Volkssport Doodle-Bashing

bxjunkie

Bordeauxdoggen Flüsterin®
15 Jahre Mitglied
Von Ralph Rückert, Tierarzt, und Johanne Bernick, Tierärztin
Seit Jahren das immer gleiche Lied: Wann immer jemand in den sozialen Medien seinen Hund als Doodle vorstellt oder sich nach Doodle-Welpen erkundigt, geht sozusagen vollautomatisch das Gekeife los: "Das ist keine Rasse, Doodles sind überteuerte Mischlinge von üblen Vermehrern und Puppy Mills, die nur einen schnellen Euro machen wollen."
Ja, es stimmt: Labra- oder Goldendoodles, Cava- oder Maltipoos, Schnoodles und Co. sind Hybridhunde, also tatsächlich Mischlinge erster Filialgeneration (F1) unter Beteiligung eines Pudels als Elterntier. Jetzt ist nur die Frage: Ist das per se so schlimm oder verwerflich, wie es immer dargestellt wird?

Zweifellos sind F1-Hybridhunde mit Pudel-Beteiligung eine seit vielen Jahren anhaltende und weiter zunehmende Modewelle in der Hundewelt, was mit einer gewissen Berechtigung so eine Art von prophylaktischem Misstrauen auslöst. Wir Tierärzt:innen sehen sehr viele dieser Tiere in unseren Praxen, in der Regel vom Welpenalter an. Bezüglich der Herkunft lassen sich alle möglichen Varianten feststellen, von echten und ausschließlich profitorientierten Puppy Mills bis hin zu Zuchtstätten, die eigenverantwortlich (und logischerweise ohne irgendeinen Vereinszwang) bei der Auswahl der Elterntiere mit durchaus zufriedenstellender Sorgfalt vorgehen.[...]

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  • 28. März 2024
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Hi bxjunkie ... hast du hier schon mal geguckt?
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Fast volle Zustimmung meinerseits.

Grinsen musste ich bei dem Satz "die nicht immer ideale Hochintelligenz des Pudels wird durch den niedrigen IQ der Retriever abgeschwächt, damit der Hund nicht schlauer ist als sein Besitzer", und hier würde ich tatsächlich einen Einwand anbringen: anders als bei einigen der beteiligten Rassen scheint der Doodle gegenüber dem Pudel keine Verbesserung mitzubringen. Wenn man zu hohe Intelligenz nicht wirklich als Nachteil ansehen will.
 
Fast volle Zustimmung meinerseits.

Grinsen musste ich bei dem Satz "die nicht immer ideale Hochintelligenz des Pudels wird durch den niedrigen IQ der Retriever abgeschwächt, damit der Hund nicht schlauer ist als sein Besitzer", und hier würde ich tatsächlich einen Einwand anbringen: anders als bei einigen der beteiligten Rassen scheint der Doodle gegenüber dem Pudel keine Verbesserung mitzubringen. Wenn man zu hohe Intelligenz nicht wirklich als Nachteil ansehen will.
Laut Rütter sind dumme Hunde auch leichter zu erziehen, von daher... :D
 
Und das hier hat mich nun doch gewundert..ich hab die Mär tatsächlich immer geglaubt...leider führt er das nicht genauer aus. Weiß da einer mehr?
Noch ein abschließender, warnender Hinweis: Ein öfter zu lesendes Verkaufsargument für Pudel-Hybride ist die Behauptung, dass diese Hunde "hypoallergen", also besonders geeignet für Leute mit einer Hundeallergie wären. Das ist NICHT korrekt! Kaufen Sie auf dieser Grundlage bitte keinen Doodle, denn sonst landet er am Ende doch im Tierheim!
 
Ich glaube, es geht darum, dass es dafür keine Garantie gibt. :hallo:

Hunde mit Pudelfell haaren weniger (oder anders?) - die Haare fliegen nicht überall herum.

Das ist an sich gut, vom Allergikerstandpunkt aus, wenn auch allein keine Garantie für irgendwas - aber die Fellstruktur von Doodles ist total uneinheitlich.

Ich habe hier herum von der Pudelkrause bis zu langem Rauhaar schon alles gesehen, nur glattes Retrieverfell noch nicht.

Und beim Haarverhalten ist das ebenso.

Ein Allergiker kann Glück haben und nur auf bestimmte Hunde reagieren. Oder Pech und dann ist jeder Hund ein Problem. Das muss man individuell testen.

Die Rasse allein ist kein Entscheidungskriterium, selbst wenn alle Doodle dasselbe Fell hätten.
 
Unser erster Hund in der Familie vor ca. 35 Jahren war ein Pudelmix (Pudel und Cocker), ein Unfallwurf einer Pudelzüchterin und der Wurf sollte ertränkt werden :(. Sie wurde 15 Jahre, war ansonsten immer kerngesund und ein lebendiger, verspielter Familienhund ohne irgendwie besonders erzogen worden zu sein. Gehaart hat sie überhaupt nicht. Aber bürsten und scheren war regelmäßig angesagt.
 
Eine etwas höhere reizauslösende Schwelle kann ich hier anhand der Erfahrung mit einem Pudelmix bestätigen. Meine holde Gattin reagiert eigentlich auf jedes Hundefell allergisch, mit Ausnahme von klein Oskar, dem konnte Sie sogar das Fell scheren.
 
... und von wegen doofe Labbis : Adolf hat sogar mit seinen 13 Jahren noch die Grundzüge der Handsprache gelernt.
 
Die Beiden (eigentlich 3, er hat nun noch einen jungen Hund dabei) liebe ich ja total :)
 
Retriever mit niedrigem IQ wundern mich schon bisschen. Das sind ja sehr leistungsbereite und leistungsfähige Hunde.
Die Hunde werden manchmal als „treudoof“ empfunden, wegen der gewünschten Führigkeit und hohen Reizschwelle (Idealfall). Aber niedriger IQ?

Jupp.
So ein guter Allrounder, wenn in der Zucht ein wenig auf's Wesen und auf die Gesundheit geachtet wird (also weder die Showtonnen, noch diese armseligen "Opfer").
Es muss noch nicht einmal "Leistungslinie" sein, einen echten Gundog braucht es für die wenigsten Halter.

Also selbst den Labrador verbessert man mit dem Pudel nicht.
 
Also selbst den Labrador verbessert man mit dem Pudel nicht
Und umgekehrt.
Die Frage ist doch, warum es dieses Mischen braucht. Der Pudel ist ein super Hund und in allen Größen verfügbar. Ob Sport oder nur Begleithund, viele Pudel machen alles mit.
Will sagen, ich verstehe nicht, warum bei dem Run auf irgendwie gelockte Hunde der Pudel als solches weniger attraktiv zu sein scheint, als ein Pudel-Mix.
 
Und um mal beim Rückert zu bleiben… auch Pudel findet man mW selten im Tierschutz

Ich habe schon von verschiedenen Seiten gehört, dass das Fell der Gedoodelten nicht unproblematisch ist. Die gelockten Pudelhaare in Kombination mit viel Unterwolle ist alles andere als pflegeleicht und verfilzt sehr gerne
 
wenn in der Zucht ein wenig auf's Wesen und auf die Gesundheit geachtet wird
Ist sicher nicht repräsentativ, aber ich kenne keinen Retriever, der auf Dauer gesunde Gelenke hat.
Das schließt die einer Züchterin hier in der Stadt ein. Ein Trauerspiel, die mit den Älteren spazieren gehen zu sehen. Und das gilt wie gesagt für alle älteren Labies und Golden, die ich kenne.

edit: stimmt nicht ganz. Auf den Flat trifft das nicht zu, den kenne ich in gesund.
 
Ich habe schon von verschiedenen Seiten gehört, dass das Fell der Gedoodelten nicht unproblematisch ist. Die gelockten Pudelhaare in Kombination mit viel Unterwolle ist alles andere als pflegeleicht und verfilzt sehr gerne

Wie gesagt, es kommt auf die Variante an.

Die, die ich näher kenne, sind kuschelig und pflegeleicht - sie müssen geschoren werden, sind aber leichter zu bürsten als der Sheltie.

Aber es gibt hier einen - ich glaube, das ist labradoodle x Labrador oä - der hat Labbi-Fell und gekräuselte Unterwolle.

Das sieht putzig aus, ist aber lt. Halter elend zu bürsten.

Die doodles oder -poos, die ich kenne, fand ich als Junghunde tatsächlich deutlich (!) pflegeleichter und für Anfänger geeignet als die gleichaltrigen echten Pudel, die ich zeitgleich in der Hundeschule erleben durfte.

Ich finde (erwachsene) Pudel toll, aber nach dem Erlebnis habe ich von der Anschaffung eines solchen Bus auf Weiteres Abstand genommen. Das war mir in der derzeitigen Situation zuviel Hund.

Die sind ausnahmslos mit ihren Besitzern Schlitten gefahren, haben jede Lücke im System und im Zaun noch vor jedem anderen gefunden, und gegen Menschen und andere Hunde schnell die Zähne ausgepackt, wenn man nicht so wollte, wie sie… :uhh:

Und alles in einem Affentempo.

Danke, aber nein Danke!
 
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