Wenn der Beschützerinstinkt zum Risiko wird...

Flowers

10 Jahre Mitglied
Hallo ihr lieben!

Gerade vorgestern, als wir in Berlin zu Abend gegessen haben, haben wir das alte Thema 'Mandy' wieder ausgegraben.

Mandy war unser erster Hund. Sie war eine Schäferhund-Mischlingshündin und wurde damals auf der Autobahn ausgesetzt. Das Tierheim hat in der Zeitung inseriert(Im TH wurde sie Mädi genannt.). Meine Eltern verliebten sich sofort in sie und so sind sie dann(ohne mich, ich war noch zu klein) nach Linz ins TH gefahren, um sie sich an zu sehen.
Leider war sie da schon weg. Meine Eltern haben dann noch im TH gewartet und nach einem anderen Hund geschaut aber es war keiner für uns dabei. Aber nach zwei Stunden ist dann die Frau mit Mandy wieder gekommen und hat sie wieder abgegeben. Anscheinend hat sie sich nicht mir ihrem bereits vorhandenen Hund verstanden.(Jaja, weil das gleich beim 1. Zusammentreffen klappen muss :rolleyes: Aber - Glück für uns :D)
Also haben meine Eltern sie mit genommen.

Mandy und ich(damals 4-5 Jahre jung) haben uns auf anhieb vergöttert :unsicher: Ich hab ihr im Sommer unterm Tisch im Schatten vor gelesen(obwohl ich nicht lesen konnte ^^) oder mit ihr durch den Garten gefetzt.

Aber Mandy hatte Angst vor Männern(was sich mit der Zeit gelegt hat.)

Leider war ihre "Liebe" zu mir etwas zu groß. Als eine Verwandte mich auf den Arm nehmen wollte, hat sie sie angefallen, weil sie dachte, sie wollte mir was tun.(Sie hat sie nicht verletzt aber bedroht)
Und einmal, als mich unser ehemaliger Nachbar vom KiGa-Bus abgeholt hat, hat sie seine Daunenjacke zerfetzt :(
Am Schluss musste sie dann schon einen Maulkorb tragen, wenn wir wo zu besuch waren oder jemand bei uns zu besuch war.
Meine Eltern haben gesagt, dass Mandy mich bis aufs Blut verteidigt hätte. - Wenn sie nicht jemand vergiftet hätte und sie nach einer Hinterhandlähmung und vielen Schmerzen eingeschläfert hätte werden müssen. :sauer:

Ist so was bei euch selbst auch schon mal vorgekommen bzw. kennt ihr jemandem, dem sowas passiert ist?


Lg. Juli
 
  • 25. April 2024
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Hi Flowers ... hast du hier schon mal geguckt?
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Meiner Schwägerin in spe.

Die hatte als Kind (so 10, 12 muss sie gewesen sein) einen Mix aus Zwergpudel und (vermutlich) Terrier, der sie so vergöttert hat, dass er jeden angegangen ist, der sie auch nur schief angeguckt hat. Es durfte ihr auch niemand die Hand geben oder sie gar umarmen, auch Familienmitglieder nicht.

Der Hund wog zwar nur so um die 12 kg, aber er hat keinen Spaß gemacht, er hat richtig gebissen.

Ihr Vater, der u.a. Diensthunde ausgebildet hat, hat sie dann auf den Hundeplatz geschickt, mit den Worten, entweder, ihr bekommt das so in den Griff, oder der Hund muss wieder weg, das ist zu gefährlich.

Da haben sich alle erstmal kringelig gelacht. Dann wurde der Hund "wie die großen" angetestet (mit nem simulierten Angriff auf sie), und hing im nächsten Moment dem Helfer am Hals(!) und hat sich in den Anzug verbissen.
Da hat keiner mehr gelacht.

Sie hat ihn dann in der kompletten VPG gearbeitet - danach hat er immer noch geschützt und aufgepasst, aber eben nur noch auf Kommando "angegriffen", und sie hatte ihn noch einige Jahre.

Unser allererster Hund hat auch bewacht (keine Fremden ins Haus gelassen, und auch Freunde und Bekannte nur, wenn wir dabei waren), und wenn ich mit dem unterwegs war, und ihm kam irgendwas komisch vor, hat er zumindest gebellt und "angetäuscht" (an sich war er eher unsicher, was auch daran lag, dass er schwerhörig war). Aber er hat dabei sehr überzeugend gefährlich ausgesehen und war auch nicht ganz klein, also haben böse Leute lieber Abstand gehalten.

Mir ist er des öfteren mal ins Feld abgehauen - meinen kleinen Brüdern aber nie, wenn die mit ihm spazierengingen, lief er, auch als die schon größer waren, stets im mustergültigen Fuß und hat sie nicht aus den Augen gelassen - die waren "klein", die mussten beschützt werden.

Das war durchaus ein Problem - wenn kleine Kinder zum Spielen bei uns im Garten waren, musste der Hund weggesperrt werden. Im Prinzip mochte er Kinder, und hat die auch eher auf dem Grundstück geduldetn als fremde Erwachsene ohne Begleitung von uns (die hat er dann auch angesprungen und abgeschnappt) aber wenn sich meine Brüder und ihre Freunde mal in die Haare gekriegt hätten, wäre er in jedem Fall dazwischen gegangen und hätte "seine" Kinder gegen "die Eindringlinge" verteidigt.

Es war wie gesagt unser erster Hund und wir hatten nicht viel Ahnung von Hundeerziehung, von daher haben wir nie versucht, was zu ändern, weil wir nicht wussten, wie. Wir haben uns halt damit arrangiert.
 
  • 25. April 2024
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Mein Benny ist auch so ein echter Chaoshund... 



Habt ihr es schon mit einer Hundeschule probiert? In zwei Hundeschulen haben wir seine Macken nicht in den Griff bekommen. Wir haben es dann letztlich mit einem Online Hundetraining von einer Hundetrainerin geschafft. Deutlich günstiger als die Hundeschule vor Ort ist es auch noch gewesen!

Hier der Link zu ihrer Seite! 
Möchte ich jedem Hundehalter ans Herz legen, der sich offen eingestehen kann, dass er seinen liebsten Vierbeiner eben doch nicht immer wie gewünscht im Griff hat.

Melde dich doch mal zurück, ob sie dir auch helfen konnte! 

LG Meike mit Benny
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Mein 1. Hund hatte auch einen so starken "Beschützerinstinkt". Ich war 17 als er zu uns kam. Es fing damit an, dass ich Probleme mit meinem Ex hatte und er da zwichen gegangen ist. Seitdem Tag an ging nix mehr ohne Maulkorb. Besuch wurde erstgarnicht reingelassen und jeder der mir auf der Strasse entgegen kam wurde angeknurrt.
Einen Tag hatte ich mich fürchterlich mit meiner Mutter gestritten. Er sprang sie an,stand auf ihr und hatte sie angeknurrt. Meine Mutter hatte panische Angst vor ihm. Somit mussten wir ihn abgeben. Er lebt jetzt bei einer Familie mit riesigem Grundstück und zeigt dieses Verhalten nicht mehr.
 
Ich bin mit so einem DSH aufgewachsen. Hatte dadurch sehr viele Freiheiten was das rumtreiben im Wald angeht. ;)
 
Mein Rüde fing auch in etwa so an, zuert merkte ich es, als er meinte meinen Opa zurechtweisen zu müssen und er wollte auch keinen Besuch mehr hereinlassen.

Aber das haben wir alles in den Griff bekommen. Mit absoluter Unterordnung, konsequenten Regeln und Respekt mir gegenüber.

Inzwischen weiß er, das nicht er zu entscheiden hat, sondern ich.
 
  • 25. April 2024
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Ja, so etwas kenne ich ;)

Ist man aber in der Lage, den Instinkt des Hundes zu erkennen und entsprechend zu reagieren, dann sind diese Hunde nicht anders als andere auch, nur eben leicht anders ;)

watson
 
meine oma konnte damals nicht an den stubenwagen.. als ich als babie drinn lag und kreischte..
da stand dann ihr fletschender boxer davor.
erst mein opa konnte ihn da weg holen. er war sicher mein bester beschützer..
unsere heutigen hunde sind auch "bodyguards"...
ich hab mich wohl frühzeitig daran gewöhnt.
 
Einer unserer früheren Hunde, mit dem ich aufgewachsen bin (alles ist drin Mix) war gegenü.ber meiner Mutter und fremden Männern, die unsicher waren, so darauf.

Ich werde nie vergessen, wie wir in Paris an Silvester ein Zimmer gesucht haben und es mit Hund schwer war, weil natürlich alles ausgebucht war. Wir sind dann in einer üblem Absteige fündig geworden, aber der Hotelier traute unserem Hund nicht und fragte, ob er denn brav wäre. Meine Mutter antwortete daraufhin, dass es ein ganz liebes Tier wäre und als der Hotelier überzeugt war, legte er den Arm auf die Schulter meiner Mutter :rolleyes: Daraufhin verschwand sein halbes Bein im Maul unseres Hundes. Das Kuriose ist, dass er uns trotzdem dort hat schlafen lassen, weil meine Mutter ihm erklärte, dass er solange lieb ist, wie man sie selber nicht anfasst :lol: und das reichte ihm als Erklärung :lol:

Aber das ist wie gesagt ca. 30 Jahre her. Heute würde das Argument wohl nicht greifen.
 
Ich hatte vor einiger Zeit zwei Fila Brasilieros in Pflege,Mutter und Tochter.

Die Mutter habe ich behalten,weil sie mich dermassen vergötterte,dass sie es mit ihrem Schutztrieb sehr,sehr ernst nahm.
Ich traute ehrlicherweise keinem zu,das zu händeln.
Ich musste sie im Wohngebiet am Kurzführer halten,weil sie jeden angehen wollte,der mich nach dem Weg fragte.
Durch klare Ansage und Verhaltensmassnahmen haben wir es schnell in den Griff gekriegt.
Auch im Haus hat sie erst alles an sich reissen wollen,so,dass Besuch nicht ohne "Genehmigung" aufs Klo gehen durfte.
Nach einiger Zeit mit gezielten und mutigen "Testbesuchern" ;) war alles geklärt.
Leider starb die alte Dame jäh an einer Magendrehung:(

Der neue Besitzer von der Fila-Tochter hatte es etwas schwerer,da sie nach einigen Wochen des Einzugs leider einen Unfall hatte und verletzt wurde.
Sie wurde nach der OP natürlich betüddelt,durfte auf die Couch,die "arme Maus".
Sie konnte so unbemerkt ihre Recoursen ausbauen.

Der Mann der Familie musste dann für eine Woche ins Ausland und wurde nach drei Tage sofort nach Hause beordert,weil die Hündin die Frau an die Wand gestellt hat.:rolleyes:

Nach etlichen Telefonaten,Ratschlägen und einer Telefonnummer eines Hundetrainers,der sich mit Molossern auskennt,hat die Familie alles in den Griff bekommen.
Der Mann wollte einen Hund,der Haus,Hof und Fuhrpark bewacht,aber dass sie ihre Aufgabe so ernst nimmt,hätte er nicht gedacht oder er hat mir nie richtig zugehört.;)
Er will jedenfalls nichts anderes mehr als Fila Brasilieros:D

Danny
 
Bei dem Fila ist das ja wohl rassenspezifisch, damit muß man einfach rechnen deshalb wie bei Herdenschutzhunden nur in erfahrene Hände. Bei anderen Hunderassen wir nennen es "Beschützerinstinkt" doch wohl eher das Gefühl: "die kriegen das nicht in den Griff, jetzt muß ich das regeln" und eine Frage der Unterordnung und Erziehung. Bei meiner ersten Hündin, Chowchowmix und sehr personenbezogen, haben wir zuerst gelacht als ich meinen Mann kennen lernte und der mich nicht in den Arm nehmen durfte. Dann haben wir das als Problem erkannt und daran gearbeitet und es war ok, bis auf eine Situation wo ich bewußtlos auf dem Boden lag und der Hund weder meinen Mann noch den Notarzt in den Raum lassen wollte. Mein Mann hats in den Griff bekommen. Mit Kindern und hilflosen Personen ist es klar, dass der Hund "übernehmen" will, ansonsten innerhalb einer Familie oder mit Besuch sollte man daran hart arbeiten, sonst wird das für den Alltag sehr unangenehm (wie gesagt, Herdenschutzhunde sind eine andere Problematik)..
 
Bei meiner Bärbel (FB) zeigt sich auch ein Beschützerinstinkt, aber sie beschützt jeden.!
Wenn wir z.B. mal aus Jux den anderen pieken, (also wirklich nur den Finger in die Seite) und sie kriegt es mit, steht sie sofort bei dem jenigen am Bein und schnappt nach der Hand. Auch bei Umarmungen schaut sie und steht dabei und schaut ob alles gut ist.
Im Sommer hab ich mal vor das Planschbecken aus Jux getreten ,gar nicht gesehen, dass sie hinter mir steht, da wollte sie mir in den Fuß beißen. Es war niemand im Becken. Sie schnappt nach jedem, der ihrer Meinung nach einem anderen(auch Gegenstand) etwas tun will.
Manchmal reicht eine Umarmung zwischen uns und sie steht blaffend daneben.
Bisher ist nichts passiert außer ein paar mal gezwickt und wir haben sie auch immer zurecht gewiesen bzw. sie dazu genommen um ihr zu zeigen, dass nichts böses passiert.

Sie wird im April 2 J. , wir haben sie seit sie 12 Wochen alt ist, ist noch nie gehauen/geschlagen worden auch keinen Klaps und in unserer Familie unter den Menschen gibt es das natürlich auch nicht.
Meine Kinder haben sie auch immer gut behandelt.

Wie kriege ich sie dazu das nicht mehr zu tun?
 
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