Wie Kinder Kampfhunde im Tierheim erleben

dog-aid

20 Jahre Mitglied
Wie Kinder Kampfhunde im Tierheim erleben


Pirmasens/R.-P., 4.12.01

Ein Mittwochmorgen wie jeder andere, nur mit dem Unterschied, dass meine Mitschüler und ich mit dem Vorhaben aufgestanden sind, ins Tierheim zu gehen. Erst dachte ich, es wäre eine super Gelegenheit, einen Tag nicht in der Schule zu verbringen, und nur so ein "bisschen" ins Tierheim zu gehen. So wenig Zeit wie möglich dort zu verbringen und dann so schnell wie möglich ins McDonalds zu verschwinden, war unsere Idee.

Doch dieser "langweilige" Tag entwickelte sich ganz anders. Mit meinem Freund Sebastian machte ich mich auf, um das Tierheim zu besichtigen. Unser Weg führte uns zum Katzenkäfig, wo uns junge Katzen ,vielleicht mit der Hoffnung dass wir sie aus ihrem Gefängnis herausholen, mit großen Augen anschauten. Mich wunderte, dass die Katzen sehr zutraulich waren. Zum Schluss führte uns unser Weg zu den Hunden und mir wurde langsam klar, dass dieser Besuch im Tierheim sicher nicht nur ein Tag war, um nicht in die Schule gehen zu müssen. Nachdem wir alles besichtigt hatten, machten wir uns dann doch auf den Weg ins McDonalds, aber mit dem neuen Wissen, dass es Leute gibt, die verlassenen Tieren helfen und dass das eine super Sache ist. Ich hoffe dass viele Tiere wieder herauskommen, aus der "Endstation Sehnsucht". Das hoffen auch meine Klassenkameraden und -kameradinnen, die einige Tierschicksale nachvollzogen haben.
Lucas Kämmerer

Spike
Bei unserem Besuch im Tierheim, bekamen wir von vielen schlimmen Tierschicksalen erzählt. Doch eines nahm mich besonders mit. Es handelt von einem so genannten Kampfhund namens Spike, der von seinem früheren Besitzer misshandelt wurde. Seine Peiniger drückten Zigaretten auf seinem Rücken aus, er wurde mit Baseballschlägern geschlagen und immer wieder getreten. Dazu fiel immer wieder der Befehl "Aus". Der Besitzer bewirkte dadurch, dass Spike immer aggressiv reagierte, wenn das "Signalwort" ausgesprochen wurde. Durch Nachbarn wurde das Tierheim auf ihn aufmerksam gemacht und nahm den schwer misshandelten Hund schließlich mit. Es musste immer aufgepasst werden, dass nicht "Aus" in seiner Gegenwart gesagt wurde, denn sonst wurde er richtig aggressiv und fing an, um sich zu beißen. Nach einiger Zeit ließ dieses extreme Verhalten ein wenig nach, doch ganz wird er seine schlechte "Erziehung" nie vergessen, auch wenn er durch die gute Haltung im Tierheim seine schlecht Angewohnheit fast ganz abgelegt hat.
Lena Matheis

Gina
Ginas muskulöser Körper zittert. Sie fixiert uns mit ihren Augen, verfolgt jeden unserer Schritte. Gina ist ein Staffordshire-Mischling, gehört also laut Gesetz zu den als Kampfhunden eingeordneten Rassen. Sie lässt ihre Zähne aufblitzen, einige von uns weichen einen Schritt zurück. Wir befinden uns im Tierheim. Jemand, der die Geschichte von Gina nicht kennt, würde es sich vermutlich leicht machen und sie einfach als aggressive Kampfmaschine abstempeln. Doch nachdem uns Evi Hopmeier vom Tierheim Pirmasens von Ginas Leidensweg erzählt hat, kommt große Wut in mir auf. Wut, die sich nicht gegen den Hund richtet, sondern gegen Menschen, wie Ginas ehemaligen Besitzer, der den Hund geschlagen und gequält hat, um ihn dann gegen andere Hunde kämpfen zu lassen. Als Gina auf die Welt kam, hätte ein liebenswerter Familienhund aus ihr werden können. Ihr Peiniger hat sie "erfolgreich" abgerichtet, durch Lob und Strafe konditioniert und damit ihre natürliche Beißhemmung überwunden. Sie wurde ein Kampfhund. Diese Menschen kommen, im Gegensatz zu den Hunden, meist ungeschoren davon.
Lena Matheis

Rex
Als ich das Tierheim in Pirmasens besuchte, war ich geschockt, welche Schicksalsschläge die Tiere erlitten haben. Geschichten von verwahrlosten, gequälten und misshandelten Tieren bekamen wir zu hören. Doch das Schlimmste war für mich die Sache mit dem Staffordshire-Rüden "Rex". Er wohnte eine Zeit lang bei einem Ehepaar, das ihn regelmäßig misshandelte. Wenn sie spät abends sturzbesoffen nach Hause kamen, wurde Rex zuerst mal mit dem Baseballschläger mehrmals auf den Schädel gehauen. Das war aber für die Besitzer noch nicht genug, wenn sie mal wieder da saßen und eine Zigarette rauchten, wurde diese auf den Ohren des Hundes ausgedrückt. Doch irgendwann bekam das Tierheim Wind davon und schickte das Ordnungsamt zum Anwesen der Hundequäler. Als die Beamten dort den total verwahrlosten, vernarbten Hund sahen, beschlossen sie ein Verfahren in die Wege zu leiten. Da aber ein solches Verfahren einige Monate benötigt, bis es durch ist, musste der arme Hund noch länger unter den Qualen leiden. Dann endlich kam der Hund ins Tierheim. Für den Rüden begann nun ein neues, schöneres Leben. Als wir aber am Zwinger des Staffordshires vorbei liefen, lag er ängstlich und eingeschüchtert in der Ecke. Er hat also die Quälereien bis heute nicht vergessen, obwohl er schon einige Jahre im Tierheim verbringt. Er fühlt sich schon wohl in seinem neuen Leben, er kann nur niemandem vertrauen außer dem Personal des Tierheims.
Alexandra Heck

Winni
Bei unserem Besuch im Tierheim ließ mich der Anblick eines Hundes nicht mehr los. Der Hund saß in seinem Zwinger, die Hinterbeine seltsam angewinkelt, und schaute mit einem treuen Blick in meine Richtung. Eine Hündin namens "Winni" war es, die schon stattliche 14 Jahre alt ist und Rückenprobleme hat. Winni kam mit einem Jahr ins Tierheim, weil sie sehr schlecht behandelt worden war. Sie wurde zwar schon mehrmals vermittelt, aber ist erstaunlicherweise jedes Mal zum Tierheim zurück gelaufen und machte sich dort so lange bemerkbar, bis man sie wieder aufnahm. Die liebe treue Hündin wird wohl ihren Lebensabend an dem "Ort ihre Wahl" - im Tierheim - verbringen.
Caroline Chini

Ein Kampf um Leben und Tod
"Kampfhund", "gemeingefährlich", oder "Kampfmaschine" kommen den Leuten in den Sinn, wenn sie Jack sehen, seinen muskulösen Körper und seine spitzen Zähne, seine "Waffen". Dabei ist Jack von seinem Wesen her ein eher familiärer und sozialer Hund, wie andere Rassen. Er wurde nur von seinem Besitzer zum brutalen Kampf mit Artgenossen und zum stetigen Zubeißen dressiert. Jacks Besitzer nutzte zum "Scharf machen" seine natürlichen Triebe, wie zum Beispiel das Wehrverhalten oder den Beutetrieb. Er hat das Tier auch durch Futter- und Wasserentzug gequält. Jack nahm auch an brutalen Hundekämpfen teil.


Quelle:

bis denne

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Tiere empfinden wie wir auch Freude, Liebe, Angst und Leiden, aber sie können das Wort nicht ergreifen. Es ist unsere Pflicht, als Stellvertreter zu wirken und denen, die sie ausnützen, niedermetzeln und foltern, zu widerstehen.
Denis de Rougemen
 
  • 29. März 2024
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