Am 22. September ist Bundestagswahl. Ich würde gern wissen, wen kann/sollte man warum bzw. warum nicht wählen??
Zur Meinungsbildung hier ein Artikel:
Alle Fraktionen im Bundestag wollen Kampfhunde ausrotten
Schily: «Großartige Einmütigkeit» - Innenminister hält «denkbar schärfste Maßnahmen für geboten»
Berlin - Selten waren sich die Fraktionen im Bundestag so einig: Die Kampfhunde müssen weg, forderten Vertreter alle Parteien am Freitag in Berlin. Bundesinnenminister Otto Schily sprach von einer «großartigen Einmütigkeit». Er halte die «denkbar schärfsten Maßnahmen für geboten». Auch die Opposition sagte dem SPD-Politiker Unterstützung für seine Gesetzesvorhaben zu. Verstöße gegen Zucht-, Import- und Haltungsverbote sollen künftig hart bestraft werden.
Schily sagte, es sei «kristallklar», dass die Gesundheit besonders von Kindern und älteren Mitbürgern nicht durch das Imponiergehabe, die Aggressionslust, den Kompensationsbedarf und die Verantwortungslosigkeit einiger Hundehalter gefährdet werden dürfe. Der Minister sagte: «Es geht hier in erster Linie um Menschenschutz.»
FDP-Generalsekretär Guido Westerwelle forderte ein Ende der Kampfhunde, weil deren Besitzer «eine Art Raubtier durch die Straßen führen». Schließlich dürfe ja auch niemand Löwen oder Tiger einfach an die Leine nehmen.
Der Hamburger Innensenator Hartmuth Wrocklage erklärte, der kleine Volkan sei von einem Kampfhund getötet worden, obwohl die Hansestadt die wohl schärfste Hundeverordnung in Deutschland habe. Auch seine Forderung lautete: «Weg mit den Kampfhunden.»
Der CDU-Abgeordnete Wolfgang Bosbach sprach von «ungesicherten Waffen auf vier Pfoten» und warnte vor Mitleid an der falschen Stelle. Es gehe nicht um Tier-, sondern um Menschenschutz, weil «einige Hundehalter nicht mehr die Latten am Zaun haben». Auch dürfe es keine langen Debatten darüber geben, welche Rassen gefährlich seien, sondern «rasche und klare Entscheidungen».
Der Grünen-Abgeordnete Cem Özdemir forderte ebenfalls die Ausrottung der Kampfhunde. Höhere Steuern reichten nicht aus. Schließlich wolle man «nicht Zuhälter mit dicken Geldbeuteln mit staatlich anerkannten Luxuskötern» fördern.
Özdemirs Fraktionskollegin Ulrike Höfgen verlangte, das Zuchtverbot auf alle gefährlichen Hunde auszuweiten und das Importverbot durch EU-Gesetzgebung absichern zu lassen.
PDS-Fraktionschef Gregor Gysi plädierte für einen Sachkundenachweis für Hundehalter (Hundeführerschein). Auch dürften nicht nur bestimmte Rassen verboten werden. «Auch der Deutsche Schäferhund kann ein Kampfhund sein.» Grundsätzlich müssten sich die Politiker mit der Frage auseinander setzen, wie die Aggressivität der Menschen abgebaut werden könne.
Der CSU-Parlamentarier Hans-Peter Uhl verwies auf die auch von anderen Ländern als vorbildlich eingeschätzte Verordnung in Bayern und erklärte zum Kampfhund: «Wir gehen damit um, als wäre es eine Waffe.» In Hamburg hätte der Hund, der dann den Jungen tötete, dem Besitzer weggenommen werden müssen. Uhl fragte: «Was nützen die besten Gesetze, wenn sie nicht vollzogen werden.»
Durchaus selbstkritisch äußerte sich der FDP-Abgeordnete Klaus Haupt. Kampfhunde seien seit mehr als zehn Jahren ein Problem. «Die Politik hat das Problem verschlafen und ist fahrlässig untätig geblieben.» Da Kampfhunde «lebende Waffen» seien, müssten sie alle verschwinden. Haupt erklärte: «Es kann nicht sein, dass wir Kinder dressieren, damit Hunde zu ihrem Recht kommen.»
Ich bin gespannt auf Eure Meinungen... Der Artikel ist natürlich von 2000.
Editiert, um den Artikel durch Absätze leichter lesbar zu machen.
Gruß
<small>[ 31. Juli 2002, 19:57: Beitrag editiert von: Marion ]</small>
Zur Meinungsbildung hier ein Artikel:
Alle Fraktionen im Bundestag wollen Kampfhunde ausrotten
Schily: «Großartige Einmütigkeit» - Innenminister hält «denkbar schärfste Maßnahmen für geboten»
Berlin - Selten waren sich die Fraktionen im Bundestag so einig: Die Kampfhunde müssen weg, forderten Vertreter alle Parteien am Freitag in Berlin. Bundesinnenminister Otto Schily sprach von einer «großartigen Einmütigkeit». Er halte die «denkbar schärfsten Maßnahmen für geboten». Auch die Opposition sagte dem SPD-Politiker Unterstützung für seine Gesetzesvorhaben zu. Verstöße gegen Zucht-, Import- und Haltungsverbote sollen künftig hart bestraft werden.
Schily sagte, es sei «kristallklar», dass die Gesundheit besonders von Kindern und älteren Mitbürgern nicht durch das Imponiergehabe, die Aggressionslust, den Kompensationsbedarf und die Verantwortungslosigkeit einiger Hundehalter gefährdet werden dürfe. Der Minister sagte: «Es geht hier in erster Linie um Menschenschutz.»
FDP-Generalsekretär Guido Westerwelle forderte ein Ende der Kampfhunde, weil deren Besitzer «eine Art Raubtier durch die Straßen führen». Schließlich dürfe ja auch niemand Löwen oder Tiger einfach an die Leine nehmen.
Der Hamburger Innensenator Hartmuth Wrocklage erklärte, der kleine Volkan sei von einem Kampfhund getötet worden, obwohl die Hansestadt die wohl schärfste Hundeverordnung in Deutschland habe. Auch seine Forderung lautete: «Weg mit den Kampfhunden.»
Der CDU-Abgeordnete Wolfgang Bosbach sprach von «ungesicherten Waffen auf vier Pfoten» und warnte vor Mitleid an der falschen Stelle. Es gehe nicht um Tier-, sondern um Menschenschutz, weil «einige Hundehalter nicht mehr die Latten am Zaun haben». Auch dürfe es keine langen Debatten darüber geben, welche Rassen gefährlich seien, sondern «rasche und klare Entscheidungen».
Der Grünen-Abgeordnete Cem Özdemir forderte ebenfalls die Ausrottung der Kampfhunde. Höhere Steuern reichten nicht aus. Schließlich wolle man «nicht Zuhälter mit dicken Geldbeuteln mit staatlich anerkannten Luxuskötern» fördern.
Özdemirs Fraktionskollegin Ulrike Höfgen verlangte, das Zuchtverbot auf alle gefährlichen Hunde auszuweiten und das Importverbot durch EU-Gesetzgebung absichern zu lassen.
PDS-Fraktionschef Gregor Gysi plädierte für einen Sachkundenachweis für Hundehalter (Hundeführerschein). Auch dürften nicht nur bestimmte Rassen verboten werden. «Auch der Deutsche Schäferhund kann ein Kampfhund sein.» Grundsätzlich müssten sich die Politiker mit der Frage auseinander setzen, wie die Aggressivität der Menschen abgebaut werden könne.
Der CSU-Parlamentarier Hans-Peter Uhl verwies auf die auch von anderen Ländern als vorbildlich eingeschätzte Verordnung in Bayern und erklärte zum Kampfhund: «Wir gehen damit um, als wäre es eine Waffe.» In Hamburg hätte der Hund, der dann den Jungen tötete, dem Besitzer weggenommen werden müssen. Uhl fragte: «Was nützen die besten Gesetze, wenn sie nicht vollzogen werden.»
Durchaus selbstkritisch äußerte sich der FDP-Abgeordnete Klaus Haupt. Kampfhunde seien seit mehr als zehn Jahren ein Problem. «Die Politik hat das Problem verschlafen und ist fahrlässig untätig geblieben.» Da Kampfhunde «lebende Waffen» seien, müssten sie alle verschwinden. Haupt erklärte: «Es kann nicht sein, dass wir Kinder dressieren, damit Hunde zu ihrem Recht kommen.»
Ich bin gespannt auf Eure Meinungen... Der Artikel ist natürlich von 2000.
Editiert, um den Artikel durch Absätze leichter lesbar zu machen.
Gruß
<small>[ 31. Juli 2002, 19:57: Beitrag editiert von: Marion ]</small>