Ich bin entsetzt
Das ist Dobbie, noch nicht mal ein Jahr alt
Und das ist seine Geschichte
(Da ich nicht weiß, wie ich es aus der App verlinke, habe ich den Text auf der fb-Seite des TSV München kopiert, ich hoffe, das ist in Ordnung)
Aus dem Tierheimalltag
Gewürgt, getreten und geschlagen - Rettung eines Dobermanns
Jedem sollte bewusst sein, dass wenn er sich ein Tier zulegt, er eine Fürsorgepflicht gegenüber diesem hilfsbedürftigen Lebewesen hat. Zudem würde man ohne Vorerfahrung im Tierschutz davon ausgehen, dass Menschen sich Haustiere anschaffen, weil sie Zuneigung für diese haben. Das Ausmaß an Grausamkeit, wie es in folgendem Fall vorkam, ist für uns als tierliebende Menschen umso unbegreiflicher.
Die Rettung begann mit einem Anruf vor etwa einem Monat in unserer Inspektorenabteilung. Eine völlig aufgelöste, bitterlich weinende Frau war am Telefon, die kaum in der Lage war sich zu artikulieren. Obwohl der Vorfall schon mehrere Stunden her war, stand sie offenbar noch immer unter Schock. Sie berichtete, einen Mann zunächst vor einem Restaurant gesehen zu haben, der einen jungen, etwa 9 Monate alten Dobermann an einer Halsbandschlinge soweit hochgezogen hatte, dass dieser mit den Vorderbeinen in der Luft hing.
Als sie wenig später in die Tiefgarage fuhr, hörte sie ein Röcheln sowie ein dumpfes Geräusch. In der hintersten Ecke der Tiefgarage erblickte sie dann den zuvor schon gesichteten Mann. Der braune Dobermann lag auf der rechten Seite auf dem Boden, während der Mann ihm mit voller Wucht in die Rippen und den Bauch trat. Weiterhin war die Schlinge um den Hals des Dobermannes zugezogen und drückte ihm die Luft ab. Der Hund hatte panisch geweitete Augen und setzte vor lauter Angst immer wieder Kot ab. Die Versuche der Frau, den Mann von der Gewalt an seinem Hund abzubringen, waren nicht erfolgreich und die Misshandlung von diesem als notwendige, erzieherische Maßnahmen bei Hunden dieser Rasse dargestellt worden.
Daraufhin rannte die Frau aufgelöst an ihren Arbeitsplatz in der Nähe und wurde von zwei Kollegen zurückbegleitet. Bereits am Eingang in die Tiefgarage konnten sie erneut dumpfe Geräusche und Schmerzenslaute des Hundes hören. Der Mann würgte den Hund zudem so stark, sodass dieser schon hustete und röchelte. Noch mehr Angstkot war auf dem Boden. Inzwischen blutete der Dobermann an der Schläfe und aus dem Maul.
Während einer der Kollegen die Polizei rief, versuchte eine andere Kollegin weiterhin erfolglos, den Mann davon abzubringen, seinen Hund mit der Halsbandschlinge zu (er-)würgen. Er behauptete, der Hund beiße und müsse erzogen werden. Als er mitbekam, dass die Polizei gerufen wurde, trat er die Flucht an. Beim Versuch, den Mann aufzuhalten, wurde eine der Kolleginnen umgestoßen und dabei verletzt. Die mutigen Kollegen versuchten zwar, dem Mann zu folgen, doch er entkam samt seinem armen Hund.
Da der Hundequäler unbekannt entkommen war, hat die Frau danach verzweifelt bei den Inspektoren angerufen in der Hoffnung, dass diese irgendwie helfen können. Denn da keine Einsicht oder gar Bedauern des brutalen Besitzers zu erkennen war, sorgte sie sich sehr um den Hund.
Normalerweise ist es für einen privaten Tierschutzverein fast unmöglich, den unbekannten Halter eines namenlosen Hundes zu ermitteln. In diesem Fall jedoch gab es Glück im Unglück, denn unserer Inspektorin Lydia Schübel, die den Anruf entgegennahm, war ein ähnlicher Fall bereits vertraut: eine Meldung von vor einigen Monaten, wonach ein Mann sehr grob mit seinem jungen Dobermann umgegangen sei. Er soll mit dem Knie gegen seinen Hund getreten haben. Damals konnte nichts weiter als eine Belehrung unternommen werden, sowohl vom Tierschutzverein wie auch bei einer weiteren Meldung vom Veterinäramt, denn der Besitzer hatte alles geleugnet, der Hund hatte sich zutraulich seinem Besitzer gegenüber verhalten und es waren keine Verletzungen zu sehen gewesen. Beweise für Misshandlung gab es keine.
Die damals vor Ort gewesene Inspektorin Andrea Bachmann rief die Anruferin zurück und sowohl das Aussehen des Mannes, wie auch des Hundes wurden abgeglichen. Volltreffer! Mit dieser Information, mit Hilfe einer Anwältin und einer weiteren Identifizierung konnte der Besitzer endgültig bewiesen und ihm der Hund weggenommen werden. Zurück muss der arme Dobermann zum Glück nie mehr!
Dobbie, wie er inzwischen bei uns im Tierheim umgetauft wurde, zeigt sich in keinen Situationen als bissig oder gefährlich. Er ist ein extrem freundlicher Dobermann mit leider, aber verständlicherweise starkem Misstrauen gegenüber Menschen. Gerade im Halsbereich, wo er auch zahlreiche Narben hat (ebenso am ganzen Kopf), möchte er nicht berührt werden. Bei Berührung weicht er dann aber nur zurück oder bellt. Nach vorne gehen oder gar beißen wollte er nie. Gegenüber seinen PflegerInnen zeigt er sich inzwischen schon deutlich aufgeschlossener und albert auch mal herum.
Gegen den ehemaligen Halter, Dobbies Peiniger, läuft ein Verfahren wegen Tierquälerei. Und für unser großes Schätzchen dürfen wir nun ein neues, liebevolles Zuhause suchen bei fürsorglichen Menschen, die seine seelischen Wunden heilen. Ihr habt Interesse? Weitere Infos über Dobbie findet ihr hier:
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