Warnemünde/M.-V

Sammie

20 Jahre Mitglied
Giftwarnung 2: Gift brachte Tieren qualvollen Tod


Warnemünde/M.-V., 11.2.03

Unbekannte vergiften Hunde und Katzen. Die Tiere haben keine Chance gegen Menschen, die Vierbeiner auf den Tod nicht ausstehen können und offenbar gezielt mit Gift hantierten. Trauer bei den Besitzern, für die die Tiere gute Freunde, ja Familienmitglieder waren.

Rocky war der Liebling von Anneliese und Rolf Wendt. Tag für Tag seit fast acht Jahren waren sie mit ihrem kleinen schwarzen Yorkshire-Mischling unterwegs in Warnemünde. Jeder kannte den immer fröhlichen Vierbeiner, und viele Menschen hatten ein nettes Wort für ihn, kamen mit Herrchen und Frauchen ins Gespräch. Der Vierbeiner liebte auch Musik, war er doch oft mit Rolf Wendt unterwegs, wenn dieser mit seinen Klaashahns einen Auftritt hatte. Rocky lebt nicht mehr. Eine ganze Woche kämpften er und Ärzte um sein Leben. Der kleine Hund starb einen qualvollen Tod.

"Unser Hund war immer an der Leine. Er nahm auch kein Fressen von anderen an. Doch an irgendetwas muss er geleckt haben. Wahrscheinlich bei einem Ausflug auf die Wiese an der Rostocker Straße", vermutet Rolf Wendt. Denn als er mit Rocky nach dem Spaziergang nach Hause kam, hatte dieser großen Durst, behielt aber nichts im Magen. Dem Hund ging es nicht gut. Ein bekannter Tierarzt empfahl, Rocky nach Schwerin in die Tierklinik zu bringen. "Alle Werte waren außerordentlich schlecht. Sämtliche inneren Organe waren völlig kaputt, wie eine Operation ergab. Der Tierarzt vermutete eine Vergiftung. Eine Woche lang hat Rocky gekämpft. Er hat den ungleichen Kampf verloren", schluckt Rolf Wendt. Er weiß auch von einem Schnauzer aus der Anastasiastraße, der nach einem Gang durch den Kurpark mit ähnlichen Symptomen vor wenigen Tagen gestorben ist. "Wir kennen den oder die Täter nicht. Wir können nur andere Hundebesitzer informieren und warnen", sagt der Warnemünder, der ebenso wie seine Frau Anneliese einen guten Freund verloren hat.

Trauer auch bei Katharina Friedrich aus der Alexandrinenstraße. Sie hat ein schweres Leben hinter sich, hat nach der Vertreibung aus dem Sudetenland in Warnemünde eine neue Heimat gefunden. 95 Jahre ist sie inzwischen alt. Wärme gegeben hat ihr ihre Katze Muschi. "Irgendwann vor vielen Jahren ist mir das Tier zugelaufen. Es war halb verhungert. Ich habe die Tigerkatze aufgepäppelt. Wir sind Freunde geworden. Sie war so lieb, saß auf meinem Schoß und schnurrte. Bis zu jenem Tag kurz vor Weihnachten als sie sich nach Hause schleppte. Sie konnte nicht fressen, hat gespuckt und sich gequält. Dann ist sie gestorben", weint Katharina Friedrich bei dem Gedanken an ihre Lieblingskatze. Trotz all des Leides sei sie froh, dass das Tier zu Hause eingeschlafen ist, so muss sie nicht immer wieder nach ihm suchen. "Wer bringt wehrlose Tiere grundlos um? Und warum werden diese von Menschen geschlagen, gequält?" Fragen, die die 95-Jährige immer wieder beschäftigen, wenn sie an ihre Tigerkatze denkt. Verschwunden, so sagt sie, ist zudem eine schwarz-weiße Katze, deren Pflege sie ebenfalls übernommen hatte.

Erst vor wenigen Wochen haben wir an dieser Stelle berichtet, dass der Foxterrier Flocki des Warnemünders Werner Kolla gestorben ist. Mit großer Wahrscheinlichkeit war Gift im Spiel.
 
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Hundehalter erstattete Anzeige gegen Giftleger

Warnemünde/M.-V., 17.2.03

Jetzt ermittelt die Kriminalpolizei im Fall der getöteten Hunde. Das Verfahren hat der Warnemünder Rolf Wendt in Gang gebracht. Er erstattete gestern Anzeige, weil er felsenfest überzeugt ist, dass sein Yorkshire-Mischling vergiftet worden ist. Die Obduktion ließ daran kaum Zweifel. Der Tod des kleinen Hundes ist kein Einzelfall im Seebad.
hundejo.de/news
„Ich habe der Polizei noch vier Hundebesitzer benannt, die Tiere verloren haben“, erzählt Wendt. Sein Hund leckte vermutlich am Gift auf der Wiese an der Rostocker Straße. Andere Tiere sollen mit dem Köder im Kurpark in tödliche Berührung gekommen sein.

Das Vergiften von Tieren ist strafbar. „Wer ohne Grund ein Wirbeltier tötet oder ihm erhebliche Schmerzen zufügt“, kann mit bis zu zwei Jahren Gefängnis bestraft werden, zitiert Polizeisprecher Siegfried Tom aus dem Tierschutzgesetz. Als Täter kommt für Polizeihauptkommissar Jörg Klingenberg ein Tierhasser in Betracht. Nach Bekanntwerden der vermutlichen Hundemorde hatte Klingenberg schon in der vergangenen Woche vor der Anzeige den Kontaktbeamten Winhold Heidenreich durch das Seebad geschickt. Der fand keine Tierkadaver, aber er bat ABM-Kräfte des Grünamtes, die Polizei zu informieren, wenn sie bei der Arbeit Köder oder etwas Verdächtiges bemerken.

Klingenbergs Erwartungen sind gering, dass der Täter gefunden werden kann. „Wenn Hundehalter Gassi gehen, sollten sie nach Leuten Ausschau halten, die sich verdächtig benehmen und uns benachrichtigen“, rät der Polizeihauptkommissar. Rolf Wendt bezweifelt, dass sich auf diese Weise die Spur des Täters aufnehmen lässt: „Wer Köder auslegt, wird es im Dunklen machen.“

Es mehren sich Stimmen, dass das Gift eigentlich den frei lebenden Katzen gegolten haben könnte. Tierschützerin Barbara Linkis vom Verein „Tiere in Not“ weiß von zwei mit großer Sicherheit vergifteten Katzen, die von einer hochbetagten Dame aus der Alexandrinenstraße gepflegt wurden. In dieser Straße steht auch ein Futterhäuschen des Vereins. „Vergangenes Jahr wurden dort zwei Katzen vergiftet“, empört sich Barbara Linkis. Sie habe damals die Polizei informiert.

Die Warnemünder Vorfälle ziehen ungeahnte Kreise. Waltraud Doetsch aus Oberhausen will wieder mit einer Gruppe von zwölf Personen und drei Hunden im Seebad Urlaub machen. Nun ist sie verunsichert und fürchtet um das Leben der Tiere. „Ich habe das Ortsamt angerufen, hatte aber nicht den Eindruck, dass die Stadt an der Aufklärung interessiert ist“, sagt sie unzufrieden. Ein Warnemünder Geschäftsmann und Hundehalter hat indes eine Belohnung von 1000 Euro für zweckdienliche Hinweise ausgesetzt. Noch war kein verwertbarer dabei.
 
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