Vertrauen aufbauen

Hexe1

15 Jahre Mitglied
Hallo. Ich hab lange nichts mehr zu schreiben gehabt aber ab und zu doch mitgelesen. Ich suche nach Tipps, wie man(n) Vertrauen aufbauen kann.

Nach dem Tod meiner Hexe vor 3 Jahren sollte dieses Jahr wieder ein Hund bei uns einziehen. Züchter war alles schon ausgesucht und wie es so ist, ploppte im Internet ein Tierschutzhund auf und sofort dachte ich, das ist meiner.

Vor sieben Wochen durfte er bei mir einziehen. Direkte Übernahme, Abholung in Frankfurt. Er ist jetzt 6 Monate alt, kannte nichts. Er kam an, total scheu und panisch. Tierheim meinte er wäre dort absolut nicht so gewesen. Er ist offen und verspielt. Ich und meine Tochter (5) kommen mittlerweise super mit ihm klar. Hier passt auch die Beschreibung. Wir sind auch die einzigen, die mit ihm alles machen können. Problem ist mein Mann.

Er wird angebellt sobald er nach Hause kommt, teilweise mit aufgestellter Bürste. Ist er ne Weile da beruhigt sich Barny auch wieder und geht zögerlich zu ihm und nimmt Leckerchen. Sobald sich Männe aber bewegt springt er in geduckter Haltung weg. Die letzten beiden Wochen ist das Verhalten etwas besser geworden. Er bellt nicht immer wenn er nach Hause kommt. Auch wenn ich neben ihm sitz und ihn streichel wenn ich merke er will grad los legen, lässt er sich beruhigen und fängt gar nicht erst an.

Was ich komisch finde, wir gehen mit Schleppleine spatzieren, Männe ist weiter weg und ruft ihn. Sofort gehorcht er und rennt hin aber hält 2 Meter Abstand zu ihm. Also eigentlich will er aber irgendwie ist er blockiert.

Ich hab keine Problem, das er zu anderen Menschen nicht geht und vorsichtig ist aber die eigene Familie sollte schon mit ihm arbeiten können.

Für Geheimtipps bin ich dankbar. Trainer war auch schon da, wir setzten auch einiges so gut es geht um. Mir fehlt aber glaub ich noch ein I-Tüpfelchen zum Erfolg.

VG
 
  • 20. April 2024
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Hi Hexe1 ... hast du hier schon mal geguckt?
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Ich habe keinen Geheimtipp und bezweifle auch, dass es einen gibt. Das Zauberwort heißt, denke ich, Geduld. Geduld und nochmals Geduld.

Meine Freundin und ihr Mann haben vor ein paar Jahren eine Straßenhündin aus Griechenland adoptiert. Zu meiner Freundin fasste sie recht schnell so viel Vertrauen, dass diese sie einigermaßen händeln konnte, vor ihm hatte sie lange, sehr lange, Angst. Ich glaube, es dauerte über ein Jahr, bis sie auch mit ihm einigermaßen normal umging. Und das, obwohl er im Unterschied zu meiner Freundin tagsüber daheim ist und deshalb täglich einmal alleine mit der Hündin spazieren ging. Witziger Weise ließ sie sich für diesen Spaziergang sogar problemlos von ihm anleinen, weil sie wusste, worum es ging, aber vorher und nachher versteckte sie sich vor ihm im Schlafzimmer, solange sie allein mit ihm war. Erst wenn meine Freundin daheim war, kam sie herunter.
Mit der Zeit, ganz ganz langsam, normalisierte es sich aber doch, und heute merkt man ihr nichts mehr an.

So extrem muss es natürlich nicht laufen. Es kann auch schneller gehen. Mein Hunter, aus einem deutschen TH, hatte auch Angst vor allem Möglichen, u.a. vor Männern, und zunächst natürlich auch vor meinem Mann. Bei ihm legte sich das aber noch in der ersten Woche, und sobald er seine Angst abgelegt hatte, schloss er sich meinem Mann an und ich spielte nur noch die zweite Geige.
 
  • 20. April 2024
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Mein Benny ist auch so ein echter Chaoshund... 



Habt ihr es schon mit einer Hundeschule probiert? In zwei Hundeschulen haben wir seine Macken nicht in den Griff bekommen. Wir haben es dann letztlich mit einem Online Hundetraining von einer Hundetrainerin geschafft. Deutlich günstiger als die Hundeschule vor Ort ist es auch noch gewesen!

Hier der Link zu ihrer Seite! 
Möchte ich jedem Hundehalter ans Herz legen, der sich offen eingestehen kann, dass er seinen liebsten Vierbeiner eben doch nicht immer wie gewünscht im Griff hat.

Melde dich doch mal zurück, ob sie dir auch helfen konnte! 

LG Meike mit Benny
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Bei Enya war es ja ähnlich. Was extrem geholfen hat, war das Clickertraining. Ich würde ihn einfach mal drauf konditionieren und wenn er das gut kennt einfach mal deinen Mann machen lassen. Das hat bei uns massiv zum Vertrauen beigetragen und vor allem auch ihr Selbstvertrauen gestärkt.

Ansonsten .... Zeit und Geduld. Den Mann öfter mal den Hund füttern lassen. Nichts erzwingen. Du schreibst ja selbst, dass es schon besser wird, das zeigt auf jeden Fall, dass ihr auf einem guten Weg seid.
 
Wir haben gerade ein ganz ähnliches Problem, wenn Lotti bei meinen Eltern ist. Meine Mutter ist, neben mir, die einzige Person, der sie vertraut und bei meinem Vater zeigt sie auch dieses hier angesprochene Meideverhalten.

Und es wird irgendwie nur ganz langsam besser. Für meinen Vater tut mir das unendlich leid, weil ich merke, daß ihn das beschäftigt und er die Ursache auch bei sich selbst sieht.

Wir füttern ihn auch ein wenig schön, er darf ihr als einziger Leckerlies geben.

Meine Sorge ist trotzdem, daß sich das nie so richtig normalisieren wird. :(
 
und er die Ursache auch bei sich selbst sieht.
Das muss er wirklich nicht. Versuche ihn davon zu überzeugen.
Bei Hunter und Gerhard hat glaub ich geholfen, dass Gerhard von Anfang an auf Spaziergängen immer mal die Leine übernommen hat und dann mit Hunter ein Stück gerannt ist, was der sehr genossen hat. Das wird für deinen Vater jetzt eher nicht das richtige Rezept sein ;), aber vielleicht gibt es etwas, das Lotti ausgesprochen gern macht, und das dein Vater mit ihr machen könnte, ohne Druck, wo Lotti aus Spaß an der Sache mitmacht?
 
  • 20. April 2024
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Das muss er wirklich nicht. Versuche ihn davon zu überzeugen.
Bei Hunter und Gerhard hat glaub ich geholfen, dass Gerhard von Anfang an auf Spaziergängen immer mal die Leine übernommen hat und dann mit Hunter ein Stück gerannt ist, was der sehr genossen hat. Das wird für deinen Vater jetzt eher nicht das richtige Rezept sein ;), aber vielleicht gibt es etwas, das Lotti ausgesprochen gern macht, und das dein Vater mit ihr machen könnte, ohne Druck, wo Lotti aus Spaß an der Sache mitmacht?

Er geht ja mit ihr Gassi, und sobald er die Leine in die Hand nimmt, freut sie genauso wie bei mir und geht auch brav mit. Und sie bettelt auch schon ziemlich schamlos bei ihm rum.

Aber wenn wir morgens kommen, meidet sie erstmal. Und wenn er sich ruckartig bewegt, zuckt sie zusammen geht weg.

Aber wenn du sagt, es kann bis zu einem Jahr dauern, mache ich mir erstmal keine Sorgen. Irgendwann wird sie schon kapieren, daß er keine Gefahr ist.
 
Das muss er wirklich nicht. Versuche ihn davon zu überzeugen.
Bei Hunter und Gerhard hat glaub ich geholfen, dass Gerhard von Anfang an auf Spaziergängen immer mal die Leine übernommen hat und dann mit Hunter ein Stück gerannt ist, was der sehr genossen hat. Das wird für deinen Vater jetzt eher nicht das richtige Rezept sein ;), aber vielleicht gibt es etwas, das Lotti ausgesprochen gern macht, und das dein Vater mit ihr machen könnte, ohne Druck, wo Lotti aus Spaß an der Sache mitmacht?
Ich denke auch, er muss einen Weg finden, sich interessant und spannend für den Hund zu machen.
Schönfüttern ist eher etwas für Besuch, der einfach unbehelligt da sein soll. Für ein Familienmitglied zu wenig.
 
Wir haben gerade ein ganz ähnliches Problem, wenn Lotti bei meinen Eltern ist. Meine Mutter ist, neben mir, die einzige Person, der sie vertraut und bei meinem Vater zeigt sie auch dieses hier angesprochene Meideverhalten.

Und es wird irgendwie nur ganz langsam besser. Für meinen Vater tut mir das unendlich leid, weil ich merke, daß ihn das beschäftigt und er die Ursache auch bei sich selbst sieht.

Wir füttern ihn auch ein wenig schön, er darf ihr als einziger Leckerlies geben.

Meine Sorge ist trotzdem, daß sich das nie so richtig normalisieren wird. :(

Mach dir keine Sorgen. Enya fand meinen Mann am Anfang auch unheimlich. Den Freund von meiner Mutter fand sie noch viel unheimlicher, obwohl sie schon deutlich entspannter war, als sie den kennenlernte. Jetzt findet sie ihn super, obwohl wir uns nur 1x im Jahr oder so sehen.

Jetzt sind sogar fremde Männer okay, wenn sie nichts von ihr wollen (oder im Therapieeinsatz generell alle)
 
Ich denke auch, er muss einen Weg finden, sich interessant und spannend für den Hund zu machen.
Schönfüttern ist eher etwas für Besuch, der einfach unbehelligt da sein soll. Für ein Familienmitglied zu wenig.

Um einen Fuß in die Tür zu kriegen, ists nicht schlecht, finde ich. Wenn der Hund erstmal ein bisschen entspannter ist, kann man sich als Person immer noch wichtig machen und richtiges Vertrauen aufbauen.
 
Von meinem Eltern brauchen ich noch gar nicht reden. Die sollten eigentlich als Sitter fungieren tagsüber und mit ihm Gassi gehen. Er geht ihnen aber in Hof und Garten hinterher aber auch auf Abstand. Das wird denk ich wenn es wärmer wird noch besser weil sie sich dann länger mit ihm draußen aufhalten.

Gassi geht mein Männe auch mit ihm ich will aber gar nicht wissen wie er in in das Geschirr bekommt. Und freiwillig läuft Barny auch nicht mit. Der Trainer meinte aber das wird besser und er merkt irgendwann das Männe nichts böses macht. Er sagt Hunde leben nicht in der Vergangenheit und es ist egal was vorher passiert ist. Er muss jetzt merken das er es gut hat. Er ist auch auf der Straße geboren und würde mit ca. 3 Wochen ins Tierheim gebracht. Sein Bruder kam auch mit ihm nach Deutschland hat auch Männerangst das hat sich aber gelegt in der Familie.
 
Zeit ist hier Dein bester Freund :)

Unsere Espe kam als straight-from-the-streets rescue zu uns, und hatte zu mir sofort Vertrauen. Meinen Mann mied sie. Es hat Monate gedauert - er hat sie in Ruhe gelassen, war aber oft mit Leckerlis bestueckt, die manchmal dann in ihrer Richtung ''erschienen''.

Nach und nach kam sie naeher, aber der Bann war erst nach Monaten gebrochen - and then it was total trust and adoration.
 
Lasst doch das Geschirr dran, so dass dein Mann ihn nur anleinen muss!
Das würde ich ja machen. Wir sollen mit Hausleine auch arbeiten. Das klappt aber nur wenn wir da sind sonst zerkaut er alles.

Was mich echt an ihm wundert so scheu wie er ist umso besser klappt es unterwegs. Er setzt sich zwar oft hin wenn etwas unheimlich ist und guckt aber da hat er auch nur mit Menschen Probleme. Autos und Fahrräder und komische Sachen wo ich dachte das wird Probleme geben stören ihn gar nicht.
 
Ja wenn er es an hat und er nix zu tun hat laut er dran Rum und auf der Hausleine. Er frisst sich sozusagen durch:rolleyes:. Wenn wir da sind dann lässt er es sich verbieten.
 
Um einen Fuß in die Tür zu kriegen, ists nicht schlecht, finde ich. Wenn der Hund erstmal ein bisschen entspannter ist, kann man sich als Person immer noch wichtig machen und richtiges Vertrauen aufbauen.

Ja, aber der ist ja schon in der Tür und leider kenne ich Fälle, da ging es nicht so einfach, wie bei Enya und das wußten wir ja noch nicht:

Er ist auch auf der Straße geboren und würde mit ca. 3 Wochen ins Tierheim gebracht. Sein Bruder kam auch mit ihm nach Deutschland hat auch Männerangst das hat sich aber gelegt in der Familie.

Das ist noch mal eine ganz andere Hausnummer.
Da ist es ja schon wunderbar, dass es in der Umwelt beim Gassi so wenig Probleme gibt.
Gegenüber Menschen muß man sicher insgesamt noch mehr mehr tun, Sozialisation, Selbstbewußtsein......
Natürlich nicht hau ruck.

Vllt. gibt es auch ein wenig Hilfe bei einem erfahrenem Trainer/Hundeschule mit Futterkreis u.ä.
 
Dass es bei Enya so "einfach" ging, ist mal ne ganz neue Sichtweise :sarkasmus: Die ganz andere Hausnummer sehe ich auch nicht, der Hund hat nur 3 Wochen auf der Straße verbracht, ist also eher nicht schwer traumatisiert, sondern eher schlecht geprägt und sozialisiert. Also im Grunde genau wie Enya, nur dass die auch vor allem anderen Angst hatte. Offenbar ist der Hund doch relativ sicher in der Umwelt und hat tatsächlich nur vor Menschen/Männern Angst.
 
Wenn ich das richtig verstanden habe, kam der Hund im Alter von 3 Wochen ins Tierheim und ich ging davon aus, dass er ohne Mutter dahin kam.
Wenn es so ist, dass braucht man das Problem wo nicht näher zu erklären.
 
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