Nachdem sich in den vergangenen Wochen
, dass Trump ihre Lieder bei seinen politischen Veranstaltungen ohne ihre Zustimmung verwende, ist die Entscheidung zu "Hold On! I'm Comin'" die erste, die rechtliche Konsequenzen für Trump hat. Er darf das Lied nicht mehr spielen. Dazu droht ihm allein für diesen Song eine Nachzahlung von drei Millionen Dollar an die Erben von Isaac Hayes für das Abspielen ohne Lizenz.
Mit den Falschen angelegt
Warum Trump und sein Team ursprünglich ausgerechnet diesen Song aus den Sechzigerjahren, der Zeit der schwarzen Bürgerrechtsbewegung, für seine Wahlkampfveranstaltungen ausgesucht haben, ist nicht bekannt. Ob bei der Jahresversammlung des Waffenlobby-Verbandes
in Houston im Jahr 2022 oder bei seinen winterlichen Vorwahlauftritten in New Hampshire oder Iowa – überall spielte Trump diesen Soundtrack, der übersetzt so viel heißt: "Wartet nur ab, hier komme ich." In Atlanta hieß es am Dienstag aber nun: "Hold on, Trump!"
Mit den Erben von Isaac Hayes wehren sich jetzt ausgerechnet Vertreter der afroamerikanischen Gesellschaft, die ein deutliches Problem mit Donald Trump haben. Dabei wollte der Ex-Präsident zuletzt gerade bei schwarzen Amerikanern Boden gutmachen. Bei ihrem ersten Erfolg vor dem Gericht in Georgia schwingt bei der Hayes-Familie eine Botschaft an Trump mit: Du hast dich mit den Falschen angelegt.
Mit dunkler Ray-Ban-Sonnenbrille im Gesicht baute sich Isaac Hayes III., der Sohn des verstorbenen Songtexters, vor den wartenden Medien vor dem Gericht in Atlanta auf. Er sagte: "Ich wollte nie, dass dieses Lied mit Donald Trump in Verbindung gebracht wird." Aber ausgerechnet "Hold On! I'm Comin'" habe Trump öfter als jedes andere Lied bei seinen Kundgebungen spielen lassen. Hayes deutete auf die Frauen, die hinter ihm stehen, und griff Trump direkt an. "Ich habe sieben Schwestern. Donald Trump wurde des S.exuellen Missbrauchs für schuldig befunden. Ich weiß, dass mein Vater es nicht gewollt hätte, dass dieser Mann seine Musik spielt", sagte Hayes.
Hinzu kämen jene Dinge, die Trump über Frauen sage, insbesondere über schwarze Frauen und Frauen anderer Hautfarbe, insbesondere bei dieser Wahl, so Hayes. Deshalb müssten sie Stellung beziehen und sich von jemandem mit Donald Trumps Charakter abgrenzen. "Das ist keine politische Frage. Das ist eine Frage des Charakters", sagte Hayes. Als das Pressestatement beendet war, sagte sein ebenfalls schwarzer Anwalt noch: "Wir gehen dann mal wieder unseren schwarzen Jobs nach." Auch das war eine deutliche Kritik an Donald Trump.