten in der Nacht. Also habe ich denen dann den Nachteinsatz und die Unterbringung bis zur Vermittlung in Rechnung gestellt, wurde auch anstandslos bezahlt. Habe den Fall dann an unsere Rechtsabteillung gegeben, ob es sich um Aussetzen handel, oder wie man das sonst bezeichnen soll, jedenfalls sollte eine Anzeige erfolgen. Unsere Rechtsabteilung hat keine Möglichkeit gefunden, dies zur Anzeige zu bringen, da es ja keine direktes Aussetzen war. Habe sämtliche Fundtierprotokolle (auch von vor meiner Zeit) mal nachgelesen, wenn ich mich nicht irre, hat diese Bewachungsfirma in diesem Wald in den letzten Jahren insgesamt 4 Hunde "gefunden", alles Schäferhunde!

Ach so ist das. Danke für die Erklärung.

"Tolle" Sache mit der Bewachungsfirma. Mir fiele da als einzig effektive Maßnahme ein, einem "Nachschub" möglichst einen Riegel vorzuschieben, also überall dort, von wo die Hunde beziehen, zu warnen, an diese Firma keine Hunde mehr abzugeben.
Ist noch nicht einmal Rufmord, denn indem sie eure Unkosten wg. des nächtlichen Einsatzes anstandslos bezahlten, haben sie ja ihre Schuld eingestanden.

Zu Bobby : heute morgen prangte mir vom Verkaufsthresen der Tankstelle die Schlagzeile der heutigen Bild entgegen, aus der hervorging, daß ein Hundefreund 5000 Euro Belohnung ausgesetzt hat für die Ergreifung des Täters.
Mehr weiß ich leider auch nicht, da ich die Zeitung natürlich trotz aller Neudierde NICHT gekauft habe.
Ein Foto des erfrorenen Hundchens war übrigens auch dabei.
Nicht empfehlenswert.

sosehr man über die LHV's schimpft - ein paar Dinge stehen da drin, die meiner Ansicht nach für JEDEN Hund gelten sollten (Sachkundenachweis, Haftpflichtversicherung und Kennzeichnung des Hundes (unauslöschlich!), dann würde diese verdammte Tieraussetzerei wenigstens reduziert werden. Ein paar würden ihre Hunde dann allerdings töten - aber viele, die so feige sind, den Hund auszusetzen, würden ihn auch nicht umbringen! Und- Sachkundenachweis lässt sich schlecht 3 Tage vor Weihnachten machen!

@ biggi - ich habe woanders gelesen, dass dein Gatte Malis züchtet. Vielleicht hat du in einem anderen Thread schon gelesen, dass ich jetzt einen habe (Rüde). NOCH ist er nicht kastriert. Gegen ein paar Mali-spezifische Tipps könnte man vielleicht eure Zucht auffrischen (falls ihr Interesse habe). Er ist halt recht hippelig. Grüssle, Maike