@Biggy
Oh, hauaha. Fühl dich mal fest und solidarisch gedrückt. Wenigstens die Gesundheit ist hier drüben im Moment einigermaßen stabil. (Toitoitoi...) Und dann ist alles andere auch nicht mehr so schwer.
Ich wünsch euch, dass es für euch auch noch dahin kommt.
Liebe Grüße,
Lektoratte
@Sirikith
Aber aufpassen, gelle? Bei Garri hatte das zur Folge, dass der am Anfang in jeden offenen Kofferraum, in jede offene Autotür sprang, die sich plötzlich vor ihm auftaten.
Strategischer Vorteil für dich: Deine Seute ist NIEDLICH. Wenn du als friedliebender niederrheinischer Rentner gerade deine Wochenendeinkäufe aus deiner gediegenen Limousine ausladen willst, und plötzlich schert ein riesiger schwarzer Dobi aus der Spur aus und springt mit allen vier Beinen in den Kofferaum, während hinten eine zeternde Frau an der Leine hinterherwippt - DANN ist das nur bedingt amüsant (zumal die Pfoten den Lack zerkratzen könnten...)*
* Diese Geschichte ist aus dramaturgischen Gründen etwas übertrieben formuliert.
Das einzige Mal, dass Garri es wirklich
geschafft hat, war a) bei unseren Nachbarn (Kombi, nicht so schlimm), und b) bei einem Transporter mit Schiebetüren, wobei dem Gärtner, der gerade auf der anderen Seite des Fahrzeugst am Rangieren war, vor Schreck das Werkzeug runterfiel.
Aber es hat erhebliche Kraft und Mühe gekostet, das oben beschriebene Szenario zu verhindern, und zwar bei jedem einzelnen Kofferraum auf's neue.
Ach, nee. Irgendwann traf ich beim Spazierengehen im Nieselregen auf einem Acker einen jungen Mann, der sich dort festgefahren hatte, weil der Feldweg, den er genommen hatte, im Nichts geendet hatte, was ihm aber erst aufgefallen war, als das Auto mitten auf dem Feld versackte. (Ich frag mich heut noch, was der genommen hatte, aber egal).
Er bat mich um Hilfe, ich bot ihm an, ihn wohin zu fahren, wo er einen Trecker besorgen kann - meine Vermutung, dass das Auto von allein da nicht mehr rauskäme, stellte sich im Nachhinein als richtig heraus.
Erst wollte er aber nicht, und schlug vor, er wolle Gas geben, ich solle schieben - da ich ja noch den Hund an der Leine hatte, den man dort nirgendswo festmachen konnte (war noch in der ersten Zeit, also Hund ablegen lassen ging gar nicht). Ins Auto sollte der Hund ja nicht.
Naja, ich komm kaum dazu, meine Bedenken in Worte zu fassen, da öffnet er schon die Tür, und noch bevor er einsteigen kann, ist - zack - mein lieber Hund an der Schleppi (die ich nicht richtig zu fassen kriege da nass), bis zum Hals voller Schlamm, auf den Vordersitz gesprungen und saut die schönen Schonbezüge mit den Gruft- und Metal-Motiven ein.
Oh Hauhaha. Hab mich aufrichtig entschuldigt. Darauf sagte der arme Mensch, ein BILD des Jammers, völlig verzweifelt: "Ach, DAS macht doch nun wirklich auch nichts mehr!"
Nein. Man soll nicht darüber lachen. In dem Moment tat er mir auch echt - naja - ein bisschen leid. Nein. SEHR leid, auch wenn ich bis heute nicht weiß, wie er überhaupt auf die IDEE gekommen ist, diesen Weg zu benutzen. Was er von sich gab, war alles ein bisschen verworren. (Aber ich kenne mehrere Männer, die an unheilbarer und absoluter Orientierungslosigkeit leiden, darunter den älteren meiner Brüder und meinen Göttergatten. Von daher kam mir das bekannt vor. "Scheinlogik kaschiert den Totalausfall einer bestimmten Hirnregion bzw. deren Nichtvorhandensein". Es ließ sich alles mit den Worten zusammenfassen: "Es schien eine gute Idee zu sein!"
)
Am Ende hab ich ihn dann zu einem Landwirt in der Nähe gefahren, und der hat das Auto mit dem Trecker aus dem Sumpf gezogen. Saugen und entschlammen musste er es allerdings selbst. Da MEIN Auto aber uns drei nach dieser Aktion mit graben, schieben, Auto weiter festfahren aufgenommen hatte, sah es eigentlich hinterher auch nicht besser aus. - Von daher denke ich, wir sind wohl quitt.
Hab den Typen im nächsten Winter mit dem selben Auto schlafend in einen Graben gerutscht an einer anderen Ecke nochmal gefunden. Ich klopfte ans Fenster, er schrak hoch, erkannte mich (oder auch nicht - jemand mit Schirmmütze und großem Hund klopft ans beschlagene Fenster), rappelte sich auf, haute den Rückwärtsgang rein, mühte sich aus dem Graben und bretterte davon. Seitdem scheint er diesen Teil des schönen Niederrheins eher zu meiden.
Und mit diesem erbaulichen Schwank zurück an die Arbeit.