Dass ein Hund aus dem Ausland nach einem Jahr komisch wird, habe ich noch nie erlebt und mir ist eher auch kein Fall bekannt geworden, insofern habe ich mich zu diesem Teil gar nicht geäüßert.
In der Regel ist es eher so, dass die Integration in derartigen Fällen, also den auffälligen und nicht allen!!!, nicht klappt.
Ich meine das, was ein ernsthafter Hundetrainer bei Problemhunden tun sollte und deswegen bin ich auch ein wenig erstaunt darüber, nicht verstanden zu werden.
Für mich ist es normal, dass man, bevor man im Training loslegt, analysiert, wie tickt der Hund, warum tickt er so, welche Anlagen konnte er entwickeln, was hat er kennengelernt, wie wird deshalb sein Gehirn strukturiert sein, was wird man deshalb bei entsprechenden Training von ihm erwarten können.
Nach heutigen Erkenntnissen gibt es die sogenannte Prägungsphase des Hundes nicht und deshalb ist eben wichtig, in welcher Umgebung er aufwuchs
und lebte, welche Reize er kennenlernte, welche Sozialkontakte im möglich waren, (insbesondere auch, welche positiven) und dann natürlich, wie der Hund sich in neuen Zuhause entwickelt hat.
Man schaut sich also in den verschiedensten Situationen an, wie die Beziehung und die Bindung zwischen Hund und Halter ist,
einige Beispiele vllt.:
-wie spielen sie ohne Spielzeug und die Benutzung konditionierten Verhaltens miteinander;
-wie reagiert der Hund auf darauf folgende Streicheleinheiten und deren kommentarlosen Abbruch;
-wie reagiert er auf Reize in Gegenwart und auch ohne des Hundehalters, (auf Hundebegegnungen dto.)
-was tut er, wenn der Halter den Raum verlässt, wieder kommt;
- wie verhält der Hund sich bei Resourcen......
und das alles festgehalten auf Video, damit man sich wichtige Phasen sehr genau anschauen kann.
Wichtig für die Auswertung sind die vielen neuen Erkenntnisse, die es zum Verhalten, zu den Fähigkeiten und vor allen dazu, wie das Gehirn des Hundes funktioniert, inzwischen gibt.
(Ganz gut und sehr verständlich eine Zusammenfassung hier
Forschung trifft Hund: Neue Erkenntnisse zu Sozialverhalten, geistigen Leistungen und Ökologie: Amazon.de: Udo Ganslosser, Kate Kitchenham: Bücher )
Einem erfahrenen Trainer, der sich auf Problemhunde und derartige Analysen spezialisiert hat ist es eben
dann möglich, Verhaltensmuster zu erkennen, Prognosen aufzustellen und Trainingspläne zu erarbeiten.
Es wird also nicht festgestellt, ob der Hund in DE oder in Ungarn an der Kette lag, ob der Menschen oder zumindest fremde Menschen, Straßenverkehr, weite Flächen oder was auch immer hier oder im Ausland nicht kennen lernte, sondern man versucht zu erkennen, wo die Defizite liegen und wie und ob man sie überwinden kann.
Ich hoffe, das ist jetzt etwas klarer ausgedrückt.