Ich musste auch gleich an Matthias denken, möchte selbst allerdings wirklich nicht in so einer Situation mitten rein, ins Gewühle kippen.
Ich auch nicht wirklich.
Vor allem, kann das auch völlig in die andere Richtung abdriften, könnte ich mir gut vorstellen.
Das mit dem Ball (Igor) wäre wirklich zu verhindern gewesen.
Das wäre es auf jeden Fall.
Aber manchmal macht man wirklich blöde Sachen, worüber man hinterher denkt, WTF? Wie blöde warst Du da nur?
Ich will mich von sowas ehrlich nicht freisprechen.
Ich hatte neulich mal eine Situation, wo meiner am Hundestrand versuchte, einen Ball zu erbeuten. Und auch, wenn ich mich gerade noch über andere Hundehalter aufgeregt habe.... bei uns ist der Gehorsam auch nicht immer perfekt: Der Rückruf klappte nicht.
Mein Hund bezog Prügel, zum Glück aber nur so, dass es zwar wirklich sehr beeindruckend aussah, er aber keinen Kratzer davon trug. Der Halter von dem anderen Hund hat dann wirklich sehr souverän reagiert. Ich leider nicht, ich hatte versucht, meinen Hund am Nackenfell wegzuziehen (stimme aber eigentlich allen zu, die sagen: Lass die eigenen Finger aus dem Spiel - obwohl es bei dir, Igor, offenbar ganz gut geklappt hat). Der andere Halter hatte seine Hündin sehr ruhig, aber beherzt an den Hinterbeinen gepackt und ein Stück im Kreis geführt. Bilderbuchmäßig, muss ich sagen! Habe mich in dem Moment über mich selbst geärgert, dass ich nicht so souverän reagiert hatte. Wenigstens werde ich nicht laut und hysterisch.
Dazu möchte ich sagen (auch, wenn ich nicht Igor bin^^), dass ich niemals zuschauen, sondern immer eingreifen würde und bisher auch getan habe, wenn mein Hund in eine Prügelei gerät/geriet.
Mir ist vollkommen bewusst, dass ich dabei gebissen werden könnte, doch das würde ich eher in Kauf nehmen.
Noch schlimmer fände ich aber, dass die Hunde sich, unter Umständen, schwer beschädigen würden.
Jetzt sind es, in den meisten Fällen, ja eher Kommentkämpfe, wo nicht viel bei passiert und man die Hunde auch, trotz des immensen Tohuwabohu, ganz gut auseinander bekommt.
Aber ich habe auch schon erlebt, dass mein früherer Hund, von einem anderen, wirklich in Tötungsabsicht angegangen wurde.
Was absolut meine Schuld war, damals war meiner der Tutnix, der mit einem - in dieser Hinsicht- unbedarften Menschen (mir), durch die Gegend latschte.
Der andere Hund, ein Schäferhund, war frei und spielte mit seinem Menschen auf der Wiese, an der wir vorbeigingen.
Mein Tutnix sprang dazu.
Der Mann war total überrascht, der Schäferhund nicht so, er sprang auf meinen, schnappte ihn an der Kehle und biß sich da fest.
Eine ähnliche Situation, wie oben beschrieben.
Man hörte keinen Ton.
ALLE, die beiden Hunden, der Mann und ich, waren absolut still (allerdings nicht ruhig) und versuchten die Hunde voneinander zu trennen.
Er schafte es die Schnauze seinen Hundes aufzuhebeln, so, dass ich meinen wegziehen konnte.
Wenn meiner nicht so ein dickes Halsband umgehabt hätte, ich weiß nicht, ob er das überlebt hätte.
Ich war total geschockt, der Mann aber auch.
Wir wechselten auch dann noch kein Wort, ich ging mit meinem Hund einfach weiter, völlig traumatisiert, in dem Moment.
Es war eine sehr komische und unwirkliche Situation, alles war vollkommen leise abgelaufen.
Auf jeden Fall war mir DAS wirklich eine Lehre.
Von da ab habe ich nie wieder meinen Hund irgendwohin gelassen, ohne zu fragen, wenn ich die Hunde nicht kannte.
Ich bin auch alles andere als stolz darauf, dass es erst soweit kommen musste, um das zu begreifen.
Später am gleichen Tag sind wir uns noch einmal begegnet, auf einem engen Weg. Beide Hunde waren frei - blieben dann aber in einigem Abstand voneinander stehen, und ließen sich beide zurück rufen.
Die haben auch draus gelernt.
Meine These ist übrigens, dass Rempelspiele eher mal kippen. Würdet Ihr dem zustimmen?
Die Erfahrung habe ich auch gemacht.
Wobei das mit den Rennspielen, wie Igor es erzählte, auch seine Berechtigung hat, wie ich mene.
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