Hmpf, wie schreibe ich jetzt, was ich meine...
Erstens: Du musst dich absolut nicht rechtfertigen. Wenn das so rüberkam, tut mir das leid. Das "mir wäre das zuviel" war so eine spontane Bauchreaktion, aber ich bin nicht du, und du nicht ich, wir leben und arbeiten sehr verschieden, mein Mann hat keinen Schichtdienst (aber dafür zwei Tage die Woche Homeoffice, und drei Tage "Außendienst", wo er gar nicht da bist), und Großeltern vor Ort haben wir auch nicht... ich denke, das
muss man nicht vergleichen.
Aber ich versuch mal, zu erklären, was ich meinte.
Dazu erstens: Du hast Recht - bei Berufstätigkeit muss man immer irgendwie Kompromisse machen, und dann ist das Kind halt auch mal länger aus dem
Haus. Wenn da die Großeltern wechselseitig einspringen können, ist das eine Supersache, und wenn die noch so fit sind, dass sie gern und viel mit dem Kind unternehmen, noch besser.
Sport ist ne schöne Sache, Musikschule natürlich auch, und solange das Kind zu beidem gern hingeht, umso besser.
Dann einen Nachmittag zum Treffen mit Freunden oder für andere Termine - finde ich auch okay.
Aber mir wäre es zB wirklich "zu viel" (das bin aber eindeutig nur ich, das ist kein "Erziehungsgrundsatz" oder sowas), an jedem Wochenende an mindestens einem Tag noch einen größeren Ausflug zu machen. (Ist vielleicht bei euch ja auch gar nicht so, las sich für mich beim ersten Lesen nur so...).
Das Kind hat doch die ganze Woche schon Programm. Und ich auch. (Okay, ich arbeite zuhause, aber auch da liegt immer was an, wie du ja auch geschrieben hast.

) Am Wochenende wäre doch dann DIE Zeit, um mal in Ruhe mit den
eigenen Sachen zu spielen und
zuhause zu sein.
Irgendwie mal
runter zu kommen.
Das muss man sicher nicht ganz so extrem betreiben wie wir - da nervt es sogar
mich manchmal schon, aber den GG kriegst du wirklich bestenfalls in den Garten, um dort zu werkeln, alles andere versackt schon im Ansatz, weil er am Wochenende nicht auch noch unter fremde Menschen will und das nur als Stress empfindet, nicht als Erholung.
Aber ich kenne halt auch hier Leute, die wirklich so gut wie jedes Wochenende mit den Kindern unterwegs sind und "Programm" haben, weil - keine Ahnung. Die Kinder sich zuhause langweilen, dann rumnölen und sich streiten (tun unsere auch, aber das gehört ja auch irgendwo dazu), man den Kindern ja auch irgendwas bieten muss, man "selbst auch mal rausmuss" oder weil man das eben einfach so macht... oder bestimmt noch aus x anderen Gründen, die sich mir nur noch nicht erschlossen haben.
Ach ja - bei Trennungskindern ist es oft das anderswo lebende Elternteil, das meist ja wenig Alltagserfahrung mit den Kindern hat, bzw. den eigenen Alltag nicht auf Kinder eingerichtet hat, das letztlich dann auf Ausflüge geht und Programm macht. Kann ich auch nachvollziehen, ich denke, das erleichtert vieles und hilft, Fremdelphasen zu überwinden.
"Familienalltag", wo man sich gegenseitig auf der Pelle hängt und sich auch mal nervt, klar - aber eben einfach
zuhause ist, ohne dass großartig was passiert, findet da aber gar nicht mehr statt.
Und irgendwie denke ich schon, da (also in solchen Fällen) kommt dann was zu kurz, das eigentlich irgendwie dazugehört.