Vielen Tierheimen droht der Kollaps

Xana

15 Jahre Mitglied
Da können Sie `ne Flasche Sekt aufmachen, wenn Sie mal einen von diesen Hunden vermittelt haben", klagt Dr.Ralf Unna, Leiter des Konrad-Adenauer-Tierheims in Zollstock. Das Thema "Kampfhunde" ist aus den Schlagzeilen verschwunden, das Problem bleibt bestehen: Kaum einer interessiert sich für Pitbull &Co., niemand erlöst die Rudeltiere aus ihren Einzelzwingern, die eigentlich als Übergangsheime gedacht waren. Das Tierheim ist zum Zoo geworden.

Von den 100 Hunden in Zollstock gehören zwei Drittel zu jenen Rassen, die laut der umstrittenen Landeshundeverordnung "Anlage-1-Hunde" sind - umgangssprachlich "Kampfhunde". Vielleicht einer oder zwei im Vierteljahr finden einen neuen Besitzer. Tierarzt Dr.Unna muss neue Hunde ablehnen, sonst wäre das Heim bald vollständig mit Problemtieren belegt, "und wir wären nicht mehr handlungsfähig".

Angesichts der Misere hat der Stadtrat beschlossen, die seit 1984 unveränderten Zuschüsse zu erhöhen und den Zeitraum zu verlängern: von 5,79 Euro pro Kopf und Tag für maximal 20 Tage auf 8,36 Euro pro Tag für maximal zwei Jahre. "Die tatsächlichen Kosten betragen aber 17,50 Euro", sagt der Heimleiter. "An Hundesteuern und kommunalen Abgaben nimmt die Stadt mindestens fünf Millionen Euro ein, an Ausgaben hat sie ein Zehntel."

Kommunen müssen die Hunde unterbringen

Vor kurzer Zeit habe der Verband von 80 Heimen aus Nordrhein-Westfalen getagt. Einhellige Meinung der Heimleiter laut Unna: Es könne sein, dass sie aus finanziellen Gründen "die Reißleine ziehen" müssten und erklären: Diese Hunde können wir nicht mehr aufnehmen. Dann stünden die Kommunen vor einem Riesenproblem, denn die Aufbewahrung von Fundtieren und sichergestellten Tieren sei eine "kommunale Pflichtaufgabe".

Im Tierheim Dellbrück lebt schon ein Bullterrier auf der Toilette. "Die Leute bringen uns sogar Welpen, obwohl ein Zuchtverbot besteht", schimpft Heimleiter Bernd Schinzel. Die mögliche Geldbuße von bis zu 1022 Euro scheint nicht abzuschrecken.

Rund eine halbe Million Euro musste die Stadt seit Inkrafttreten der Landeshundeverordnung allein für die Unterbringung der Tiere bezahlen. Hinzu kommen etwa 800000 Euro für Personal, Sachkosten und Tierarztrechnungen. "Die Szene der Kampfhundliebhaber ist kleiner geworden", sagt Hubertus Tempski, stellvertretender Leiter des Ordnungsamtes. "Trotzdem ist die Zahl der sichergestellten Hunde gleich geblieben." 92 Beißvorfälle hat es in den vergangenen zwei Jahren gegeben.

Jeder Stadtbezirk hat einen eigenen Hundesachbearbeiter, eine Koordinierungsstelle wurde eingerichtet, und 20 Ordnungshelfer sollen durch die Stadt laufen und Verstöße gegen die Landeshundeverordnung melden. Einfach ist ihre Arbeit nicht. Einige Hundehalter würden Tricks anwenden und sich zum Beispiel mehrere Hunde besorgen, die sich sehr ähnlich sehen, erzählt Tempski. "Kommt es zu einer Anzeigen, zeigen sie ein Schoßhündchen vor, und der scharf gemachte Kampfhund wird im Keller versteckt." vol/ber

Quelle:

Ich denke, es gäbe noch viele Leute, die so einen Hund aufnehmen würden. Bloss, wo darf man den heutzutage einen Kat1 oder Kat2 Hund noch halten ?! Die wenigstens können sich Ihr eigenes Haus leisten. Es ist heut schon schwierig eine Mietwohnung mit einem Nicht-Soka zu finden.

xana
 
  • 28. März 2024
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Hi Xana ... hast du hier schon mal geguckt?
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