Ich fühle - mich jetzt schon wieder beruhigt (
), aber ansonsten irgendwo zwischen stinkwütend und genervt.
Frustriert, ist wohl das Wort.
Das große Kind ging heute, wie alle Klassen seines Jahrgangs und diverse weitere Klassen dieser Schule, auf Klassenfahrt. Und neulich, im Schulelternrat (dem ich ja derzeit mehr oder weniger unfreiwillig angehöre), machten Eltern aus einer Parallelklasse alle Menschen rammdösig und verursachten Stunden von fruchtlosen Diskussionen mit der Forderung, die Schule möge durchsetzen, dass die Polizei an dem Tag vor Ort sie und jeden einzelnen Bus eingehend auf seien Verkehrssicherheit prüfe.
Das ging so lange hin und her, bis sich dankenswerterweise ein Vertreter einer der oberen Klassen zu Wort meldete, der das ganze Verfahren schon einmal recherchiert hatte. Der sagte ganz klar, das sei organisatorisch gar nicht möglich, und die Schulleitung könne dafür bestenfalls bei der Polizei anfragen, aber nichts durchsetzen. Wenn die dann mitteilt, aus organisatorischen Gründen niemanden dafür abstellen zu können (und das hatte sie bereits getan) - dann sei das von der Schulleitung so hinzunehmen.
Etwas anderes sei es bei begründetem Verdacht gröberer Mängel am Bus - dann müssten sie anrücken.
Es wurde also beschlossen, dass die Elternvertreter selbst an dem Tag rechtzeitig vor Ort sein sollten und mit dem Klassenlehrer den Bus unauffällig auf Mängel in Augenschein nehmen sollten. Vor allem auf die Reifenprofiltiefe.
Ich also schicksalsergeben mit dem Klassenlehrer verabredet und hingefahren. Mein Vertreter auch.
Vor Ort hörte ich dann noch, dass die Eltern, die alle so irre gemacht hatten, "genaue Transparenz gefordert" hatten und auf der Polizei bestanden hatten, aus der Klasse stammten, die mit unserer zusammen in einem Bus fuhr. So weit so gut.
Meine unfreiwilligen Mitstreiter und ich waren alle technisch ziemlich ahnungslos, wie sich herausstellte.
Die zwei Herren schauten sich also den Bus an, den Fahrer an und meinten: "Sieht gut aus!"
Ich guckte immerhin noch auf's Reifenprofil und fand das an der (wie sich dann herausstellte Antriebs-)Achse ok, zumindest das Querprofil an den anderen beiden Achsen aber nicht mehr vorhanden.
So. Bus aufgrund eines Missverständnisses eh zu spät, alle Koffer schon drin, Frau R. (also ich) im kurzfristigen Schockzustand.
Dann erstmal alle anwesenden Herren mobilisiert und den Busfahrer angesprochen. Der meinte, die Reifen hätten noch 16 mm Profil - und die Reifen in der Mitte sähen anders aus, weil das (s.o.) die Antriebsachse sei, die brauche mehr Profil und andere Reifen.
Mittlerweile habe ich auch gesehen, dass es Bus- und LKW-Reifen gibt, die wirklich praktisch nur ein Längsprofil haben und quer so gut wie gar nichts. Kann das sein? - Denn das Längsprofil war tatsächlich noch leidlich ok. Hatte ich so nur noch nie gesehen, für mich sahen die Dinger dadurch aus wie komplett abgefahren.
Fazit: Busfahrer etwas angenervt (er hat's mir aber, nachdem einer der Herren ihm dankenswerterweise erklärt hat, was mein Problem war, genau erläutert), ein Lehrer gestresst, einer genervt, Abfahrt noch mehr verzögert - und ausgerechnet ich diejenige, die die Rolle der gestressten, hysterischen, überbesorgten Elternvertreterzicke übernommen hatte, weil sonst keiner da war, das zu tun.
Und was das Allertollste war?
Von den Elternvertreter der Hysterikerklasse (deren Lehrer den Bus gebucht hatte) - war
nicht einer vor Ort!
Oder wenn, dann hat er oder sie sich den Bus nicht angesehen!
Ich weiß schon, warum ich solche Ämter sonst nicht übernehme. Ich nehm das Ganze viel zu Ernst!