weiniger Hundebisse

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Positive Bilanz
Weniger Hundebisse zur Anzeige gebracht

Von Günter Hochgürtel

Bad Münstereifel - Die Stimmung unter den Hundehaltern, die im Februar dieses Jahres im Münstereifeler Ratssaal zur Sachkundeprüfung antreten mussten, war nicht die beste.

Zwar hatten einige von ihnen durchaus Verständnis für die Notwendigkeit einer Hundeverordnung, wie sie das Land NRW im Juli 2000 erlassen hatte.

Aber etliche Hundebesitzer waren schon ziemlich sauer darüber, dass sie nicht nur einen Testbogen mit 50 Fragen beantworten mussten, sondern auch noch 50 Mark an Gebühren zu berappen hatten. Die dazu gehörigen Erlaubnisbescheide kosteten dann noch mal 120 Mark.

Das Münstereifeler Ordnungsamt, so dessen Chef Hubert Anczikowski, hat mittlerweile einen ziemlich guten Überblick über die Anzahl von Hunden, die unter der Rubrik "gefährlich" eingestuft werden. Im Einzugsbereich der Kurstadt sind derzeit 15 so genannte Kampfhunde registriert - zwölf American Staffordshire Terrier, zwei Hunde der Rasse "Shar Pei" und ein Bull-Terrier.

Die Tiere gehören zur Kategorie 1 in der Hundeverordnung. Das heißt, es besteht die Verpflichtung für den Halter, ein polizeiliches Führungszeugnis und den Nachweis einer Haftpflichtversicherung vorzulegen. Der Hund muss darüber hinaus mit Mikrochip gekennzeichnet sein. Herrchen und Frauchen haben sich zusätzlich dem Sachkundetest zu unterziehen. Es besteht Anlein-und Maulkorbpflicht.

Zur Kategorie 2 der Verordnung gehören zum Beispiel Rottweiler, die nicht als Kampfhunde eingestuft wurden, dennoch in der Vergangenheit häufiger als beißwütig aufgefallen sind. Für Rassen, die in diese Kategorie fallen, ist der Sachkundetest für die Halter ebenfalls unerlässlich. Beim Termin im Februar fanden sich immerhin 40 Hundehalter ein, die die Prüfung ausnahmslos bestanden.

"Die Umsetzung der Hundeverordnung war zwar für uns als Behörde mit einem erheblichen Aufwand verbunden, aber immerhin haben wir jetzt für jeden dieser großen Hunde einen Verantwortlichen, den wir bei eventuellen Bissen haftbar machen können", zog Amtsleiter Anczikowski eine erste Bilanz.

Früher habe die Stadt bei Anzeigen von Hundebissen immer Probleme gehabt, den tatsächlichen Hundehalter ausfindig zu machen: "Da wurde die Verantwortung innerhalb der Familie schon mal auf den Opa oder die Oma abgeschoben."

Jetzt sei klar, wer bei einem Hundebiss hafte. Waren es früher gut ein Dutzend Fälle im Jahr, die beim Ordnungsamt zur Anzeige gebracht wurden, wurde in diesem Jahr erst ein einziger Hundebiss aktenkundig. Offenbar zeigt die Hundeverordnung doch Wirkung.

Und mit Sicherheit wird die Zahl der Kampfhunde in Zukunft rapide abnehmen, denn ein solches Tier schlägt nicht wegen des Futters ganz schön ins Geld. Pro Jahr muss man jetzt für einen Staffordshire-Terrier die stolze Summe von 1200 Mark berappen.

Happige Steuer

Dadurch würde die Stadt per anno über 16000 Mark einnehmen - theoretisch. Denn von zwölf Hundehaltern haben fünf einen Antrag auf Reduzierung der Steuerforderung gestellt. Sie stehen vor der unangenehmen Situation, dass sie ihren vierbeinigen Liebling nicht einfach verkaufen können, um an den happigen Hundesteuer vorbeizukommen. Selbst in Tierheimen wird man diese Sorte von Fiffis zurzeit nicht mehr quitt.

"Wir werden da sicherlich eine Lösung finden", war sich Amtschef Anczikowski sicher. Er wies noch einmal darauf hin, dass die Halter von Hunden der Kategorie 1 und 2 bis Anfang Juli ihren Sachkundenachweis zu erbringen haben. Der Test kann auch in den Diensträumen des Ordnungsamtes nach Terminabsprache nachgeholt werden.

Quelle: Kölner Sradt-Anzeiger vom 28.05.01
 
  • 29. März 2024
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