...am achten Tag erschuf Gott die Katzen.
Die anderen Geschöpfe existierten entweder schon, oder sie waren im Schöpfungsplan bereits vorgesehen.
Die Katzen waren ein verspäteter Einfall.
"Die Schöpfung Mensch ist mein Haustier", sprach Gott, "und so werdet ihr Katzen sein Haustier sein. Wie der Mensch zu mir steht, so werdet ihr zu ihm stehen."
"Also werden wir dem Menschen dienen", antwortete die Urmutter der Katzen.
"Nein", sagte der Herr. "Ihr werdet so sein wie der Mensch: anmaßend, selbstsüchtig, ungehorsam und lästig. Ihr werdet mit dem Menschen leben und so tun, als wäret ihr ihm, der euch nährt, weit überlegen, und der Mensch wird euch lieben."
"Aber warum wird er mich lieben wenn ich so bin?" fragte die Urmutter der Katzen verwirrt.
"Weil er euch als Spiegel seiner selbst betrachten wird. Er wird euch lieben wie ich ihn liebe, obwohl er so ist wie er ist."
"Werden meine Kinder denn auch von ihren Brüdern und Schwestern im Reich der Tiere geliebt werden?" wollte die Urmutter der Katzen wissen.
"Deine Kinder werden wie der Mensch selbst betrachtet werden", klärte Gott sie auf. "Zumeist gefürchtet und von den anderen Geschöpfen abgelehnt. Doch werden sie stark und klug genug sein, um als erfolgreiche und unbarmherzige Räuber zu leben, allerdings auch klein genug, um selbst als Beute gejagt zu werden."
"Aber der Mensch wird doch der Freund meiner Kinder sein?" fragte die Urmutter hoffnungsvoll.
"Der Mensch wird sie ernähren", sprach der Schöpfer, "obgleich die Katzen sehr wohl fähig sind, sich um sich selbst zu kümmern. Genau wie der Mensch. Und wie der Mensch werden sie im Reich der Tiere keine wahren Freunde gewinnen. Sie sind auf sich allein gestellt..."
Alexis
-sic gorgiamus allo subjectatos nunc-