Liebe KSG Ungarnfreunde,
während die meisten von Euch wohl schon den Weihnachtsendspurt gestartet haben, warten einige sicherlich auch schon darauf zu erfahren wie die vierte und für dieses Jahr letzte Ungarnfahrt verlaufen ist. Und einige haben ja auch schon offensichtlich an anderer Stelle in diesem Forum damit begonnen, sich über diese Fahrt Gedanken zu machen.
Ich würde vorschlagen, dass alle Interessierten sich den folgenden Bericht und die dazu gehörenden Dokumente, Belege und Bescheinigungen in Ruhe durchlesen und dann mit ihren Fragen, Kritik und Anregungen starten. Und noch ein wichtiger Punkt vorweg: Der Initiator dieser Fahrt war ich, nachdem ich im Rahmen der vorangehenden Fahrt und bei weiteren privaten Besuchen vor Ort beschlossen hatte, mich konkret für die Hunde aus der Hundefängerstation einzusetzen. Aufgrund seiner bisherigen Erfahrungen mit den Ungarnfahrten fiel meine erste Wahl als Fahrer auf Eisbaer, der sich allerdings keinesfalls darum riss, schon wieder nach Ungarn fahren zu dürfen. Verständlich, wenn man sieht, wie die Fahrtinvolvierten an verschiedenen Stellen regelmäßig an den Pranger gestellt werden. Nach etwas Zeit und einigen Überredungsrunden erklärte sich Eisbaer bereit, diese letzte Fahrt in 2006 in der Rolle des Fahrers, nicht des Organisators zu übernehmen.
Die Zeit zwischen Ende Oktober und Mitte November nutzte ich, um gemeinsam mit meiner ungarischen Ansprechpartnerin vor Ort einen möglichst großen Teil der Hunde aus der Hundefängerstation an guten Orten in Ungarn zu verteilen. Parallel sprach ich mit befreundeten Tierschutzvereinen über die Situation der Hunde auf dieser Station in Ungarn und erhielt auf diese Weise insgesamt 21 Stellen für Hunde in 4 verschiedenen Bundesländern. Die Tierschutzvereine, die mir bisher noch nicht persönlich bekannt waren, wurden von mir besucht, in einem Fall bat ich Eisbaer aufgrund der räumlichen Distanz um Schützenhilfe. Wichtig war mir, „unsere“ Hunde nur an persönlich bekannte Tierschutzvereine zu geben, mit deren Unterbringungsart und Vermittlungspraxis ich mich aus meiner Sicht einverstanden erklären konnte. Auf diese Weise habe ich mich auch bewusst gegen das Aufnahmeangebot von 3 Vereinen in NRW und Niedersachsen entschieden.
Nachdem die Stellen definitiv waren, wurden alle Hunde in eine dreiwöchige Quarantäne überstellt, erhielten die erste und die zweite siebenfach-Impfung, eine medizinische Grunduntersuchung, den EU-Heimtierausweis und den Transponder. Alle Hunde sind mit Namen, Geburtsdatum, Passnummer und Transpondernummer auf der beigefügten Reisetauglichkeitsbescheinigung des zuständigen Veterinärs aufgeführt.
Bereits Ende September waren bei Magda privat 3 mutterlose Fundwelpen von der Müllhalde abgegeben worden und später noch einmal 5 Kaukasenwelpen, deren Mutter durch einen Einbrecher erschlagen worden war. Magda bat mich um Hilfe, auch für diese Welpen einen Platz zu finden, da Magda sich im Januar 2007 für etwa 4 Wochen ins Krankenhaus begeben muss und „ihre“ Hunde versorgt wissen wollte. Da uns bekannt war, dass Welpen unter 3 Monaten nur zusammen mit ihrer Mutter ausreisen dürfen, erkundigten wir uns bei einem deutschen Veterinäramt und der ungarischen Behörde nach den Ausreisebedingungen für diese Welpen ohne Mutter. Von beiden Seiten wurde uns mitgeteilt, dass der Sinn dieser 3 Monatsregel sei, dass saubere Absetzen der Welpen zu gewährleisten. Ist keine Mutter mehr vorhanden, entfällt das Absetzen und die Welpen dürfen mit den entsprechenden Puppie-Impfungen transportiert werden.
Also begann ich nochmal zu suchen und fand eine spezielle Organisation, die sich um verwaiste Welpen kümmerte und bereit war, die 3 kleinen Mischlingswelpen (Position 2 bis 4 in der Reisetauglichkeitsbescheinigung) aufzunehmen. Auch dort wurde meine Auskunft bezüglich der Transportbestimmungen bestätigt. Die Welpen wurden am 24. September geboren und waren bei Abfahrt rund 12 Wochen alt. 5 Wochen alte Welpen wurden definitiv nicht transportiert, das ist eine klare Fehlinformation.
Von den 5 kleinen Kaukasen konnten 2 innerhalb Ungarns vermittelt werden, für zwei weitere wurde eine herdenschutzhunderfahrene Stelle in Bayern gefunden und für den fünften Welpen fand sich durch den Einsatz einer befreundeten Tierschutzkollegin eine Stelle in Nordrhein Westfalen. In der Reisetauglichkeitsbescheinigung sind diese 3 Welpen auf Position 25 bis 27 zu finden. Außerdem haben wir die Untersuchung beim ungarischen Veterinär vor Abreise zur Erstellung der Reisetauglichkeitsbescheinigung auch mit Fotos dokumentiert und diese im Anhang beigefügt. Die kleinen Kaukasenwelpen waren am 20. Oktober geboren worden und am Reisetag acht Wochen alt. An dieser Stelle sei schon vorweggenommen, dass der einzelne Welpe, der zu einer sehr versierten Tierärztin nach Nordrhein Westfalen zog, inzwischen verstorben ist. Dieser Umstand tut mir unendlich leid, da er eine tolle Zukunft in einer optimalen Stelle gehabt hätte. Trotzdem aller Überlegungen, Telefonaten mit Magda und dem Tierarzt vor Ort kann ich keinen Fehler und keine Nachlässigkeit meinerseits finden. Den beiden anderen kleinen Kaukasen dagegen geht es gesundheitlich sehr gut und sie fühlen sich nach letzten Telefonaten in ihrem neuen Zuhause in Bayern sehr wohl.
Schließlich gab es noch einen weiteren Welpen an Board, (Position 1 der Reisetauglichkeitsbescheinigung), der zusammen mit seiner Mutter (Position 13 der Reisetauglichkeitsbescheinigung) ein Zuhause in Niedersachsen gefunden hatte. Dieser Welpe war am 05. Oktober geboren worden und war bei Abreise also 10 Wochen alt.
Durch die umfangreiche und intensive Suche nach Stellen für die Hunde aus der Hundefängerstation waren auch andere Tierschutzvereine auf diese Fahrt aufmerksam geworden. Insgesamt fragten mich 5 verschiedene Organisationen an, ob wir auf der Rückfahrt einige ihrer Hunde aus Ungarn mit zurück nehmen könnten, da sie derzeit entweder nicht mehr selber fahren konnten oder keine Flugpaten zur Verfügung standen. Die Hunde der Organisationen erfüllten bereits alle benötigten Ausreiseformalitäten und hatten zudem feste Stellen in Deutschland, die durch die jeweiligen Organisationen bzw. Vereine selbst organisiert worden waren. In Absprache mit Eisbaer dem Fahrer fiel dann die Entscheidung, diesmal nicht auf eines seiner Dienstfahrzeuge zurück zugreifen, sondern nach einem größeren Fahrzeug Ausschau zu halten. Ein befreundeter Tierschutzverein öffnete uns den Kontakt zu einem sehr tierlieben Sponsor, der uns nur zu Versicherungskosten einen fast brandneuen VW Crafter im XXL Format mit dem breiten Achsenstand zur Verfügung stellte. Wir kalkulierten das Volumen des Fahrzeugs und das Volumen der maximal möglichen Boxenanzahl (ausreichend Luft, ein paar Leerboxen zum Umsetzen und eine Versorgungsbox mit Futter, Wasser und dem erste Hilfe Koffer für Hunde sowie unser privates Gepäck eingerechnet) und kamen auf eine maximale Anzahl von 45 Transportboxen.
Im nächsten Schritt wurden die benötigten Transportkennels organisiert und die Reiseroute für die Rückfahrt mit den Ausstiegspunkten der Hunde festgelegt. Mir war von Anfang an klar, dass eine Rückfahrt mit bis zu diesem Zeitpunkt 45 Hunden nicht nur von 2 Personen bewerkstelligt werden konnte. Also baten wir befreundete Tierschutzkollegen zu den Haltepunkten, die sich mit um die Versorgung der Hunde kümmerten, während wir mit dem Ausladen und der Übergabe an die Abholer beschäftigt waren. Zudem planten wir auf der Strecke bei einem befreundeten Tierheim einen kompletten Stop ein, bei dem schließlich alle Hunde die Kennels verlassen und sich erholen sollten.
Kurz vor der Abfahrt wurde ich noch von einer weiteren Organisation für nordische Hunde im Ausland angesprochen, die mich bat, 3 Huskys mitzubringen. Da der Crafter bereits voll belegt war, gab es nur noch eine Transportmöglichkeit im isolierten Trailer. Nach eingehenden Gesprächen und Überlegungen entschied sich die Organisation für den Transport der drei Nordischen in Isolierboxen, im isolierten und komplett geschlossenen Trailer. Vor der Rückfahrt wurde der Trailer auch nochmal zusätzlich mit extra mitgenommenen Isoliermatten aus der Kältetechnik am Boden und um die 3 Boxen herum versehen.
Damit war die Zahl unserer Reisegäste auf 48 Angestiegen und hatte damit ihr absolutes Maximum erreicht, so dass wir weitere Mitnahmegesuche – wenn auch leider – ablehnen mussten. Die Entscheidung fiel uns nicht leicht, denn wir waren uns vollkommen klar, dass wir durch unsere Entscheidung ggf. auch den Kältetod einiger Hunde, die nach Angaben der befreundeten Organisationen vor Ort keine Rückzug- bzw. Schutzmöglichkeiten hatten, in Kauf genommen haben.
Nun zum eigentlichen Fahrtverlauf:
Am 11. Dezember starteten wir in aller Frühe gen Ungarn und erreichten nach einigen Stops zur Aufnahme von Transportkennels sowie Sach- und Futterspenden Budapest am frühen nächsten morgen. Nach einem kurzen Frühstück brachten wir zunächst einmal das Futter zu den jeweiligen Stationen. Für die jeweils zurück zulegenden Wege und das Abladen benötigten wir einen Großteil des Dienstags. So entschieden wir, das für Paks gedachte Futter im TH Budaörs zu deponieren, damit es die lokale Tierschützerin Bóra bei ihrer nächsten Fahrt nach Paks mitnehmen konnte. Den Rest des Tages und den gesamten Mittwoch widmeten wir der Transportvorbereitung der Hunde. Da wir auf jeden Fall kein Organisations- und schon gar kein Krankheitsrisiko eingehen wollten, überprüften wir nicht nur „unsere“ Hunde und deren Daten, sondern auch alle Hunde und Daten der Organisationen, für die wir quasi nur der Reisepate waren. Wir hatten vorher darum gebeten, alle betreffenden Hunde zum Tierheim Budaörs zu bringen, damit wir diese Aufgabe auch in Angriff nehmen konnten.
Wenn man mit rund 50 Hunden über zwei Grenzen fährt, muss alles 200%ig stimmen. Es wäre nicht auszudenken, wenn durch eine Nachlässigkeit der Transport verzögert würde oder gar schlimmeres passieren würde. Zu unseren Tätigkeiten gehörte eine eingehende Kontrolle der Impfpässe, die Kontrolle von Gesundheitszustand und Kastrationsnarben, die Transponderkontrolle bei allen Hunden mittels eigens dafür mitgebrachtem Chipleser, das Abarbeiten von allen bei dieser Anzahl von Hunden benötigten Listen und Papieren und ein letzter Besuch beim Tierarzt, der für die Hunde aus der Station des Hundefängers verantwortlich zeichnete und für alle „unserer“ erwachsenen Hunde, Junghunde und Welpen die Transporttauglichkeitsbescheinigung ausstellte. Die Organisationen, für die wir nur Reisepate waren, hatten wir um das gleiche Procedere gebeten und übernahmen die Hunde mit den entsprechenden tierärztlichen Bescheinigungen.
Drei Erlebnisse an diesen Tagen rissen uns aus unserer Vorbereitungsroutine.
1. Bei unserer Ankunft mit dem LKW am Tierheim Budaörs am Mittwoch morgen war einem Mitarbeiter ein Sack aufgefallen, der auf einer benachbarten Wiese stand, wohlgemerkt nicht am Tierheimeingang. Der Sack wurde geholt und als er beim Anheben wackelte, war allen klar, das ist „was lebendes“ drin. Im Tierheimbüro wurde der Sack vorsichtig geöffnet und hervor kam eine rote Katze, die wohl bei ca. 5 Grad Frost die ganze Nacht in diesem Sack verbracht haben musste. Sie war erbärmlich dünn, hatte Wunden und kaum noch Haare am Schwanz. Sie durfte sich zunächst mal an die Heizung im Büro kuscheln und wurde umgehend mit Futter und Wasser versorgt, bevor es zum Tierarzt ging.
2. Ähnlich war die Abgabe eines kleinen Hundes, den ein aufmerksamer Autofahrer auf der Stadtautobahn sitzend vorgefunden und eingesammelt hatten. Der kleine Kerl zitterte vor Angst und Kälte und wohl auch vor Schmerzen. Sein rechtes Beinchen war stark angeschwollen und zeigte unter der Achsel eine deutliche Schnittwunde. Auch er ging noch am selben Tag zum Tierarzt.
3. Schließlich galt unsere Aufmerksamkeit einen jungen Jagdhund. Sein Herrchen hatte versucht, ihn zu erschlagen und als dies offensichtlich nicht geklappt hatte, gab er ihn zur Tötung ab. Die Verletzungen des Jagdhundes waren noch gut zu erkennen. Trotz seiner Erlebnisse war er relativ zutraulich und genoss den Kontakt zu einer streichelnden Hand. Einige der uns anvertrauten Spendenmittel übergaben wir ohne langes Nachdenken Gaby bzw. Magda zur Versorgung der drei beschriebenen Vierbeiner.
Am Donnerstag starteten wir mit dem Verladen der Hunde. Alle Kennels waren entsprechend ihres Reisegastes für die Fahrt bequem eingerichtet und beschriftete worden, so dass die Kennels dann „nur noch“ entsprechend der Aussteigestationen unserer Reisepassagiere im Crafter verstaut werden mussten. Gerade bei den Hunden, die schon sehr lange auf der aufzulösenden Station oder im Tierheim gelebt hatten, fiel den Helfern, Pflegern und Verantwortlichen der Abschied besonders schwer. Manche Träne kullerte und ein beherztes Drücken der TH-Leiterin von Budaörs mit dem Kommentar „so viele Hunde können gehen, das ist mein schönstes Weihnachten“ brachte auch uns so manchen Kloß in den Hals. Gegen 15.00 Uhr verließen wir Budapest mit 48 Hunden an Board und vielen gemischten Gefühlen.
Unsere Reiseroute führte uns über Österreich zurück nach Deutschland, wo wir insgesamt 8 Ausstiegsstationen für die Hunde auf unserer Süd-Nord-Tour anfuhren. Bereits am ersten Haltepunkt gleich nach der österreichisch-deutschen Grenze verließen uns die ersten 10 Fahrgäste. Mit den Helfern klappte alles Hand in Hand, so dass wir die Fahrt nach Ausstieg der einen und Versorgung der anderen Fahrgäste zügig fortsetzen konnten. Neben den Ausstiegsstops legten wir schließlich am nächsten morgen einen Vollversorgungsstop ein. Alle Vierbeiner konnten die Kennels verlassen und sich für gut 90 Minuten in den Gehegen bei frischem Wasser und Futter erholen und austoben. Während einige Hunde nach der Erholungspause von ihren zuständigen Orgas abgeholt wurden, stiegen die anderen wieder ein und startete zum letzten Teil der Fahrt. Gegen 22.00 Uhr durften dann auch die beiden letzten Fahrgäste ihre Transportkennels verlassen.
Eine Fahrt wie diese ist schon ein einmaliges Erlebnis und bringt alle Beteiligten sowohl in der Vorbereitung als auch in Durchführung fast bis an ihre Grenzen, vor allem wenn diese Aktion bei allen Beteiligten neben einer vollen Berufstätigkeit läuft. Die Abstimmung mit Tierärztin, Veterinärämtern und den vielen helfenden Händen erforderte teilweise einen guten Kraftakt, so dass ich mir vor Beginn der Fahrt vier Tage Urlaub nahm, um alle Details als Vollzeitjob zu klären. Teilweise sprangen auch meine Kolleginnen, Mitarbeiter und mein gesamtes Backoffice ein, wenn es von Ungarn aus kurzfristig noch etwas mit den befreundeten Organisationen, den Reiserouten, Änderungen im Zeitplan oder oder oder zu klären gab. Auch hier ein herzliches Danke an alle, die die Telefonhörer haben glühen lassen.
Inzwischen habe ich von allen Tierschutzvereinen, die einige „unserer“ Hunde übernommen haben, ein Feedback über die ersten Tage im neuen, vorübergehenden Zuhause. Ein Großteil der Hunde konnte schon nach einer kurzen Verschnaufpause bei den Tierschutzvereinen Anfang der Woche in die Endstellen umziehen. Alle sind munter, aber teils auch noch etwas verunsichert über die tägliche Zuwendung und Aufmerksamkeit. Die zügige Vermittlung war möglich, da alle kooperierenden Tierschutzvereine bereits lange vor dem Abreisetermin von mir detaillierte Informationen zum jeweiligen Hund mit Foto und einer „Sollbestimmung“ für das künftige Zuhause erhalten hatten. So konnten die Vereine schon vor Ankunft der Hunde beginnen, passende Zweibeiner zu finden.
Zur Auswertung der Fahrt gehört auch die Offenlegung der Kostenseite, die ebenfalls als Beleg im Anhang zu finden ist. Insgesamt habe ich 509.200,00 HUF, also umgerechnet 1.999,76 € Tierarztkosten gezahlt. Das Geld ging teils direkt an die Tierärzte, teils wurde es unseren Ansprechpartnerinnen Gaby und Magda für die Behandlung einiger Tiere zur Verfügung gestellt. Die Reisekosten (Diesel, Vignetten, KFZ Versicherung) belaufen sich auf 159.243,75 HUF bzw. 625,39 €. Insgesamt ergibt sich also eine Summe von 2.625,15 €. Ein Teil der Summe wird durch Reisekostenzuschüsse der Organisationen übernommen, für die wir Reisepate waren. Dazu kommen ein paar Spenden aus meinem Privatumfeld und 5 Spenden von KSG Mitgliedern, die auch ohne Spendenaufruf etwas dazu beitragen wollten. Herzlichen Dank auch an dieser Stelle noch einmal an alle, die sich in irgendeiner Form beteiligt haben. Den nicht unerheblichen Unterdeckungsbetrag übernehme ich selbst.
Wer nun konkrete Fragen, Anregungen oder was auch immer auf dem Herzen hat, möge entweder hier antworten oder sich mit mir per PN in Verbindung setzten. Bis Donnerstag bin ich noch erreichbar, danach werde auch ich mit meinen Hunden mein persönliches Weihnachten einläuten.
Vielleicht noch zwei kleine Wünsche am Ende: Ich bin für Verbesserungsvorschläge und konstruktive Kritik immer offen. Ich würde mir nur wünschen dass all diejenigen, die anscheinend Stunden darauf verwenden, um in diversen Foren zu lesen und zu schreiben diese Zeit für den lokalen, praktischen Tierschutz verwenden. Und: Vielleicht wäre es mal eine Überlegung wert, persönliche Animositäten unter den Zweibeinern bei Tierschutzangelegenheiten zurück zu stellen und den Fokus auf eine der vielen dubiosen Inlands- und Auslandsorganisationen und deren Praktiken unter dem Deckmantel „Tierschutz“ zu richten.
Ich wünsche allen KSG Lesern und ihren Vierbeinern frohe Feiertage und allen Hunden, die entweder zu „unseren“ Hunden gehören oder „nur“ unsere Reisegäste waren, eine sichere und umsorgte Zukunft in Deutschland.
Rona
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während die meisten von Euch wohl schon den Weihnachtsendspurt gestartet haben, warten einige sicherlich auch schon darauf zu erfahren wie die vierte und für dieses Jahr letzte Ungarnfahrt verlaufen ist. Und einige haben ja auch schon offensichtlich an anderer Stelle in diesem Forum damit begonnen, sich über diese Fahrt Gedanken zu machen.
Ich würde vorschlagen, dass alle Interessierten sich den folgenden Bericht und die dazu gehörenden Dokumente, Belege und Bescheinigungen in Ruhe durchlesen und dann mit ihren Fragen, Kritik und Anregungen starten. Und noch ein wichtiger Punkt vorweg: Der Initiator dieser Fahrt war ich, nachdem ich im Rahmen der vorangehenden Fahrt und bei weiteren privaten Besuchen vor Ort beschlossen hatte, mich konkret für die Hunde aus der Hundefängerstation einzusetzen. Aufgrund seiner bisherigen Erfahrungen mit den Ungarnfahrten fiel meine erste Wahl als Fahrer auf Eisbaer, der sich allerdings keinesfalls darum riss, schon wieder nach Ungarn fahren zu dürfen. Verständlich, wenn man sieht, wie die Fahrtinvolvierten an verschiedenen Stellen regelmäßig an den Pranger gestellt werden. Nach etwas Zeit und einigen Überredungsrunden erklärte sich Eisbaer bereit, diese letzte Fahrt in 2006 in der Rolle des Fahrers, nicht des Organisators zu übernehmen.
Die Zeit zwischen Ende Oktober und Mitte November nutzte ich, um gemeinsam mit meiner ungarischen Ansprechpartnerin vor Ort einen möglichst großen Teil der Hunde aus der Hundefängerstation an guten Orten in Ungarn zu verteilen. Parallel sprach ich mit befreundeten Tierschutzvereinen über die Situation der Hunde auf dieser Station in Ungarn und erhielt auf diese Weise insgesamt 21 Stellen für Hunde in 4 verschiedenen Bundesländern. Die Tierschutzvereine, die mir bisher noch nicht persönlich bekannt waren, wurden von mir besucht, in einem Fall bat ich Eisbaer aufgrund der räumlichen Distanz um Schützenhilfe. Wichtig war mir, „unsere“ Hunde nur an persönlich bekannte Tierschutzvereine zu geben, mit deren Unterbringungsart und Vermittlungspraxis ich mich aus meiner Sicht einverstanden erklären konnte. Auf diese Weise habe ich mich auch bewusst gegen das Aufnahmeangebot von 3 Vereinen in NRW und Niedersachsen entschieden.
Nachdem die Stellen definitiv waren, wurden alle Hunde in eine dreiwöchige Quarantäne überstellt, erhielten die erste und die zweite siebenfach-Impfung, eine medizinische Grunduntersuchung, den EU-Heimtierausweis und den Transponder. Alle Hunde sind mit Namen, Geburtsdatum, Passnummer und Transpondernummer auf der beigefügten Reisetauglichkeitsbescheinigung des zuständigen Veterinärs aufgeführt.
Bereits Ende September waren bei Magda privat 3 mutterlose Fundwelpen von der Müllhalde abgegeben worden und später noch einmal 5 Kaukasenwelpen, deren Mutter durch einen Einbrecher erschlagen worden war. Magda bat mich um Hilfe, auch für diese Welpen einen Platz zu finden, da Magda sich im Januar 2007 für etwa 4 Wochen ins Krankenhaus begeben muss und „ihre“ Hunde versorgt wissen wollte. Da uns bekannt war, dass Welpen unter 3 Monaten nur zusammen mit ihrer Mutter ausreisen dürfen, erkundigten wir uns bei einem deutschen Veterinäramt und der ungarischen Behörde nach den Ausreisebedingungen für diese Welpen ohne Mutter. Von beiden Seiten wurde uns mitgeteilt, dass der Sinn dieser 3 Monatsregel sei, dass saubere Absetzen der Welpen zu gewährleisten. Ist keine Mutter mehr vorhanden, entfällt das Absetzen und die Welpen dürfen mit den entsprechenden Puppie-Impfungen transportiert werden.
Also begann ich nochmal zu suchen und fand eine spezielle Organisation, die sich um verwaiste Welpen kümmerte und bereit war, die 3 kleinen Mischlingswelpen (Position 2 bis 4 in der Reisetauglichkeitsbescheinigung) aufzunehmen. Auch dort wurde meine Auskunft bezüglich der Transportbestimmungen bestätigt. Die Welpen wurden am 24. September geboren und waren bei Abfahrt rund 12 Wochen alt. 5 Wochen alte Welpen wurden definitiv nicht transportiert, das ist eine klare Fehlinformation.
Von den 5 kleinen Kaukasen konnten 2 innerhalb Ungarns vermittelt werden, für zwei weitere wurde eine herdenschutzhunderfahrene Stelle in Bayern gefunden und für den fünften Welpen fand sich durch den Einsatz einer befreundeten Tierschutzkollegin eine Stelle in Nordrhein Westfalen. In der Reisetauglichkeitsbescheinigung sind diese 3 Welpen auf Position 25 bis 27 zu finden. Außerdem haben wir die Untersuchung beim ungarischen Veterinär vor Abreise zur Erstellung der Reisetauglichkeitsbescheinigung auch mit Fotos dokumentiert und diese im Anhang beigefügt. Die kleinen Kaukasenwelpen waren am 20. Oktober geboren worden und am Reisetag acht Wochen alt. An dieser Stelle sei schon vorweggenommen, dass der einzelne Welpe, der zu einer sehr versierten Tierärztin nach Nordrhein Westfalen zog, inzwischen verstorben ist. Dieser Umstand tut mir unendlich leid, da er eine tolle Zukunft in einer optimalen Stelle gehabt hätte. Trotzdem aller Überlegungen, Telefonaten mit Magda und dem Tierarzt vor Ort kann ich keinen Fehler und keine Nachlässigkeit meinerseits finden. Den beiden anderen kleinen Kaukasen dagegen geht es gesundheitlich sehr gut und sie fühlen sich nach letzten Telefonaten in ihrem neuen Zuhause in Bayern sehr wohl.
Schließlich gab es noch einen weiteren Welpen an Board, (Position 1 der Reisetauglichkeitsbescheinigung), der zusammen mit seiner Mutter (Position 13 der Reisetauglichkeitsbescheinigung) ein Zuhause in Niedersachsen gefunden hatte. Dieser Welpe war am 05. Oktober geboren worden und war bei Abreise also 10 Wochen alt.
Durch die umfangreiche und intensive Suche nach Stellen für die Hunde aus der Hundefängerstation waren auch andere Tierschutzvereine auf diese Fahrt aufmerksam geworden. Insgesamt fragten mich 5 verschiedene Organisationen an, ob wir auf der Rückfahrt einige ihrer Hunde aus Ungarn mit zurück nehmen könnten, da sie derzeit entweder nicht mehr selber fahren konnten oder keine Flugpaten zur Verfügung standen. Die Hunde der Organisationen erfüllten bereits alle benötigten Ausreiseformalitäten und hatten zudem feste Stellen in Deutschland, die durch die jeweiligen Organisationen bzw. Vereine selbst organisiert worden waren. In Absprache mit Eisbaer dem Fahrer fiel dann die Entscheidung, diesmal nicht auf eines seiner Dienstfahrzeuge zurück zugreifen, sondern nach einem größeren Fahrzeug Ausschau zu halten. Ein befreundeter Tierschutzverein öffnete uns den Kontakt zu einem sehr tierlieben Sponsor, der uns nur zu Versicherungskosten einen fast brandneuen VW Crafter im XXL Format mit dem breiten Achsenstand zur Verfügung stellte. Wir kalkulierten das Volumen des Fahrzeugs und das Volumen der maximal möglichen Boxenanzahl (ausreichend Luft, ein paar Leerboxen zum Umsetzen und eine Versorgungsbox mit Futter, Wasser und dem erste Hilfe Koffer für Hunde sowie unser privates Gepäck eingerechnet) und kamen auf eine maximale Anzahl von 45 Transportboxen.
Im nächsten Schritt wurden die benötigten Transportkennels organisiert und die Reiseroute für die Rückfahrt mit den Ausstiegspunkten der Hunde festgelegt. Mir war von Anfang an klar, dass eine Rückfahrt mit bis zu diesem Zeitpunkt 45 Hunden nicht nur von 2 Personen bewerkstelligt werden konnte. Also baten wir befreundete Tierschutzkollegen zu den Haltepunkten, die sich mit um die Versorgung der Hunde kümmerten, während wir mit dem Ausladen und der Übergabe an die Abholer beschäftigt waren. Zudem planten wir auf der Strecke bei einem befreundeten Tierheim einen kompletten Stop ein, bei dem schließlich alle Hunde die Kennels verlassen und sich erholen sollten.
Kurz vor der Abfahrt wurde ich noch von einer weiteren Organisation für nordische Hunde im Ausland angesprochen, die mich bat, 3 Huskys mitzubringen. Da der Crafter bereits voll belegt war, gab es nur noch eine Transportmöglichkeit im isolierten Trailer. Nach eingehenden Gesprächen und Überlegungen entschied sich die Organisation für den Transport der drei Nordischen in Isolierboxen, im isolierten und komplett geschlossenen Trailer. Vor der Rückfahrt wurde der Trailer auch nochmal zusätzlich mit extra mitgenommenen Isoliermatten aus der Kältetechnik am Boden und um die 3 Boxen herum versehen.
Damit war die Zahl unserer Reisegäste auf 48 Angestiegen und hatte damit ihr absolutes Maximum erreicht, so dass wir weitere Mitnahmegesuche – wenn auch leider – ablehnen mussten. Die Entscheidung fiel uns nicht leicht, denn wir waren uns vollkommen klar, dass wir durch unsere Entscheidung ggf. auch den Kältetod einiger Hunde, die nach Angaben der befreundeten Organisationen vor Ort keine Rückzug- bzw. Schutzmöglichkeiten hatten, in Kauf genommen haben.
Nun zum eigentlichen Fahrtverlauf:
Am 11. Dezember starteten wir in aller Frühe gen Ungarn und erreichten nach einigen Stops zur Aufnahme von Transportkennels sowie Sach- und Futterspenden Budapest am frühen nächsten morgen. Nach einem kurzen Frühstück brachten wir zunächst einmal das Futter zu den jeweiligen Stationen. Für die jeweils zurück zulegenden Wege und das Abladen benötigten wir einen Großteil des Dienstags. So entschieden wir, das für Paks gedachte Futter im TH Budaörs zu deponieren, damit es die lokale Tierschützerin Bóra bei ihrer nächsten Fahrt nach Paks mitnehmen konnte. Den Rest des Tages und den gesamten Mittwoch widmeten wir der Transportvorbereitung der Hunde. Da wir auf jeden Fall kein Organisations- und schon gar kein Krankheitsrisiko eingehen wollten, überprüften wir nicht nur „unsere“ Hunde und deren Daten, sondern auch alle Hunde und Daten der Organisationen, für die wir quasi nur der Reisepate waren. Wir hatten vorher darum gebeten, alle betreffenden Hunde zum Tierheim Budaörs zu bringen, damit wir diese Aufgabe auch in Angriff nehmen konnten.
Wenn man mit rund 50 Hunden über zwei Grenzen fährt, muss alles 200%ig stimmen. Es wäre nicht auszudenken, wenn durch eine Nachlässigkeit der Transport verzögert würde oder gar schlimmeres passieren würde. Zu unseren Tätigkeiten gehörte eine eingehende Kontrolle der Impfpässe, die Kontrolle von Gesundheitszustand und Kastrationsnarben, die Transponderkontrolle bei allen Hunden mittels eigens dafür mitgebrachtem Chipleser, das Abarbeiten von allen bei dieser Anzahl von Hunden benötigten Listen und Papieren und ein letzter Besuch beim Tierarzt, der für die Hunde aus der Station des Hundefängers verantwortlich zeichnete und für alle „unserer“ erwachsenen Hunde, Junghunde und Welpen die Transporttauglichkeitsbescheinigung ausstellte. Die Organisationen, für die wir nur Reisepate waren, hatten wir um das gleiche Procedere gebeten und übernahmen die Hunde mit den entsprechenden tierärztlichen Bescheinigungen.
Drei Erlebnisse an diesen Tagen rissen uns aus unserer Vorbereitungsroutine.
1. Bei unserer Ankunft mit dem LKW am Tierheim Budaörs am Mittwoch morgen war einem Mitarbeiter ein Sack aufgefallen, der auf einer benachbarten Wiese stand, wohlgemerkt nicht am Tierheimeingang. Der Sack wurde geholt und als er beim Anheben wackelte, war allen klar, das ist „was lebendes“ drin. Im Tierheimbüro wurde der Sack vorsichtig geöffnet und hervor kam eine rote Katze, die wohl bei ca. 5 Grad Frost die ganze Nacht in diesem Sack verbracht haben musste. Sie war erbärmlich dünn, hatte Wunden und kaum noch Haare am Schwanz. Sie durfte sich zunächst mal an die Heizung im Büro kuscheln und wurde umgehend mit Futter und Wasser versorgt, bevor es zum Tierarzt ging.
2. Ähnlich war die Abgabe eines kleinen Hundes, den ein aufmerksamer Autofahrer auf der Stadtautobahn sitzend vorgefunden und eingesammelt hatten. Der kleine Kerl zitterte vor Angst und Kälte und wohl auch vor Schmerzen. Sein rechtes Beinchen war stark angeschwollen und zeigte unter der Achsel eine deutliche Schnittwunde. Auch er ging noch am selben Tag zum Tierarzt.
3. Schließlich galt unsere Aufmerksamkeit einen jungen Jagdhund. Sein Herrchen hatte versucht, ihn zu erschlagen und als dies offensichtlich nicht geklappt hatte, gab er ihn zur Tötung ab. Die Verletzungen des Jagdhundes waren noch gut zu erkennen. Trotz seiner Erlebnisse war er relativ zutraulich und genoss den Kontakt zu einer streichelnden Hand. Einige der uns anvertrauten Spendenmittel übergaben wir ohne langes Nachdenken Gaby bzw. Magda zur Versorgung der drei beschriebenen Vierbeiner.
Am Donnerstag starteten wir mit dem Verladen der Hunde. Alle Kennels waren entsprechend ihres Reisegastes für die Fahrt bequem eingerichtet und beschriftete worden, so dass die Kennels dann „nur noch“ entsprechend der Aussteigestationen unserer Reisepassagiere im Crafter verstaut werden mussten. Gerade bei den Hunden, die schon sehr lange auf der aufzulösenden Station oder im Tierheim gelebt hatten, fiel den Helfern, Pflegern und Verantwortlichen der Abschied besonders schwer. Manche Träne kullerte und ein beherztes Drücken der TH-Leiterin von Budaörs mit dem Kommentar „so viele Hunde können gehen, das ist mein schönstes Weihnachten“ brachte auch uns so manchen Kloß in den Hals. Gegen 15.00 Uhr verließen wir Budapest mit 48 Hunden an Board und vielen gemischten Gefühlen.
Unsere Reiseroute führte uns über Österreich zurück nach Deutschland, wo wir insgesamt 8 Ausstiegsstationen für die Hunde auf unserer Süd-Nord-Tour anfuhren. Bereits am ersten Haltepunkt gleich nach der österreichisch-deutschen Grenze verließen uns die ersten 10 Fahrgäste. Mit den Helfern klappte alles Hand in Hand, so dass wir die Fahrt nach Ausstieg der einen und Versorgung der anderen Fahrgäste zügig fortsetzen konnten. Neben den Ausstiegsstops legten wir schließlich am nächsten morgen einen Vollversorgungsstop ein. Alle Vierbeiner konnten die Kennels verlassen und sich für gut 90 Minuten in den Gehegen bei frischem Wasser und Futter erholen und austoben. Während einige Hunde nach der Erholungspause von ihren zuständigen Orgas abgeholt wurden, stiegen die anderen wieder ein und startete zum letzten Teil der Fahrt. Gegen 22.00 Uhr durften dann auch die beiden letzten Fahrgäste ihre Transportkennels verlassen.
Eine Fahrt wie diese ist schon ein einmaliges Erlebnis und bringt alle Beteiligten sowohl in der Vorbereitung als auch in Durchführung fast bis an ihre Grenzen, vor allem wenn diese Aktion bei allen Beteiligten neben einer vollen Berufstätigkeit läuft. Die Abstimmung mit Tierärztin, Veterinärämtern und den vielen helfenden Händen erforderte teilweise einen guten Kraftakt, so dass ich mir vor Beginn der Fahrt vier Tage Urlaub nahm, um alle Details als Vollzeitjob zu klären. Teilweise sprangen auch meine Kolleginnen, Mitarbeiter und mein gesamtes Backoffice ein, wenn es von Ungarn aus kurzfristig noch etwas mit den befreundeten Organisationen, den Reiserouten, Änderungen im Zeitplan oder oder oder zu klären gab. Auch hier ein herzliches Danke an alle, die die Telefonhörer haben glühen lassen.
Inzwischen habe ich von allen Tierschutzvereinen, die einige „unserer“ Hunde übernommen haben, ein Feedback über die ersten Tage im neuen, vorübergehenden Zuhause. Ein Großteil der Hunde konnte schon nach einer kurzen Verschnaufpause bei den Tierschutzvereinen Anfang der Woche in die Endstellen umziehen. Alle sind munter, aber teils auch noch etwas verunsichert über die tägliche Zuwendung und Aufmerksamkeit. Die zügige Vermittlung war möglich, da alle kooperierenden Tierschutzvereine bereits lange vor dem Abreisetermin von mir detaillierte Informationen zum jeweiligen Hund mit Foto und einer „Sollbestimmung“ für das künftige Zuhause erhalten hatten. So konnten die Vereine schon vor Ankunft der Hunde beginnen, passende Zweibeiner zu finden.
Zur Auswertung der Fahrt gehört auch die Offenlegung der Kostenseite, die ebenfalls als Beleg im Anhang zu finden ist. Insgesamt habe ich 509.200,00 HUF, also umgerechnet 1.999,76 € Tierarztkosten gezahlt. Das Geld ging teils direkt an die Tierärzte, teils wurde es unseren Ansprechpartnerinnen Gaby und Magda für die Behandlung einiger Tiere zur Verfügung gestellt. Die Reisekosten (Diesel, Vignetten, KFZ Versicherung) belaufen sich auf 159.243,75 HUF bzw. 625,39 €. Insgesamt ergibt sich also eine Summe von 2.625,15 €. Ein Teil der Summe wird durch Reisekostenzuschüsse der Organisationen übernommen, für die wir Reisepate waren. Dazu kommen ein paar Spenden aus meinem Privatumfeld und 5 Spenden von KSG Mitgliedern, die auch ohne Spendenaufruf etwas dazu beitragen wollten. Herzlichen Dank auch an dieser Stelle noch einmal an alle, die sich in irgendeiner Form beteiligt haben. Den nicht unerheblichen Unterdeckungsbetrag übernehme ich selbst.
Wer nun konkrete Fragen, Anregungen oder was auch immer auf dem Herzen hat, möge entweder hier antworten oder sich mit mir per PN in Verbindung setzten. Bis Donnerstag bin ich noch erreichbar, danach werde auch ich mit meinen Hunden mein persönliches Weihnachten einläuten.
Vielleicht noch zwei kleine Wünsche am Ende: Ich bin für Verbesserungsvorschläge und konstruktive Kritik immer offen. Ich würde mir nur wünschen dass all diejenigen, die anscheinend Stunden darauf verwenden, um in diversen Foren zu lesen und zu schreiben diese Zeit für den lokalen, praktischen Tierschutz verwenden. Und: Vielleicht wäre es mal eine Überlegung wert, persönliche Animositäten unter den Zweibeinern bei Tierschutzangelegenheiten zurück zu stellen und den Fokus auf eine der vielen dubiosen Inlands- und Auslandsorganisationen und deren Praktiken unter dem Deckmantel „Tierschutz“ zu richten.
Ich wünsche allen KSG Lesern und ihren Vierbeinern frohe Feiertage und allen Hunden, die entweder zu „unseren“ Hunden gehören oder „nur“ unsere Reisegäste waren, eine sichere und umsorgte Zukunft in Deutschland.
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