Hier in der Gegend scheinen in der Generation, die jetzt hilfsbedürftig wird, auch die Männer über Jahrzehnte alles entschieden zu haben. Da fehlt dann manchmal einfach das Selbstvertrauen oder auch einfach die Übung, um im fortgeschrittenen Alter plötzlich Eigeninitiative zu zeigen.
Um drei sollte meine Freundin im Krankenhaus anrufen und fragen wie es ihrem Sohn geht, der die 3.OP in vier Tagen
heute hatte.
Sie hat sich noch nicht gemeldet ich fürchte es gibt keine guten Nachrichten
Das ist auch ein Problem…
Als mein Opa gestorben ist, war meine Oma, die um einiges jünger war, noch nicht Mitte 60. Aber ihr Mann hatte sich immer um Finanzielles gekümmert, mit der eisernen Begründung, Frauen könnten nicht mit Geld umgehen. (Merke: Sie konnte das auch später tatsächlich nicht besonders gut. Musste aber zum Glück für sie auch nicht sparen, abgesichert hatte er sie gut.)
Also erwartete sie nach dem Tod ihres Mannes, dass, wann immer etwas Wichtiges zu erledigen war, mein Vater persönlich, idealerweise mit Sack, Pack und allen bis dahin geborenen Kindern (ich war 3, mein Bruder gerade geboren), denn sie als Großmutter hatte ein Recht auf ihre Enkel, sich auf den Weg zu ihr machte, um alles persönlich zu regeln. Von nördlich von Hamburg nach Kassel. Auch wenn der eigentlich Vollzeit arbeitete, dort gerade ein kleines Haus gekauft hatte, und nicht ständig frei nehmen konnte.
Merke: meine Tante (ihre älteste Tochter) mit ihrem Mann, beide Lehrer, wohnten bei ihr mit im Haus. Aber die Tante war eine Frau, „konnte also nicht mit Geld umgehen“ und der Schwiegersohn „gehörte nicht zur Familie“, der sollte nichts Finanzielles für sie regeln…
Das hat mein Vater am Anfang, bis alles leidlich geregelt war, so gemacht, um alles in geordnete Bahnen zu lenken.
Und dann hat er die Notbremse gezogen.
Folge: Anscheinend erstmal Drama pur - sie war der Meinung, er sollte , wenn ihm das Fahren zu viel wird, halt seinen Job aufgeben, sich was anderes suchen und zu ihr in die Gegend ziehen.
Sie fand, das sei die einzig akzeptable Lösung und seine Pflicht ihr gegenüber.
Er blieb aber tatsächlich eisern und weigerte sich.
Sie bekam stattdessen eine Einweisung in Finanzielles und musste sich fortan, mit gelegentlichen Rat bei ihm, selbst kümmern.
Was sie über die Jahre (sie ist 94 geworden und war bis wenige Jahre vor ihrem Tod geistig und körperlich gut beieinander) mit zunehmender Begeisterung auch getan und nochmal ein ganz anderes Leben geführt hat. Mit Urlaub mit Freundinnen oder Verwandten, vielen Besuchen bei der verstreuten Verwan
WTFAlso erwartete sie nach dem Tod ihres Mannes, dass, wann immer etwas Wichtiges zu erledigen war, mein Vater persönlich, idealerweise mit Sack, Pack und allen bis dahin geborenen Kindern (ich war 3, mein Bruder gerade geboren), denn sie als Großmutter hatte ein Recht auf ihre Enkel, sich auf den Weg zu ihr machte, um alles persönlich zu regeln. Von nördlich von Hamburg nach Kassel. Auch wenn der eigentlich Vollzeit arbeitete, dort gerade ein kleines Haus gekauft hatte, und nicht ständig frei nehmen konnte.
Merke: meine Tante (ihre älteste Tochter) mit ihrem Mann, beide Lehrer, wohnten bei ihr mit im Haus. Aber die Tante war eine Frau, „konnte also nicht mit Geld umgehen“ und der Schwiegersohn „gehörte nicht zur Familie“, der sollte nichts Finanzielles für sie regeln…
Man kann sich als Frau halt auch in der Rolle ausruhen
Der Schluß hört sich gut an. Es geht sehr vieles auch bei älteren Leuten.Das ist auch ein Problem…
Als mein Opa gestorben ist, war meine Oma, die um einiges jünger war, noch nicht Mitte 60. Aber ihr Mann hatte sich immer um Finanzielles gekümmert, mit der eisernen Begründung, Frauen könnten nicht mit Geld umgehen. (Merke: Sie konnte das auch später tatsächlich nicht besonders gut. Musste aber zum Glück für sie auch nicht sparen, abgesichert hatte er sie gut.)
Also erwartete sie nach dem Tod ihres Mannes, dass, wann immer etwas Wichtiges zu erledigen war, mein Vater persönlich, idealerweise mit Sack, Pack und allen bis dahin geborenen Kindern (ich war 3, mein Bruder gerade geboren), denn sie als Großmutter hatte ein Recht auf ihre Enkel, sich auf den Weg zu ihr machte, um alles persönlich zu regeln. Von nördlich von Hamburg nach Kassel. Auch wenn der eigentlich Vollzeit arbeitete, dort gerade ein kleines Haus gekauft hatte, und nicht ständig frei nehmen konnte.
Merke: meine Tante (ihre älteste Tochter) mit ihrem Mann, beide Lehrer, wohnten bei ihr mit im Haus. Aber die Tante war eine Frau, „konnte also nicht mit Geld umgehen“ und der Schwiegersohn „gehörte nicht zur Familie“, der sollte nichts Finanzielles für sie regeln…
Das hat mein Vater am Anfang, bis alles leidlich geregelt war, so gemacht, um alles in geordnete Bahnen zu lenken.
Und dann hat er die Notbremse gezogen.
Folge: Anscheinend erstmal Drama pur - sie war der Meinung, er sollte , wenn ihm das Fahren zu viel wird, halt seinen Job aufgeben, sich was anderes suchen und zu ihr in die Gegend ziehen.
Sie fand, das sei die einzig akzeptable Lösung und seine Pflicht ihr gegenüber.
Er blieb aber tatsächlich eisern und weigerte sich.
Sie bekam stattdessen eine Einweisung in Finanzielles und musste sich fortan, mit gelegentlichen Rat bei ihm, selbst kümmern.
Was sie über die Jahre (sie ist 94 geworden und war bis wenige Jahre vor ihrem Tod geistig und körperlich gut beieinander) mit zunehmender Begeisterung auch getan und nochmal ein ganz anderes Leben geführt hat. Mit Urlaub mit Freundinnen oder Verwandten, vielen Besuchen bei der verstreuten Verwandtschaft allein mit der Bahn, großzügigen Geschenken an alle, die sie gern hatte, ohne dass ihr jemand das Geld abgezählt hat, und so weiter.
Aber am Anfang konnte sie das tatsächlich nicht und suchte verzweifelt wen, der das für sie übernehmen konnte.
Mit der ersten wurden einige Stents gesetzt, bei der 2. mussten sie wieder welche entfernen, weil das Herz zu schwach ist und mit den vielen Stents nicht klar kam und die 3. war weil er das Bett mit Blut geflutet hatte und sie nachschauen mussten was wo her kommt.Weswegen brauchte der Sohn so viele OPs?
Kein Wunder. Das klingt schon beim Lesen für jemanden Unbeteiligten heftig.Mal später anrufen, sie ist im Moment neben sich, die Sorgen und kein Schlaf ...
Es tut mir leid für sie, aber für den sohn ist es eine erlösung, die quaelereien am schluss, furchtbar.Letzte Nacht ist er verstorben.
Die Maschinen wurden abgeschaltet, meine Freundin und ihre Tochter waren bei ihm.